Aufräumen beibringen

Guten Morgen!
Unsere kleine Wohnung bietet kaum Stauraum, das macht es schon schwierig immer in allen Räumen Ordnung zu halten (mussten uns beim Umzug auch stark verkleinern, Keller, Dachboden und einige qm sind weggefallen). Bei uns gibt es (weil die Wohnung wegen dem wenigen Platz schnell unordentlich aussieht) auch schon Aufräumregeln für Mini (fast 4). Einige Beispiele: Spielzeug hat abends im Wohnzimmer nichts mehr zu suchen, das ist dann Erwachsenenzone und muss von Mini weggeräumt werden. Auch das eigene benutzte Geschirr wird von ihm nach dem Essen abgeräumt. Schuhe gehören in den Schuhschrank. Das alles funktioniert je nach Tagesform ganz gut. Das Problem ist das Kinderzimmer (10 m2). Wir haben schon ein Stockbett angeschafft damit er auf dem Boden mehr Spielfläche hat. Ich habe auch kein Problem damit wenn Gebautes mal stehen bleibt für den nächsten Tag. Leider hat unser Sohn das Talent sein aufgeräumtes Zimmer innerhalb kürzester Zeit wieder in Königreich Chaos zu verwandeln. Während ich koche oder Wäsche mache, spielt er sehr schön und fantasievoll, ich bin auch froh, dass er sich schon so gut selbst beschäftigen kann. Aber man kann das Zimmer nachher kaum noch durchqueren, muss alles zur Seite schieben, alles liegt durcheinander (Stifte, Bausteine, Kuscheltiere, Fahrzeuge, Spiele, Bücher). Ich achte schon darauf, dass zumindest die Bücher und auch die Spiele der Vollständigkeit halber täglich von ihm wieder eingeräumt werden. Aber ich könnte auch täglich eine komplette Aufräumaktion mit ihm zusammen starten (das ist im Alltag aus Zeitgründen oft schwierig). Es geht natürlich schneller wenn ich den Kram einsammel. Ich will ihm das aber nicht abnehmen, er soll ja auch langfristig lernen selbst Ordnung zu halten.
Ich habe jetzt überlegt, dass eine Möglichkeit wäre, täglich für eine bestimmte (kurze) zeitspanne aufzuräumen und ihm zu sagen "das kommt da hin, das da rein" damit er selbst die Dinge wegräumt. Und 1x wöchentlich der große rundumschlag, auch mit ihm zusammen. Ich weiß nicht, ob das klappt.
Wie räumt ihr mit euren kleinen Kindern auf? Machen sie das selbst? Wieviel macht die Mama? Wie oft wird das Kinderzimmer bei euch aufgeräumt? Habt ihr noch Ideen für mich? Dankeschön!

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Also einiges macht er wohl schon gut. Also abends alles in Kinderzimmer bringen. Das ist eine klare Aufgabe, die auch ein Vierjähriges gut überblicken kann.

Genauso könnt Ihr auch im Kinderzimmer üben.
Erst alle Bücher ins Regal, dann alle Stift auf den Tisch (warum dürfen die den Tisch überhaupt verlassen?), dann alles Lego in die Kiste, dann ...

Allerdings würde ich es dabei kurz fassen. 3-4 "Stationen", sonst wird es zu viel. Und immer in der gleichen Reihenfolge.

Dazu würde ich überlegen, wie viele Spielzeugthemen er im Kinderzimmer überhaupt frei zugänglich haben sollte. Dadurch wird es ja beliebig kompliziert beim Aufräumen.

Gesellschaftsspiele (Puzzel gehören bei uns dazu) stehen bei uns im Wohnzimmer, die spielt man ja eh zusammen. Und da gilt, dass erst das nächste genommen werden darf, wenn das erste wieder ordentlich weggeräumt ist.

Also es dem Kind auch leicht machen einen guten Überblick zu behalten.

Und: Dabeibleiben, mitmachen und immer die einzelnen Schritte ansagen. Zumindest die ersten Wochen, bis er daran gewöhnt ist und die Schritte verinnerlicht hat.

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Danke für deine Antwort!
Die Stifte sind eigentlich in einer Stiftebox, wo sie auch bleiben sollen. Aber wenn er die "wichtigen" Sachen wie Flummis und Autos beim Spielen auf dem Tisch parkt und dann auf einmal malen will - dann wird improvisiert....Da gab es auch schon einige Auseinandersetzungen weil auf dem Boden gemalt wurde und das Blatt irgendwann zu Ende war...seitdem hält er sich zumindest an die Regel am Tisch malen, wühlt die Farben raus due er braucht und schleppt sein Malzeug auf den Wohnzimmertisch - auf die Idee seinen Kinderzimmertisch freizuräumen kommt er nicht...aber die Stifte fliegen dann eben leider rum.
Ich werde das mit dem kurzen Aufräumen auf jeden Fall jetzt ausprobieren. Und der Tipp mit den Gesellschaftsspielen im Wohnzimmer ist auch gut, vielleicht räume ich mal einen Schrank um und mache eine kleine Kinderzone für Spiele, die Schranktür kann ich ja zumachen, dann stören die Sachen mich auch nicht in unserer "Erwachsenenzone" :-)

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So in etwa wie du es beschreibst, hatten wir das auch gemacht.
Es kam aber auch immer wieder vor, dass ich alles schnell allein aufgeräumt habe.

Bei uns war das langfristige Ergebnis, dass meine Tochter wirklich gelernt hat, WIE man das am besten macht, also dieses sortieren, das Prinzip.

Später als sie etwas größer war, hat sie mich immer mal gefragt, ob ich ihr helfe (wenn zb nach Besuchen oder so) ziemliches Chaos war. Ich habe das auch nie verweigert.
Ich fand es schon gut, dass sie es überhaupt aufgeräumt haben wollte.


Letztendlich bin ich mit ganzen Methode gut gefahren.
Es gab Phasen (mit 11, 12, 13 in etwa) da hatte sie teils Vollchaos. War aber ihr Problem.
Irgendwann fand sie es uncool und räumt seitdem immer alles akkurat selber auf, manchmal räumt sie hier noch sonstwas auf, wenn auf der Küchenfläche zu viel liegt etc.
Jedenfalls kann sie es.

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Hallo,

unser Sohn ist 2,5 und manchmal räumen wir die großen Teile tagsüber auf, also zwischendurch mal und am Abend ist das Aufräumen fest als Routine eingeplant.
Wir haben Kisten, auf den Bildchen geklebt sind, was dort hineingehört.
Wenn ich mithelfe, räumt er auch auf. Ich denke er ist noch zu klein alles allein zu schaffen.
Durch die Routine sieht es abends eigentlich immer wieder ordentlich aus. Gebautes muss er aber nicht abreißen oder so.

LG

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Ich habe zwei Kinder, sie sind 4 und 6 Jahre alt. Sie benötigen nur 5 Minuten, um totales Chaos wieder zu schaffen ;)
Wir haben Boxen für das Spielzeug, da dürfen sie einfach alles reintut. Wir versuchen diese themenspezifisch zu sortieren (Puppen, Tiere, ...). Meine Große kann schon gut selbst aufräumen, meine Kleine kann es mit Anordnung. Wir sagen also z.B. sammel alle Kuscheltiere ein und pack sie in die Kuscheltierbox. Klare Anweisung mit einem Thema (Kuscheltiere) hilft ihr sehr, sonst ist sie schnell überfordert, weil sie unsicher ist, wo sie wie, was hinräumen kann.
Das Wohnzimmer ist der Gemeinschaftsraum, da muss auf andere Rücksicht genommen werden. Sie haben dort einen Teil ihrer Spielsachen, weil das Kinderzimmer zu klein ist. Spaß ist für uns wichtig, also wird beim Aufräumen Musik gehört und auch mal tanzend aufgeräumt. Oder die Kuscheltiere räumen auf und zum Schluss sich selbst. Weiche Dinge dürfen auch in die Boxen geworfen werden. Manchmal spielen meine Kinder Hund oder Katze, dann räumen sie auch dementsprechend auf. So wird das Aufräumen zum Spiel. Es kostet zwar mehr Zeit, aber die Kinder haben Spaß und es wird immerhin aufgeräumt.
Im Wohnzimmer können wir mit dem Besen alles auf einen Haufen fegen. Dann sortier ich themenspezifisch und die Kinder räumen diese Themenpakete auf. Sie haben begriffen, dass dies viel effektiver ist, als wenn sie die Sachen einzeln aufräumen. Zudem sehen sie das Schrumpfen des Haufens, was nochmal motivierend wirkt. Neue Spiele dürfen nur aus dem Schrank genommen werden, wenn das vorhergehende aufgeräumt wurde, damit keine Teile fehlen oder durcheinander kommen. Da dies schon vorkam, haben wir somit einen Präzedenzfall, woran wir sie ggf. erinnern.

Mein Mann und ich sind selbst nicht besonders ordentlich. Ich wurde täglich dazu gezwungen aufzuräumen und sauber zu machen, sonst werden Sachen weggeschmissen oder eine Strafe drohte. Dieses Gefühl der Unterdrückung und absolut keine Privatsphäre im eigenen Zimmer zu haben, möchte ich meinen Kindern ersparen. In ihrem Zimmer dürfen sie machen, was sie wollen. Es sollen nur Wege zu Bett, Fenster und Kleiderschrank frei sein, welche sie auch selbst nutzen. Also den Sinn dahinter haben sie verstanden. Zudem müssen sie damit klarkommen, falls etwas im Chaos verloren gegangen ist oder sie auf irgendetwas treten und es ggf. kaputt geht. Wir halten dies so, weil wir hoffen, dass sie so selbst einen Ordnugssinn entwickeln und nicht nur unter Zwang aufräumen. Und die Zeit gab uns recht. Meine Große kann schon effektiv aufräumen und zwar auch freiwillig, wenn sie Lust hat. Wir haben keine absolut feste Aufräumzeit, manchmal hat man eben keine Lust dazu. Ist aufräumen dennoch angesagt, gibt's einen kindgerechten Countdown "Du hast noch Zeit bis zum Abendessen". Wir entscheiden den Tag und sie die Zeit. Den Tag kündigen wir auch spätestens am Vorabend an, dann sind sie kooperativer, v.a. die Kleine. Manches kann aucheibfach mal liegen bleiben, v.a. im Kinderzimmer. Im Wohnzimmer haben sie eine Ecke, da darf auch mal was stehen bleiben, aber sonst sollte das meiste bis Abends aufgeräumt sein. So große Boxen sind da praktisch. Man kann einfach schnell das Chaos darin verschwinden lassen. In offenen Regalen sieht es sonst schnell chaotisch aus.

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Hi,

was bei uns gut hilft ist die Spielzeugmenge zu begrenzen. D.h. unsere Kinder haben immer nur einen Teil ihres Spielzeugs zur Verfügung. Nach ein paar Wochen/ Monaten oder auch nach Bedarf werden dann andere Sachen aus dem Schrank oben geholt und so ausgetauscht.
Bei Aufräumen hilft Ihnen eine ganz klare Struktur. Als sie klein waren, haben ich Fotos der Inhalte der Spielekisten/ des Regals gemacht und wir haben immer das Foto angeschaut und diese Sachen dann in die Kisten/ ins Regal gelegt. Mittlerweile brauchen Sie diese Bilder nicht mehr und wissen was wo hingehört. Dennoch herrscht manchmal Chaos und ich unterstütze auch immer mal wieder beim Aufräumen. Aber so nach und nach bekommen sie es ganz gut selber hin.

Lieber Gruß und viel Erfolg

Isabel

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Wir räumen immer zusammen auf.
So ist meine Tochter motiviert und es geht recht schnell.
Alleine wäre ich schneller, aber dann würde sie das Aufräumen ja nicht lernen.