Die anderen wissen es immer besser!

Hallo Leute. Ich hab eigentlich nix zu beklagen. Ich musste mich einfach anmelden um euch gut zuzusprechen und einfach zu sagen was dem ein oder anderen gut tun könnte.
Mein Mann und ich haben zwei Kinder. Eins davon war ein sogenanntes Schreikind. Wir liefen von Pontius zu Pilatus um alles mögliche abzuklären.
Um das mal vorneweg zu nehmen, heute ist sie ein sehr aufgewecktes kleines Ding, welches wirklich sehr pfiffig ist und einem das ein oder andere mal wirklich nur staunen lässt. Zwar immer noch sehr anstrengend, da sie sich sehr viel Aufmerksamkeit und aktive Beschäftigung einfordert. Aber so ist nunmal ihre Natur!
Besagtes Kind lebte fast das erste Jahr im Tragetuch und berührte nicht jeden Tag den Boden. Sie schlief Nächte lang (wenn sie denn endlich mal schlief) nur auf mir, wurde gefühlte 100x gestillt in 24h und ließ sich durch die Gegend tragen. Wir dachten so wird sie niemals laufen lernen und doch lief sie sicher mit 11 Monaten. Es gab, glaube ich keinen Vorwurf, der mir nicht gemacht wurde oder ein Ratschlag der nicht erteilt wurde, bzgl wie ich sie verwöhne, lass sie ruhig mal schreien, sie hat uns alle schön unter Kontrolle, sie soll nicht bei uns im Bett schlafen , geb doch einfach die Flasche .. blablabla. Jedem Tier, gesteht man mehr nähe seinen Kindern zu als uns Müttern. Wir müssen uns immer rechtfertigen. Wegen allem. Aber lasst euch gesagt sein, so wie ihr das macht, macht ihr es Gut. Seid für eure Zwerge da, verwöhnt sie, tragt sie , stillt sie, gebt die Flasche, teilt mit ihnen das Bett. Lasst sie abends auf der Couch zwischen euch schlafen , bevor euch graue Haare wachsen, wenn der Minion einfach nicht in seinem Bett bleiben will. Irgendwann relativiert sich das alles. Es ist ja schön, wenn der kleine von Oma Scharif immer alleine in seinem
Bett geratzt hat, von 18-08:00 Uhr und er sich an jedes Ritual gehalten hat. Schön für Oma Scharif. Aber es gibt halt auch die anderen Kids. Da könnt ihr euch die Zähne ausbeißen. Lasst die Leute reden. Wir haben unserer Tochter immer gegeben, was sie braucht. Heute isst sie alles ohne zu meckern, geht ohne Probleme ins Bett und läuft freundlich und aufgeweckt durchs Leben.
So! Lasst euch also nix erzählen und schafft euch von einem Tag bis zum nächsten. Denkt nicht so viel an morgen. In zwei /drei Jahren lacht ihr darüber und das Leben sieht hoffentlich für alle einfacher aus. 😅
Soviel dazu.
Jetzt meint ihr wahrscheinlich, was ist denn das für ne Alte, die hat die Weisheit wohl mit Löffeln gefuttert. Leider nein und unsere Kinder sind noch klein. 5 und 1, aber wir Mütter geben jeden Tag unsere bestes und da steht es der Außenwelt nicht zu darüber zu urteilen.
(Aufnahmen bestätigen die Regel, wenn Ihr eure Kleinen drasselt , zählt ihr natürlich nicht zu der hier angesprochenen Zielgruppe)
Bleibt tapfer und ps: besser verwöhnt, als verwahrlost.
Lg Regenboagen!

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Sehr schön!
#pro

Ich kann noch hinzufügen,
wenn jemand sagt:"Sie schlafen dann ja noch ewig in eurem Bett, ihr müsst sie an ihr eigenes gewöhnen."

Sie gehen von selbst, meine jedenfalls mit 19 und 17 Jahren sind schon vor vielen Jahren in ihre eigenen Betten ausgezogen, ganz von selbst und ohne Probleme ;-)

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Ich weiß, gehört jetzt nicht wirklich zum Thema, aber dazu fällt mir eine Freundin ein, deren mittlerweile 10jähriger Sohn schläft auch immer noch bei ihr im Bett. Kann ohne Mama daneben nicht sein;-) Ergebnis ist halt unter anderem auch, dass sie sich ständig Viren austauschen, einer der beiden ist immer krank.
Ich habe schon mal vorsichtig dazu meine Meinung gesagt, wurde aber ignoriert. Egal, ist ihre Sache und sie ist ja auch eine liebe Freundin.

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Der Virenaustausch wird bei Paaren mindestens genauso stattfinden und trotzdem schlafen die meisten Leute nicht gern allein.

Und mit etwa 10 oder 11 hat das hier bei allen angefangen, dass sie gar nicht mehr zu uns ins Bett wollten. Als Dauerzustand wollten wir das schon lang vorher nicht mehr. Ich nehme an, lang wird das bei deiner Freundin und ihrem Sohn auch nicht mehr dauern. Aber so lang das beide noch okay finden, sehe ich das Problem nicht.

2

Dem stimme ich zu. Mein Lieblingssatz: Die Anderen wissen immer besser wie man Hund und Kind erzieht als man selbst!!!!

Denn mein Kind ist nicht 08/15 und schon daher wird nie einfach. Denn er sieht nicht so aus wie er ist.

Ela

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Ja, die anderen wissen es immer besser, aber das ist doch überall so, nicht nur, wenn es um Kinder geht.
Da muss man einfach drüberstehen.
Und manchmal kommen ja auch gute und vernünftige Vorschläge, es ist meiner Meinung nach auch kein Fehler, wenn man sich das eine oder andere mal kurz durch den Kopf gehen lässt. Man darf nicht vergessen, dass gerade Außenstehende oft einen objektiveren Blick haben als man selber hat. Verbohrt alle Ratschläge ablehnen in der Meinung, nur man selber wisse alles, auch das kann ein Fehler sein;-)

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Es spielt vielleicht eine Rolle, *wie* so eine Idee geäußert wird. Besserwisserei kommt nirgends gut an.

Man kann sich zum Beispiel mal fragen, was man mit seinem Ratschlag erreichen will.
Möchte man dem anderen helfen? Tut man nicht, wenn man ihm erzählt, er mache alles falsch und sei für alles zu blöd. Vielleicht will der ja gar keine Hilfe, weil er, so wie er es macht, ganz zufrieden ist?
Oder möchte man nur sich selbst ein bisschen loben, weil man genau weiß, wie die Welt funktioniert?

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Jemanden einem Ratschlag geben ist immer eine sehr sensible Sache, und besser ist sowieso, man hält sich zurück und mischt sich nicht ungefragt ein.
Aber das liegt auch ein bisschen an unserer Mentalität, dass sich viele sofort angegriffen fühlen.
Ratschläge können sinnlos und übergriffig sein, aber es gibt auch Ratschläge, die einem helfen können.

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Echt?
Ich habe nie Erziehungstipps bekommen. Oder sie nicht als Kritik empfunden? Nö, nicht bekommen glaube ich. Und auch keine gegeben übrigens (nur hier auf URbia, und dann auf NachfrAGE :-) :-p)

Noch ein Wort zu deinem P.S.:
Verwöhnen und Verwahrlosen haben ganz ähnliche Folgen:

"... Es gibt also zwischen den vermeintlich behüteten (=verwöhnten) Kindern und jenen Kindern, die sich selbst überlassen wurden (=verwahrlost), einige Parallelen:
• Ihnen fehlt die Ausdauer
• Sie neigen schnell zur Resignation
• Sie tendieren zur schnellen Schuldzuweisung
• Sie zeigen Angst vor neuen Aufgaben und Anforderungen
• Sie haben eine immense Konsumhaltung
• Ihnen fehlt das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten
..."

Sich Zeit für das Kind nehmen finde ich wichtig. Genug Schönes gemeinsam erleben. Vertrauen haben in die Entscheidungen und Kräfte des Kindes. Aushalten, wenn etwas mal nicht so läuft. Respektieren, dass das Kind andere Entscheidungen trifft als man selbst es würde. Und stolz sein, auf alles was gelingt.

Lg mi
P.S. Ich habe auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber ich bin ein paar Jahre weiter (10-17), da relativiert sich so manches Problem.

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Also bezüglich des Verwöhnen meine ich auch nicht, dass unsere kleinen Wichte materialistisch überhäuft werden und sie alleS bekommen, was ihnen so in den Sinn kommt. Ich meine eher, dass ich mir viel Zeit für sie mache und wir die Nachmittage zusammen verbringen und was spielen, raus gehen, backen, basteln. Was man halt so macht.
Wobei einigePunkte auf unsere Tochter schon zutreffen würden 😱
Fernseh gibts bei uns auch, was Süßes ist auch drin. Mal mehr mal weniger, aber im großen und ganzen finde ich, dasS sich alles im Zaum hält. Somit bin ich zufrieden und einfach froh, dass alle gesund sind.
An schlechten Tagen ist das mein Mantra 🤪

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"lieber verwöhnt als verwahrlost"
Cool, den Spruch hab ich auch von meiner Oma übernommen. Schöner Beitrag 😊