Erfahrungen zu Mutter-Töchter Beziehungen

Hallo liebe Community,

Ich bin Mama einer 3jährigen Tochter und bisher ist unser Verhältnis sehr gut und eng.

Was mich umtreibt ist mein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter, vor allem in der teenagerzeit bis Auszug und stellenweise noch heute.
Gerade war ich das Wochenende wieder zuhause und es gab erneut eine Auseinandersetzung, die mich wieder zurück versetzt hatte.
Auch habe ich eine kleinere Schwester die noch zuhause wohnt. Das Verhältnis von ihr und meiner Mutter ist ebenso schlecht. Sie sagt wohl auch, dass sie meine Mutter überhaupt nicht leiden kann. Das tut mir, aus der Sicht einer Mutter, sehr leid.

Ich weiß, dass meine Mutter uns beide Töchter ebenso geliebt hat und bestimmt auch liebt und immer nur das beste wollte. Und bestimmt war das Verhältnis als wir kleiner waren ebenso wie das von meiner Tochter zu mir heute.

Schon direkt seit der Geburt meiner Tochter, habe ich aber nun starke Ängste, dass wir uns ebenso entfremden werden. Ich versuche natürlich vieles anders zu machen und Fehler nicht zu wiederholen.

Ich weiß, dass es überall schwierig wird wenn Kinder groß werden und ich weiß auch, dass sich im Normalfall alles wieder einrenkt.

Ich würde aber gerne mal wissen, ob es bei euch auch andere Erfahrungen gibt. Also das es trotz „normalen“ Problemen gute, vertrauensvolle, respektvolle und vor allem liebevolle Verhältnisse zwischen Eltern und Kindern oder im speziellen zwischen Müttern und Töchter in dieser Zeit gibt.

Ich möchte die (Ver-)Bindung zu meiner Tochter in dem Maße wie ich es erlebt habe, nicht verlieren.

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Hallo :)
Ja, wir haben eine sehr gute Bindung zueinander, obwohl es in der Teenagerzeit massivere Probleme gab. Wir haben viel gestritten, ich kann mich gut erinnern, dass ich der Meinung war, meine Mutter zu hassen. Einmal ist es eskaliert und sie hat mich geschlagen. Vergessen werde ich das nie, aber verzeiht habe ich es schon längst. Denn eigentlich habe ich eine gewaltlose und liebevolle Erziehung genossen - meine Mutter hat an diesem Tag einfach die Kontrolle verloren und ich hab ihr genug Gründe dafür gegeben. Sie hat stets ihr Bestes gegeben, aber ich war in einer schwierigen Phase, in der man mir wirklich nichts recht machen konnte.
Wir haben wieder zueinander gefunden und unser Verhältnis ist mehr als sehr gut. Wir telefonieren alle zwei bis drei Tage, ich erzähle ihr alles, suche stets Rat bei ihr und sie ist mir wirklich sehr wichtig. Ich habe sie gern in meiner Nähe und wir verstehen uns bestens, es gibt absolut keine Auseinandersetzungen.
Liebe Grüße

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Hallo, ich kann nur aus Sicht einer Tochter schreiben, meine eigene Tochter ist noch nicht geboren und unser älteres Kind ist ein Junge und erst 2,5.
Meine Mutter und ich haben und hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe sie immer geliebt, auch als Teenager/Jugendliche/gerade Erwachsene/Studentin etc.
Meine Mutter hat sich nie aufgedrängt, mich nie ausgefragt. Das haben viele Mütter im Umfeld getan und meine Freundinnen haben es gehasst. Wenn ich jedoch Probleme hatte, konnte ich zu ihr gehen. Sie hat meine Geheimnisse niemandem verraten und mir gute Ratschläge gegeben. Verurteilt hat sie mich nie (ich habe mir jetzt aber auch nichts Extremes geleistet). Sie konnte sich bei Fehlern entschuldigen, sie war streng, aber nicht zu streng und war ab einem gewissen Alter offen für Diskussionen und Argumente. Ich konnte sie dann auch mal umstimmen und habe mich dadurch mehr auf Augenhöhe gefühlt und nicht mehr wie ein kleines Kind.
Wir haben uns sehr selten gestritten und wenn waren es keine großen Sachen. Sondern der Streit hatte sich noch am gleichen Tag erledigt.
Im Wesentlichen möchte ich es daher so wie sie mit meiner eigenen Tochter machen.

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Dein Beitrag ist für mich sehr interessant. Du beschreibst das absolute Gegenteil meiner Mutter zu der ich keinen Kontakt mehr habe :)

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Das tut mir leid, dass es für dich nicht so gut gelaufen ist.

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Ich habe mit meiner erwachsenen Tochter ein sehr liebevolles und vertrauensvolles Verhältnis. Natürlich gab es früher auch mal Streitigkeiten und kleine Probleme, aber wir haben immer alles gut hinbekommen zusammen!
Mit ihr habe ich ein ganz anderes Verhältnis als zu meiner Mutter. Da ist nie etwas Schlimmes vorgefallen, aber wir sind uns einfach nicht nahe und waren es nie! Warum kann ich nicht sagen.

Ich dränge mich meiner Tochter nicht auf, das tat ich nie. Sie weiss aber, dass ich immer für sie da bin. Ich respektiere ihre Meinung und rede ihr nicht ungefragt rein. Sie erzählt mir vieles und fragt um Rat. Ihre Freunde und Kollegen waren und sind immer bei uns willkommen. Das wichtigste um eine gute Beziehung zu haben ist Vertrauen schenken, loslassen können und immer ein offenes Ohr haben.

Auch zu meinem Mann hat sie eine tolle Beziehung und kommt sehr gerne mit ihrem Freund zu uns oder lädt uns ein. Ich geniesse das sehr!

Mach dir keine Sorgen um die Zukunft! Geniesse es so wie es jetzt ist!

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Hallo.

Ich habe noch 2 jüngere Schwestern.
Das jeweilige Verhältnis zu unserer Mutter ist sehr unterschiedlich.

Ich (30) komme zur Zeit mal mehr weniger gut mit ihr aus. Sie hat sich mein ganzes Leben Sorgen machen müssen (Frühchen der 28. SSW, in der Schule nicht so gut wie meine Schwestern - kein Abi, jetzt mit 30 Jahren hatte ich Krebs).
Sie kann die Sorgen nicht abstellen. Und dann wird sie auch oft ungeduldig und behandelt mich wie ein Kind, macht schnell Vorwürfe. Das ist manchmal wirklich anstrengend und ich hab öfters auch Angst, ihr was zu erzählen - aus Angst vor ihrer Reaktion.
Ich bin erwachsen, ich weiß aber sie bleibt meine Mutter. Allgemein würde ich unser Verhältnis aber als innig und gut beschreiben.

Meine Schwester (28) ist ein anderer Charakter, nimmt Vieles gleich sehr persönlich und ist schnell beleidigt. Deren Verhältnis würde ich als nicht so gut wie meins bezeichnen.

Meine andere Schwester (25) hat glaube ich das beste Verhältnis. Sie ist immer ganz locker zu ihr und diskutiert mit unserer Mutter ohne Probleme.


Ich selbst habe einen 2,5 jährigen Sohn.
Ich habe auch manchmal Bedenken, dass Jungs, wenn sie erwachsen sind nicht mehr so nah mit ihren Eltern sind. Obwohl mein Mann (35) da ein positives Beispiel ist. Er hat zumindest zu seiner Mutter ein inniges Verhältnis.

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Hallo :-)

Ich schildere dir gerne meine Erfahrung:

Also meine Mutter wurde in ihrer Kindheit sehr viel geschlagen (Kochlöffel, Schuhe, Teppichausklopfer,...), wurde Zuhause rausgeschmissen-die Katze flog hinterher, an den Haaren den Flur entlang geschliffen, sodass sie sich danach die toten Haare auskämmen musste, zum Aufessen gezwungen, auch wenn sie 5 Stunden weinend vor dem längst kaltem Spinat gesessen hat und so weiter.....

Sie hat sich geschworen, bei ihrem Kind macht sie es anders. Und sie hat es konsequent durchgezogen. ;-)

Ich wurde NIE geschlagen, nichtmal "ein Klaps", nichts! Mein Erzeuger sagte mal, als ich 2 war und weinte "die braucht mal ein paar auf den Arsch" und sie meinte, fässt du sie dahingehend an, fliegst du hier raus. Nie ist was passiert.

Sie sagt heute, sie hat versucht, mit mir an einem Strang zu ziehen und in die gleiche Richtung zu blicken (sie war früh alleinerziehend, ich müsste ca 3 gewesen sein).

Auch in meiner Jugend hatten wir natürlich auch mal hier und da Diskussionen, weil ich faul war oder kein Bock hatte, ständig mit den Hunden zu gehen oder mit dem Rad zum Einkaufen. (Mama hat bis heute keinen Führerschein) Aber es war unser gemeinsamer Haushalt und beide mussten sich natürlich mit einbringen.
Aber wir waren trotzdem irgendwie auch Freundinnen, neben der Mutter-Tochter-Beziehung. Ich konnte immer über alles mit ihr reden, ihr alles anvertrauen.

Ich bin nun 26 und ich habe das beste Verhältnis zu meiner Mutter, welches ich mir nur erträumen könnte, wirklich. Falls ich mal ein Kind kriegen sollte, dann möchte ich genauso sein, wie meine Mama #herzlich

Alles Liebe #winke

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Hallo.

Also ich habe drei Töchter, die mittlerweile ausgezogen sind. Ich finde, seit dem sie auf "eigenen Beinen" stehen, ist unser Verhältnis wieder stabil geworden. Sie merken selbst, wie blöd manchmal was gelaufen ist. Aber das gehört einfach zur Entwicklung dazu. Ich weiß auch noch, dass ich zum Schluss, also kurz vor meinem Auszug, ziemlich nervig war. So hab ich es auch bei den Mädchen erlebt. Es hat sich aber wieder eingerenkt und ich würde jetzt mal behaupten, dass wir eine stabile Beziehung zueinander haben. Zu alle drei. Wir lassen sie in Ruhe, sollten sie Hilfe brauchen, sind wir da. Und ich muss sagen, das klappt auch unter den Mädchen gut. Sie helfen sich auch gegenseitig. Zu meiner Mutter selbst habe ich eine durchwachsene Beziehung. Sie hat sich überall eingemischt und wollte mich auch später noch bevormunden. Da habe ich Abstand genommen. Den Fehler habe ich nicht gemacht.

Ich denke mal die Mischung macht es. Kontakt zum Kind haben, aber nicht bedrängeln.

LG

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Ich kann dir nicht helfen, aber es geht mir wie dir. Habe so Angst davor, dass mein kleiner, wenn er groß ist, mir gegenüber empfindet, wie ich meiner Mutter gegenüber…

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Dieser Text könnte von mir stammen, hab sogar schon überlegt auch so eine Frage zu stellen...
Habe auch eine Tochter und seitdem sie da ist Sorge, dass sie mich irgendwann nicht mehr mag...

Ich muss sagen, dass ich meine Mama als "Mama" liebe, aber gleichzeitig "mag" ich ihren Charakter nicht sonderlich. Es sind viele Dinge, die ich nervig finde und sie wäre eben kein Mensch, mit dem ich mich anfreunden würde.
Meine "Kindheit-Mama" war auch ein sehr schwieriger Mensch, die aus ihrer eigenen Kindheit auch so ihre aprobleme mitgebracht hat. Also ich möchte schon eine andere Mama zu meinem Kind sein, als wie sie zu mir war, aber tatsachlich glaube ich, dass meine "Abneigung" (Hilfe. Was für ein schlimmes Wort 😕) eher aus dem jetzigen Erwachsenenverhältnis resultiert.
Meine Mutter ist ein recht beliebter Mensch, hat viele Freunde und meine Schwester zum Beispiel ist super eng mit ihr.
Ich weiß, dass meine Mutter das auch mit mir gerne wäre, aber... Von meiner Seite ist es eben nicht so und das tut mir wahnsinnig leid für sie, weil sie kann und SOLL sich ja nicht ändern, nur damit ich sie "lieber mag" (als Person. Nicht als Mutter).

Und wenn ich darüber nachdenke, dann habe ich wirklich Sorge, dass man es eben kaum beeinflussen kann, also auch bezogen auf mein eigenes Kind 😭😭😭

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Meine Mutter war eine erziehungstechnische Katastrophe, ich wurde jahrelang verprügelt, Unterstützung gab es nie.....Erledigt. Meine Tochter ist 45 Jahre alt und wir lieben uns sehr. Ich war/bin immer für sie da und sie für mich. Ihre Tochter ist bald 15 Jahre alt und die beiden fetzen und lieben sich.....abwechselnd 😂
Nein, es gibt keinen Automatismus sondern es kommt immer auf den einzelnen Menschen an, wie er was er aus seinem Leben macht.
LG Moni