Hallo, ich wollte mal Eure Meinung hören. Und zwar will eine Freundin von mir hier in New York ihre Tochter "genderneutral" erziehen. Ich kannte das gar nicht, aber hier ist das zumindest an der Columbia University wohl gerade Trend oder Mode.
Ich durfte jedenfalls den rosa Strampler gleich wieder mitnehmen und wurde belehrt, kein pink und nur child sagen nicht daughter. Auch das Spielzeug muss neutral sein.
Kennt ihr das auch? Oder macht das einer von Euch hier?
LG Susanne
Kind "genderneutral" erziehen
Ich muss absolut kein pink oder hellblau verschenken und frage auch gerne, was an Spielzeug gewünscht ist, aber wenn ich nicht mehr Tochter oder Sohn sagen darf oder mir JEDES Wort überlegen muss, ob es auch diesem derzeit gerade zu fanatischen Genderhype entspricht, bin ich raus. Sollte sich irgendwann ein Mädel als Junge identifizieren, würde ich das selbstverständlich respektieren - aber von vornherein einem Kind jegliche Identität abzusprechen, wird im übrigen auch von Fachleuten sehr kritisch gesehen.
LG Moni
Nein das habe ich noch nicht so erlebt und finde es auch nicht normal.
Meine Kinder haben alles Farben getragen und gespielt wonach ihnen der Sinn steht. Bei Kommentaren wie typisch Junge/Mädchen hab ich schon meinen Senf dazu gegeben, denn mein Junge ist nicht grob und meine Tochter darf sich auch schmutzig machen.
Ich finde es sehr sinnvoll, die Kinder nicht ab Geburt in Rollenklischees zu pressen.
Ich würde da aber kein Dogma draus machen. Einfach entspannt bleiben.
Eben! Das Entspannte muss auch dafür gelten, wenn das Mädel in Gottesnamen mit Barbies spielen will oder der Junge mit Feuerwehren.
Das den Kindern dann aufheulend wegzunehmen, weil es "Klischee" ist, wäre auch Käse. Dann treibt man die Kinder in die Sparte "du bist weder Männlein noch Weiblein, du bist ein Neutrum????" - auch ungesund.
Auch internationale Fachleute sagen klar, dass Anfragen wegen Transidentität zum Großteil von Eltern kommen und nicht von den Kindern und Jugendlichen selbst.
Auch ein gefährlicher Trend, finde ich. Wenn sich ein Mädel tatsächlich als Junge fühlt, wird es unterstützt, wirklich keine Frage. Einem Kind aber von Anfang an klarzumachen, dass es irgendwie garkein Geschlecht hat? Sorry, davon halte ich garnichts - Kinder haben Verunsicherungsphasen genug, bis sie groß sind. Die Diskussion hatte ich erst kürzlich mit meiner Enkelin, die sich auch dafür interessierte, trägt auch Regenbogenarmbändchen und liked bei Insta solche Themen, aber - sie sieht es ähnlich. Sie ist gerne Mädchen (wenn auch nicht in rosa......in schwarz 😂) und fertig.
LG Moni
Danke für deinen Kommentar, du sprichst mir aus der Seele. 🙏🏻
Ich bin hochschwanger und fürchte mich schon jetzt vor diesen Begegnungen auf dem Spielplatz bei denen ich lieber verheimliche, dass meine Tochter rosa Berge an der Kinderzimmerwand hat.
Die Gegend bei uns ist relativ alternativ eingestellt und es gibt bestimmte Spielplätze, wo sich gerne Eltern treffen, die das in Ansätzen so machen.
Wobei die Kinder (soweit ich das beurteilen kann) wohl schon geschlechtsspezifische Namen haben. Aber von diesen speziellen Eltern haben im Kleinkindalter ALLE Jungs lange Haare und tragen meistens rosa und ALLE Mädchen kurze Haare und tragen auf keinen Fall was mit Glitzer oder ein Kleid/Rock etc, rosa oder allgemein helle Farben sind auch selten. Das ist echt auffällig. Natürlich ist es immer der Wunsch des Kindes gewesen 😉
Sowas finde ich echt merkwürdig, weil die Kinder ja dann doch wieder in eine Richtung gedrängt werden. Und natürlich spüren sie doch auch die Erwartungshaltung der (hauptsächlich) Mütter.
Also wenn du hier einen rosa Strampler verschenkt hättest…Uiuiui…🙈😂
Unsere Tochter hatte von Anfang an eine große Auswahl an unterschiedlichsten Spielsachen. Auch etliches für Jungs, von ihren großen Halbbrüdern. Sie spielt genauso gerne mit Puppen, wie mit Baggern. Mal will sie nur Kleider anziehen, dann wieder nur Jeans.
Wir lassen sie so sein wie sie ist. Es wird auch nie kommentiert. Wer meint, das machen zu müssen kriegt eine klare Ansage von mir und ist dann im Normalfall ruhiggestellt 😁
Das mit dem Spielplatz klingt ja interessant aber auch etwas spooky.
Ich habe auch das Gefühl, dass meine Freundin vor allem alles so machen will, weil es von ihrem Umfeld erwartet wird, denn ich kannte sie so vorher gar nicht.
Ich finde diese Entwicklung ins andere extrem gerade sehr schade.
Vor kurzem habe ich einen Spruch gelesen „Wir brauchen weniger Prinzessinnen und mehr Räubertöchter“. Das hat mich traurig gemacht, denn nach allem was ich momentan wahrnehme, haben wir hier eben eine kleine Prinzessin. Aber warum soll sie deshalb weniger gebraucht werden. Sie ist toll so wie sie ist. Auch im rosa Glitzerkleid. Was ist daran falsch, wenn sie das trägt weil sie es sich morgens ausgesucht hat. Warum fängt man schon wieder an das eine positiver zu bewerten als das andere? Genau darum sollte es doch eigentlich nicht gehen.
Jetzt mache ich mir nämlich ernsthaft schon teilweise Gedanken, ob sie es später schwerer haben wird, weil sie eben nicht das wilde, freche und draufgängerische Mädchen ist, das momentan erwünscht zu sein scheint 🥺
Ich bin dafür ein Kind offen in dieser Hinsicht zu erziehen. Mein Sohn spielt deshalb auch mit einer Puppe und hat auch mal ein pinkes Shirt. Er kocht mit meinem Mann, genauso wie er mir beim Reifenwechseln hilft. Sprich: er darf sich mit dem beschäftigen, das ihn interessiert.
Was deine Freundin macht ist übertrieben und klingt für mich (sorry) typisch amerikanisch ala "wir sind ja so weltoffen, erziehen alle gender neutral, wählen aber erzkonservativ"
Typisch amerikanisch ist wohl eher der enorme Anpassungsdruck innerhalb der verschiedenen Gruppen, gerade bei nur zwei Parteien. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Das machen doch auch viele Stars, wie z. Bsp. Pink vor.
Aber würde sie nicht deshalb auch sehr geschnitten?
Lässt doch einfach Kinder Kinder sein. Sie haben von keinem Extrem etwas, nur von einer stabilen und entwicklungsstarken Kindheit!
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Damit Menschen sich zu Individuen entwickeln und nicht zu gesellschaftlich vorbestimmten Männern und Frauen. Und doch, das kann man durchhalten, wenn es der eigenen Denkweise entspricht.
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Also mir wäre das ehrlich gesagt auch etwa suspekt. Klar dränge ich meine Kinder in keine Rolle aber meine Tochter ist eben meine Tochter und mein Sohn mein Sohn. Zumindest meine Tochter kennt den Unterschied durchaus. Mein Sohn ist noch zu klein. Andererseits bin ich würde ich sagen schon eher locker und mein Sohn bekommt durchaus auch mal einen rosa oder lila Body an und meine Tochter ein T-Shirt aus der Jungenabteilung mit dem Lieblingstier. Allerdings darf sie genauso gerne auch im Prinzessinenkleid spielen. Spielzeug haben wir bunt gemischt und es wird gerade querbeet von der Großen bespielt aber später sicher genauso auch vom Kleinen. Also ich bin kein Fan von strikten Vorstellungen sondern lebe das lieber alles etwas lockerer. Mein Mann sieht das zum Glück genauso. Aber letztlich jeder so wie er will und es für richtig hält solange er keinem anderen schadet.
Puh 🙆🏼♀️
Ich finde, es ist schon ein deutlicher Unterschied,
ob ich ein Kind da liberal erziehe oder aktiv auf Neutralität trimme. Rosa/Blau ist klar, Farben sind für alle da❣️ Aber das Mädchen (ist es doch nun mal biologisch) als Kind ansprechen? Das ginge mir ein bisschen zu weit.
Wahrscheinlich geht es darum, ein Kind eben nicht auf das biologische Geschlecht festzulegen. Was wenn sich das biologische Mädchen als junge fühlt? Wäre es dann für's Kind vielleicht leichter, das zu artikulieren, wenn es sich nicht gegen sein ihm zugewiesenen Geschlecht, also quasi gegen sich selbst entscheiden müsste?
Ich finde es einen interessanten, wenn auch radikalen Ansatz.
Radikal ist es allemal, da geh ich mit. 🙆🏼♀️
Ich stelle es mir für ein Kind, das irgendwann auch erste Unterschiede zwischen Menschen feststellt, super verwirrend vor, dies nicht benennen und einordnen zu dürfen. Die Natur gibt uns allen nun erstmal ein biologisch unanfechtbares Geschlecht, unabhängig von unserer Gefühlswelt. Sollte sich ein heranwachsender Mensch damit nicht identifizieren können, was ja eher Ausnahme als Regel ist, kann man noch immer situativ reagieren und durch einen toleranten Umgang mit der Empfindung des Kindes einen Raum für die persönliche Identifikation schaffen.