Hallo ihr Lieben,
ich war schon länger nicht mehr hier, habe aber jetzt doch mal eine Frage. Ich würde wirklich gerne wissen, wie ihr zu dem Thema steht.
Mein Sohn (9) hat einen besten Freund bei dem die Mediennutzung viel lockerer ist als bei uns. Bei uns hat unser Sohn 30-60 Minuten pro Tag (Tablet, Playstation), mal einen Fernsehabend/Kino und wir versuchen in der Woche einen medienfreien Tag zu machen. Sein Freund darf einfach viel mehr, angefangen mit Tablet beim Frühstück über generell längere Zeiten und verschiedene Spiele....
Jetzt ist es seit ca. einem Jahr schon so, dass wir ständig diskutieren und ich das Gefühl habe, dass er nur noch zum Medienkonsum zu seinem Freund geht bzw. mich austrickst. Ursprünglich war die Absprache, dass wenn er zu Hause schon ne Stunde Medien hatte, nicht bei seinem Kumpel noch ne Stunde davor sitzt - das eben auf Vertrauensbasis. Leider klappt das nicht. Ich schwanke immer zwischen "ich bin zu streng" und dass es mich total nervt. Wir möchten nicht, dass er jetzt schon den ganzen Nachmittag nur vorm Tablet o.ä. sitzt. Wie sieht es denn dann mit 14 aus?!
Mit der Mutter kann ich eigentlich gut reden, wir hatten das Thema schon mal. Insbesondere wo uns die Jungs beide gegeneinander ausgespielt haben und wir uns dann mal unterhalten haben. Es gab die Absprache, dass die Jungs eigentlich nicht mehr als ne halbe Stunde zusammen was machen dürfen. Aber irgendwie hab ich immer noch das Gefühl, dass es sich bei der Freundschaft überwiegend um Medien geht und mein Sohn jeden Tag nur noch zu ihm will. Wenn die Jungs bei uns sind, geht es hervorragend ohne Tablet o.ä. Ich möchte nichts verbieten, aber ich möchte auch, dass unsere Erziehungsansichten respektiert werden.
Habt ihr eine Idee, wie man ständige Diskussionen umgehen kann, feste Regeln?! Bin ich zu streng? Ich hab halt immer das Gefühl, wenn ich ihm zu Hause ne Stunde erlaube, holt er sich woanders nochmal mehr Zeit, klar kann ich das nicht immer kontrollieren. Aber an Absprachen muss sich doch auch gehalten werden, oder? Ich bin immer mehr dabei, dass ich ihm zu Hause extra weniger erlaube oder nichts, wenn ich weiß, er geht zu seinem Freund. Aber das möchte ich nicht. Er soll zu Hause "alles" dürfen... versteht ihr, was ich meine?
Sorry, dass es so lang geworden ist.
LG
Mediennutzung bei Freunden (9 Jahre)
Hallo,
wenn du sicher weißt, dass sie beim Freund eigentlich nur Tablet spielen, dann vereinbare doch, dass es grundsätzlich an diesen Tagen zuhause keine Medien mehr gibt.
Nicht als Bestrafung, sondern vorab gemeinsam festgelegt.
Der anderen Familie deine Erziehungsmaßstäbe aufzudrücken geht nicht. Das wäre dann so, als wenn die andere Mutter dir aufdrücken würde, dass du bei euch jederzeit Tablet erlaubst. Machst du sicherlich nicht.
Bei uns ist übrigens auch die Regel, dass bei Freundebesuchen bei uns kein Tablet benutzt wird. Nur, wenn der Freund mehr als 4 Stunden da ist und sie schon viel anderes getan haben kann es sein, dass mal 30 min erlaubt werden.
LG
B
Wir hatten lange auch die Regel, dass keine Medien erlaubt sind, wenn Freunde da sind, weil sie sich dann auch anders beschäftigen können. Aber in letzter Zeit wurde das eben mehr, nicht ständig, aber doch ab und an. Letztens kam ein neuer Freund an und brachte sofort seine Switch mit. Da hab ich schon nicht schlecht gestaunt und die Jungs gebeten, was anderes zu spielen.
Um ehrlich zu sein, kann ich nicht verstehen, warum ich die andere Familie nicht bitten kann, gewisse Absprachen zu tolerieren? Ich meine, dass es doch irgendwie unser Recht ist, was zu sagen, wenn ich nicht möchte, dass 2 Stunden gezockt wird und zum größten Teil Sachen, die sich ständig ändern und ich gar nicht weiß, was es ist. Oft erzählt mir mein Sohn, was es für Spiele sind, aber ich möchte z.B. nicht, dass er mit 9 Jahren schon Fortnite spielt - jetzt nur als Beispiel. Ist es wirklich so unangebracht, die Mutter zu bitten, nur eine gewisse Zeit die Jungs spielen zu lassen und zu sagen, dass mir wichtig ist, dass die Spiele dem Alter angemessen sind? Ich finde es wirklich schwierig, das zu beurteilen, weil ich so gar keinen Einblick habe.
Hallo,
es ist selbstverständlich dein Recht zu fordern, dass sie nur altersgerechte Spiele spielen dürfen (da bin ich ganz bei dir).
Was allgemein Zocken oder Spielzeit angeht allerdings nicht, da finde ich Forderungen unangebracht. Das heißt aber nicht, dass du das nicht nochmal mit der anderen Mutter besprechen sollst. Nur, falls ihr da eben nicht auf einem Nenner seid musst du für euch Konsequenzen finden.
Das kann über einen Ausgleich der Zeit bei euch zuhause erfolgen (weniger Zockzeit), die Beschränkung der Anzahl der Besuche beim Freund, die Beschränkung der Besuchszeit.
Du kennst ja deinen Pappenheimer
Mein Kleiner ist auch 9 und würde selbstverständlich auch 10 Stunden Youtube-Spielvideos schauen oder zocken und die restlichen 14 Stunden Fußball spielen - wenn es nach ihm ginge .... Wir haben den Vorteil, dass er selbstgewählt Leistungssport betreibt und aus diesem Grund einfach sehr wenig "abzuhängende" Zeit hat. Da kann es schon mal sein, dass er an einem freien Tag mal 4 Stunden spielt - es gleicht sich ja von alleine wieder aus.
LG
Ich finde das verhält sich wie mit Süßigkeiten. Wenn er zuhause wenig darf ist doch klar, dass er woanders dann "lieber" ist, wo es anders gehandhabt wird.
Ich persönlich finde du kannst es gerne noch mal der Mutter sagen, aber hast in anderen Erziehungen nicht mitzumischen. Anderes Haus andere Regeln.
Du kannst von einem 9 Jährigen auch nicht verlangen, da nein zu sagen, wenn er bei seinem Kumpel ist.
Ich würde evtl mit ihm abmachen, dass von 5 Tagen die sie sich sehen 2 oder auch mal 3 bei euch gespielt wird und die anderen beim Freund, so wäre es ein Kompromiss.
Ich würde es auch so machen, dass es zu Hause nichts gibt, wenn es beim Kumpel schon zu lange ging. Andersrum ist es doch klar, dass es nicht klappt.
Ich selbst versuche mich da locker zu machen. Meine Eltern waren so streng. Bei TV, bei Süßem - aus mir ist ein sehr maßloser Mensch geworden, bei beiden Dingen.
Mein locker heißt: es gibt die Regel X bei mir, was er bei Freunden macht gibt's dann eben OnTop.
Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass er nicht 7 Tage die Woche 5 Stunden bei seinem Freund daddelt.
Ich bin der Meinung ihr solltet einfach bei euch bleiben und lieber an eurer Beziehung und euren Regeln arbeiten. Irgendwann muss man einsehen, dass man genau diese Dinge eben nicht voll kontrollieren kann und dass es mit der Kleinkinder Erziehung á la Du darfst dies und das nur so und so in 24/7 Kontrolle vorbei ist.
Es bringt mehr dazu überzugehen das Kind wie einen verantwortlichen Mitmenschen zu behandeln, mit dem Kind selbst das Gespräch zu suchen, offen an dem Punkt seiner eigenen persönlichen Einsicht zu arbeiten. Denn das ist, was das Kind am besten schützt, wenn es selbst versteht, dass es eine Grenze geben muss, um sich selbst für sich selbst zu schützen. Das ist auch der Stil der dich die nächsten Jahre erwartet.
Man kann natürlich ihnen verbieten Freunde zu besuchen, ihnen die Medienzeit zu Hause komplett streichen und ihnen damit gleich an den Kopf knallen, dass man dem Kind nicht vertraut, dem Freund nicht vertraut, den Eltern des Freundes nicht vertraut, aber dann braucht man sich in meinen Augen auch nicht wundern, wenn die Kinder mit zunehmender Autonomie das Haus nur noch zum Schlafen aufsuchen und das Zusammensein als belasted empfinden.
Alle Eltern meinen es gut, aber man sollte schon überprüfen, ob gewisse Regeln wirklich der Sache, der sie dienen sollten dienen oder die Kinder erstrecht in die Hände der Außenwelt treiben, wo sie dann erstrecht Grütze machen.
Ich denke, die Medienzeit Problematik ist nur ein Symptom. Euer Hauptproblem ist fehlendes Vertrauen ineinander, sind fehlende Gespräche darüber wo du die Gefahren siehst und er seinen Nutzen. Nur wenn ihr ehrlich miteinander seid und echt miteinander redet, könnt ihr auch ein Kompromiss schließen dass für beide Seiten funktioniert.
Und du solltest dich fragen, warum er überhaupt so viel Zeit für so viele stundenlange Besuche und Zockzeit hat. Was sind denn die sinnvollen Beschäftigungsalternativen? In dem Alter waren meine Kinder bis 15 Uhr in der Ganztagsschule, haben danach letzte Hausaufgaben gemacht. Schule ist bei uns sehr wichtig. Meine Kinder haben viele Freiheiten in ihrer Lebensgestaltung, aber Schule ist ihr Job und wir erwarten Ernsthaftigkeit. Da nehmen wir uns die Zeit Hausaufgaben anzusehen, zu schauen, was sie im Unterricht gemacht haben, mit ihnen drüber zu reden, ggf. bestimmte Probleme nochmal zusammen anzuschauen. Min. 30 Minuten - 1 Stunde dreht sich auch nach der Schule in der Regel um Nach- Vorbereitung für die Schule, egal ob HA sind oder nicht.
Danach stehen für jeden 1-2 Aufgaben im Haushalt an Geschirrspüler, Blumen gießen etc. z.B. wer unbedingt eigene Tiere wollte, muss Futter sammeln, holen oder sich um diese kümmern.
In dem Alter deines Sohnes hatte jedes meiner Kinder zudem einen Vereinsport und ein kreatives Hobby im Kurs mit anderen Kindern. Damit waren dann 2-3 Nachmittage ohnehin mit Sport, Kunst oder Instrumenten auf dem Plan. Dann muss man vielleicht nochmal zusammen in die Stadt oder zum Arzt oder zu Opas Geburtstag und Zack bleiben eigentlich nur noch 2 Nachmittage für Verabredungen mit Freunden. Essen ist 18-19 Uhr. Bettzeit war in dem Alter 20 Uhr.
Bei uns ist es so. Wenn die Schule läuft, ihre 1-2 Aufgaben im Haushalt, die Tiere und Hobbys, dann ist es mit "Wurscht" was sie in der verbleibenden Zeit tun. Dann können sie auch zocken, zu Freunden, sich erholen, sich beschäftigen mit Dingen, die ihnen Spaß machen. Das ist eh nicht mehr so viel Zeit. Da halte ich mich dann auch massiv zurück und interveniere nur wenn sie z.B. etwas Spielen, was ich bedenklich finde. Medien sind bei uns nicht im Kinderzimmer, nur im Wohnzimmer. Dadurch bekomme ich von alleine mit, was sie da wie nutzen. Aber die Freizeit meiner Kinder, ist die Freizeit meiner Kinder. Wir genießen unsere Freizeit. Es gibt keine Stoppuhr, keine Dramen, kein Theater.
Freundschaften sind wann immer zeitlich möglich bei uns willkommen. Ich sehe zu, dass die sich hier wohl fühlen, wenn die Kids nämlich gerne herkommen, bekommt man auch mit, was sie miteinander tun. Wenn ich den Eindruck bekomme, Medien werden zu groß, motiviere ich die Kinder zu anderen Tätigkeiten z.B. Plätzchen backen, sie dürfen selber Kochen, Gesellschaftsspiel, Experimente, irgendwas bauen, sägen, hämmern oder sich irgendwo kreativ auslasten. Man muss den Kids manchmal einfach nur den Anstoß geben und sich dann behutsam raus ziehen.
Wenn meine Kinder dann Mal bei Freunden sind, gönne ich ihnen den Spaß und zerbreche mir nicht den Kopf an meiner Paranoia. Sicher werden die auch Mal zocken, aber ich sehe es so. Wenn die Kinder sich allen Aufgaben stellen, die wichtig sind und andere Hobbys haben zum sinnvollen Ausgleich, dann ist es auch nicht so wild und dann verkommen sie auch nicht wenn es ab und zu Mal anders ist.
Ich würde also an deiner Stelle eher darauf achten, dass er sinnvolle anderweitige Beschäftigung geboten bekommt und einfach mit ihm reden von Mensch zu Mensch, anstatt starr auf einer Regel mit so und so viel Minuten zu hocken, die höchstens dazu führt, dass ihr euch immer wieder angiftet.
Beschäftigt euch miteinander. Redet miteinander. Vertraut auf eine positive Entwicklung, anstatt das Schlechteste zu unterstellen! Irgendwann wollen die Kinder dann auch selber der Grund sein, der das Vertrauen rechtfertigt.
Beste Antwort ever. Ich werde diese 30
Min medienregel nie verstehen. Wenn alles gemacht ist und Schule läuft, was soll ich dazwischen funken ?!
Wie oft sehe ich nach Ende der Schule scharenweise die Kids in den Aldi daneben einfallen, tonnenweise süßes kaufen, die nur alle sind bevor sie zu Hause sind. Auch Freundinnen meiner Tochter machen das. Meine Tochter erzählte, dass genau diese Kids zu Hause kaum süßes essen dürfen. Ein Kinder-Riegel am Tag zum
Beispiel. Tja. Dann nehmen sie eben ihr Taschengeld und kaufen sich was selbst, natürlich völlig maßlos.
Etwas mehr vertrauen und Lockerheit täte vielen Eltern gut.
Danke dir für deine ausführliche Nachricht. Ich habe erst überlegt, ob ich ausführlich darauf antworte und unsere Situation schildere. Im Großen und Ganzen hat mich deine Antwort zum Nachdenken gebracht und ich möchte meinem Sohn vertrauen bzw. tue ihm das. Ich merke aber einfach, dass die Medien in der letzten Zeit einen viel höheren Stellenwert bekommen habe, weiß aber auch, dass er noch so gerne spielt und draußen ist. Bei seinem Freund gibt es kein "draußen spielen" - das existiert nicht. Ich möchte ihm weder etwas verwehren noch Freundschaften verbieten, das geht auch gar nicht. Dennoch möchte ich schauen, dass es ausgeglichen ist - wie du schon geschrieben hast. Er macht Sport, ist gut in der Schule, hilft im Haushalt, liest viel - also generell bin ich rundum zufrieden mit ihm, was ich ihm auch sage. Wahrscheinlich ist einfach die Angst da, dass er bald nichts mehr mit sich anzufangen weiß, außer zu zocken. Also diese negative Zukunftsvorstellung, was ja eigentlich nicht eintreten muss, das merke ich selber.
Ich denke, ich werde ihm mehr Freiheiten lassen, aber eben auch öfter darauf bestehen, dass sein Freund zu uns kommt - das klappt nämlich sehr gut, auch mit weniger oder gar keinen Medien. Oft ist es im Alltag die Diskussion, für die ich eigentlich keine Zeit und Lust habe und auch oft 5 gerade sein lasse, damit er zufrieden ist und ich nicht die Mutti, die immer dagegen ist. Ich habe auch noch eine kleinere Tochter, gehe arbeiten und manchmal ist es zumindest für mich schwierig "auf die Schnelle" eine Entscheidung zu treffen, die für alle ok ist. Ich denke, ich sollte mir auch öfters mal kurz zwei Minuten Bedenkzeit geben lassen und generell das Thema überdenken und ihm vertrauen.
Mein Sohn ist auch 9 und daddelt ebenfalls viel zu gerne.
Bei uns gibt es die Regel, dass unter der Woche nicht gedaddelt wird - zumindest nicht bei uns zu Hause. Die Konsole gibt es erst am Freitag nach der Schule zurück.
Das klappt eigentlich recht gut.
Hi,
du selbst spielst offensichtlich nicht oder hast nur sehr wenig Erfahrung.😅
Du sagst du willst ihm alles erlauben, aber eigentlich auch wieder nicht.
Ich gebe Gaming unerfahrenen Eltern immer gerne den Tipp. Spiel mit, lass es dir zeigen, dann versteht man manche Problematik. Bei manchen Spielen dauert ein Level schon 30 Minuten, da ist bei euch dann schon Schluss. Spielspaß kommt da nicht wirklich auf. Klar dass er dann bei seinem Freund zockt. Zusammen zocken ist übrigens auch eine tolle Art sich miteinander zu beschäftigen.
Wir haben früher mit meinen Eltern Mario Kart und Mario Party gezockt. Hat der Familie nicht geschadet. Mit meinem Mann spiele ich auch öfter mal Mario Kart.
Mein Großer ist fast 7 und spielt gerne Minecraft und sein bester Kumpel hat jetzt ne Switch mit Minecraft. Klar zocken die Beiden dann zusammen. Und mir ist dann auch egal wie lange. Zwischendurch werden sie immer mal rausgescheucht. Zu Hause dürfen sie auch am Handy zocken, dann geht es auch mal raus in den Garten und meist so 20 Minuten vorm abholen noch mal kurz.
Voraussetzung ist nur, dass die Hausaufgaben erledigt sind bevor es losgeht, da er sonst abends immer sehr unmotiviert ist
Und sonst sage ich mir einfach. Ob er eine Stunde liest oder zockt ist völlig egal, komischerweise finden die meisten Eltern langes lesen aber super toll, Videospiele aber doof.
Es heißt dann immer, sie müssen sich doch bewegen. Das tun sie beim lesen aber nicht, beim gesellschaftsspiele spielen auch nicht aber trotzdem sagt da keiner was, dass ist dann ganz toll 3 Stunden Monopoly zu spielen.🤷♀️
Hallo,
ich schreibe mal als andere Partei. Meine Söhne hatten keine Beschränkungen in ihrer Medienzeit. Solange alle Pflichten erledigt waren, konnten sie frei entscheiden, wie sie ihre Freizeit gestalten. Es gab Zeiten, wo exzessiv gezockt wurde und Zeiten, wo PS, Tablet und Co. gar nicht genutzt wurden. Ich habe da nie etwas beschränkt, solange alles andere lief. Was mich allerdings tierisch genervt hat, waren die Kinder, die Zuhause eingeschränkt wurden und sich nur mit meinen Kindern treffen wollten, weil es hier keine Beschränkung gab. Es kam sehr häufig vor, dass diese Kinder meine regelrecht dazu gedrängt haben. Einmal kam es sogar zum Streit, bei dem ich überfordert war. Mein Sohn wollte auf den Bolzplatz, das andere Kind wollte zocken. Mein Sohn weigerte sich und das andere Kind rastete förmlich aus, weigerte sich aber zu gehen, weil er unbedingt PS spielen wollte. Meine Söhne waren dann irgendwann genauso genervt von diesen Kindern. Auch hier haben Mütter angerufen und wollten mir vorschreiben, dass ich es verbieten sollte. Ich habe den Müttern dann auch glashart gesagt, dass das Kind wie ein Junkie nach Videospielen lechzt, absolut nicht Kompromissbereit ist und ich ihr sehr dankbar wäre, wenn sie dem Kind verbieten würde, uns zu besuchen. Im Alter von ca. 14 wurden Videospiele hier völlig uninteressant und meine zockten so gut wie gar nicht mehr. Allerdings tobten sich die Kinder, die immer eingeschränkt wurden, sich nun völlig aus und die Eltern wurden ihnen nicht mehr Herr. Am krassesten war es bei 3 Schülern in der Homeschooling-Zeit. Den PC konnten die Eltern nicht mehr verweigern, die Kids waren mittlerweile 15 und anstatt ihre Aufgaben zu erledigen, wurde die Freiheit genutzt um sich auszutoben. Die 3 haben letztendlich das Klassenziel nicht erreicht. Allerdings haben es die Eltern nicht verstanden. Schuld waren die bösen Medien.
LG
Lotta