Ich weiß nicht genau, was ich von euch hören will. Vielleicht kennt jemand ähnliche Gefühle?
Bevor ich Kinder hatte war ich die Ausgeglichenheit in Person. Niemand konnte mich aus der Ruhe bringen. Ich war sehr ausgeglichen und positiv, auch wahnsinnig geduldig.
Aktuell ist es so, dass mich meine Kinder schnell wütend machen :(
Z.B. wenn sie nicht auf mich hören.
Heute zum Beispiel habe ich meine Große abgeholt. Sie war beim Malen/ Basteln und gerade fertig geworden.
Da fängt sie eine komplett neue Bastelei an und lässt mich, selbst nach mehrmaligem Auffordern, ewig warten und reagiert nicht auf meine Aufforderung zu gehen.
Ich hatte dann keine Geduld mehr und bin raus.
Als sie dann irgendwann angetrottet kam und mir stolz ihre Bastelei gezeigt hatte (sie wollte was schönes für mich basteln), war ich echt wütend. Sie hatte erwartet, dass ich mich darüber freue.
Ich hab nur noch eine Schimpftirade rausgebracht.
Das fand sie echt schlimm, denn eigentlich wollte sie mir was gutes tun.
Später haben wir darüber geredet, aber diese gesamte Aktion hat soviel Zeit und negative Stimmung gekostet.
Aber auch andere harmlosere Dinge verärgern mich. Ich schätze mein Nervenkostüm ist gerade einfach dünn.
In vielen Situationen nachträglich denke ich, dass ich total übertreibe mich so zu ärgern oder wütend zu sein.
Es gäbe in vielen Situationen sicherlich andere Reaktionsweisen, die eher deeskalieren.
Was kann ich tun? Sagt ihr euch Mantras vor? Tief durchatmen, bevor man reagiert? Den Raum verlassen? Sich in die Kinder reinversetzen?
Was ist euer Geheimnis Situationen (sei es lautstarkes Gerangel zwischen Geschwisteen oder anderes) nicht eskalieren zu lassen?
Lg mcbess
Wut :*(
Ich kann Dir da sehr das aktuelle Buch die "Schimpfdiät" empfehlen. Besonderes Merkmal dieser Wut ist, dass man nicht ausreichend für sich selbst gesorgt hat und bei scheinbar "Kleinigkeiten" aus der Haut fährt.
Das klingt passend.
Da schau ich gleich mal nach. Danke.
Hej,
Bei mir ist es anders rum als bei dir: ich war früher bei weitem nicht so gelassen, wie heute mit kind. Das erstaunt mich häufig selber.
Ich lese viel zur kindlichen Entwicklung, Erziehung, Achtsamkeit. Das hilft mir enorm. Einfach weil ich dadurch vieles besser verstehe. Für deine Tochter gab es in diesem Moment nur das Basteln und den Gedanken, dir etwas Gutes zu tun. Sie versteht deine Sicht der dinge nicht. Der Moment bedeutet ihre Welt. Eigentlich eine Eigenschaft, die wir Erwachsenen häufig verlernt haben.
Ich bin häufig über mich selber erstaunt, dass ich ruhig bin.
Aber natürlich verliere ich auch die Geduld.
Für mich zählt dann, mich bei meiner Tochter zu entschuldigen, auch wenn es sie noch nicht interessiert. Ich erkläre ihr, warum ich blöd war. Meistens geht sie dann schon weg, aber es ist ein gutes Training, für dann, wenn sie das alles realisiert.
Vielleicht hilft es, wenn ihr klare Absprachen vorher trefft.
Hast du Freiräume und kannst Kraft tanken? Ich bin häufig unentspannzer, wenn meine Kraft zu Ende geht.
Ich habe für mich auch klare Regeln für den Alltag.
Alles gute dir dich
Ich gehe 1x die Woche in Sport, aber das war's schon. Tut aber unglaublich gut.
Ja für morgen bzw. heute haben wir eine Abmachnung getroffen, damit diese Situation so nicht mehr passiert.
Huhu, das Durchatmen ist doch schonmal ein anfang!
Für mich gibt es so eine Art Regelliste für uns als Eltern.. Dinge die ich als Kind nicht gut fand zbsp die mich geprägt haben oder ähnlich habe ich mir zu Herzen genommen.
Zbsp
Regeln nr 1 währe dann bei mir
Niemals schreien
Niemals traurig oder im Streit einschlafen
Sich immer in die Situation meines Kindes begeben usw..
Ich weiss nach einem anstrengenden Arbeitstag kann es wirklich nervig sein ewig auf sein Kind zu warten gerade wenn man im Hinterkopf noch andere Aufgaben hat (Haushalt, Kochen usw)
Aber trotzdem denke ich ich hätte mir Die Zeit genommen, mich dann neben mein Kind zu setzen und gemeinsam noch schnell etwas fertig zu basteln..
Man ist nur einmal Kind.. und jedes Kinder strahlen bringt doch irgendwie positive Energie in einen oder etwa nicht? Vllt hätte das mehr gebracht wie wenn du wütend raus gegangen wärst.. Die Zeit die ihr dann dort verbracht hättet wäre ja die selbe ob du draussen wörst oder drinnen.. lg
Das wäre sicherlich besser gewesen.
Aber ich war in dem Moment einfach wütend und konnte nicht länger drin bleiben.
Was genau löst denn dann bei dir den Stress aus? Die Hintergedanken was du noch alles zu tun hast und dem zu Folge Die Zeit die dir davon rennt? ..
Erst wenn du weisst; was den Stress auslöst kann man eine Lösung finden..
Deine geschilderte Situation ist ja eine ganz normale Alltagssituationen und dürfte dich nicht so wütend machen..
Mir hilft Konsequenz, schon immer. Sage ich, wir gehen, dann gehen wir. Das Kind bekommt klare, verlässliche Ansagen und ich muss mich nicht ärgern. Wenn sie noch was fertig machen möchte, kann sie fragen. Hat man Zeit, kann man es zulassen. Hat man keine, dann eben nicht.
Verlässliche Reaktionen sind für die Kinder wichtig und schaffen Kontinuität, denke ich.
Das ist gut. Ich bin manchmal geduldig und manchmal nicht. Ich verstehe schon, dass das für die Kinder blöd ist.
hallo
ich bin da eher von der Konsequenzen sorte.
ich sage genau einmal! das wir gehen. natürlich kann noch etwas zuende gemacht werden. was neues anfangen? das gibt es nicht. notfalls wird das kind an die hand genommen, denn wir gehen jetzt!
so ist das auch bei anderen dingen.
man will sich nicht vernünftig in der umkleide umziehen? dann gehts in hausshuhen nach hause. habe ich genau einmal gemacht, seitdem kam "Theater in der umkleide" nie wieder vor.
ich bin keine Mutti die ewig erzählt, bittet, bettelt und waaaartet.
Wenn ich mein Kind in solchen Situationen 'an die Hand nehme' muss ich es rückwärts die Treppe runterschleifen (im Kindergarten) weil Kind sich nicht an die Hand nehmen lässt, wenn es nicht will.
wie alt ist sie denn?
ich tue es dann eben so. kind macht sich ja zum affen vor seinen freunden und erziehern mit so ein benehmen. nicht ich.
scheien und toben berindruckt mich nicht, wird trotzdem gemacht was ich sage.
mittlerweile schreit und tobt er aber nicht mehr. bockt höchstens mal 😅 aber schlechte laune darf jeder mal haben, dann gibts auch grundsätzlich zeit und verständnis. glücklich und lachend den Kindergarten zu verlassen, ist immerhin das schönste.
viele reden und reden und reden auf ihr tobenden kind ein. ich bin da eher von der sorte " SO.... Auf gehts!"
Ja, ich habe ein Geheimrezept: ausreichend schlafen!!
Klappt besser, seit die Kleine 5 ist... Es gibt immer mehr Nächte, in denen kein Kind zu mir kommt und das schont meine Nerven tagsüber sehr!
LG!
Gestern bin ich früh ins Bett. Vielleicht hilft's.
Unsere Kinder sind uns so nah, wie kaum jemand sonst. Und sie können uns auch so wütend machen wie kaum jemand sonst.
Ich habe gemerkt (ähnlich wie du), dass ich besonders in Stresssituationen sehr schlecht damit umgehen kann, wenn mein Kind sich verhält, wie Kinder sich eben verhalten.
Das kann Stress sein, der durch Zeitdruck entsteht oder auch durch emotionale Belastung.
Dazu kommt, dass ich manchmal auch "vergesse", wie kindlich ein Kind eben noch ist. Meine Tochter ist inzwischen 5. Man kann normal mit ihr sprechen, sie versteht sehr vieles - manchmal erwarte ich dann aber auch einfach zu viel, dass sie für dieses oder jenes doch bitte auch Verständnis haben soll. Da hilft nur, sich regelmäßig zu reflektieren und zu schauen, ob man nicht doch zu hohe Ansprüche hat. (Termine zum Beispiel sind hier oft ein Problem. Sie versteht zwar, dass ein Termin wichtig ist, aber ihr Zeitverständnis ist noch nicht so weit, dass sie kapiert, dass man nicht einfach irgendwann los gehen kann.)
Ich versuche, viele Stresssituationen, die aufgrund von Zeitdruck entstehen, möglichst gar nicht aufkommen zu lassen. Gelingt mir aber auch nicht immer.
Und Diskussionen darüber, was sie anziehen soll zum Beispiel führe ich nicht mehr. Im Zweifel nehme ich schnell noch was anderes mit, wenn mir das Ausgesuchte aufgrund der Wetterbedingungen völlig unpassend erscheint. Sonst dauert alles ewig und alle haben schlechte Laune.
Wenn ich tatsächlich mal übertrieben rum gemotzt habe (Ja, passiert mir durchaus), dann entschuldige ich mich später. Das finde ich wichtig. Ein Kind darf wissen, dass auch Eltern Fehler machen.
Inzwischen hat auch meine Tochter es ganz gut drauf, schon vor der Eskalation zu sagen, dass ich gerade unentspannt werde. Auch das hilft, weil sie mir direkt sagt, wie ich mich gerade aufführe. Und eigentlich will ich ja gar keinen Druck machen.
Ansonsten hilft auch mal tief Luft holen, mal kurz raus gehen... Die Klassiker eben.
Und achte übrigens mal im Alltag drauf, wie oft du dein Kind mit "gleich" vertröstest, wenn es was will. Diese Übung hilft mir speziell, wenn mich das Getrödel nervt. Weil eigentlich tut meine Tochter nur dasselbe wie ich auch. Nämlich "noch eben schnell" was holen oder was fertig machen, was ihr jetzt gerade wichtiger erscheint als mein Anliegen.
Und gerade bei deinem Beispiel sieht man ja, dass du deinem Kind echt total Unrecht getan hast. Sie wollte zu dir besonders lieb sein und du schimpfst.
Du solltest daher auch mal in dich gehen, ob und was dich gerade belastet, was vielleicht mit deinen Kindern gar nichts zu tun hat. Wenn du so dünnhäutig bist, hat es wahrscheinlich noch andere Ursachen als die einfache Tatsache, dass Kinder manchmal anstrengend sind.
Und zu guter Letzt: du solltest natürlich versuchen fair zu bleiben, aber wenn dir mal verbal die Hutschnur platzt, ist das auch kein Drama. Auch das dürfen Kinder nämlich wissen: das auch Eltern Grenzen und Bedürfnisse haben.
Ich versuche in solchen Situationen erstmal mich zu beherrschen falls ich in diesem Moment gestresst von anderen Dingen bin, denn mein Kind kann schließlich nichts dafür sage ich immer zu mir selbst. Klar bin ich nicht perfekt und manchmal passiert es mir auch dass ich mal lauter werde. Aber man muss wirklich an sich arbeiten, dass man für solche Situationen Lösungen findet die für beide akzeptabel sind.
Nochmal zu deiner Situation und wie ich diese evtl. gehandhabt hätte:
Ich denke, dass ich mir die Zeit genommen und mich einfach dazu gehockt hätte, um mit meiner Tochter gemeinsam etwas zu basteln. Natürlich unter der Voraussetzung dass wir danach aber gleich gehen. Das ginge erstmal etwas schneller wenn ich dazu helfe, zweitens hat das Kind seinen Spaß daran und drittens kann man dann auch wieder etwas runter kommen dabei.
Und damit es nicht zur Gewohnheit wird, würde ich meinem Kind den Vorschlag machen künftig einfach zu Hause nach dem KiGa gemeinsam zu basteln oder etwas anderes gemeinsam zu unternehmen. Ich finde auch wir Erwachsenen, sollten nicht immer stur unseren Kopf durchsetzen, sondern auch mal etwas entgegen kommen und Kompromisse eingehen. Und manchmal kann man dabei auch selbst mal wieder Kind sein. 😊