Was ist nur mit ihm (4 Jahre alt) los?!

Hallo zusammen,
jetzt muss ich auch mal hier mein Leid klagen und auf gute Tipps hoffen 😊
Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und ist seit etwa 3-4 Wochen nicht wieder zu erkennen. Gekrönt wurde das ganze nun von einem kurzen Gespräch mit einer Erzieherin aus dem Kiga. Laut ihrer Aussage ist er momentan kaum händelbar. Er benimmt sich respektlos, hört nicht zu, befolgt keine Anweisungen, macht alles kaputt, spielt nicht alleine und sein Kindergartentag besteht nur daraus, Ärger zu suchen, Streit zu provozieren oder irgendeinen Unsinn zu treiben. Das hat mir wirklich einen Schlag versetzt. Mir ist nicht entgangen, dass er sich von einem einst eher zurückhaltenden Kind zu einem Draufgänger entwickelt hat. Aber dass er sich den Erziehern gegenüber so respektlos verhält, ist ein NoGo. Doch wie soll ich damit umgehen? Ich spreche natürlich mit ihm und erkläre ihm wie man sich zu verhalten hat. Dass er auf seine Erzieher hören muss usw.
Zuhause ist mir auch aufgefallen, dass er nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Er spielt nicht mehr selbstständig, sondern fordert nur noch Fernsehen. Wenn das verboten wird, wird er motzig und ärgert mich und/oder den Papa. Lust hat er auch auf nichts. Ich mache ihm viele Vorschläge, alles wird verneint. Kann es bereits jetzt daran liegen, dass in 4 Wochen sein kleiner Bruder zur Welt kommt? Dreht er deshalb so auf? Ich weiß so langsam auch nixht mehr was ich mit ihm machen soll. Dauerhaftes meckern, motzen und auf nichts Lust haben. Resultat daraus: schlechte Stimmung zuhause und das nun schon wochenlang 🥺 hat jemand eine Idee?

1

Hallo,
erstmal: Ich würde die Baustellen trennen.
Wenn Dein Kind im Kindergarten nicht hört, ist das erstmal nicht Dein Problem. Du bist nicht dabei und von den Betreuern erwarte ich, dass sie fachmännisch mit sowas umgehen. Das haben die vielfach jedes Jahr!!!
Zuhause: Wenn er immer brav war, dann hätte er wohl auch nicht viele Grenzen. Diese kann man aber durchaus jetzt noch setzen. Ausserdem würde ich Bedenken, dass Corona und die damit verbundenen Konsequenzen Stress auslösen, bei Dir, bei deinem Sohn, dem Kindergartenpersonal. Und Kinder reagieren da eben sehr feinfühlig.
Problematisch finde ich Deine Erwartungshaltung, dass er so geworden sein könnte, weil er ein Geschwister bekommt. Damit wird er sich ja wohl oder übel abfinden müssen.

Mein Rat wären liebevoll gesteckte Grenzen.
Überlege Dir was Dir besonders wichtig ist und dann setze diese drei Dinge konsequent durch ohne auch nur einmal davon abzusehen.

Und alle müssen entsprechend mitziehen.

2

Dass es etwas mit dem Baby im Bauch zu tun haben könnte, kam tatsächlich von der Erzieherin. Ich wäre da jetzt nicht von aus gegangen. Leider kamen der Dame keinerlei Lösungsvorschläge, sie hat einfach ihr Leid geklagt und mir mitgeteilt wie viel unangenehme Arbeit sie mit ihm haben. Aber ich werde da nochmal nachhaken...

3

Um ihn besser zu verstehen kann ich das Buch
Jungs, wie sie glücklich heran wachsen
empfehlen.
U. a. steht da drinnen, dass Jungs im Alter von ca 4 Jahren ihren ersten Testosteronschub haben, was durchaus Einfluss auf ihr Verhalten haben kann.

Und Einschränkungen durch Covid 19 und Veränderungen im Bezug auf euren Familienzuwachs können natürlich auch mit rein spielen.

Ich würde (bzw habe ich) mir auch darüber klar werden, was mir wirklich wichtig ist und das durchsetzen. Bei mir z. B. war es Grenzen der Mitmenschen akzeptieren.

Ansonsten unerwünschte Verhalten so weit wie möglich ignorieren und erwüschtes positiv bemerken. Das muss nicht immer verbal sein, ein streichen über den Kopf oder so reicht auch.

4

Ach ja und ich Botschaften.
"ICH, will nicht dass du mich hast, weil MIR das weh tut."

Kein, man macht das nicht. Da steht dann die Frage im Raum, wer wohl dieser "man" ist 😉

Zudem nicht fragen, wenn du kein Nein hören willst.
Lieber "Wir räumen jetzt dein Zimmer auf." Als "Wollen wir zusammen dein Zimmer aufräumen?"
Wer fragt, muss auch mit einem Nein rechnen.

5

Hallo,

in dem Alter sind viele Jungs kleine Rabauken.
Ich hatte damals mal im Kindergarten (Ü3) gefragt, ob sie auch ruhige Jungs haben. Die Antwort war, nein. ;-)

Es ist möglich, dass das Geschwisterchen bei Euch eine Rolle spielt oder auch die Corona-Situation, aber unsere Kinder waren lange vor Corona im Kindergarten, und unser Sohn ist unser jüngeres Kind.

Da muss man Grenzen setzen und Konsequenzen ziehen, auch, wenn das bei Euch bisher nicht nötig war.

Im Kindergarten könnt Ihr nichts machen.
Ich kenne diese Beschwerden von Erzieherinnen oder Lehrerinnen ohne Lösungsvorschläge auch, und zwar sowohl bei uns als auch von anderen Eltern.

Bei uns war es so, dass unser Sohn zu Hause pariert hat. Ich habe irgendwann eine solche Lehrerin gefragt, ob sie vielleicht ein Zoom-Meeting oder so aufmachen kann, damit ich unseren Sohn böse angucken kann, wenn er bei ihr herum zickt.
Da hat die Dame mich groß angeguckt.
Aber, ehrlich? Wie soll das sonst gehen?

Du kannst Dir zu Hause den Mund fusselig reden. In der Situation denken die Kinder nicht daran. Da ist die Person relevant, der sie dann gegenüber stehen.
Konsequenzen der Eltern zu Hause helfen auch nicht. Die sind zeitlich viel zu weit weg von dem Fehlverhalten.

Dein Sohn wird nicht das erste und einzige Kind, was im Kindergarten Probleme macht. Da sollen die Erzieherinnen sich gefälligst etwas einfallen lassen.
Sie können ja ihre Ideen mit Euch besprechen, aber sie sind die Pädagogen.

LG

Heike

6

Ich habe hier auch einen 4.5 Jährigen, der seit ein paar Wochen kaum auszuhalten ist. Allerdings ist er im Kindergarten ein ‚Engel‘. Hatte grad erst das Entwicklungsgespräch und der Pädagogin ist nichts aufgefallen.
Zuhause: höchst unfreundlich, hört auf Nichts und Niemanden, provozierend ggü dem kleinen Bruder (2.5), verfällt in absolute Kleinkindmuster wenn er etwas machen muss. ‚Kann‘ sich nicht mehr alleine anziehen, liegt brüllend am Boden, Zähneputzen funktioniert meist nur noch mit ‚Gewalt‘ (festhalten, ich muss putzen und nebenbei seine Hände fixieren sonst haut er mir ins Gesicht).
Wird sofort sauer und weint, wenn man zu etwas Nein sagt (Süßes vor dem Essen z.B).
Am Muttertag gab es einen 20-Minütigen Meltdown weil wir ihm das Eis im Becher und nicht in der Tüte bestellt haben. Dann haben wir eine Tüte dazu geholt und er ist komplett ausgerastet weil wir seine 2 Kugeln natürlich nicht komplett in diese Tüte löffeln konnten.
Bei der Oma ist er auch so, die hat mich auch schon drauf angesprochen.
Körperlich ausgeglichen wäre er, wir sind viel draußen, er sieht regelmäßig Freunde am Spielplatz, das Verhältnis zum Bruder ist eigentlich sehr gut. Keine Ahnung was da plötzlich passiert.
Er ist eigentlich sehr empathisch, hilfsbereit und schlau, derzeit kommt man aber überhaupt nicht zu ihm durch.
Ich hoffe auf eine kurze, grauenhafte Phase!
Mit graut schon vor morgen. Der Kleine muss impfen und unsere Regel ist, wer geimpft wird, darf sich danach eine Kleinigkeit bis 5€ aussuchen. Meistens Zeitschriften. Ich Weiß jetzt schon, dass er absolut ausflippen wird, wenn er morgen keine kriegt. Schokolade hab ich eh immer für Impfling und Begleitkind mit, er geht also nicht komplett leer aus und er kennt unsere ‚Tradition‘.

Ich hoffe für uns beide, dass es bald vorbei ist! 😬😆