Hallo zusammen!
Bis jetzt habe ich immer nur still mitgelesen,jetzt möchte ich selbst mal eine Frage stellen.
Wir haben eine vierjährige Tochter und einen Sohn,der knapp ein Jahr alt ist.
Nun ist es so,dass unsere Tochter massiv versucht,ihren Willen durchzusetzen. Aufforderungen ignoriert sie oft beim ersten Mal und öfter muss ich etwas lauter werden und es noch zweimal sagen, bis sie hört. Oder sie diskutiert und dass auch schon sehr intelligent(Sie ist sprachlich sehr weit) Konsequenzen sind bei uns,dass es kein Sandmännchen gibt oder etwas anderes,dass sie sich gewünscht hat.(Kuscheln wird NIE verwehrt)
Sie kann allerdings auch ein Engel sein. Es gibt Tage,da haben wir null Probleme und alles klappt.
Im Kindergarten ist es durchwachsen. Es gibt mal eine Woche am Stück,wo alles super läuft und in der nächsten Woche hört sie wieder nicht auf die Erzieher und ärgert die anderen Kinder immer mal wieder. Öfter mal scheinen Anweisungen bei ihr in ein Ohr reinzugehen und durch das andere wieder raus,obwohl sie durchaus gewillt ist zuzuhören. Sie ist beim Spielen mitunter sehr dominant,will den Kindern dann sagen,was gespielt wird,worauf die natürlich dann oft auch keine Lust haben. Wenn ihr etwas nicht passt,zeigt sie das manchmal auch körperlich. Anstatt einem Mädchen zu sagen,Lass mich bitte auch mal rutschen, schubst sie sie zur Seite. Ich sage ihr so oft,Rede doch mit dem Kind. Sie wiederholt das dann,vergisst es im entscheidenden Moment aber wieder.
Habt ihr Tipps,wie wir dieses wechselhafte Verhalten in den Griff bekommen können?
LG
4 Jährige hat ihren eigenen Kopf😓
Ich weiß nicht so genau was du hören willst, aber das ist doch nicht besonders unnormal. Es ist ihr Charakter und sie versucht das eine oder andere. Einzig würde ich nicht ein sabdmännchenverbot als Konsequenz sehen. Eine Konsequenz für das schubsen an der Rutsche wäre nach Hause zu gehen oder dass sie nicht mehr auf die Rutsche darf. Bis zum Sandmann ist das doch alles wieder vergessen.
Und was im Kindergarten passiert müssen die Erzieherinnen mit ihr vor allem klären. Zu Hause fehlt der Zusammenhang.
Danke für deine Antwort. Leider fällt mir nicht immer was Passendes zur Situation ein. Wenn sie beim Einkaufen nicht hört,gibt es oft keine andere Möglichkeit als mit dem Sandmännchen. Weil sie sich auch nicht immer was aussuchen darf,was man dann bei schlechtem Benehmen streichen könnte. Das zieht aber dann oft. Ich kann es nicht so richtig in Worte fassen,eigentlich möchte ich nicht so viel mit "Bestrafungen" arbeiten,nur sehe ich manchmal keine andere Möglichkeit.
Achso und die Situation mit der Rutsche ist im Kiga passiert.
Du kannst üben, das wird noch schlimmer. Ich diskutiere hier dauernd mit einem fast 13-Jährigen und wenn ich an mich selber in dem Alter denke, hoffe ich, er kommt nicht allzu sehr nach mir
Ohje das kann ja dann noch lustig werden 😅
Dass jemand seinen eigenen Kopf hat ist doch das normalste von der Welt, und dass man seinen Willen durchsetzen will, auch. Oder willst du das etwa nicht?
Ein intelligent diskutierende Kind ist doch was Wunderbares, ich hielt das eigentlich für was Wünschenswertes und ein Erziehungsziel. Und wo sollen Kinder das besser üben können als mit den Eltern?
Dass solche Sachen wie Schubsen auf dem Spielplatz gar nicht gehen und man dann nicht auf dem Spielplatz bleiben kann, kann man mit einem intelligent diskutierenden Kind gut besprechen, ich wüsste nicht, wozu man deswegen das Sandmännchen streichen müsste. Das wird sie schon noch lernen, ich würde da auch nicht locker lassen.
Ganz ehrlich, für mich klingt das alles recht normal. Wenn ich etwas nur drei Mal sagen muss bis es klappt oder auch, wenn mein Kind mich mit guten Argumenten überzeugen kann, bin ich hochzufrieden.
Hallo!Ich bin eigentlich sehr froh,dass sie so offen ist. Ich mach mir eher Gedanken,wenn andere Leute so reden,als wäre das nicht in Ordnung,wenn sie ihre Meinung so offen(und manchmal leider auch etwas frech) sagt.Was mich auch verunsichert ist folgendes: Ich lese oft,dass Kinder die sich zu Hause aufführen in der Regel woanders sehr brav sind. Das ist bei meiner Tochter leider nur bedingt so. Es kommt schon mal vor,dass sie sagt "Ist mir egal", wenn jemand Fremdes sie auf was hinweist. Wie gesagt,irgendwie ist es tagesformabhängig,sie kann so lieb sein. Und auf der anderen Seite hab ich das Gefühl,ihr fehlt manchmal ein bisschen das Bewusstsein,warum etwas,dass sie gemacht hat,nicht in Ordnung ist. Dabei rede ich viel mit ihr und versuche ihr zu erklären,wie der andere sich dann dabei fühlt. Müsste sie das mit vier Jahren nicht schon besser verstehen?
Kannst du versuchen sie auf kritische Situationen vorzubereiten? Mir ist klar, dass viele Situationen (Rutsche) spontan schief laufen. Aber vielleicht kannst du ja mal bei Dingen anfangen die einfacher sind.
Zum Beispiel:
Wenn du weisst, dass einkaufen meisten kritisch ist - dann nimm sie vorher in Ruhe bei Seite. Erkläre ihr, dass ihr einkaufen geht und dass du dir wünschst, dass sie dir dabei hilft. Vielleicht kannst du ihr auch konkrete Aufgaben geben (Äpfel abwiegen, Nudeln in den Einkaufswagen etc. ). Und dann könntest du ihr eine Belohnung versprechen, wenn das einkaufen gut klappt. Zum Beispiel auf dem Nachhauseweg am Spielplatz vorbeigehen oder so. Dann hast du auch was dass du im Fall der Fälle streichen könntest.
Danke für deine Antwort. Beim Einkaufen mache ich es tatsächlich so,wie du beschrieben hast,dass sie selbst abwiegen darf etc. Da klappt's noch am besten. Danke für den Tipp mit dem Spielplatz nach dem Einkaufen.Das werde ich mal einbauen,falls sie da mal wieder bockig ist!😊
Hallo,
Kinder testen auch im Bereich Sozialverhalten, wo ihre Grenzen sind. Das ist vollkommen normal.
Manche Kinder sind dabei dominanter, andere weniger.
Beim Aufzeigen dieser Grenzen, geht es nicht darum, ob man mit dem Kind schimpfen will oder nicht.
Es geht darum, dass das Kind fragt: "Ist mein Verhalten so ok?"
Darauf gibt es genau zwei Antworten und die lauten Ja oder Nein.
Es gibt da kein "Ähm, ja eigentlich finde ich das nicht so schön, aber mag gerade nicht mit Dir schimpfen. Deswegen setze ich mich jetzt mal nicht durch. Das kann ich ja vielleicht beim nächsten mal tun."
Diese Antwort heißt für das Kind übersetzt: "Ja Kind, Dein Verhalten ist in Ordnung. Mach' weiter so!"
Je öfter man inkonsequent ist, umso mehr Probleme hat man, sich bei dem Kind durchzusetzen.
Gerade bei Kindern mit der Kombination willensstark und intelligent ist Inkonsequenz so ziemlich das schlimmste, was man machen kann.
Solche Kinder brauchen Eltern, die sie führen, sonst übernehmen sie die Führung, und dann ist in der Familie Land unter...
Unsere Tochter (11) war im Kindergarten ähnlich unterwegs, wie Deine. Sie ist auch sehr sprachgewandt, intelligent, selbstbewusst und willensstark. Sie hat damals schon teilweise Erwachsene in Gesprächen ausmanövriert. Aus jeder Inkonsequenz unsererseits wurde eine Regelmäßigkeit abgeleitet und beim nächsten Auftreten der Sache, war es doppelt so hart, das Kind in die Bahn zu lenken.
Sie hat damals auch jüngere, gleichaltrige und sogar wenig willensstarke ältere Kinder herum kommandiert, weil die ihr einfach nichts entgegen zu setzen hatten.
Was bei uns geholfen hat, war grundsätzlich möglichst immer konsequent zu sein.
Am besten sind logische und, in dem Alter, zeitnahe Konsequenzen.
Abends kein Sandmännchen ist für ein Kind in dem Alter nachmittags ungefähr so weit weg, wie Australien und interessiert das Kind um diese Tageszeit nicht die Bohne.
Genauso ist es nicht sonderlich effektiv, nachmittags mit dem Kind wegen Vorfällen im Kindergarten zu schimpfen. Für das Kind ist das Thema schon um die Ecke. Da müssen die Erzieherinnen sofort eine Konsequenz ziehen und das Kind z.B. eine Weile auf die Bank setzen oder ähnliches.
Für Euch ist es viel schwieriger bis unmöglich ihre schlechten Verhaltensweisen im Kindergarten anzugehen.
Natürlich kann man mit den Kindern reden, nur kann man nicht sofort reagieren, wenn das Kind sich nicht an die Vereinbarungen hält, wenn es im Kindergarten ist. Das ist selbst bei Grundschulkindern noch ein Problem.
Was Ihr machen könnt, was das herum Kommandieren anderer Kinder und das Schubsen usw. angeht, ist gegen diese Verhaltensweisen vorzugehen, wenn Eure Tochter sie zu Hause bei Spielbesuch oder mit Euch auf dem Spielplatz zeigt.
Dann müsste sie bei mir 5 Minuten auf der Bank sitzen, oder wir würden sogar gehen, wenn es richtig schlimm war. Zu Hause bei Spielbesuch würde ich eingreifen und ihr sagen, dass das so nicht geht und dass der Besuch nach Hause geht und/oder es in den nächsten Tagen keine Verabredung gibt, wenn sie so weiter macht.
Wir haben ansonsten mit unserer Tochter geredet, wie sie sich fühlen würde, wenn andere sie herum kommandieren usw. und haben ihr auch ganz klar gesagt, dass irgendwann keiner mehr mit ihr spielen will, wenn sie sich so benimmt.
Im Vorschulalter hatte unsere Tochter das Verhalten dann schon komplett abgelegt. Sie übernimmt zwar immer noch gerne die Führung, ist dabei aber diplomatisch, bzw. vermittelt sogar bei Problemen in der Klasse.
LG
Heike
Ich danke dir für deine Antwort!Das beschreibt so ziemlich das,was wir mit ihr erleben😅 Wie gesagt,ich bin froh,dass sie so ist wie sie ist. Besonders auf Erwachsene wirkt sie oft sehr erfrischend,sie ist nur manchmal noch ein bisschen zuuu laut und selbstbewusst. Ich darf mich nur nicht immer mal wieder von anderen verunsichern lassen🙈 Deine Erfahrung macht mir Mut,dass sich so manche Verhaltensweisen noch ändern bzw legen werden. Wir bleiben dran😊
Meine 12jährige Enkelin ist auch ein Argumentationsgenie von klein auf - bis heute
Sie merkt sofort, wenn sie jemanden verunsichern kann und dann legt sie nach - wenn man sie nicht ausbremst - und das erlebt sie bei mir mit einem Lächeln. Ich beantworte wirklich auch die bohrendsten und seltsamsten Fragen, aber einmal ist Schluß - und das weiß sie dann auch sofort - das sieht sie schon an meinem Lächeln und vielleicht noch der Bemerkung "Leonie - es reicht nun."
Genau das musst Du lernen (musste meine Tochter auch erst lernen) ruhig zu bleiben, konsequent durchzuziehen, was Du haben möchtest - und ab einem bestimmten Punkt keine Diskusison mehr. Das lernen die lieben Kleinen sehr schnell, besonders wenn es beide Eltern so machen - was leider auch nicht immer der Fall ist.
Meine Kinder wussten mit 25 noch, was bei mir geht - und was nicht z.B. sich von Hausarbeit/Aufgaben drücken - beide wohnten bis 27 zuhause.
LG Moni
Nicht soviel reden sondern handeln. Konsequenzen gezielt einsetzten und vor allem direkt. Sprich sie macht Ärger am Spielplatz... Z. B. heimgehen.
Dass die Strafe dich mit dem Sandmännchen nicht unbedingt weiter bringt hast du selber schon gemerkt.
Konsequenzen sind für mich nicht wirklich Strafen. Wir alle haben uns an Regeln zu halten. Ich kann bei der Arbeit oder z. B. im Straßenverkehr auch nicht machen was ich will. Ich muss dann auch mit den Konsequenzen leben. Genauso auch deine Tochter. Sie ist vier und da ist es völlig normal, dass sie ihre Grenzen austestet. Du musst aber die Grenzen für sie abstecken.
Erklären was sie falsch gemacht hat ist ja schon ganz gut, aber ich würde nicht mehr zig mal dasselbe erklären sondern handeln. Diese kleinen Zwerge können sich doch schon recht gut merken was darf ich und was nicht. Ich hab selber eine Vierjährige daheim, die nicht auf den Mund gefallen ist.
Unlängst hat sie den Teppich bemalt. Sie bekam dann einen Schrubber von mir und durfte ihr Kunstwerk selbst entfernen. Mit logischen Konsequenzen denk ich kommt man relativ schnell weiter. Ich glaube nicht, dass sie nochmal den Teppich schrubben will😛
Ich würde sagen ein völlig normales Kind. Und logisch haben auch die kleinsten einen eigenen Kopf. Sie sind ja auch eigenständige Personen und werden das nicht erst. Und mei das eine Kind ist eher unterwürfig (hab ich) das nächste dominant... das eine ist leichtführig/pflegeleicht das nächste anstrengend (hab ich)... das eine Kind hat früh eine hohe Frustrationstoleranz das nächste muss das mühsam über Jahre üben üben und nicht bei jedem klappt das (hab ich).... das eine Kind ist Diplomat (meiner) der andere revoluzer/Anarchist.... das eine Kind ist hilfsbereit und fürsorglich (hab ich) das nächste der angeborene egoist (so wird man geboren nicht kreiert)...
Jeder hat so seine Problemchen mit seinem Kind und bei mehreren Kindern... mit jedem Kind gänzlich andere Probleme. Weil jedes anders ist. Erziehung ist ein mühsamer Weg in manchen Gassen und die ersten 6-8 Jahre werden Grundsteine gelegt... Aber man darf nicht erwarten das weil etwas mal funktioniert... es auf ewig erfolgreich bleibt. Zumal mit 4 auch impulskontrolle nicht bei jedem Kind schon ausgeprägt ist und körperliche reaktionen normal. Auch das sie impulsiv handeln nicht rational... könnte ein 4 jähriges Kind jedes handeln rational bewältigen... wäre die strafmündigkeit nicht auf 14 Jahre ausgelegt sondern auf zb 3 Jahre.
Ist das nervig... anstrengend und bringt einen an den Rand eigener Belastbarkeit. Logisch hier und da auf jeden Fall. Aber wer glaubt Erziehung schaukelt man auf einer arschbacke.. der denkt sehr naiv. Es ist ein fortwährender Prozess der Jahre dauert. Ab 15/16 wird es dann schwierig noch was geradebügeln zu wollen. Aber es gibt weder perfekte Kinder noch perfekte Erwachsene.
Und sie wird durch Lebenserfahrung schon merken wie weit sie mit ihrer Ramboadetüde kommt. War selbst Jahre verhaltensauffällig... dominant... wütend... hab mir im wahrsten Sinne kaum Freunde gemacht. Im Jugendalter kam das umdenken von ganz allein. Hab zwar immernoch einen Rebell in mir. Aber nicht mehr um jeden Preis und hab gelernt... manchmal ist es energieschonender wenn ich nicht immer auf Konfrontationskurs gehe. Dem anderen auch mal zuhöre und Kompromisse finde. Das ist genauso... wie das es als Kind schöner ist beschenkt zu werden und irgendwann ist es schöner selbst zu schenken statt zu bekommen.
Ihr solltet eure Tochter klare Regeln setzen und auch entsprechend Konsequenzen ziehen.
Diskutieren und mehrfach wiederholen bringt offensichtlich nichts