Ich schimpfe und meine Tochter lacht

Hallo,

Meine Tochter ist jetzt fast 16 Monate alt. Sie macht viel Blödsinn, was in dem Alter auch normal ist. Alles kein Ding. Jetzt versuchen wir ihr natürlich ihre Grenzen aufzuzeigen. Dass sie das alles erst lernen muss, ist und bewusst. Wenn sie nun zum Beispiel an unserem Fernseher ruckelt, sage ich nein, der geht kaputt. Reagiert sie nicht, wiederhole ich das Nein. Falls sie immer noch nicht reagiert, was meistens der Fall ist, nehme ich sie da weg und setze sie woanders ab. Das ganze wiederholt sich oft. Wenn ich streng nein sage oder etwas schimpfe, kann es sein, dass sie mich anlacht. Mir ist bewusst, dass sie damit versucht mich zum Spiegeln zu bringen damit ich auch lache und wieder lieb bin. Wie reagiere ich auf diesen Versuch?

Liebe Grüße
Insa mit L

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Oh, das lese ich mal mit. Habe leider keine Tipps, da es bei uns ganz ganz genauso ist🙈 es macht mich wahnsinnig.😅
Bei Kleinigkeiten versuche ich es zu ignorieren, aber man schimpft ja nur bei Sachen ,die man eben nicht ignorieren kann🤷‍♀️

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Ich habe kein Patentrezept aber kann habe den Eindruck das deine Tochter Aufmerksamkeit möchte. Beim Thema TV Handy und Schlüssel darf man ja auch nicht vergessen das die Kinder sehen das uns die Dinge wichtig sind und das wir reagieren wenn wir sie haben wollen.

Deine Tochter will also gar nichts böses, sondern erst einmal herausfinden warum du so reagierst und auch warum.
Damit das aufhört solltest du die Gegenstände die sie nicht in die Finger bekommen soll aus den Augen des Kindes packen und Fernseh/Handy Zeit reduzieren.

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Hallo,

ich würde sie gleich beim 2. Mal wegnehmen.
Ja, ist nervig und manche sind echt ausdauernd, aber es hilft ja nix.

Zudem so wenig wie möglich Dinge in Reichweite die sie nicht haben darf. Das reduziert das Ganze auch schon.

LG
Tanja

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Hallo Insa,

ich glaube du ordnest die Situation schon ganz richtig ein. Das einzige, war ich anders machen würde, ist gleich beim ersten Nein oder spätestens beim zweiten Versuch das Kind aus der Situation zu entfernen, damit gar nicht so ein Spiel daraus wird. Danach ablenken kann deiner Tochter auch helfen, den starken Impuls am Fernseher zu ruckeln zu unterbinden. Wir haben einen Raum soweit kindersicher gestaltet, dass es dort solche Diskussionen gar nicht mehr gab, weil wir ein sehr erkundungsfreudiges Kleinkind hatten und das für alle anstrengend war. Also Fernseher und Stehlampe auf unerreichbare Höhen, Kabel unzugänglich etc. Ich kann aber nachvollziehen, dass das nicht für jeden der richtige Weg ist.

Viel wichtiger ist aber aus meiner Sicht sich immer vor Augen zu führen, dass man es im Großen und Ganzen nicht ändern kann und diese Phase definitiv vorbei geht. Also versuchen, so ruhig und langweilig wie möglich zu reagieren. Die Kleine kann gerade einfach nicht anders. In einem halben Jahr wird sie sich wahrscheinlich schon anders verhalten!

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Das Lachen ist eine natürliche Reaktion, um dich zu besänftigen, nicht, um sich über dich lustig zu machen. Und Erziehung lebt von Wiederholungen. "Wie oft muss ich es dir sagen?" Sehr viele Male.

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Ja das ist mir bewusst. Aber wiereagiert man am besten auf dieses Lachen?

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Bleib neutral.

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Ihr Lachen ist ein schlichtes Beschwichtigungssignal. Ganz typisch für das Alter. Meistens musste ich dann auch lachen, habe sie geschnappt und durchgekitzelt und alles war gut, besonders die Situation war abgehakt. Also auf mich hatte diese Geste immer genau die Wirkung, die die Evolution dafür vorgesehen hat. Für mich ein klares Signal, einen Gang runterzuschalten.

Mit 16 Monaten habe ich mir bei dem Kind darüber aber noch keine Gedanken gemacht ob sie versteht, das sie etwas nicht machen soll.
Meine Devise war entweder Ablenkung, sofort eingreifen ohne große Worte oder Gegestände außer Reichweite, um sich die Dauerschleife zu ersparen (sir kapieren es ja eh noch nicht).

Das Wort "Nein" habe ich so gut wie nie benutzt. Mein Mann hat es schlichtweg verheizt, noch bevor das Kind das Wort verstanden hatte. Ich bin mir sicher das sie eine zeitlnag dachte, das Kloreiniger, Scherben, Zirgarettenkippen, scharfe Messer, der Backofen und Steckdosen alle denselben Namen hatten: "Nein" #rofl.

Ich habe dann dafür "Stopp" genommen, spielerisch beim Stoptanz verinnerlicht und dann im Alltag gutüberlegt eingesetzt. Ich glaub so mit eineinhalb Jahren angefangen, denn mit 2 klappte das echt super.

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Was ist den der Stoptanz? Das würde mich noch interessieren?

Wenn ich bei unserem 1 1/2 jährigen Junge das Wort "Stopp" verwende, weiss er genau, dass es gar nicht gut ist. Findet das aber lustig, weil er weiss das ich sofort renne und macht es extra... :-(

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Kennst du nicht das Kinderspiel? Es läuft Musik, einer macht sie aus und alle müssen wie erstarrt stehenbleiben. Der Klassiker auf jedem Kindergeburtstag.

Mit Kleinkindern kann man das abgewandelt machen, man zappelt zur Musik gemeinsam rum, sagt einfach "Stop" und erstarrt selber, sie machen ja eh alles nach. Später kann man das auf den ganzen Alltag umlegen. Immer mit viel Spaß dabei. So verknüpfen sie ganz nebenbei "Stop" mit innehalten. Das ist für später im Straßenverkehr Gold wert.

Ob das pädogisch wertvoll ist weiß ich nicht, aber es hat super geklappt und ich bin entspannt ans Ziel gekommen. Stopp = sofort aufhören/ anhalten.

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Wir haben ähnliches Verhalten und ich nehme sie nach dem ersten Nein, auf das sie nicht hört, weg. Beschwichtigendes Lachen ignoriere ich. :-)

Dazu muss ich aber sagen, dass wir sehr wenig Sachen haben, die "nein" sind (Fernseher, Stromkabel, Steckdosen und Blumenerde) und sie "nein" eigentlich super versteht.

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schnell sein.

(strenger) Kommentar/Ermahnung, dann Kind wegsetzen, wegdrehen und weggehen oder sich zumindest abwenden je nach Siuation. Wenn Du in solch einer Situation Augenkontakt verhinderst, dann versucht sie gar nicht, mit Lachen Kontakt aufzunehmen oder Dich zu spiegeln und merkt, dass das nicht i.O. war.

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Hallo,
dass jemand ratlos ist weil er vom Kind nett angelacht wird lese ich nur selten. Es ist aber entwicklungspsychologisch ganz normal. Sie möchte sich damit bei dir entschuldigen. Sie weiß einfach noch nicht dass man zuerst betroffen gucken soll damit der andere weiß dass es bei einem angekommen ist. Lachen war immer ein Zeichen des Friedens.Du kannst stolz auf ihren liebevollen Kommunikationsversuch sein. Sie hätte ja auch die Arme verschränken oder dir die Zunge rausstrecken können.

Ich lese aber noch etwas aus der Nachricht. Du sagst nein und sie macht weiter. Ich hatte das Problem auch lange, bis mich jemand gefragt hat woher ich mir so sicher bin ,dass sie weiß wie darauf reagieren soll und ob sie das kann. Die Sache ist nämlich das man dafür Impulskontrolle und Sprachverständnis braucht.Hat das dein Kind? Ja? Warum bist du dir da so sicher?

SO MACHE ICH DAS:
Kind :reißt am Kabel
Ich: Nein! Das Kabel soll doch heile bleiben. So geht es kaputt.
Kind: lässt Kabel los, dreht sich zu mir
Ich: erwische das Kind beim zufällig/ aus der Situation heraus gutmachen, gehe zu ihm hin, Genau, ich habe nein gesagt und du hast aufgehört. So ist es richtig., verlasse mit dem Kind den Raum/Ort

LG motzig