Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und platze schon gleich mal mit einem Problem heraus. Entschuldigt.
Also: ich bin momentan echt rat/hilflos.
Meine Tochter war schon immer nicht ganz einfach. Zb. fremdelte sie wirklich extrem bis sie ca. 2 Jahre alt war, sogar bei ihrem Vater.
Jetzt ist sie 3, 5 Jahre alt und immer noch sehr schüchtern, wenn sie jmd nicht kennt, aber dass ist ja eigentlich soweit ok. Man vermutet, dass sie wohl hochsensibel ist.
Es ist aber so, dass sie extreme Phasen hat. Sie kann so süss und lieb sein, dass es mit ihr wirklich Spass macht und ich mich jedesmal frag, worüber ich mir überhaupt Gedanken gemacht hab.
Aber urplötzlich schlägt das ganze um und sie kann dann tagelang echt richtig schlechte Laune haben. Sie heult dann wegen allem und nichts, schreit rum, wirft sich auf den Boden und hört absolut gar nicht mehr und macht wirklich bei allem Zirkus. Beim Essen, wenn sie sich anziehen soll, wenn sie ins Bett soll, halt echt bei allem.
Seit einer Weile ist sie auch richtig unfreundlich zu Freunden/Bekannten, falls sie gerade keine Lust hat. Sie lässt dass dann richtig raushängen, zwickt, haut und spuckt seit neuestem sogar:-OOO Hören tut sie dann kein bisschen mehr. Das ist echt schlimm. Seit kurzem macht sie dann auch richtig schlimme Grimassen.
Wenn wir den kleinen Bruder in die Kita bringen und die Erzieher oder andere Eltern grüssen, grüsst sie nun auch nicht mehr zurück oder zieht schlimme Grimassen.
Ich bin echt ratlos und mach mir Sorgen. Diese Probleme haben wir aber nur zuhause, in der Kita ist sie fast über angepasst.
Egal wie ich mich verhalt, es funktioniert nichts und sie scheint zur Zeit wirklich komplett neben der Spur. Man kommt dann auch überhaupt nicht mehr an sie ran.
Ich weiss ja das 3,5 ein schwieriges Alter ist, aber es kommt mir schon echt extrem vor:-/
Hat jmd. ähnliches erlebt bzw. habt ihr irgendwelche Tipps und Ratschläge.
vielen Dank fürs Lesen.
3,5 Jahre alt und Verhalten gerade Katastrophe
Unser Sohn wird jetzt 3 und manchmal sieht es hier ähnlich aus. Wenn er keine Laune hat und dann noch von Fremden angesprochen wird wird hier nur gebrummt...wir versuchen auch ihm klar zu machen dass das nicht geht, aber oft kann er scheinbar nicht anders klar machen, dass er grade keinen Kontakt möchte.
Andererseits ist es hier auch so, dass er zuckersüß sein kann. Er liebt Babys und ist da immer sehr vorsichtig. Er liebt Tiere und würde nie auf die Idee kommen ihnen etwas zu leide zu tun. Von der kleinen Fliege bis zum Riesen Pferd. Mit unserem Hund geht er sehr vorsichtig um und ist sichtlich schockiert wenn besuchskinder da manchmal anders reagieren. Er kann also auch ganz anders.
Mit älteren Menschen hat er allerdings so seine Schwierigkeiten. Meine Oma zB sie ist immer sehr froh wenn sie ihn sieht, kann aber seine Grenzen nicht akzeptieren. Also wird sie öfter angebrummt als andere. Auch Ironie versteht er (logisch) noch nicht und verzweifelt dann schnell wenn er kein Gehör findet. Wir nehmen ihn so an wie er ist. Akzeptieren wenn er mal keine Laune hat (geht uns ja auch manchmal so).
Allerdings ist es uns wichtig, dass er einen angemessen Umgang damit lernt. Wir erklären, dass er immer nein sagen kann wenn ihm etwas zu viel wird. Aber erwarten schon einen angemessenen Ton. Langsam wird es etwas besser. Aber immer kann er sich noch nicht kontrollieren. Da fehlt ihm noch die Impulskontrolle.
Ob da jetzt wirklich tips dabei sind für dich weis ich nicht. Aber vllt hilft es dir zu wissen dass es anderen auch teilweise so geht.
Also bei Sachen wie auf den Boden schmeißen, schlechte Laune Geschrei und Geheule, würde ich mich umdrehen, wortlos aus dem Raum gehen und dies ignorieren. Glaub mir, da macht sich dein Kind dann mehr Gedanken als du und kommt meist kleinlaut zu dir zurück..
Das Verhalten Fremden gegenüber, würde ich nicht so hinnehmen....man muss es dann nicht zum Grüßen zwingen, aber Grimassen würde ich ihr abgewöhnen.
Vermittle ihr, dass du sie liebtst, du immer für sie dabist, aber weise sie trotzdem immer auch ihre Pflichten hin, wenn sie all ihre Rechte ausleben möchte.
Mit 3 jahren ist es ein schwieriges Alter...Mischung aus Trotzalter, Frust und Machtspiel....du als Mutter musst es im Blick haben und unterscheiden können, welche Reaktion gerade angebracht ist.Warum weint sie gerade, was ist passiert ? Braucht sie Trost oder aus Trotz, doch lieber wortlos aus dem Raum gehen.....du musst erkennen, liegt die Unfreundlichkeit Fremden gegenüber an ihrer Schüchternheit oder weil sie aus schlechter Laune keinen Bock hat..sowas sind zwei ganz verschiedene Ursachen, was zwei unterschiedliche Reaktion von dir abverlangt wird...trifft man stets die falsche Reaktion, wirst du entweder ein Machtopfer deines Kindes oder anderseits erhälst du ein aufmerksamkeitsdefizites Kind, der ihr über Jahre was fehlte.
Lieben Dank für deine Antwort. Irgendwie ist es schon mal erleichternd, wenn man weiss dass es woanders auch so sein kann.
Ja, bei uns ist dass auch so, dass sie sich um Tiere und sogar Pflanzen, unser Auto und alles mögliche Gedanken macht.
Dass stimmt schon, man muss es auch akzeptieren, wenn sie mal keine Lust haben, aber wie du schon schreibst, es kommt halt auf den Ton an. Ich hab leider noch nicht so ganz raus, wie ich ihr dass beibringen soll.
Liebe Grüsse
Mach dir bewusst, dass dein Kind kein Roboter ist, sondern ein ganz normales Kind. Sie ist in einem Alter wo sie sich ausprobiert, wenn Sie das nur in deiner Anwesenheit macht, zeigt das doch, dass sie sich bei dir sicher genug fühlt um mal „richtig auf den Putz zu hauen.“ Es liegt an dir, ihr Konsequenzen und Grenzen aufzuzeigen, das testen der Grenzen auszuhalten und dich durchzusetzen. Das ist anstrengend, aber völlig normal.
Danke ,tut immer gut zu lesen, dass das normal ist.
Es stimmt ja, Kinder sind keine Roboter und jedes funktioniert eben anders. Lg
Moin,
wenn sie in der Kita angepasst ist denke ich nicht dass es an sowas wie Hochsensibilität liegt sondern eher hausgemacht ist. Wer vermutet es denn dass sie hochsensibel ist und wenn es ne kompetente Stelle wäre, was hat man Euch denn da geraten? Normalerweise bekommt man beim KJP, SPZ wo auch immer man deswegen war Tipps, Therapievorschläge! Mich macht es immer stutzig wie viele Verdachtsfälle es gibt die nicht gefördert werden, unser Lütte ist weit weg von hochsensibel, hat aber Probleme mit der Emotionsverarbeitung und ist sehr schüchtern und ängstlich und wir werden im SPZ / vom Kinderarzt gut betreut, er geht seit er drei ist in eine Reitgruppe die von einer Therapeutin geleitet wird und ne Mischung aus "Spiel und Spaß" und heilpädagogischem Reiten ist, ... Es bringt nix es mit "vermutlich hochsensibel" zu entschuldigen, man muss das Kind dann auch dementsprechend fördern damit es mit den Emotionen besser umgehen kann! Eine Diagnose oder auch nur ein Verdacht ist keine Entschuldigung sondern eine Aufforderung ein Problem aktiv anzugehen! Und das mit Fachleuten und nicht in einem Forum in dem Dir 90% erklären dass Du Dein Kind einfach NUR erziehen musst.
Dreieinhalb ist aber auch wirklich ein Alter in dem man einfach konsequent sein muss. Bis zum Abwinken. Unser Lütte ist auch ein Früchtchen gewesen in dem Alter, und ich bin das geworden was ich immer nie werden wollte, ne "3-2-1" Mama. Aber es wirkte. Wenn du bis 3 nicht wenigstens angefangen hast die Schuhe anzuziehen gehen wir eben nicht auf den Spielplatz." Vielleicht nicht die eleganteste Methode, aber wirksam und ich brauche es jetzt mit 4 nur noch selten, außerdem reicht jetzt das bloße Erwähnen der "3" und er flitzt meist ohne dass ich überhaupt sage was dann passiert
Ich hatte in dem Alter ne zeitlang das Gefühl dass das jetzt das Alter ist in dem man "für immer verkacken kann". Aber es wurde gut Die Wahrheit liegt vermutlich in einer Mischung, Erziehung und Förderung.
Alles Gute und halte durch
WuschElke
Ja, das trifft es Wirklich. Man hat in diesem Alter wirklich dass Gefühl es jetzt wirklich versauen zu können.
Also das mit der Hochsensibilität ist noch nicht bestätigt sondern bisher tatsächlich nur eine Vermutung. Einige in unserem Umfeld, der Kinderarzt, Erzieher und halt wir selbst denken dass. Ich hab mich da in den letzten Monaten eingelesen und irgendwie "passt" es einfach. Aber wie du schon schreibst, Vermutungen bringen an dieser Stelle gar nichts. Deshalb haben wir auch demnächst einen Termin bei so einer Stelle. Und dann wird man sehen.
Vl. muss ich tatsächlich noch immer nicht konsequent genug und sollte auch mal die 1,2,3, Methode versuchen und zwar bei Dingen bei denen es echt wehtut.
Lg
Bin zwar normal selten bei deiner Meinung... in dem Fall aber absolut!
PS.: Wer erwischt sich nicht hin und wieder das er Dinge macht, die man aus der eigenen Kindheit kennt und immer gesagt hat "das werd ich bei eigenen Kindern nie sagen/machen". Mein Sohn ist z.b. sehr Besitzergreifend und glaubt alles gehört gleich ihm nur weil es gerade frei rumliegt. Ich erwisch mich sehr oft bei dem Spruch den mir meine Mutter oft an den Kopf geknallt hat und den ich voll doof fand (aber wahr). "Weist du was deins ist - mach die Augen zu, dann siehst was dir gehört."
3-2-1 würde bei meinem nie fruchten... das ist auch Typenfrage. Meiner reagiert da eher auf "Wenn du die Schuhe nicht anziehst, gehen wir halt ohne dich." Dann macht meist einer (der schon angezogen ist) die Haustür auf und geht schon mal vor. Und der andere "Siehste, der Papa geht schon ohne dich vor." Boooom werden die eben noch verhassten Schuhe promt angezogen. Bei 3-2-1 wäre meiner eher so "Speak to my hand - my face is not answer" oder fängt eher an mitzuzählen weil er den Sinn ned checkt.^^
Hallo,
"vermutlich hochsensibel" sind vermutlich 20% der Bevölkerung, also jeder 5. Das sagt erstmal gar nix aus.
Meine Tochter war in dem Alter auch so. Papa durfte gar nichts. Wenn etwas nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte, ging die Welt unter.
Was half?
1. Wir haben ihre Papa-Ablehnung akzeptiert, wo es möglich war. Wenn ich nicht da war, war es bei Papa zum Glück unkompliziert. War ich auch da, habe ich eben die Kleine komplett alleine versorgt. Das war hart für meinen Mann! Aber die Situation regelmäßig eskalieren zu lassen war auch kein Zustand.
2. Viel Reden (also ich - Papa wurde ja ignoriert). Immer wieder liebevoll erklären, warum sie sich JETZT anziehen soll. Dabei vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen, ablenken und dann einfach machen. Mit dem Ziel: Kind hört, es soll sich anziehen. Das nächste was sie merkt ist, dass sie angezogen ist.
Und dann: Wir wussten schon, dass sie wohl keine Laktose verträgt. Der Kinderarzt hat uns erklärt, in welchen Nahrungsmitteln überall versteckte Laktose ist. Z.B.im Brot. Von einem auf den anderen Tag wurde sie komplett laktosefrei ernährt, auch im Kindergarten. Und war ein völlig verwandeltes Mädchen! Fröhlich, verständig, manchmal kurz zickig aber sonst vernünftig.
Warum erzähle ich das? Wir hätten dieses Trotzphasen-Verhalten nicht auf die Ernährung geschoben. Alle Kinder haben eine Trotzphase, bei uns dauerte sie halt an. Aber mit anhaltenden Bauchschmerzen kam sie eben aus der Trotzphasen nicht raus. (Und da sie ständig dauerhaft Bauchschmerzen hatte, hat sie auch nicht geklagt. War ja normal für sie). Vielleicht lohnt es sich, einfach mal zu beobachten, was eure Tochter vor solchen "Austickern" gegessen hat. Dabei die üblichen Verdächtigen in den Blick nehmen: Laktose, Gluten, Farbstoffe, Fruchtzucker... Vielleicht findet ihr ein Muster.
Oder die Sache verwächst sich, während ihr beobachtet.
Viel Glück!
Hallo,
danke für den Tipp.
An die Ernährung hab ich bisher noch überhaupt nicht gedacht in dem Zusammenhang. Da werd ich jetzt mal darauf achten.
Für meinen Mann war das tlw. auch ziemlich hart. Jetzt hat sich dass aber sehr geändert.
Lg
Sie ist gerade in der Autonommiephase. Das bedeutet auch ein Übermaß an austesten von Grenzen. Mal Tage wo alles toll läuft und dann Tage wo man sie innerlich derschlagen (nicht wörtlich nehmen bitte, dass ist in Bayern ein üblicher Redegebrauch wenn jemand extrem nervig ist) könnte für ihr Verhalten. Obwohl man an beiden Tagen gleich mit dem Kind umgeht nicht mehr oder weniger fordert, macht es an einem Tag alles bereitwillig und dann wieder ist gefühlt alles eine Kampf um Grenzensetzung.
Man kann jetzt nicht pauschal sagen, welche Taktik auf dein Kind hier besser Früchte trägt und ideal wäre. Aber eingreifen solltest du in jedem Fall. Es sollte etwas sein, wohinter du selbst stehen kannst und was auch wiegesagt beim Kind hilfreich ist.
Unverschämtheiten, Hauen, Treten, Spucken und alles was in die Rubrik Grenzenüberschreitung hinein fällt ist bei uns ein absolutes No Go. Je nachdem um was es geht wird Sanktioniert (Dinge weggenommen die nicht für den vorgesehenen Zweck verwendet sondern rumgeworfen werden.), Manchmal wird auch geschimpft (je nach eigener Tagesform) oder erklärt... wenn ich aber sachlich nicht weiter komme, dann wird der Ton auch schonmal schroffer. Um die Ernsthaftigkeit zu vermitteln. Wenn gar nix hilft, hilft nur noch eine Auszeit geben. Das kann in Form von Aufmerksamkeitsentzug/Ignorieren laufen aber im selben Zimmer bleiben, ins Zimmer schicken oder tatsächlich festhalten bis das Kind wieder beruhigt (beim Schlagen z.b.). Leichter Druck/Kompression auf den Oberkörper durch festhalten am Oberkörper mit festhalten der Arme, hat einen beruhigenden Effekt. Sieht unschön aus, tut aber nicht weh und dient dem Eigenschutz vom Kind aber auch dem seines Umfeldes. Das Prinzip greift auch bei Zwangsjacken die Patienten mit Überreaktionsneigungen und Panikattacken gerne angelegt werden die dann ihre Impulse nicht mehr steuern können.
Es bringt natürlich nix zu sanktionieren ala "wenn du das machst, darfst du nachher dieses und jenes nicht"... weil die Strafe/Sanktionierung rein gar nix mit dem Fehlverhalten zu tun hat.
Laufen lassen kann aber fatale Folgen haben. Es ist kein leichtes Alter und je nach Charakter und Entwicklung kann das ein oder andere Kind durchaus länger in dieser Grenzen austesten Phase drin hängen bleiben. Und benötigt einen langen Atem und viel viel Geduld und Energie.
Kinder verhalten sich im übrigen (auch wenn sie nicht extrem Verhaltensauffällig sind) üblichlicherweise überall anders wo die Eltern nicht dabei sind. Das kann zum positiven aber auch ins negative gedreht werden. Gibt auf Facebook so ein nettes Bild mit diesem Grumpelhasen aus nem Kinderfilm. Oben "So bin ich bei Mama" und ein fieser Hase wird gezeigt und dann drunter "so verhalt ich mich bei Oma" und das goldig lieber zuckerschnütchen in der Mimik. Das ist total normal und nicht nur auf "bei Oma" verwendbar sondern auch auf "in der Kita" oder xyz. Auch ist es nicht unüblich das das Verhalten daheim am stärksten getestet wird. Denn die Hauptbezugspersonen sind die Eltern! Ergo wird gegen diese früher oder später auch am stärksten rebelliert und getestet was die Energie der Eltern nur so hergibt. Da müssen alle Kinder durch. Aber mit 3,5 ist das normal, anstrengend aber normal... je nachdem wie du jetzt und in der Zukunft damit umgehst, legst du aber die Grundsteine wie dein Kind mit solchen Verhaltensauffälligkeiten zukünftig umgehen wird! Und nur weil der Erziehungserfolg bei manchen etwas länger auf sich warten lässt und permanente Wiederholungen erfordert und beim anderen schneller akzeptiert wird. Es ist die Mühe wert. Lieber hat man einige Wochen bis MONATE (ja kann auch LANGE gehen) dieses Testen und Festsetzen von Grenzen durch diverse Praktiken/Sanktionierungen etc. aber wenn man hier keine setzte, wird man dieses anstrengende Verhalten auch nicht in 10 Jahren los. Und je älter sie werden, desto schwieriger ist es dann noch was an dem Verhalten nachhaltig zu verändern.