Hi Zusammen,
Ich wusste nicht genau was ich als Titel schreiben soll, klingt ziemlich doof. Aber mein Sohn (6) ist echt gemein zu seiner Schwester (11 Monate).
Er ist schon immer sehr eifersüchtig auf sein Cousin und seine Cousine gewesen als sie noch Babys waren, daher habe ich es eigentlich erwartet. Aber das ganze Jahr war überwiegend gut mit den beiden. Er hat viel geholfen, hat die kleine beschützen wollen, hat sie oft in den Arm genommen, sie bespaßt.
Seit wenigen Wochen hat er überhaupt keine Lust auf sie. Er will sie nicht mal anschauen, reißt ihr Sachen aus der Hand, sagt er mag sie nicht, wenn wir fragen warum, sagt er „sie ist böse“ oder „sie stinkt“. Wenn sich jemand mit ihr beschäftigt, dreht er voll auf und ist richtig eingeschnappt wenn man ihn kurz net beachtet. Er ist sehr unangenehm und läuft ständig mit einem bösen Gesichtsausdruck rum. Wir versuchen ständig mit ihm darüber zu reden. Will er nicht. Ich denke er versteht das Problem selbst nicht.
Es führt automatisch dazu, dass wir mit ihm schimpfe müssen, weil er einfach so gemein ist und wir das so nicht durchgehen lassen wollen.
Geändert hat sich zuhause in den letzten 2 Wochen nur, dass die kleine jetzt bei der Tagesmutter eingewöhnt wird. Sonst nichts.
Er ist seid Mitte Dezember zuhause. Mein Mann ist in Elternzeit und ich bin im Home Office.
Ich möchte wissen, wie gehe ich damit um, damit es aufhört? Soll ich das Verhalten ignorieren? Bestrafen? Beschimpfen? Weiterhin versuchen mit ihm zu reden? Ihn in Ruhe lassen?
Freue mich über tips, egal ob qualifiziert und nicht. Danke!
Hilfe :-( sohn mag seine Schwester nicht
Wurde sie in dieser Zeit mobil?
Bei verschiedenen Freunden kam es so:
Baby noch nicht mobil: Beschützerinstinkt
Baby mobil: Konkurrenz, Angst um eigene Sachen, erhöhte Vorsicht
Hat er einen Bereich für sich, wo die Kleine nicht hinkommt?
Hat die Kleine einen Bereich, wo der Große nicht dran darf?
Damit wurde es nicht automatisch besser. Es hat bei einigen nur das Stresslevel gesenkt. Konkurrenz und so blieb noch eine längere Zeit. Es entschärfte immerhin einige Situationen.
Danke für deine Antwort.
Sie ist schon länger mobil, krabbelt und läuft seit 2 Monaten an Möbel entlang.
Er hat ein eigenes Zimmer, sie auch, aber die meisten Sachen von ihr sind im Wohnzimmer. Er hat auch eine Spielkiste im Wohnzimmer, aber muss seine Spielsachen immer wegräumen wegen den Kleinteilen. Sie darf seine Sachen nicht anfassen (von ihm aus), besonders seine Kuscheltiere die ihm heilig sind. Er hat Angst das sie was ansabbert. Die ganze Zeit dürfte sie, wenn sie ein Schnuller im Mund hatte, seine Tiere anfassen. Jetzt garnimmer.
"Sie darf seine Sachen nicht anfassen (von ihm aus), besonders seine Kuscheltiere die ihm heilig sind. Die ganze Zeit dürfte sie, wenn sie ein Schnuller im Mund hatte, seine Tiere anfassen. Jetzt garnimmer."
Das ist sein gutes Recht und da würde ich ihn auf gar keinen Fall überreden seine Meinung zu ändern, geschweige denn gegen seinen Willen die Kuscheltiere trotzdem der Tochter geben!
Hallo
Versetz dich mal in seine Lage. Sie ist nicht mehr das niedliche, ruhige Baby. So ein kleines Kind ist ein Wirbelwind und nicht unbedingt zimperlich. Dann gibt es, gerade wenn der Abstand etwas größer ist,oft eine Erwartungshaltung an das ältere Kind. Geduld, ist doch so klein, Verständnis, ach, der Lego Turm ist kaputt? Da kann sie nix dafür,... Das ist ist nicht einfach. Auch wenn der ältere Kind im Vergleich sehr groß ist, ist es dennoch auch noch ein Kind.
Ich würde mich und das Umfeld mal selbst reflektieren. Sowas passiert unbewusst schnell.
Grundsätzlich heißt das aber natürlich nicht, dass man alles einfach so hinnehmen soll.
Bei uns ist es etwas anders, die Kinder sind sich im Alter nah. Das machte das Verhältnis aber in der ersten Zeit wirklich nicht besser. Wir vertreten die Meinung, dass sie sich nicht lieben müssen. Aber ein guter Umgangston und ein respektvoller Umgang miteinander muss sein.
LG
Ja, einfach nur ja! Du hast sowas von recht. Das musste ich einfach von Außenstehenden hören aber im Prinzip weiß ich es schon.
Wenn du schreibst, er ist seit Dezember zu Hause, kann es sein, dass er generell Frust über die Situation hat und diesen an seiner Schwester irgendwie auslebt? Ist er sonst komplett normal oder auch irgendwie verändert? Meine Große, 5 Jahre alt, vermisst ihren Kiga sehr. Auch wenn wir versuchen regelmäßig Treffen mit einem Kigafreund zu u organisieren, so ist das ja nicht das gleiche. Vllt ist er auch frustriert, dass eure Kleine mehr ihre eigenen Bedürfnisse kommuniziert. Kleine Babys sind ja oft dabei, schlafen viel etc, aber es kommt der Punkt, da hängen sie nicht nur in der Trage und sind halt dabei, sondern sind kleine Menschen, die aktiv am Familienleben teilnehmen.
abgesehen, dass es diese Phasen immer wieder gibt, würde ich auch sagen, dass die corona-Situation und ein gewisser Grundfrust sein übriges tut...
Nicht überbewerten.
Klaro: geht er offensiv gegen sie oder tut ihr weh, dann musst Du reagieren...
aber alles "verbale" würde ich so gut es geht ignorieren bzw. nicht überbewerten.
Ausserdem ist es echt fies, dass dieses Kleine Stück jetzt zu seinen Freunden in die Kita darf, und er nicht (überspitzt, aber in seiner Wahrnehmung vermutlich wahr).
Bewertet den allgemeinen Grundfrust plus undausgelastet plus WInter plus Corona plus Änderungen einfach nicht zu stark und lasst es laufen...
Es wird normal, dass sie sich zoffen, täglich mehrmals ... genauso oft werden sie sich wieder vertragen... momentan ist sie noch die hilflose, - aber bald regelt sie das schon selbst und wehrt sich... -- alles gut... es gibt so Phasen, die man zu einem guten Teil auch einfach mal aushalten muss (wenn es jetzt nicht zu krass gegen die Kleine geht).
Weiß er schon, dass er demnächst wieder in den Kindergarten darf?
Ich stelle mir gerade ein Kind vor, das eh schon eifersüchtig auf die kleine Schwester ist. (Manche Kinder neigen nun mal zu Eifersucht).
Nun wird die Kleine immer größer, er kann zugucken, wie sie immer mehr von dem kann, was er auch kann, immer mal mitspielt... UND JETZT darf die Kleine auch noch zu einer Tagesmutter...! Und er hockt seit Monaten Zuhause.
Der arme Kerl - da würde ich auch die Wände hochgehen.
Du, mein Großer ist schon 11 und obwohl ich mit 100%iger Sicherheit weiß, dass er seine Schwester (2,5) von Herzen liebt, ist er aber sowas von genervt von Madame - angefangen hat das als sie mit 12 Monaten das Laufen gelernt und somit an sein Zeug kommen konnte und zudem immer mehr Contra geben konnte. Jetzt ist es so, dass sie ihm überall hin folgt, ihm alles nachmacht und er sich etwas gestalkt vorkommt 🤣
Mittlerweile hat es sich mehr oder weniger eingespielt bei den beiden, sie lieben sich, sie hassen sich 🤷
Du hast schon richtig gute Tipps bekommen. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ausser, dass du in ein paar Jahren deine Kinder anschauen wirst, wie sie gemeinsam über einem Problem brühten. Deine kleine Tochter wird den grossen Bruder mit grossen Augen bewundernd anschauen und dein grosser Sohn wird der Kleinen alles ganz geduldig erklären. Beide sind dabei ganz vertieft, dass sie ihre Umwelt nicht wahrnehmen.
Du selbst wirst dastehen mit einem breiten Grinsen im Gesicht und von deinen beiden Kindern völlig verzaubert sein.
Meine Kinder sind nur etwas über 2 Jahre auseinander. Gemeinsam Themen bearbeiten und forschen. Das hat so begonnen, 1 Jahr bevor der Kleine in die Schule gekommen ist. Ab diesem Zeitpunkt haben sie immer gemeinsam Schule gespielt. Meine Grosse die Lehrerein und der Kleine mit den ganzen Kuscheltieren der mehr oder weniger aufmerksame Schüler.
Jetzt mehr als 2 Jahre später sitzen sie häufiger zumsammen an einem gemeinsamen Projekt. Ein Erlebnis aus der letzten Zeit: Der Kleine wünschte sich eine Geschichte über seinen Hasen. Er hatte Ideen, was der alles erlebt haben könnte. Sie diskutierten gemeinsam die Geschichte durch. Besprachen jedes Erlebnis. Zwischendurch wurde Alexa oder Google gefragt, weil ja alles korrekt sein muss und die sieben Weltwunder auch ordentlich bezeichnet werden müssen . Meine Grosse schrieb die Geschichte dann nieder. (Sie schreibt unglaublich gern) Danach wurde an einzelnen Feinheiten gearbeitet. So haben sie mehrere Stunden gemeinsam verbracht. Und waren dabei völlig aufeinander konzentriert.
Würde ich sie fragen, ob sie sich mögen. Dann käme bei Beiden ein deutliches Nein mit einem dicken fetten Grinsen.
Sie lieben sich beide sehr. Sie würden es aber niemals zugeben. Sie zoffen sich, dass die Wände wackeln um im nächsten Moment wieder zusammen zusitzen oder gemeinsam durch den Wald zu streifen.