Wie erziehe ich mein Kind 3-sprachig auf?

Hallo Leute. Brauch dringende Hilfe 🙈

Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen. Ich spreche Deusch als wäre es meine Muttersprache. Nun mein Mann spricht Kurdisch und Türkisch. Ich weiss jetzt nicht wie ich meinen Sohn (4 Monate) 3-sprachig erziehen sollte. Also haben wir entschieden das wir das ich Türkisch rede und mein Mann Kurdisch. Die Umgebungssprache und Medien Deutsch. Ich spreche und verstehe sehr gut türkisch aber ich mache Fehler bei der Aussprache und bei der Grammatik. Sollte ich statt türkisch deutsch sprechen?

Ich bin so ratlos kein Plan wie ich das machen sollte... 😥😥😫

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Hallo,
ganz klarer Fall: Für die Entwicklung eures Kindes ist es enorm wichtig, dass du in deiner Muttersprache mit dem Kind sprichst. Nur in deiner Muttersprache kannst du vollumfänglich deine Emotionen rüberbringen, die für ein Kind sehr wichtig sind. In gebrochenem türkisch, wirst du das nicht so rüber bringen können.
Alles Liebe

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Du solltest Muttersprache mit dem Kind reden, wenn du diese nicht (mehr) ausreichend beherrschst, dann Deutsch. Alles andere ist Quatsch, sorry.

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Du sprichst deutsch mit dem Kind, Dein Mann türkisch. Kurdisch könnte doch einfach später noch dazukommen, dann ist auch das Kind nicht überfordert. Ich stelle es mir für ein Kind schwierig vor, drei Sprachen zu verarbeiten. Zweisprachig kenne ich ein paar Familien, das klappt ganz gut, z.B. russisch/deutsch, englisch/deutsch, italienisch/deutsch und ein pakistanisch(welch genaue Sprache weiß ich nicht) -deutsches Durcheinander hab ich im Nachbarhaus auch noch :-D zu niedlich, der 5jährige Junge spricht schwäbisch mit mir und mit der Mama in der Muttersprache, beide Eltern sprechen aber auch sehr gut deutsch. Eine dritte Sprache ist nirgendwo im Spiel.
LG Moni

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die dritte und vierte sprache geht genauso gut, wie 2 sprachen. kinder sind wie schwaemme, die saugen das so auf. die kinder kennen es gar nicht anders. fuer die kinder ist es normal. es sind die erwachsenen, die immer drueber nachdenken. unser zwerg waechst auch mit 3 sprachen auf und hat noch etwas von einer 4ten, da seine freunde noch eine andere sprache zu hause lernen. ich kenne ein paar familien, wo 3 sprachen normal sind. es klappt wunderbar.

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Okay. Dann sind die Kinder bei uns etwas.....zäher ? ;-) Der Sohn meiner Nichte hatte mit englisch/deutsch wirklich schwer zu kämpfen und es dauerte bis weit in die Schulzeit, bis es klappte. Heute ist er erwachsen und man muss ihn zum Deutschen buchstäblich zwingen, obwohl sie derzeit hier leben #gruebel
Genauso in der italienisch-deutschen Familie. Da kam manchmal ein solches Kauderwelsch raus, dass man lachen musste, ob man wollte oder nicht. Deswegen meine Vermutung, dass drei Sprachen zuviel sein könnten.
Eine Familie, bei der die Mutter ursprünglich aus Jugoslawien stammt, sie aber in Deutschland aufwuchs und dann einen Amerikaner heiratete, lernten die Kinder auch nur englisch und deutsch. Erst später etwas serbokroatisch noch dazu, dass sie am Telefon ein paar Fragen der Familie beantworten konnten.
Super, wenn es bei euch gut klappt. :-)
LG Moni

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Nachdem ihr in Österreich lebt ist es wichtig, dass du mit dem Kind deutsch sprichst.
Immerhin wird das die Hauptsprache des Kindes werden. Meiner Meinung nach wäre es ein fataler Fehler dem Umfeld das Deutsch zu überlassen,denn am Meisten spricht das Kind mit den Eltern und lernt dementsprechend. Dein Mann sollte türkisch sprechen, wenn das euer beider Herkunftsland ist. Kurdisch würde ich fürs Erste weglassen.

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Guten Morgen,

eine Freundin von mir hat es so gemacht, wie du es vorhast. Also Deutsch nur vom Umfeld und daheim Türkisch.

Ihre Tochter konnte so schlecht Deutsch, dass sie nicht termingerecht eingeschult werden konnte, erst nach einem Jahr Sonderförderung. Jetzt ist alles ok und sie ist auch gut in der Schule.

Bitte sprich du mit ihr Deutsch, dein Mann Türkisch. Ich würde mich erst einmal auf diese Sprachen festlegen und das Kurdisch später hinzukommen lassen.

Alles Liebe

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Da sit überhaupt nicht wichtig ob es deine Muttersprache ist...
Wi haben hier 5 Kinder und ich habe vom ersten Tag an auch eine südländische Sprache gesprochen und mein Mann nur Englisch( nicht seine Muttersprache) und die Umgebung hat eben deutsch mit den Kindern gesprochen.
Es war für die Kinder perfekt auch in der Schule schon englisch zu können und mein großer Sohn hat als erster sein Abitur in den zwei Sprachen abgelegt die er perfekt konnte.
Ich war auch ehrlich nie so extrem konsequent un habe z.B Bücher immer auch in Deutsch vorgelesen.
Es war überhaupt kein Problem und ich glaube man macht sich viel zu viele Gedanken.

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Das kommt auf viele Faktoren an und wie sehr man sie umsetzen kann.

Eine Freundin, Lehrerin und auch im Ausland gelebt, würde ihre Kinder nicht in der Sprache großziehen, die sie selbst unterrichtet.
Ihre Kinder bekommen es mit, wenn sie sich mit anderen in der anderen Sprache unterhält, sie fahren viel in Urlaub dorthin.

Selbst spricht sie in ihrer Muttersprache mit den Kindern.
Ihr fehlen viele emotionale Begriffe, Kleinigkeiten in der Sprache, die so extrem viel rüber bringen.


Meine Eltern haben beide überwiegend dialektfrei mit uns Kindern gesprochen.
Aber emotionale Äußerungen, Flüche, Emotionenen, Liebesbekundungen, Trösten usw. all das war ausschließlich im Dialekt.

Bei Verwandten ist es umgekehrt: sie sprechen fast nur Dialekt und schalten nur bei offiziellen Anlässen zur Amtssprache.



Umgebungssprache und Hauptsprache:

das kann gut gehen, muss aber nicht.

Bei Freunden klappt es sehr gut. Allerdings mit sehr viel Disziplin!
Beide Eltern gesprechen gemeinsam eine Familiensprache
Beide Eltern verstehen sehr gut deutsch und können es auch sehr gut sprechen

Aber sie möchten ihren Kindern keine Leichtsinnsfehler, Akzente, "Restfehler" mitgeben.

Für die Umsetzung haben sie von Anfang an für sehr viel Kontakt gesorgt.
Krabbelgrupen
Treffen mit Freunden, die muttersprachlich deutsch sind
sprechen selbst deutsch mit anderen (Kiosk, einkaufen, usw), Familiensprache mit Kind

Viele Aktivitäten außerhalb der Wohnung, mit anderen.

In der Umgebung gibt es nur wenige, die deren Familiensprache aktiv sprechen. Im Kindergarten gab es viele Sprachen, aber nur die Geschwister konnten die Familiensprache.

Die Geschwister untereinander sprechen im Kindergarten und in der Schule nur die Umgebungssprache, zu Hause Familiensprache.


Schwierig wird es, wenn die Familiensprache auch als Umfeldsprache häufig auftaucht und so die eigentliche Landessprache kaum aktiv geübt wird.
Bspw. wenn 3 Kinder im Kindergarten türkisch sprechen und so weniger Notwendigkeit sehen, die seltenere Sprache anzuwenden.

Spricht das Kind als einziges türkisch im Kindergarten, stellt es eher den Bezug zur selten angewendeten Sprache her und spricht "automatisch" mehr in der Umgebungssprache um Kontakt aufzunehmen.



Dann ist da noch die Regelmäßigkeit.

Wie viel Kontakt ist zur Spracherlernung möglich.

Für mein Kind hätte ich es war toll gefunden, wenn sie zweisprachig hätte aufwachsen können. Da eine Bezugsperson eine andere Muttersprache hat, würde das zwar passen. Da die Treffen aber nur gelegentlich sind, häufig für Beziehung, wenig für Sprache, haben wir es sein lassen.
Die Person spricht gut deutsch, emotionen drückt sie jedoch auch im deutschen mit anderssprachigen Wörtern aus.
Gelernt hat mein Kind die andere Sprache dadurch nicht. Tröstelieder, Kinderlieder etc. kennt sie eben auch in einer anderen Sprache.


Und dann kommt es darauf an, wie ein Kind auf Sprache reagiert.
Manche saugen Sprachen nur so auf. Da reichen regelmäßige Urlaube und Freunde im anderen Land, um eine Sprache flüssig zu lernen.

Bei anderen kann eine konsequente, sehr gut aufgebaute zweisprachige Erziehung schon viel zu viel sein und stark überfordern.
Kommen dann noch Schwierigkeiten hinzu, wie eine Sprache ist nicht die Umgebungssprache oder eines der Sprechenden braucht selbst ein Wörterbuch oder kommt nicht authentisch rüber, wird es schwierig.

Ich selbst bin z.B. ein visueller Lerntyp. Sprachen lesen: Inhalt verstehen, klappt gut.
Auditiv fällt mir schwer. Auch in meiner Muttersprache! Da hilft es mir, wenn mein Gegenüber mit Betonung agiert, Gefühl vermittelt.
Gehörte Wörter setzen sich in meinem Gehirn nur schwer zu Bildern zusammen. Daher brauche ich viel Natürlichkeit in der Interaktion.

Reagiert jemand natürlich, intuitiv oder legt sich jemand Worte zurecht?
Wenn ich weiß, dass es nicht die Muttersprache ist, kann ich gut damit umgehen. Wenn jemand in Muttersprache nach Worten sucht, fällt es mir schwerer es von einer Lüge zu unterscheiden. Es ist für mich anstrengender zuzuhören, als wenn jemand natürlich flüssig spricht.

Dialekte meiner Verwandten verstehe ich nur bruchstückhaft!!! Welche Laune sie haben, ob sie sich gerade ärgern, fröhlich sind etc. bekomme ich aber mit.
Versuchen sie es mir dann dialektfrei zu erklären, verstehe ich zwar die Worte, frage aber x-mal nach, wie sie es meinen. Die vermittelten Emotionen sind dann sehr viel geringer und ich muss mehr raten.

Daher ist dann die Frage, wie gut du türkisch sprechen und vor allem auch emotional vermitteln kannst.

Niemand bringt mich emotionaler in Situationen als mein Kind.
Ich wäre gar nicht dazu in der Lage in einer anderen Sprache zu schimpfen.

Ok, Dialekt meiner Eltern, würde klappen. Denn, wenn sie emotional voll dabei waren (bei Kindern durchaus intensiver als bei anderen) kam der Dialekt voll durch.

Sprachen mischen zwischen: emotional sachlich (andere Sprache) und Mama schimpft, ist genervt, zeigt liebe (in einer anderen Sprache) halte ich verwirrender, als bewusst eine Sprache zu wählen und diese dann in allen Situationen durchzuziehen.

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Hi,

Du tust deinem Kind keinen Gefallen, wenn ihr auf Biegen und Brechen versucht, drei Sprachen zu erzwingen.
Deutsch scheint deine Muttersprache zu sein? Dann sprich Deutsch mit deinem Kind und dein Mann kann sich entweder auf Türkisch oder eben auf Kurdisch mit dem Kind unterhalten (sind beides Muttersprachen? Oder hat er eine Sprache später gelernt? Er müsste sich dann für eine entscheiden.)
Dreisprachig in der von dir überlegten Methodik geht grundsätzlich ganz gut, wenn du aber Türkisch nicht auf muttersprachlicher Ebene beherrschst und diese Sprache nicht Umgebungssprache ist, dann kann das zu Problemen bei der Sprachentwicklung führen (zB falsch erlernte Grammatik, die nicht durch die Umgebung automatisch korrigiert werden).
Ich habe mal gehört, dass sich das "deutschtürkisch", welches viele in D Geborene türkischer Abstammung so in jeder Generation etwas weiter verändert und gar nicht mehr "richtiges" Türkisch ist (keine Garantie auf Richtigkeit, das müsste ich jetzt noch mal genauer ergooglen, oder jemand kann mich da belehren!)
Zwei Sprachen sind doch toll! Ich wäre gern zweisprachig aufgewachsen, hier übernimmt nun meine Mama die "Fremdsprache", damit unsere Kinder vielleicht ein bisschen Polnisch lernen.

Viel Erfolg!

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Also in meiner Kindheit sprach ich kurdisch und mit Freunden Deutsch. Türkisch habe ich damals verstanden aber nicht angewendet. Und wir haben mit der Familie immer türkisches TV geschaut... Ich denke das mein Türkisch von dem kommt. Ich fühle mich nicht wohl wenn ich türkisch spreche. Ich fühle mich wohl wenn ich deutsch spreche. Muttersprache ist türkisch aber Deutsch geht bei mir auch in Richtung Muttersprache. Türkisch kommt mir fremd vor obwohl ich es verstehe und sprechen kann. Ich bin soo ratlos 🙈🙈🙈

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Wichtig ist, dass du dich selbst mit der Sprache wohlfühlst.

Kinder lernen sehr viel über Emotionen, Gefühle.
Was ich mit Emotionen verbinde, sitzt bei mir im Gedächtnis sehr viel tiefer.

Außerdem besteht dann die Gefahr, dass du unbewusst auch wieder zurückwechselst in die Sprache, in der du dich wohler fühlst.
Das kann dann für's Kind schwierig werden.

Bis du es dann merkst, sind die Sätze schon 50/50.

Auch nachts, wenn du mit deinem Kind sprichst, um es zu beruhigen
oder im Halbschlaf etwas erzählst....

welche Sprache hast du dann abrufbar?
Ich selbst kann durchaus englisch, habe auch schon in englisch geträumt. Aber wenn ich nachts im Halbschlaf von meinem Kind angesprochen werde, müsste ich erst aktiv aufwachen, fit sein und dann bewusst überlegen, was ich jetzt konkret sagen will.

Zur Überraschung meines Kindes kommen im Halbschlaf dann auch Dialektbruchstücke meiner Eltern/Oma durch. Auch dann, wenn ich wütend bin oder mich riesig über etwas freue.

Wenn sie mich dann mit großen Augen ansieht, versuche ich es ihr dann zu erklären. Dazu muss ich mir selbst aber erst mal wieder abrufen, was das bedeutet, welche Synonyme es gibt.


Für mich war es damals normal, weil viele Verwandte so gesprochen haben.
Für mein Kind ist der Dialekt meiner Eltern wie eine Fremdsprache. Sie hört es von anderen Verwandten, aber nur selten.

Ich selbst kann nur Bruchstücke in emotionalen Situationen. Alles andere läuft bei mir über "Übersetzung" und "bewusstes" reden. nicht über das Natürliche, "wie einem der Mund gewachsen ist" ;-)

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sehe ich es richtig, dass tuerkisch deine muttersprache ist? ich wuerde die sprache nehmen, die du am besten kannst. es hat ja auch keinen sinn, dem kind eine sprache falsch beizubringen. wenn dein deutsch besser ist, als dein tuerkisch dann nimm deutsch.