Angenommen, ihr fordert eure Kinder immer auf zu teilen oder verbietet ihnen etwas, zb mit dem neuen Fahrrad anzugeben. Natürlich mit Erklärung, zb weil die anderen Kinder sonst traurig sind.
Jetzt kommt euer Kind aber an und sagt: der Max gibt mir nichts von seinen Bonbons ab und erklärt mir, wie gut sie schmecken, und der Moritz gibt mit seinen neuen Schuhen an und ärgert mich, weil ich billigere habe.
Ihr könnt fremden Kindern natürlich weder das eine noch das andere verbieten. Wie würdet ihr das euren Kindern erklären, dass sie das aushalten müssen, ohne Max nie wieder was abzugeben und moritz nicht mit seinem alten Fahrrad zu hänseln? Und wie helft ihr ihnen, das auszuhalten?
Wie erklärt ihr so etwas euren Kindern?
Hallo,
natürlich möchte ich meine Kinder auch nicht zu totalen Egoisten erziehen. Allerdings finde ich nicht, dass sie mit jemandem teilen müssen, der ihnen selbst nichts gibt. Und da lernen sie auch schnell unterscheiden, meiner Erfahrung nach. Ich erkläre Ihnen deshalb, dass man durchaus Unterschiede zwischen Menschen machen darf und dass man als "Besitzer der Süßigkeiten" nicht in Machtspiele verfallen sollte.
Geben und Nehmen sollte immer auf Gegenseitigkeit beruhen und sei es nur, dass der andere, der nichts hat, nett ist und (wenn er z.B. nie Süßes hat) andere Dinge tut (wie auf die Schaukel lassen, mitspielen lassen etc.)
Zudem würde ich dem Kind erklären, dass Desinteresse in der von Dir geschilderten Situation das Verhalten des anderen schnell beendet.
Das zweite ist für mich ein Selbstwertproblem. Da waren meine drei Kinder schnell durch damit, andere zu beneiden. "Höher, besser, weiter, schneller" - also Angeberei mögen sie gar nicht und haben Freunde, die so sind, rasant aussortiert. Es ist - gerade bei materiellen Dingen- nicht notwendig, sich mit anderen zu messen. Das tun sie auf faire Weise im Sport, z.B.
Richtige Freunde sind beide Kinder nicht.
Ach ja und grundsätzlich habe ich meine Kinder nie aufgefordert, zu teilen oder nicht anzugeben mit etwas. Ich denke, das ist einerseits etwas, das sie durch das Vorbild der Geschwister, Freunde und Eltern lernen. Und sie sollen durchaus ihre eigenen Erfahrungen machen.
1. indem sie nicht teilen musste. Niemals. Teilen sollte nicht erzwungen passieren, sondern aus dem inneren Wunsch heraus, anderen etwas abzugeben. Zum Teilen immer gezwungen zu werden, bewirkt oft das genaue Gegenteil.
2. Dass jede Familie ihre eigenen Regeln hat, kann man eigentlich so jedem Kind egal welchen Alters sehr leicht erklären. Auch, dass du darauf keinen Einfluss hast. Dass du es aber dennoch wichtig findest, andere nicht zu hänseln.
Angeben bzw Stolz sein ist etwas altersspezifisches und lässt sich auch nicht wirklich unterbinden.
Ich habe meinem Kind nie beigebracht, das man IMMER teilen muß, warum auch? Teilen wollen und können, das kommt "vom Herzen" und durch vorleben, aber nicht auf Kommando.
Und wenn man selber manchmal nicht teilen möchte, dann weiß man auch, wie der andere sich fühlt, der gerade nicht teilen will. Thema erledigt.
Und warum sollte ein Kind nicht total stolz auf sein neues Rad oder die neuen Schuhe sein? Sollte es aber andere deswegen "niedermachen", dann würde ich schlichtweg sagen, das dieses Kind einem leid tun kann und es damit im Leben noch oft enecken wird. Auch da hat mein Kind dann nichts "auszuhalten", Schulterzucken, umdrehen, weggehen und den andern quatschen lassen.
Ich habe meinen Kindern gesagt, dass es schön ist zu teilen, dass man aber nicht muss. Das konnte ein "Max" genauso halten, und da konnten sie am Beispiel lernen.
Das mit den Schuhen passt aber nicht; ich wäre so wenig erfreut gewesen wie Max' Mutter, wenn mein Kind einen abgegeben hätte. Die Preise von Schuhen sind in einem anderen Alter dran, da musste ich nicht mehr erklären, dass das Verspotten doof ist vom Max.
Wenn ein Max etwas durfte und unsere Kinder nicht, haben wir halt gesagt, dass Maxens Eltern halt anders erziehen oder der Max sich nicht dran hält, und warum wir eben trotzdem möchten, dass...
Wenn meine Tochter etwas partout nicht teilen möchte, dann ist das ihre Entscheidung. Gerade bei Snacks und bei Sandspielzeug und so Versuche ich ihr gut zuzureden. Aber wenn sie nicht möchte, dann muss sie nicht. Und wenn andere Kinder nichts mit ihr teilen, dann muss sie den. Auch nix abgeben. Teilst du denn alles mit allen?
Wenn du auf dem Spielplatz bist und aufs Handy schaust und eine andere Mutter dich fragen würde ob du ihr das Handy ausleihen kannst, weil sie möchte kurz was darauf spielen und dein Handy sieht so toll aus. Würdest du es ihr dann geben?
Meine Tochter darf lernen für sich und die Sachen die ihr wichtig sind einzustehen. Wenn sie ein Kind nicht mag, muss sie diesem auch nichts abgeben. Die Kinder die sie mag, mit denen teilt sie auch gern.
Also deinem Kind musst du da nix erklären. Höchstens deine Sichtweise und Erziehung ändern. So bringst du deine Tochter nur dazu, dass sie sich regelmäßig ausnutzen lässt und ihre eigenen Grenzen nicht kennenlernt. Ja teilen lernen ist auch wichtig. Klar. Aber man muss nicht alles und nicht mit jedem Teilen. Es muss irgendwo ein gesundes Mittelmaß geben.
Teilst DU denn immer?
Angenommen ihr sitzt in einem Eiscafe vorbei und eine Arbeitskollegin von Dir kommt vorbei setzt sich dazu und fragt "oh, du hast aber ein tolles Eis, kann ich die Hälfte haben?" - teilst du dann? Wenn Du mit Essen auf der Hand durch die Stadt läufst, bietest du dem Bettler an der Ecke immer die Hälfte an? Der hätte Dein Essen vermutlich viel nötiger als der Max die Bonbons vom Tim.
Ich hasse diese Erziehung zur ständigen Teilerei, mein Kind ist per se schon ein schlechter Esser und ich bekomm Zustände wenn er sich auf dem Kinderspielplatz bei den "wir teilen alles wir sind so toll" Eltern mit Süßkram durchfrisst. Ich erkläre meinem Kind dass wir in Notsituationen teilen, aber nicht alles. Das ist nämlich auch ne Art von Angeberei.
Beim nicht angeben finde ich Deinen Grund einfach per se falsch. Denn indem man sagt "man sagt das nicht weil ein anderes traurig ist" implizierst du ja dass es einen Grund für das andere Kind gibt traurig zu sein, du misst dem Wert des neuen Fahrrades viel Beudeutung bei. Nein man gibt nicht mit tollen neuen Dingen an "weil andere traurig sind" sondern man bringt ihnen bei dass es darauf nicht ankommt! Wenn Du Deinem Kind beiberacht hättest dass es egal ist wie teuer die Schuhe waren könne es viel eher sagen "es ist doch egal wie teuer die Schuhe sind". Bei uns gibt es aus dem Grund auch kein neues Fahrrad, weder für das Kind noch für uns, weil es eben für uns nicht die Bedeutung hat was nun neu ist oder nicht.
Wir haben damit ehrlich auch kein Problem damit, unser Kind hat das verinnerlicht und schreibt schon auf seinen Weihnachtswunschzettel dass man bitte schauen soll ob man es in gutem gebrauchten Zustand bekommt. Ebenso bei der Teilerei, es ist ok wenn man seine Bonbons nicht teilen will.
Klar teile ich nicht mit allen. Als Kind musste ich dies jedoch, selbst wenn meine Eltern es nicht taten. Ich war auch so, naja, dämlich und tat es, meine Schwester gab auch jedem etwas ab - ausser mir... ich brauchte ehrlich gesagt Jahre, bis ich checkte, dass man nicht zwingend mehr gemocht wird, wenn man teilt, aber statt dessen oft ausgenutzt wird...
Ich vermute, es war einfach eine unterschwellige Angst, meine Schwester hatte mir mal etwas von einer krassen Reaktion meiner Mutter erzählt, an die ich mich selbst aber nicht erinnern kann.
Ich selbst würde nie von meinem Kind verlangen, immer und jedem etwas abzugeben, wenn ich eines hätte.
Und ich so 'hä?'
Also du hast gar keine Kinder und stellst hypothetisch die frage wie andere das machen würden? Muss ich nicht verstehen oder? Schade für die Zeit derer die ernsthaft auf sowas antworten.
Das hab ich nämlich auch gelernt als Kind und gebe es weiter: anderen gutgläubigen Menschen nicht mit unnötigen Fragen die Zeit stehlen.
Ich finde das mit dem von den Eltern erzwungenen teilen eher mühsam. Aus meiner Sicht tun wir den Kindern keinen Gefallen, wenn die Erwachsenen über die Aufteilung der Güter entscheiden und das dann durchsetzen. Ich finde es immer schade, wenn Eltern in einer Konfliktsituation sofort eingreifen und irgendeine Regel erlassen, ohne die Kinder überhaupt dazu gefragt zu haben und obschon sich die Konfliktsituation möglicherweise auch von selbst geklärt hätte.