Wie erzieht ihr?

Hallo ihr..

Ich weiß gar nicht so richtig wie ich anfangen soll.. die Frage steht ja oben..

Ich handle meines Erachtens eigentlich sehr bedürfnissorientiert, will heißen stillen nach Bedarf, Familienbett, nehme mein Kind auf den Arm, hab sie schon immer viel getragen von Geburt an,...
Nun sind wir im Kleinkindalter angelangt (15 monate). Noch immer stillen wir nachts (nicht mehr viel) und noch immer trage ich sie gern wenn sie das möchte..

Nun ist es so das es natürlich auch gewisse Regeln gibt, es wird nicht auf dem Sofa gerannt, auch wird nicht mit stiften/der Zahnbürste o.ä gelaufen, gegessen wird am Tisch, Steckdosen sind tabu und manche schränke nun mal auch..

Ich weiß nicht ob sie gerade ihre Grenzen testet? (Ich finde den Satz eigentlich immer doof..) aber sie macht nur noch das was sie soll oder darf. Sprich sie rennt im Sekunden Takt zu jedem schrank an den sie nicht darf, schaut dann ob man sie sieht, grinst und macht den Schrank auf obwohl man ihr schon sagt "nein der Schrank bleibt zu.." es gehört sicher dazu und ist normal, dennoch empfinde ich es als echt anstrengend sie 1million mal am Tag da weg zu holen.. auch sind plötzlich die Steckdosen wieder interessant (sind gesichert)
Mit dem essen klappt es auch mal mehr und mal weniger gut.. sie steht ständig auf und klettert aus dem Hochstuhl.. gut dann ist das essen vorbei und ich setze sie auf den Boden.. sie rennt kurz rum, kommt wieder zurück und will auf den Schoß.. sperrt den Schnabel auf und will wieder ein Happen brot/wurst/Käse,.. dann will sie wieder runter.. sie nochmal in den Hochstuhl setzen klappt manchmal für wenige Minuten manchmal macht sie sich gleich so steif das man sie nicht reinsetzen kann. Ich weiß da ehrlich nicht wie ich mich da am besten verhalte..? Konsequent das essen sein lassen oder aber ihr weiterhin was geben wenn sie auf dem Schoß sitzt. Sobald sie am Boden ist bekommt sie definitiv nichts mehr. Aber ist das essen auf dem Schoß schon zu "nachlässig"?

Ich will gerne bedürfnissorientiert erziehen, aber komme manchmal ins Grübeln ob ich manches zu "lasch" sehe und sie mir , wie man so oft hört, dann auf der Nase rum tanzt..

Ausschlaggebend war eine Aussage von meiner Mutter "na willste solche trotzanfälle später im Supermarkt wirklich akzeptieren? " ähmm wie sollte ich sie denn verhindern fragte ich zurück? Sie würde ja dann trotzen weil sie nicht bekommt was sie will(zbsp den Schokoriegel an der kasse) ich kann ihr ja nicht "alles" kaufen nur damit sie nicht trotzt? Oder bin ich auf dem falschen Dampfer? I
Sie fängt jetzt schon richtig an sich zu ärgern wenn ich ihr den Stift weg nehme weil sie damit nicht rumlaufen soll (erkläre ihr natürlich warum ich das nicht will )

Ich bekomm echt Panik das ich das mit der Erziehung völlig vermassel.. 😭

Danke fürs Lesen, ist doch recht lang geworden 🙈

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Ich erwarte nicht, dass ein Kind sofort etwas umsetzt, dass es sofort aus einer Konsequenz lernt, etwas nicht mehr zu machen. Ich habe halt einfach verhindert, was ich verhindern musste, weil es gefährlich gewesen wäre, oder wollte, weil es mir wichtig war.

Was ich sichern konnte, hab ich gesichert, was ich wegstellen konnte, weggestellt, wo ich sie wegtragen musste, weil sie nicht hin durften, hab ich sie halt weggetragen und wenn ich etwas wegnehmen musste (wie den Stift oder Löffel beim Rumlaufen) hab ich das weggenommen.

Bei Empörung darüber versucht zu trösten, sonst halt das Geschrei ausgehalten.

Gegessen wurde am Tisch, ob im Hochstuhl oder auf dem Schoß, wegrennen und wiederkommen war okay.

Wenn mein Kind sich ärgert weil es etwas nicht darf, dann ärgert es sich eben. Es darf sich ärgern, es geht dann aber manches trotzdem nicht.

Und wenn ich etwas verbiete, hinterfrage ich auch, ob ich das wirklich verbieten muss, oder ob das vielleicht nur meine Bequemlichkeit war und vielleicht doch geht.

Was ich langsam nicht mehr hören kann, ist der Satz mit "auf der Nase rumtanzen". Warum sollte ein Kind das wollen? Es mag seine Eltern doch normalerweise. Klar versucht es zu erreichen, was es möchte, zum Beispiel den Schokoriegel im Supermarkt. Und entweder ich erlaube das, weil ich heute einen Schokoriegel okay finde, oder ich erlaube es nicht, weil es schon einen hatte oder zuhause genügend Süßigkeiten sind oder weil ich sonst einen Grund habe.

Ich halte diese gezielte "Erziehung" mit "Konsequenzen" für ziemlich überschätzt. Erziehung ist für mich, zusammen zu leben, zu schauen, dass ein Zusammenleben mit Rücksicht aufeinander funktioniert und Schaden für uns und andere zu minimieren. Also auch mit großen Kindern (meine sind 19, 12 und 11) noch bedürfnisorientiert, orientiert an den Bedürfnissen der Kinder, der Eltern und der anderer Leute.

Die Freundin meines Großen meinte mal, sie würde sicher mal strenger erziehen als wir. Und Sohn1 grinste und meinte "Bin ich etwa nicht gut gelungen;-)?"

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Schade, dass man nur einen Stern vergeben kann!

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Schön gesagt! 👍

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Ehrlich gesagt finde ich, das klingt alles sehr gut wie du das machst. Vor allem. Reflektiert. Du dein Verhalten und merkst eben auch, dass man manchmal an seine Grenzen kommt.
Meine Tochter ist zwar erst 13 Monate, aber die Phase mit dem an den Schrank gehen oder an die Steckdosen... Eben alles, was sie nicht darf, begi mt gerade. Heute wieder hat so "trotzig" geweint, weil ich dne Schrank dann eben einfach zugehalten habe. Und klar ist diese Phase wohl einfach normal. Die Kleinen sind halt neugierig und wollen alles entdecken. Da müssen wir wohl einfach durch und da hilft ja vielleicht schon ab und an ein wenig Zuspruch von anderen Mamas und Papas...?! ❤ 😘
Ich finde es richtig, dass du deiner Tochter nichts mehr zu essen gibst, wenn sie auf dem Boden sitzt. So kann sie ja nur lernen, dass man eben beim Essen am Tisch sitzt.
Die andere Situation kenne ich aber genauso gut: auf dem Schoß sitzt sie natürlich lieber als im Stuhl. Und ich habe es bisher so gemacht, dass sie dann eben auf dem Schoß noch was zu essen bekommen hat. 🙈 Grundsätzlich soll genau das ja nicht zur Regel werden, aber wir merken ja, wenn sowas nur phasenweise vorkommt (zum Beispiel bei uns starkes Nähebedürfnis, weil sie zur Zeit zahnt) oder ob es jede Mahlzeit so abläuft. Und spätestens da muss ich dann auch für mich zusehen, dass es eben nur im Hochstuhl essen gibt.
Klopf die mal selbst auf die Schulter. Du machst das gut und es wird dir immer jemand sagen, was er oder sie anders machen würde. Aber du machst das eben so, wie du es für richtig hältst. Alles andere ist eh nicht authentisch (und das werden die Kleinen schnell merken, wenn du es nur so machst, weil andere meinen, es müsste so sein).
Alles Liebe

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Sorry für die Tippfehler. Hab vorm Abschicken nicht mehr drüber geguckt. 🙈

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Hey ihr lieben also wir machen es fast so meine Stieftochter sitz in ihrem Stuhl und bekommt da ihr essen aber da sie auch vor paar Wochen ihre Fasse hatte anscheinend sie war erst in ihrem Stuhl und plötzlich hatte sie ihre fasse bekommen das sie im Stuhl gerade nicht essen mag da haben wir sie auf den Schoß genommen das sie ja was essen tut ja und sie hat es auch immer das sie alles aufmachen möchte und wenn wir nein sagen dann schaut sie uns an mit ihrem Blick der gleich töten könnte aber sie weiß das es nicht erlaubt nicht .

Ich bin mit meinem Freund noch nicht lange zusammen und die kleine kannte es vorher selten das man nein sagt wenn sie das nicht durfte da sie bei ihre Mutter alles darf anscheinend und da hat die kleine mich immer so böse angesehen weil sie es nicht kannte aber jetzt schon und sie weiß was es heißt nein.




Lg

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Erziehen ist viel Wiederholung und gebetsmühlenartiges Vortragen was man gerne hätte.
Meine Jungs sind jetzt 16,14 und fast 10 und grade die beiden Großen waren schon wild.
Da ich nicht 180 mal am Tag das Gleiche sagen wollte, habe ich bei manchen Sachen getrickst (z.b. Schränke zugeklebt, Schubladenknöpfe abmontiert, Hindernisse vor Sachen gestellt, wo sie nicht dran dürfen etc.
Im Supermarkt bin ich IMMER hart geblieben, da gab es keine Quengelware. Da musste ich dann durch und alle anderen Leute in der Warteschlange auch #schwitz War aber nur 2-3 mal Theater und dann wussten sie, dass es halt nichts gibt.
Außerdem hatte ich immer Schränke, wo sie dran durften--Tupperschrank war immer sehr beliebt während ich gekocht habe und im WoZi hatten sie immer ihre Spielsachen.
Ich bin gerne bequeme Wege gegangen, denn irgendwann sind die Zeiten vorbei, wo sie Trotzen und überall dran gehen und nicht hören.
Meine Freundin z.b. hat sich immer strikt an Bücher gehalten (Jedes Kind kann schlafen lernen und Jedes Kind kann Regeln lernen). Das hat mich so gestresst, ich erinnere mich mit Grauen an einen Spaziergang. Unsere Kinder waren so knapp 2 Jahre alt und hatten Brötchen vom Bäcker und saßen damit im Buggy. Beide warfen ihr Brötchen auf den Boden. Wir beide drohten danach an, dass das Brötchen in der Tüte landet, wenn es nochmal weggeworfen wird. Die Jungs grinsten und die Brötchen landeten wieder auf dem Boden. Wir beide machten unsere Drohung wahr und es wurde gebrüllt wie am Spieß. Ich redete noch mal mit meinem Kind und es gab eine letzte Chance. Er bekam sein Brötchen und aß es auf und schlief dann ein.
Meine Freundin blieb hart und der Junge brüllte 1,5 Stunden lang! Meine Freundin tat so, als sei nix aber für mich war das der schrecklichste Spaziergang aller Zeiten #zitter

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Hallo,

kleine Menschen entwickeln sich, indem sie Grenzen testen, ob Du das gut findest, oder nicht. ;-)
Kleine Tiere tun das übrigens auch.

Bedürfnisorientierte Erziehung kann nicht funktionieren, weil wir nicht alleine auf der Welt sind.

Die Bedürfnisse eines Kindes kollidieren früher oder später immer mit denen anderer Menschen. Man muss Kompromisse finden, und manchmal bekommen auch einfach die anderen, was sie wollen, weil die Mehrheit entscheidet. Deswegen müssen Kinder lernen, zurück zu stecken.
Natürlich finden die Kinder das nicht witzig und reagieren darauf mit Brüllattacken.
Denen kann man nachgeben.
Dann lernt das Kind "Wenn ich brülle, kriege ich, was ich will." Also brüllt es beim nächsten mal noch lauter, denn das hat ja schonmal funktioniert.

Bei kleinen Kindern klappt diese Erziehung mit viel Nachgeben noch einigermaßen, weil da vor allem die Eltern ihre Bedürfnisse zurück stellen müssen, und die wollen es dem Kind ja stets Recht machen.

Irgendwann kommt das Kind aber in den Kindergarten.
Wenn da 20 Kinder ihre Bedürfnisse durchdrücken wollen, wird es interessant...
Das ist auch der Punkt, wo es bei Eltern, die bedürfnisorientiert erziehen, absurd wird. Wenn nämlich ein anderes Kind versucht, seine Bedürfnisse bei ihrem Kind durchzusetzen, ist Schluss mit der Toleranz. Dann wird nach schärfsten Konsequenzen für dieses schreckliche Kind geschrieen. #augen

Erziehung besteht nicht nur aus harmonischem Miteinander. Das kann so gar nicht funktionieren, weil Kinder sich so nicht entwickeln können.
Man muss sich keine Sorgen machen, wenn das Kind trotzt. Man muss sich Sorgen machen, wenn die Trotzphase ausfällt. Das ist nämlich eine ernsthafte psychische Störung.

Je kleiner die Kinder sind, umso länger dauert es, bis sie etwas verinnerlicht haben. Es ist normal, dass man da immer wieder das gleiche sagen und tun muss, bis es ankommt.

Lange Erklärungen sind übrigens nicht zielführend. Die hören die Kinder sich gar nicht zuende an. Man sagt am besten kurz und knapp, was man von dem Kind erwartet mit einer kurzen Erklärung, falls nötig.

Bei Bockanfällen kommt man nicht mehr wirklich an die Kinder heran. Denen ist in diesem Moment jede Konsequenz egal. Ich habe unsere Tochter dann immer aus dem Weg gelegt, mir die Gegend angeguckt und ab und zu freundlich nachgefragt, ob sie bald fertig ist. ;-)
Was sie wollte, bekam sie natürlich trotzdem nicht.

Ich verstehe, ehrlich gesagt nicht, warum so viele Eltern da irgendwie herum eiern und sich von irgendwelchen Erziehungstips aus dem Elfenbeinturm verunsichern lassen, anstatt auf ihr Bauchgefühl zu hören, was meistens recht gut passt.
(Es sei denn, man hatte selbst eine schlechte Kindheit.)

Grenzen und Konsequenzen geben Kindern Sicherheit.
Die grenzenlose Freiheit verunsichert Kinder. Damit erreicht man das Gegenteil von dem, was man will. Harmonischer wird es so auch nicht, weil die Kinder immer weiter nach der Grenze bohren.

Das heißt nicht, dass man nicht mit den Kindern diskutieren sollte. Es gibt nicht immer DEN Weg, und die Kinder finden manchmal eine gute Alternative. Nur das letzte Wort haben immer die Eltern.

Unsere Kinder sind übrigens 10 und 12, und wir haben den Eindruck, dass unsere Erziehung ganz gut funktioniert. ;-)

LG

Heike

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gut geschrieben , das unterschreibe ich

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Du hast natürlich absolut recht, dass nach dieser Definition bedürfnisorientierte Erziehung nicht funktionieren kann.
Nur ist diese Definition halt auch nicht gemeint;-). Wäre ja auch wirklich absurd.

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Bedürfnisorientiert heißt für mich auch: Verlässlichkeit.

Nicht Grenzen testen: sondern prüfen, ob Personen wirklich verlässlich handeln! Kann ich mich auf deren Reaktion auch beim 10., 1000., 204352345 mal verlassen.

Reagieren sie anders, kann das verunsichern.

Meine braucht einen Rahmen, der ihr Schutz und Verlässlichkeit bietet,
damit sie sich im Gebiet darin frei bewegen kann.

Ihr Bedürfnis ist es, dass ich ihr diese Verlässlichkeit biete!
(sagt sie zwischendurch auch selbst).
Nicht: sie testet Grenzen aus, sondern sie fordert Regeln/Verlässlichkeit ein, weil ihr das Sicherheit bietet.

Bedürfnisorientiert heißt auch, diese Regeln immer wieder neu anzupassen. Dann, wenn es soweit ist. Nicht willkürlich.

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Vielleicht wäre es für euch an der Zeit einen Hochstuhl zu besorgen auf den dein Kind alleine klettern kann. Bei uns gilt auch "Wer aufsteht ist fertig." Punkt. Überleg dir ob es für dich okay ist, wenn dein Kind auf deinem Schoss isst. Ich würde mir diesbezüglich nicht so viele Gedanken machen was richtig oder falsch ist, sondern einfach eine einheitliche zuverlässige Regelung finden.

Ich stoße mich sehr an der bedürfnisorientierten Erziehung, weil ich noch keine gute Umsetzung gesehen habe. Im Babyalter ist das was anderes, aber ab dem Kleinkindalter muss man nicht in jedes Fehlverhalten eine positive Entfaltung der Persönlichkeit hineininterpretieren. Kinder in diesem Alter suchen nach Halt und Orientierung und sie hinterfragen ob ihre Eltern ihnen dieses Sicherheit geben können. Wenn Eltern es schaffen mit klaren und entwicklungsgerechten Grenzen ihrem Kind halt zu geben, dann profitiert dieses Kind sein ganzes Leben davon.

Deshalb würde ich dir raten für dich klare Regeln zu formulieren und die immer zuverlässig und ruhig um zu setzen. Meine Jüngste hat gerade auch so eine Steckdosenphase. Ich nehme dann immer ihr kleinen Händchen und sage ganz ernst "Kinder gehen nicht an Steckdosen." Sie lacht dann meistens ausweichend und ich suche wieder Augenkontakt bis und sage unsere goldene Regel nochmal, bis sie merkt, dass es mir ernst ist. Dann nehme ich sie in den Arm und gut ist.

Du wirst es nicht vermasseln. Mach dir keine Sorgen. Unsere Eltern haben bei uns auch nicht alles richtig gemacht und wir sind doch auch ganz okay.

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"aber ab dem Kleinkindalter muss man nicht in jedes Fehlverhalten eine positive Entfaltung der Persönlichkeit hineininterpretieren"
Natürlich nicht. Aber ich hab auch noch nie gelesen, dass man das tun müsste.

Ich finde es normal, dass ein Kind wegen eines Schokoriegels wüten kann. Nur, weil wir Erwachsenen nicht wegen Schokolade heulen würden, ist das doch nicht "böse" oder lächerlich oder...
Wir fluchen vielleicht, weil wir einen Job nicht bekommen haben oder uns sonst was die Planung verhagelt hat. Und wollen dann auch ernstgenommen werden und nicht ausgelacht oder beschimpft, auch wenn wir das, was wir wollen, nicht bekommen können.

Ich habe oft das Gefühl, man interpretiert sich manchmal was zusammen, was Unfug ist, um es besser ablehnen zu können.

Es geht ja nicht darum, dass jeder Wunsch (ein Wunsch muss auch noch lang kein Bedürfnis sein, man kann auch mal schauen, was tatsächlich hinter so einem Wunsch steckt) des einen Kindes (was ja schon mal total absurd wäre, wenn man mehrere Kinder hat) erfüllt wird, sondern, dass die Bedürfnisse aller wahrgenommen, ernstgenommen werden und nicht beispielsweise lächerlich gemacht, wie es eine Userin hier anscheinend lustig findet ("ob sie bald fertig ist"). Deswegen muss das Kind das, was es will ja noch lange nicht bekommen, weil es ihm z.B. schadet oder weil es die Grenzen anderer verletzt.

Das mit den Steckdosen machen bedürfnisorientiert erziehende Eltern ja auch nicht anders (bei manchen Kindern nützt es lange nichts, da muss man sie halt sichern, anderen erklärt man das so wie du es machst).

Die Eltern, die Kindern die grenzenlose Freiheit lassen, alles in Steckdosen zu stecken um als natürliche Konsequenz einen Stromschlag erfahren zu dürfen, die gibts wahrscheinlich wirklich nicht.

(Ich finde, du kommst hier ziemlich bedürfnisorientiert rüber, ich fand nur dein posting geeignet, meins dranzuhängen.)

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Hallo,
an gefährliche Schränke zu gehen oder sich im Supermarkt auf den Boden zu werden und zu schreien ist kein Bedürfnis. Das ist Trotz und gehört zur Abnabelung von den Eltern dazu.
Da muß man durch, und meiner Erfahrung nach wird es für alle Beteiligten nur unnötig schwerer, wenn Mama rumeiert und keine klaren Ansagen macht. Ruhig, sachlich, freundlich, aber unmißverständlich.
Unsere Tochter ist fast 5, und ich kaufe grundsätzlich keine Süßkram an der Kasse. Hat sie inzwischen verstanden. Wir haben die Regelung, daß sie allein eine (!) Packung Fruchtgummi, Kekse o.ä. aus der Süßabteilung für die ganze Familie aussuchen darf, während ich an der Käsetheke stehe.
Das liebt sie, und so sind am Ende alle froh.
Gute Nerven weiterhin! #winke

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Das ist nicht Trotz sondern Unreife und ein gewaltiger Unterschied!!

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#rofl Meinetwegen

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"Bedürfnisorientiert" ist eigentlich keine Erziehung, sondern eine Einstellung.

Es bedeutet, die Bedürfnisse anderer Menschen zu sehen, wahrzunehmen und darauf auch einzugehen und diese zu respektieren. UND das selbe gilt für die eigenen Bedürfnisse, die sind nämlich genauso wichtig. (Bedürfnisse, nicht Wünsche)

Durch das Setzen eigener Grenzen und das Respektieren der Grenzen anderer entstehen ganz natürliche Regeln des Zusammenlebens. Wie man das dann "Beibringt" etc. das ist dann Erziehung. Wobei sich dann halt das meiste schon von selbst ergibt.

Und "Trotzanfälle" sind ganz normal, das Kind kann seine Gefühlen noch nicht so erfassen wie ein Erwachsener (ein Erwachsener hat das schon mehr oder weniger gut gelernt) und ist überfordert. Das kann man nur begleiten damit niemand verletzt wird und nichts kaputt geht, aber das Kind muss das Gefühl haben: meine Gefühle sind wichtig und richtig, und sie gehen vorbei. Danach wird besprochen, woher diese Wut oder was auch immer kam etc. das Kind wird das irgendwann verstehen und so wird es lernen, damit umzugehen.
Essen auf dem Schoß oder mal füttern wenn das Kind zu müde ist machen wir auch, aber gegessen wird nur am Tisch damit nicht überall Essen rumliegt und weil es schlecht für die Verdauung ist (die Kinder wissen das).
Und den Stift hätte ich auch weggenommen, ich hätte erklärt dass das gefährlich ist weil man ausrutschen kann und den Stift dann vllt im Auge hat.

Lass dich nicht verunsichern! Die ältere Generation ist davon überzeugt worden, dass Kinder gehorchen müssen ohne zu hinterfragen (kommt aus der Nazi-Zeit). Das bekommt man schwer raus.

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Bleib dran...das wird.

Ja sie testen alles aus....das kommt immer mal wieder vor,auch wenn sie älter werden stecken sie die Grenzen erneut ab.

Wichtig finde ich das logische erklären, wieso dies nicht,wieso das nicht usw.
Also wirklich richtig Begründen,damit fuhr ich immer am besten.

Wegen dem essen,würd ich sie lassen....mein Sohn war auch ein "running eater" :D
Der hat immer gegessen,gespielt,gegessen,gespielt (aber nie am tisch gespielt,das mag und mochte ich nicht!)...ich habs ihm einfach stehen gelassen und gut war...lediglich selbst am Tisch geblieben bin ich dann eben nicht mehr wenn ich selbst satt und fertig war.
Vllt mag deine Maus auch einfach den Hochstuhl so nicht mehr...wir hatten einen Tripp Trapp und recht schnell dieses Sitzset weg gemacht,war mir dann auch zu gefährlich weil sie da immer rein und raus geklettert sind.

Wutanfälle usw gehören dazu,es ist wichtig dem Kind zu zeigen das das völlig ok ist,das es wütend sein darf,das es sauer sein darf,frustriert usw...aber du bleibst dabei...zeig deinem Kind wie es mit dieser Art Emotionen umgehen kann....sorgt aufjedefall auch dafür das es mal eine bessere Impulskontrolle kriegt und höhere Frustrationstoleranz.
immer klein bei geben ist da ganz und garnicht gut....das merk ich bei meinem kleinen,der war son Liebes Baby und Kleinkind,reiberein usw fingen da erst mit 2,5 an...bis dahin hatte er also quasi null Impulskontrolle oder gar sowas wie Verständnis :D Empathie auch gleich null....mensch was hatte ich für ein Spaß...2 Jahrelang war das ein Horror...jetzt wird er 5...er kann immernoch schlecht mit Frust usw umgehen,aber das wird.
Meine große war da anders....die steckte die Grenzen ab,paar mal erklären und gut war...genauso wie das aufzeigen wie man mit Frust usw umgeht...hat super geklappt.
Bei uns wars übrigens ins Kissen schreien,das kissen hauen oder auf den Boden aufstampfen und schnauben und mal kräftig "ach menno" rufen :D Sehr süss wenn sie so klein sind ^^

Also für mich liest sich das bei dir nicht lasch sondern richtig...ich persöhnlich würde nur so generell für eine JA Umgebung sorgen.
Im Hauptraum gabs bei uns also nix wo sie nicht ran gedurft hätten...der einzige Schrank der damals Tabu war war der unter der Spüle...wobei wir da auch mehr auf reden und erklären gesetzt haben, was bei der großen auch super war....der kleine ist so Typ "ich muss erstmal selbst testen" und glaubt nichts was er nicht selbst erlebt hat :D da gabs dann ein Seil System das er nicht dran konnte (sicherungen hat er geknackt xD)bis er dann doch mal anfing zu verstehen und ein Gefahrenbewusstsein entwickelte (kam so mit 3-3,5 dann endlich mal ^^)

LG und noch viel Spaß :) ich vermisse die zeit einwenig wo sie noch so klein waren ^^