Was macht ihr wenn eure fast 4 jährigen Widerworte geben, treten, mit Sachen werden etc
Wenn ich mein Kind für paar Minuten ins Zimmer schicke, wirft er mit allem möglichen
Reaktion
Hallo,
erstens sind Kinder unterschiedlich. Es gibt Kinder, die lassen sich ganz leicht ablenken und mit ein paar netten Worten kann man fast jede Situation entschärfen.
Es gibt aber auch Kinder, die sich kaum ablenken lassen und die nette Worte überhaupt nicht interessieren, wenn sie sich gerade in einen Wutanfall hinein steigern wollen.
Zweitens mag es sein, dass Dein Sohn gerade eifersüchtig auf das Baby ist, aber trotzdem kann es nicht angehen, dass er Sachen durch die Gegend wirft und tritt. Irgendwo ist mal Schluss mit lustig.
Unsere Kinder waren nie einfach. Deswegen kennen wir das Thema mit den Tips von Eltern von pflegeleichten Kindern, die bei unseren auch nie funktionierten.
Wir konnten häufig genug tun und lassen was wir wollten, wenn das Kind auf die Palme wollte, ging es auf die Palme. Da half weder Ablenkung, noch Verständnis.
Das haben uns dann übrigens auch Pädagogen bestätigt. Wir sind also nicht einfach zu unfähig.
Das Werfen von Gegenständen haben wir sofort unterbunden, indem der geworfene Gegenstand dann erstmal weg war, mindestens bis zum nächsten Tag. Wer was wegwirft, will es nicht mehr.
Wenn sie mit unseren Sachen geworfen haben, kam ein Spielzeug von ihnen weg.
Sie hatten schon mit 3 Jahren verstanden, dass Sachen werfen keine gute Idee ist.
Kinder aus Bekanntenkreis haben das mit 5 noch gemacht.
Wenn sie getreten haben, was sehr selten vorkam, gab es ein Donnerwetter und kein "ach, Du armes Kind, musst Du treten, weil Du soo unzufrieden bist".
Auch das haben sie sehr schnell bleiben lassen.
Man muss allerdings sagen, dass die Auszeit im Zimmer nicht für alle Kinder passt.
Bei unserer Tochter war das die einzige Möglichkeit, wie sie wieder runter kam.
Bei unserem Sohn klappte es besser, bei ihm zu bleiben und mit ihm zu reden. Irgendwann kam er dann runter und wollte kuscheln.
Vielleicht ist diese Strategie bei Deinem Sohn auch besser.
Man kann auch mal probieren, mit dem Kind über seine Wut zu reden, wenn es sich wieder abgeregt hat. Manchmal kommen da Antworten, mit denen man etwas anfangen kann.
LG
Heike
Was muss man sich denn unter Widerworten vorstellen? Dass Kinder nicht immer wollen was Eltern wollen finde ich normal.
Bei Vierjährigen guck ich halt, ob es wichtig genug ist, dass ich es durchsetzen muss.
Getreten haben meine Kinder sich nur gegenseitig, da hab ich mich nur eingemischt wenn es zu heftig war. Und geworfene Gegenstände abgenommen.
Ich schließe mich der Ursachenforschung an. Ins Zimmer schicken macht die Situation für ein Kind schlimmer, denn es wird deutlich ausgegrenzt und somit abgewiesen. Es kann demütigend für ein Kind sein. Widerworte dürfen meine Kinder (3 & 6) geben, diese müssen sie aber sinnvoll belegen, sonst haben sie keinen Wert und werden schnell entkräftet. Dafür werden sinnvolle Widerworte positiv bestärkt, indem sie umgesetzt werden. Ist z.B. etwas unfair in den Augen des Kindes, sollte darüber gesprochen werden, warum dies stimmt oder eben nicht. Hilft dies nicht, machen wir die Spiegelmethode: Wenn mein Kind sich so daneben verhält, mach ich das (im geschützen Rahmen) auch, damit diesem klar wird, wie sinnlos und eventuell für den Gegenüber unangenehm sowas ist. Oft reichte schon der Satz: "Willst du, dass ich das mit dir auch so mache?" (nicht "man", Ich-Du-Botschaften kommen besser und persönlicher bei einem Kind an) Wir haben manchmal auch Kita-Freunde als Beispiel genommen, da sprangen die Kinder eher drauf an: "Wie würdest du es finden, wenn Xy oder Yz dies mit dir machen würde?"
Meine jüngste Tochter ist auch fast 4, sie hat solche emotionalen Ausbrüche mittlerweile extrem selten, früher war es häufiger. Bei ihr lag es daran, dass sie manches noch nicht mit Worten sagen konnte, ihr Hirn aber soweit schon war, und sie sich so 1. über die Situation und 2. über sich selbst extrem aufregte. Wir haben das entschärft, indem wir ihre Hände vorsichtig festhielten, auf Augenhöhe gingen und gemeinsam Worte gesucht haben für ihre Gefühle, auch wenn diese unschön waren. Wir nahmen uns viel Zeit dafür und boten mehrere Optionen an, um ihr keine Worte/Gefühle einzureden. So lernte sie ihre Gefühle zu benennen und hat sich oft an uns gekuschelt, so eine körperliche Nähe kann auch beruhigend wirken. Zudem half ihr, klar zu machen, dass wir sie verstehen und uns das auch so ging als Kind und sogar manchmal heute noch so geht. Ihr half es einen Kindervergleich zu erhalten, Erwachsene wirken auf Kinder so unerreichbar und eher abstrakt. Zudem gibt es hier noch eine ältere Schwester, die ihr oft nicht genug Zeit gab zum selbst antworten (3. Frustpunkt). Diese musste lernen sich zurückzuhalten und der kleinen Schwester die nötige Zeit zu geben, das hat m.E. mit Respekt vor anderen zu tun. So lernte die Kleine ebenfalls Rücksichtnahme, denn sie sollte dann auch ruhig sein, wenn die Große oder wir Erwachsene etwas erzählen wollten.
Bei uns sieht es vor einem beginnenden "Anfall" so aus, dass die Kleine nach Luft schnappt, sich mit Worten verhaspelt und sich dafür schämt, danach würde der Frust und schließlich Zorn folgen. Dann beruhigen wir sie aber vorher mit: "Durchatmen, nachdenken, sprechen." Sie weiß dann, dass wir ihr die nötige Zeit geben zum Wortefinden, was sie gleich beruhigt. Es ist mittlerweile eine Art Mantra für sie.
Vielleicht hilft dir irgendetwas des oben geschriebenen, vielleicht seit ihr aber auch in einer anderen Situation. Dies ist also kein Patentrezept, es ist das, was bei uns half.
1. Ursachenforschung
2. Wichtigkeit prüfen (ist es mir kurzfristig/langfristig den Ärger wert; muss ich mich durchsetzen oder ist es ein "das regt mich zwar auf, aber weder Kind noch Erziehung nehmen Schaden; womit schade ich meinen Nerven mehr: aufregen, durchsetzen, reicht es wenn ich es in Ruhe anspreche)
3. Strategien mitgeben.
Dann, wenn das Kind sich wieder beruhigt hat.
DIESE, NUR diese Bälle dürfen geworfen werden (Stoffbälle, Tischtennisbälle), Stofftiere
Spiegel anschreien, Wand anschreien, schreien
keine Beleidigungen
Wie kann das Kind den Frust rauslassen. Das mit auf den Weg gehen, bis das Kind das umsetzen kann.
4. alles absichern, damit sich Kind weder selbst noch andere verletzt.
(während der akuten Wut)
- 3. dann im Anschluss für die nächsten Male. Wut gehört zum Leben, also braucht ein Mensch Strategien damit umzugehen -
BSP.von gestern
Zähneputzen: nie ein Problem
Er will nicht, geschrien, auf den boden geworfen.hab ihm erklärt warum zähne putzen wichtig ist.
Da er noch eine kleine Schwester hat von 8 Monate hab ich ihn ins Zimmer geschickt. Dort wurde weiter geschrien, Schuhe gegen die Tür geworfen.
Ich bin zu ihm hab ihn festhalten wollen, nur schreien.
Bin mit ihm ins bad und hab ihn festgehalten im Arm, dort wurde er ruhiger. Hab ihn gefragt was los ist, warum kein Zähne putzen. Keine reaktion
Oder
Die Schwester spielt am Boden und er fängt an plötzlich laut zu werden, über sie drüber zu springen , sie unsanft zu bewegen. Wenn ich versuche ihm zu erklären das es nicht gut ist, wird es ignoriert. Da muss er dann gehen, denn ich will nich das der kleinen was passiert.
Ich könnte hier Romane schreiben, warum aus Kleinigkeiten ein Geschrei, wiederworte, etc gibt.
Fängt er sofort an zu schreien oder schraubt sich das hoch? Ich kann mir gerade schwer vorstellen, wie das abläuft. Du sagst, wir gehen jetzt Zähneputzen und er wirft sich gleich auf den Boden und tobt?
Könnte es sein, dass er sich hinter der Kleinen zurückgesetzt fühlt, weil du schreibst, dass er wegen der Kleinen ins Zimmer geschickt wurde (seinen Anteil daran wird er wohl nicht so recht erkennen) und dann wäre es vielleicht vorstellbar, dass er die Kleine ärgern will, weil sie ja "schuld ist".
So ungefähr ja. Erst wird geschrien er will nicht, dann vor Wut auf den boden geworfen.
Ich hab ihn aus dem zimmer geschickt um die kleine zu schützen.
Ich glaube nicht, das er zu kurz kommt. Die hauptzeit verbringe ich mit ihm. Momentan ist die kleine krank, da braucht sie mich halt
Treten und mit Sachen werfen hat hier oft mit viel Energie zu tun. Also powern wir uns aus.
Wenn die kleinen untereinander streiten und hauen geht es ab aufs Sofa und wir raufen kontrolliert. Situation entschärft, die Kids lachen wieder und sind danach zu müde zum streiten.
Ansonsten, finde raus warum sie es tut. Ins Zimmer schicken hat da keinen positiven Effekt für die Zukunft.
Wie genau hilft es deinem Kind, seine Emotionen kontrollieren zu lernen, wenn du es in sein Zimmer schickst?
Offensichtlich ist das Kind mit irgendetwas überfordert, da bist du als Mutter gefragt.
Meiner bockt oft so, wenn ich ihn von der KiTa abhole, er also mitten im Spiel war (Abholsituation für ihn zu abrupt kam), er den ganzen Tag voller Regeln hinter sich hat und sich bei mir fallen lassen will, und wenn ihn alles ablenkt/reizüberflutet.
Ich gebe ihm, nach ein paar freundlichen Aufforderungen, 3 Verwarnungen, dann gehen wir in das Treppenhaus vor der KiTa, wo ihn weder die Umgebung, noch andere Kinder ablehnen können. Meist kuscheln wir kurz, bevor er sich dann umzieht.
Dein Kind möchte dich nicht ärgern, das wäre evolutionär nämlich äußerst unklug, schließlich ist es auf deine Versorgung angewiesen.