Stille Treppe bzw aufs Zimmer schicken

Guten Abend,

immer wieder lese ich hier und sehe auch bei Freunden die Erziehungsmethode "stille Treppe" bzw "aufs Zimmer schicken".

Ab wann macht so eine Sache Sinn, also ab wann können Kinder das geistig begreifen?

Vor allem wenn ich bei Bekannten seh, wie sie ihre 2-Jährige schreiend und weinend auf der Treppe sitzen lassen, kommen mir da Zweifel auf. Aus der Situation nehmen, sogar aus dem Raum wenn es sein muss, klar, mach ich ja auch bei meiner 2-Jährigen. Aber alleine dorthin verbannen? Zur Beruhigung? Ich verstehe es nicht so ganz, da ich zu Hause als Kind nie in diese Situation kam. Und die Leute real fragen, trau ich mich in den Moment auch nicht. 😅


vlg

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„Ab wann macht so eine Sache Sinn, also ab wann können Kinder das geistig begreifen?„

Gar nicht, meiner Meinung nach ist das vollkommen sinnfrei.

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Schön, dass wir uns einig sind.

Ich empfinde es so als hilfloser Akt, ala mir fällt nix besseres ein und will dich einfach nur nicht sehen.

Aber wie gesagt, mein Kind ist noch nicht mal ansatzweise richtig in einer Trotzphase oder pubertierend .... da trau ich mir kein Urteil über andere. Nur dass ich es vermeiden will solange es geht. Ob bis sie 4, 14 oder 64 ist, werde ich dann sehen. 🤣


vlg

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Ein Pubi geht dann schon meistens von alleine ins Zimmer, wenn er sich von den ach so anstrengenden Eltern genervt fühlt, den muss man nicht schicken. 😂
Merke ich meist, wenn meine Enkelin tagsüber außerplanmäßig im WA hängt.......#cool
LG Moni

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Huhu

Ich finde das ist insgesamt ne blöde Maßnahme.
Es vermittelt ja quasi pures “Ich will dich nicht hier haben”
Auch als Schüler oder Teeny sollte man sein Kind in so aufgewühlten Situationen nicht von sich wegstoßen.
Wenn es mir mal zu viel wird oder ich merke das ich gleich Platze gehe ICH aus dem Raum und schicke nicht mein Kind weg.

Ich möchte mit meinem Kind in Kontakt bleiben, auch und gerade in schwierigen Situationen.

Zumal gerade das eigene Zimmer ein Ort zum Wohlfühlen sein sollte und kein Ort an den man zur Strafe geschickt wird.

LG

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Ne, wer sich nicht benehmen kann, muss gehen. Das Wohnzimmer ist der Gemeinschaftsraum, da muss nicht ich flüchten, weil einer zum Terroristen wird. Da muss der Störenfried gehen. So einfach.

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Es ist sehr unpassend, ein kleines Kind als Terroristen zu bezeichnen.

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Hallo.

Grundsätzlich finde ich das auch eine zweifelhafte Methode, besonders bei so kleinen Kindern. Allerdings haben wir bei unserem Sohn bemerkt, dass ihm Abstand bei einem Wutanfall gut tut und er sich besser beruhigt. Das heißt konkret:

Wütet unser 5 jähriger und lässt sich nicht beruhigen, gehen wir mit ihm ins Kinderzimmer. Er schmeißt sich dann meistens auf sein Bett und malträtiert seine Kissen. Er weiß, dass er jederzeit dann zu uns kommen darf. Wenn der Wutanfall vorbei ist, sprechen wir die Situation noch mal durch. Ihm hilft das, er beruhigt sich dann sehr schnell. Wir verlassen das Zimmer, sind aber in der Nähe. In diese Situation kommen wir zum Glück aber auch nicht all zu oft.

LG

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Ist bei unserer 4 jährigen auch so. Teilweise stapft sie schon alleine ins Zimmer und schließt die Tür, wenn sie wütend ist. 😅

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Ja hier auch😂

Mach ich aber bei meinem Mann genauso😁

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Hallo,

Ich kenne aus einem Elternratgeber den stillen Stuhl. Da habe ich aufgehört das Buch zu lesen.
Das macht im Prinzip nur Sinn wenn man merkt das das Kind überdreht ist, also in einer Gruppe ist und nicht zur Ruhe kommt. Dann raus nehmen. Unser Kindergarten hatte dafür allerdings eine Couch mit Decken und Bücher im Flur, so kam es nicht als Strafe rüber.

Bei einem Fehlverhalten sollte die "Strafe" immer auch damit in Zusammenhang stehen. Wenn ein Kind einem anderen z.B. ein Spielzeug weg genommen hat macht es doch gar keinen Sinn es zur Strafe auf ne Treppe zu setzen. Da versteht das Kind gar nicht warum. Spielzeug zurück geben, sich entschuldigen und woanders spielen macht da mehr Sinn.

LG
Sunny

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Manchmal braucht man aber auch als Eltern RUHE, und schreien und toben kann Dan Kind auch in seinem Zimmer, ohne dass es damit noch allen anderen auf die Nerven geht. Warum soll die Umwelt mitleiden, wenn da wieder einer kurz vorm Nervenzusammenbruch steht?
Ich denke, mit 2 Kann ein Kind auch in seinem Zimmer rumschreien. Ein Baby würde ich nicht im Zimmer schreien lassen. Babys lässt man nicht alleine.

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Ein wütendes Kind leidet in dem Moment eines Gefühlsausbruchs unter seiner Wut. Es ist wichtig, genau dann nicht zu gehen und das Kind in seiner Überforderung allein zu lassen. Klar ist es einfacher, einfach zu gehen - aber das ist mMn nicht der richtige Weg. Das.Kind braucht auch Ruhe in dem Moment und kann nicht einfach gehen. Gemeinsam zurück zur Ruhe lautet die Devise.

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Ja, aber unter Umständen leben mehrere Menschen zusammen. Zwei Eltern, mehrere Kinder. Warum sollten jedesmal Alle darunter leiden, wenn einer wieder einen Rappel bekommt?
Ich muss nicht jeden Gefühlsausbruch von jedem mitmachen und es müssen nicht alle immer aushalten, wenn einer rumschreit. Da kann der Schreihals / Störenfried / Terrorist auch rausgehen und alle anderen zufrieden lassen.
Kinder müssen auch mal lernen, dass es nicht nur um sie geht, dass es auch andere Menschen gibt, die nicht belästigt werden wollen.
Jeder hat mal schlechte Tage oder Momente. Deswegen kann ich trotzdem nicht vor Wut einen Einkaufswagen jemand fremden in die Hacken rammen, oder im Bäcker die Verkäuferin anschreien, warum mein Lieblingsbrot ausverkauft ist, oder zu Hause jemandem Cola über den Kopf schütten, weil er die letzte Cola genommen hat und ich die haben wollte.

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Wie alt ist denn dein Kind? Was bedeutet für dich aus der Situation nehmen?

Bei uns kommt es auf die Situation an. Ein Trotzendes Kind würde ich nicht auf die Bank setzen. Man merkt ja selbst, dass gerade einfach zu viele Gefühle im Bauch unterwegs sind. Dann braucht das Kind die Eltern um damit zurecht zu kommen. Manche Eltern verwechseln das aber mit Rebellion und plötzlich wird da ein Machtkampf draus. Da brauchte ich aber auch etwas um das zu durchschauen.
Manche Eltern behaupten aber auch, dass Kinder nicht provozieren. Ich behaupte das Gegenteil. Es gibt Situationen wo meine Kinder gegen bekannte Regeln verstoßen und mich dann ganz genau beobachten wie ich reagiere. Natürlich reden wir erstmal, aber was tut man denn, wenn das Kind es trotzdem macht? Okay ... dann nochmal reden, aber was wenn es das dann wieder macht? Wie macht ihr das dann? Ich beobachte dann auch oft, dass meine Kinder wirklich ganz aufmerksam schauen wie ich reagiere.
In solchen Situationen finde ich ein Timeout angebracht, selbst wenn es nur ganz kurz ist. Auf der Bank kommt dann meistens die Ernsthaftigkeit des Problems bei dem Kind erst wirklich an und dann reden wir nochmal in aller Ruhe darüber und ich tröste mein Kind und wir versöhnen uns auch wieder.
Bei uns begann das oben geschilderte Verhalten meistens so um den 3. Geburtstag.

Natürlich würde ich mir wünschen, dass wir das nicht bräuchten, dass vernünftiges Reden völlig ausreichen würde. Aber manchmal reicht das ganz offensichtlich bei uns nicht. Falls dein Kind noch kleiner ist oder so ein ganz zartbesaitetes Kind ist, dann würde ich da wirklich vorsichtig sein mit irgendwelchen Vorwürfen. Früher hätte ich mir das auch nicht vorstellen können.

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Oh ja, da bittet man sein Kind freundlich oder erinnert es an etwas, zB Hände waschen, wenn man von draußen kommt und es wird mit einem "nein" quittiert. Dann bittet man nochmal, schon etwas ernsterer Ton, wieder "nein" dann erklärt man die Regel kurz, dann wird mit den Füßen gestampft und "nein" geschrien. Wenn ich dann sage: " L., Hände waschen!" Ist meist schon alles zu spät... wie geht man da denn dann bitte weiter vor?

Meist verzieht sich meine dann eh von allein in ihr Zimmer und geht dann doch 5 Minuten später die Hände waschen. Sie ist 4. Irgendwann hat sich bei uns dieses "aufs Zimmer schicken" eingeschlichen, wenn die Situation eskalierte. Damit nehmen wir der Sache allerdings den Wind aus den Segeln und sie wird ruhiger und meist auch einsichtiger. Oder aber ich merke, die Situation war jetzt doof und entschuldige mich/schlage Kompromisse vor, was auch immer...

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Oh ja, ich bin auch öfter mal in der Situation, dass meine dreijährige Sachen macht und einfach immer und immer wieder und jegliches Reden nichts, aber auch wirklich nichts bringt. Zb sie springt immer und immer wieder auf mir drauf oder momentan ist wieder so eine Phase, wo sie meint mich feste anprusten zu müssen, so mit spucken dann. Jegliches Reden nützt nichts und mit 3 weiß sie ganz genau, dass man das nicht macht. Was soll man da machen? 🤷‍♀️ Es gibt für mich auch nicht immer eine logische Konsequenz, wie zb Spielzeug rumwerfen=Spielzeug wegnehmen.

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Ich bin ein Gegner solcher Methoden, weil man dem Kind damit zeigt:
"Geh weg, so will ich dich nicht!"
Ablehnung und Verbannung. Ein Kind könnte sich dabei völlig ungeliebt fühlen.
Dabei sollte es wissen, dass die Eltern es immer lieben, auch wenn sie mit manchen Aktionen nicht einverstanden sind.

<<Vor allem wenn ich bei Bekannten seh, wie sie ihre 2-Jährige schreiend und weinend auf der Treppe sitzen lassen, <<
Absolut gruselig!


<<Aus der Situation nehmen, sogar aus dem Raum wenn es sein muss, klar, mach ich ja auch bei meiner 2-Jährigen. <<
Ja, klar, das kann man machen, damit man den Auslöser oder Ort der Eskalation vom Kind trennt.
Und hierbei kann man auch immer wieder zeigen, dass man für das Kind da ist, wenn es einen dann braucht.

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Das funktioniert aber auch nur, wenn ein Kind so denkt und die selben Rückschlüsse zieht wie du (Erwachsene).

"Geh weg, so will ich dich nicht." Joa, stimmt ja auch. Ein schlagendes Kind mag ich nicht in meiner Nähe. Tut niemand. SO nicht, SO ja.

"Ein Kind KÖNNTE sich dabei völlig ungeliebt fühlen".

Es könnte aber genauso so denken:"Hm, das mache ich besser nicht mehr, weil meine Eltern das nicht gut finden."

Ich denke ein Kind das liebevoll aufwächst und eine gute Bindung hat wird aufgrund dessen sicherlich nicht die Liebe seiner Eltern in Frage stellen. Ich denke wenn man drüber spricht und dem Kind auch erklärt warum und weshalb, dann sollte es da nicht zu solchen Denkvorgängen kommen. Vor allem wenn die positive Zuwendung überwiegt.

Ich denke da kann man sich drüber streiten, was ein Kind wirklich denkt. Oder einfach mal das Kind selbst fragen. Macht das jemand? Ich glaube wir Eltern vermuten vieles nur. Ich sicherlich auch. 🙃

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Jain.
Ein Kind, das mal auf die Treppe gesetzt wird, weil den Eltern der Kragen platzt und sonst liebevoll aufwächst, erleidet dadurch sicher keinen Schaden.
Ein Kind, bei dem von kleinauf stille Treppe, aufs Zimmer schicken eine regelmäßige Erziehungsmethode ist, wächst halt nicht liebevoll auf.

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Hi,
ich finde das ziemlich grausam, in dem Alter erst recht. Ich wurde auf keine stille Treppe verbannt und meine Kinder auch nicht. Es hat uns nicht geschadet, sie sind auch auch ohne solche Methoden wohlgediehen und sozial verträglich.

Vlg tina

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Stille Treppe und stiller Stuhl sind einfach der absolut größte mist.

Ich kenne tatsächlich eine Mutter die ihre Tochter in die stille Ecke stellt wenn sie nicht pariert. Hat sie selbst so gelernt und wie sagt man gelernt ist gelernt.
Ich finde es schlimm und auch einfach nicht zielführend

Was das Zimmer betrifft ist es bei uns so. Unsere Tochter ist 3 Jahre alt und hat immer öfter plötzliche motzattaken ist dann sehr unfreundlich zu uns. Einfach so ohne das etwas vorgefallen ist. Nachdem ich mit ihr geredet habe und versuche ihr zu erklären das ich nicht möchte das sie so unfreundlich ist, fällt (wenn das reden nicht geholfen hat) auch schonmal der Satz "pass auf, wenn es nicht freundlich geht dann geh bitte in deinem Zimmer spielen ich möchte nämlich grade nicht mit dir hier sitzen wenn du so unfreundlich bist"

Einmal ist es tatsächlich vorgekommen das sie dann beleidigt in ihr Zimmer gegangen ist und seelenruhig alleine gespielt hat. Aber im Normalfall begreift sie dann, dass jetzt die Grenze des erträglichen erreicht ist und sie sich mal wieder zusammenreißen muss.

Wenn sie allerdings weint dann mache ich das nicht sondern bleibe bei ihr (so nah wie sie es dann zulässt) und warte bis sie sich beruhigt hat. Wenn sie dann soweit ist wird die Situation nochmal besprochen und gut ist.

Mit Frustration umgehen zu können muss ein Kind eben auch erstmal lernen. Und ich frage mich manchmal wie man von so einem kleinen Kind erwarten kann diese Frustration auszuhalten wenn man es als Erwachsener manchmal selbst nicht schafft.