Hallo zusammen,
Unsere Tochter ist 5 1/2 und seit neuestem ist die Antwort auf alles: Nö. Nö, das mach ich nicht, Nö du bestimmst nicht über mich, Nö Nö Nö. 😠
Heute morgen ging es wieder so. Nö, ich will jetzt keine Haare kämmen lassen und nö, ich Putz mir nicht die Zähne.
Da habe ich auch Nö gesagt. Nö ich kämme dich nicht und nö, ich helfe nicht beim putzen. Das Geheule war natürlich groß. "Bitte Mama, mach mir die Haare, bitte bitte" fast eine halbe Stunde lang. Dann hat sie selbst gekämmt und so gewütet und gebockt, dass wir keine Zeit mehr zum Zähne putzen hatten.
Die 10 Minuten Fußweg zum Kindergarten ist sie vor mir her gelaufen (bin wegen gebrochenem Zeh sehr langsam momentan) und hat mich ignoriert. Vor dem KiGa hat sie sich an mich gekuschelt und sich wieder soweit beruhigt, dass ich sie normal und ohne weinen abgeben konnte.
Kennt jemand dieses Nö? War mein Verhalten zu krass als Reaktion? Ist es Sinnvoll, ihr Verhalten so zu spiegeln oder hat jemand den ultimativen Tipp gegen das Nö?
Nö - Kann Mama auch
Mein Sohn ist 2 Jahre alt und er fängt jetzt schon mit der nein Phase an 😩 alles was ich frage antwortet er immer nein 🤣 selten höre ich mal das ja Wort von ihm.. ich finde du reagierst da schon gut werde ich auch mal probieren 😅
Meiner Meinung nach die richtige Reaktion! Genauso hat meine Mutter es damals gemacht und es war mir eine Lehrstunde, dass ich plötzlich nur in Unterhose und mit ungeputzten Zähnen im Kindergarten stand und dort alles nachholen musste. Peinlich peinlich.
Ich versteh es gerade nicht. Sie sagte, nö, ich will nicht Haare kämmen und Zähne putzen und du sagtest, nö, ich kämm dich nicht und putz dir nicht die Zähne? Da hatte sie doch, was sie wollte?
Nö, das würd ich nicht machen, Dinge, von denen ich will, dass sie getan werden, würde ich nicht verweigern, da denkt sie ja, die Mama weiß nicht, was sie will und so wichtig scheint es nicht zu sein.
Wenn schon auch Nö, dann bei was, was *mir* nicht wichtig ist.
Aber hier lief das eher mit Überzeugen ("ja, ich finde Zähneputzen auch blöd, aber Löcher in den Zähnen noch viel blöder...bla bla bla"), da haben sie es halt doch gemacht.
Ich hab mich Blöd ausgedrückt...
Normalerweise machen wir das zusammen. Wir gehen ins Bad, ich kämme und frisiere sie und dann putzen wir zusammen Zähne. Sie putzt, ich Putz nach.
Mit überreden retten wir uns zwischendurch auch, mittlerweile ist es ihr aber egal, wenn ich sage "Löcher in den Zähnen sind blöd und tun weh" das interessiert sie nicht. Selbst schimpfen und drohen (kein Zähneputzen - keine süßen Sachen/Saft/Obst)... Ich kann sie ja nicht festhalten und die Zähne schrubben ob sie will oder nicht.
Nein, festhalten geht natürlich nicht. Ich weiß gar nicht mehr, meistens hat es geklappt. Vielleicht waren wir so nervig, dass sie gedacht haben, putzen ist das kleinere Übel. Einmal ist es mir auch passiert, dass mir der Kragen geplatzt ist und ich gesagt hab, mir doch egal, sind ja deine Zähne, da kam er dann an und wollte sie geputzt haben...hab ich dann, mir wars ja wichtig.
Da hab ich dann hinterher erklärt, dass es mir *nicht* egal ist, aber ich halt manchmal auch keine Nerven mehr hab.
Blöde Phase, aber *tröst* sie geht auch vorbei.
Läuft bei uns genauso. Wir haben auch immer mal wieder Verweigerungsphasen. Nicht duschen wollen, nicht Zähne putzen und nicht Haare kämmen wollen. Da komme ich auch regelmäßig mit "wer nicht duschen will, kann auch nicht mehr schwimmen/reiten/raus gehen" oder zum Thema Zähne putzen "wenn man sich die Zähne nicht putzt, darf man keine Süßigkeiten mehr essen".
Teilweise verweigerte unsere Tochter auch kleine Hilfsdienste a´la "heb das mal bitte auf", was teilweise eskalierte. Wenn sie dann merkt, dass ich ihr auch keinen Gefallen mehr tue, ist sie sehr schnell geheilt.
Keine Sorge, die Nö-Phase wird wieder verschwinden......und mit aller Macht in 6 Jahren wiederkommen nur noch rhetorisch ausgefeilter. Auch hier hilft dann Spieß umdrehen und ebenfalls konsequent auf Nö schalten. Ist sehr meist effektiv. LG Moni
Ich hab meinem Sohn auch gerne lange assistiert. Ging immer schneller als irgendwelche Diskussionen und Trotzanfälle. Beispielsweise hätte ich dann zu ihm gesagt: "Ich kämm Dich, Du putzt Deine Zähne. Deal?"
Das ist wie mit den Klamotten. Wenn alle Klamotten blöd sind, nimmt man eben zwei Stücke aus dem Schrank und fragt, welches das Kind lieber trägt. Dann fühlt es sich toll, weil es entscheiden darf und selbst wenn es dann ein drittes Stück aus dem Schrank kramt, ist der Apfel gegessen.
Das kenn ich nur zu gut von meiner 5-Jährigen
Ist hier täglicher Standard.
So richtig gespiegelt hab ich ihr Verhalten eigentlich noch nicht
Wir diskutieren bis wir eine Lösung finden, was meist sehr gut klappt.
Wenn sie sich die Haare nicht kämmen will, bitte, geht sie halt ungekämmt in Kiga.
Zähneputzen ist zum Glück nie ein Problem.
Dieses du bestimmst nicht über mich haben wir seit neuestem auch. Und irgendwie hat sie ja recht, sie soll ja über ihren Körper selbst bestimmen. Aber es ist manchmal eine Gratwanderung, denn die langen Haare müssen schon eigentlich täglich durchgekämmt werden
Bei der Kleidung lass ich sie. Völlig unpassene Kleidung/Jacken/Schuhe liegen meist eh nicht rum.
Was soll denn daran sinnvoll sein, wenn du dich über sie lustig machst, sie sich schlecht fühlt, wahrscheinlich nicht gesehen, nicht ernst genommen fühlt und dann auch noch die Zähne nicht geputzt werden?
Mit fünfeinhalb Jahren kann sie definitiv noch nicht die komplette Verantwortung für ihre Gesundheit tragen. Meiner Meinung nach solltest du da schon die Führung übernehmen und sagen, dass die Zähne eben geputzt werden müssen.
Letztlich bist du ihr so doch quasi das allerschlechteste Vorbild: Du bist genauso bockig wie sie.
Stattdessen solltest du ihr besser vorleben, wie man denn damit umgehen kann, wenn man genervt ist (sie in diesem Fall vom Zähneputzen und du von ihr) und etwas tun muss, wozu man keine Lust hat und vor allem wie man dabei mit seinen Mitmenschen umgeht.
Wie hätte ich ihr dass denn zeigen sollen? Ich meine das ernst.
Natürlich hab ich versucht normal mit ihr zu reden. Aber wie schon mal gesagt, ich kann sie ja kaum packen und putzen ob sie will oder nicht.
Ich hätte gerne wirkliche Tipps, deshalb ja auch dieser Post.
"Stattdessen solltest du ihr besser vorleben, wie man denn damit umgehen kann, wenn man genervt ist (sie in diesem Fall vom Zähneputzen und du von ihr) und etwas tun muss, wozu man keine Lust hat und vor allem wie man dabei mit seinen Mitmenschen umgeht."
Ja - aber wie?
Sorry ich hatte vor ein paar Tagen schon eine ellenlange Antwort geschrieben, aber die wurde irgendwie wohl nicht richtig abgeschickt.
Jetzt hab ich leider nicht so viel Zeit...
Ich habe gestern das Buch "Grenzen, Nähe, Respekt" von Jesper Juul gelesen, das kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Und genauso seine anderen Bücher. Bei ihm geht es viel darum, wie man persönliche Autorität erlangt und was für Werte er für wichtig hält in der Familie.
Durch Strafen erreicht man nicht, dass einen das Kind respektiert, sondern nur, dass es Angst vor ebendiesen Strafen hat. Respekt erhält man, wenn man auch sein Kind respektiert.
"...hat jemand den ultimativen Tipp gegen das Nö? " Mein Tipp ist nicht gegen, sondern mit. Versetze dich so gut es geht in deine Tochter hinein, zeige Empathie und Verständnis. Und formuliere deine Grenzen klar und deutlich und authentisch.
Das klingt natürlich alles recht allgemein, deswegen empfehle ich dir die Bücher, da gibts ganz viele Beispiele.
"Nein aus Liebe" und "4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen" fand ich auf jeden Fall sehr lesenswert, die haben mir echt geholfen eine konstruktivere Kommunikation mit meinem Kind zu etablieren.