Hallo
Wir haben zwei Kinder die absolut in der trotzphase sind. Ständig wird gebrüllt, geschrien und das wirklich nicht nur 10 Minuten. Meine Kinder schreien dann wie am Spieß und sich richtig in Rage aus Gründen wie zb keine Jacken anziehen wollen etc. Wutanfälle vom Feinsten also.
Wir versuchen ruhig zu bleiben aber neulich gelang es mir nicht und ich habe sie angeschrien, mich tierisch über das Verhalten aufgeregt und wurde selber richtig laut. Ich weiß das hilft nicht, aber in dem Moment konnte ich nicht mehr , meine Nerven lagen blank..ich musste los zur Arbeit und es wurde nur rumgebockt und gebrüllt, weil sie lieber zuhause bleiben wollten. Da ist mein Fass einfach komplett voll gewesen vom ständigen trotzen und bocken, und ich habe sie angeschrien und lauthals geflucht und geschimpft zugleich.
Kurz darauf hatten die Nachbarn geklingelt (die sind vor 4 Monaten neben uns eingezogen, eigentlich null Kontakt aber gehört haben die uns scheinbar schon öfters), und gefragt ob alles gut sei und bei uns ja öfter Geschrei zu hören sei etc.
An sich ja gut dass sie sich kümmern, aber es war mir sehr unangenehm... wobei ich kann es sogar verstehen , hätte ich so was gehört (ohne selbst ein Kind in der trotzphase zu haben), ich hätte selbst gedacht dass da etwas nicht in Ordnung ist wenn Kinder so extrem wie am Spieß schreien und später die Mutter dann am schreien und „ausflippen“ ist.
Mich lässt der Gedanke nicht los was die nun von mir denken ... ich liebe meine Kids über alles aber zurzeit ist es nicht wirklich leicht manchmal.
und irgendwie denke ich immer, was ist wenn die das Jugendamt anrufen und es melden. Sie haben sich ja scheinbar sehr gesorgt was bei uns los ist und das Geschrei schon öfter gehört.
Was würde denn passieren wenn sie es tun? Wie reagiert das Jugendamt und wie schnell würde es gehen dass wir was hören? Und was passiert dann?
Vielleicht beruhigt mich das zu wissen wie es ablaufen würde „wenn“. Ich male mir grad alles aus :(
Jmd vom Jugendamt hier bzw Erfahrungen? Evtl Nachbarn beschweren sich?
Mach dir nicht zu viele Sorgen. Selbst wenn jemand vom Jugendamt vorbei schaut, ist das kein Weltuntergang.
Ich habe eben noch überlegt, einen Thread zu eröffnen, weil ich schon zwei mal das Jugendamt gerufen habe und die hingefahren sind und nichts passiert ist, weil die Familie einen guten Eindruck macht.
Aber ganz abgesehen davon solltest du
vielleicht versuchen, Zeit für dich selbst zu schaffen, damit du mehr
Ressourcen im Umgang mit deinen Kindern hast.
Hallo!
Jeder kann mal laut werden. Das weiß auch das Jugendamt. Mach Dir keinen Kopf.
Alles Gute!
Hi,
wir wohnen in einem Einfamilienhaus, die Nachbarschaft hatte mich auch gehört.......
Geklingelt hat aber keiner. Dafür hat mich die Erzieherin im Kindergarten angesprochen, und die haben mal den Pfarrer bei mir vorbei geschickt.
Nach 90 min. Gespräch, meinte er dann, daß ich ja praktisch alleinerziehend mit Mann wäre. Die ganze familiere und finanzielle Last auf meinen Schultern tragen würde, und eine starke tapfere Mutter und Frau bin.
Hilfe bekam ich keine, hatte ihm sogar 10 Euro/Std. angeboten, wenn er mit meinem 2. Klässler die Hausaufgaben machen würde.......................
So schnell kommt das Jugendamt nicht.
Alles Gute, und schaffe für Dich auch Erholungspausen!
Glaub mir, so schnell kommt das Jugendamt nicht.
Ich habe mich geritzt, mein Vater hat mich verprügelt und psychisch fertig gemacht. Meine lehrerin ist zum Jugendamt, aber "er stellt keine akute Gefahr dar, weil ich mich nicht selbst gemeldet habe"
So war es zumindest bei uns. Ich traue dem Jugendamt von vorne bis hinten nicht, die haben mich auch zu meinem Vater gesteckt, obwohl meine Mutter im KH wegen ihm war, weil "er mir mehr bieten kann" und ich dann nicht hätte umziehen müssen.
Hey!
Das ist leider das, was ich schon oft geschrieben habe. Manche Jugendämter bzw deren Sachbearbeiter sind tiefenentspannt.
Ich habe schon Brandbriefe geschrieben, die haben eine Familienhilfe geschickt, maximal. Die Familienhilfe hat dann 1 Jahr lang zugeguckt, die Familie hat mitgespielt und dann war "alles super". Die Familienhilfe wurde abgezogen und alles war schlimmer als vorher.
Ganz oft hat das Jugendamt die Zeit auch nur ausgesessen oder die Eltern der Schulschwänzerin zum Gespräch bestellt. Geändert hat sich nichts. In den meisten Fällen.
Aber das ist von JA zu JA unterschiedlich. Es gibt sicher auch engagierte.
@TE:
Allerdings kann ich nur müde lächeln, wenn ich hier die klassischen "Das Jugendamt übertreibt und hat uns einfach die Kinder weggenommen. "-Beiträge lese. Deren Ersteller scheinen dann die ganz hoffnungslosen Fälle zu sein, die auch nach der letzten Maßnahme nicht einsichtig sind.
Das klingt ja bei euch ganz anders.
Du scheinst ja einsichtig zu sein.
Vielleicht lädst du die Nachbar wirklich mal zum Kaffee ein, dass sie euch "anders" kennenlernen können. Nicht nur vom Geschrei in den Morgenstunden. Das kommt wahrscheinlich wirklich etwas merkwürdig an. Gut, dass sie sich melden und nicht sofort das JA anrufen.
Liebe Grüße
Schoko
Ich denke du hast den Nachbarn sicher erklärt was gerade los ist.
Anstatt sofort das Jugendamt zu rufen, sind sie erstmal selbst zu euch und zwar ganz ohne Vorwürfe.
Genau so sollte man auch erstmal reagieren.
Ich würde sie mal zum Kaffee einladen, dann sehen sie selbst wie Kinder wegen nichts abgehen können.
Sollten sie tatsächlich das Jugendamt rufen, hast du gar nichts zu befürchten. Stell dir mal vor, die würden bei jedem Kind in der Trotzphase Maßnahmen setzen. Das geht doch gar nicht. Soviele Familienhelfer gibt es gar nicht wie es kleine Terroristen gibt😉
Ich verstehe deine Sorge, aber auch Jugendämter wissen, wie es ist Krisen mit Kindern zu haben.
Als Erzieherin finde ich aber auch manchmal seltsam, wenn Kinder immer schreien "müssen". Trotzphase heisst ja Willensbildung, aber auch da schreien Kinder nicht immer. Manche Eltern schaffen es nicht, einen Alltag zu gestalten, der Orientierung bietet. Sie machen alles von sich abhängig und das wirkt auf Kinder dann willkürlich, wenn man nicht klar genug ist. Kinder müssen eine Vorstellung von unseren Plänen für sie haben. "In 10 Minuten gehen wir einkaufen, deshalb räumen wir demnächst auf, ich sag´euch gleich bescheid,ok?" Es ist jetzt egal, ob die Kinder wissen, was 10 Minuten sind. Es geht darum, sie in die Gestaltung mit einzubeziehen, damit sie nicht plötzlich ihr Spiel unterbrechen müssen. Klar kann es auch trotzdem mal zum Konflikt kommen.
Neulich hat eine Kitamutter ihre zwei Kleinkinder mit dem neuen Baby abgeholt. Die Kinder wollten auf den Spielplatz, die Mutter nicht, weil sie das Baby stillen möchte und die Kinder dort immer mit ihr spielen wollen. Nun meine Frage: Warum schafft sie es nicht, ihren Kindern zu sagen, jetzt muß ich erst einmal stillen, dann habe ich Zeit für euch? Das ist genau das Problem der heutigen Zeit. Vermeidung.
Da magst du schon Recht haben.
Aber du willst damit doch nicht sagen, das dies der Zauberspruch der Erziehung ist, oder?
Kinder kreischen und bocken auch, wenn man ihnen die jeweiligen Gründe erklärt.
Kann also mal gut gehen, muss aber nicht.
Ich glaube, sie meinte das Ankündigen, nicht die Gründe erklären. Also den Kindern vorher erzählen, was jetzt gleich passiert, damit sie sich drauf einstellen können. Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass es damit unheimlich viel glatter läuft. Klar hilft das nicht immer, aber es macht trotzdem einen riesigen Unterschied.
Im Nachhinein erklären ist natürlich besser als gar nicht erklären, so wissen die Kinder ja wenigstens warum etwas passiert, nur sind sie meiner Erfahrung nach dann schon viel zu bockig und wütend um die Gründe einzusehen.
Ganz klar gibt es nie DEN EINEN Tip und dann läuft alles glatt aber es gibt eben doch Dinge, die einfach sind und den Alltag trotzdem unheimlich viel leichter machen.
Ich habe damals einen Zettel an das schwarze Brett gepinnt. „ Liebe Nachbarn, mein Kind ist derzeit in der Trotzphase. Ich möchte mich schon jetzt dafür entschuldigen, falls entweder das Kind brüllt oder ich!“😂 Viele Grüße Familie...Ich finde es sehr aufmerksam von deinen Nachbarn, dass sie nachgefragt haben. Warum sollte dir das unangenehm sein? Geh doch mal mit einem Stück Kuchen rüber und schildere kurz die Situation. Außerdem bist du keine Maschine, sondern ein Mensch. Entspann dich. 😊
Ich verstehe es jeweils nicht, wenn Erwachsene schreien. Kinder entdecken gerade, dass man mit Geschrei die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Aber deren Eltern sind ja nicht in der Trotzphase. Dass einem irgendwann mal die Sicherungen durchbrennen wie bei der TE, ok, das kann jedem passieren. Aber wenn es täglich ist oder gar zur üblichen Routine wird, liegt etwas im Argen.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass Du Dich da jetzt so schlecht fühlst.
Das macht die Situation angespannter als sie sein müsste, weil du ja ständig unter Strom stehen musst, dass die Kinder (und vielleicht dann auch Du) wieder schreien und die Nachbarn das mitkriegen.
Eigentlich würde ich Dir am liebsten eine Beratung empfehlen, bei der Du einen anderen Umgang mit dem Geschrei deiner Kinder lernst und vielleicht versuchen kannst zu deeskalieren. Grundsätzlich ist es in dieser Zeit normal, auch Mal keine Nerven mehr zu haben. Das passiert sehr vielen gerade.
Sollten die Nachbarn irgendwann eine Gefährdungsmeldung beim JA machen, schaut zunächst jemand auf Ankündigung bei dir vorbei. Da würde ich dann gegebenfalls die Situation schildern. Wenn man Glück hat, kann man auch beim JA an hilfreiche Personen kommen. Wegnehmen tut das JA Kinder nur dann, wenn offensichtlich Gefahr im Verzug ist und dann meist auch nicht sofort.
Ich arbeite mit Jugendlichen und kenne dadurch ein bisschen die Arbeitsweise des JA.
Versuch, Dich zu entspannen. Jeder hat mal weniger Nerven und da muss man sich auch nicht schämen dafür.