Buggy Nein Danke - Hilfe meine Nerven

Ihr Lieben ich bin ein bisschen verzweifelt. Mein Sohn (13 Monate) verweigert wehement den Buggy. Angefangen hatte das ganze Theater schon mit dem Autositz, sodass ich keinen Meter allein fahren kann ohne dass er sich die Seele aus. dem Leib brüllt. Sitzt mein Mann mit hinten bei ihm beispielsweise oder ich, dann ist alles ok.

Nun will er aber auch nicht mehr im Buggy sitzen seit ein paar Wochen. Er kann noch nicht laufen, aber auch keine Sekunde im Buggy sitzen, egal ob nach vorne oder hinten gerichtet, nichts hilft, kein Essen kein Spielzeug.

Leider muss ich mit ihm ja auch Erledigungen machen und da er recht schwer und ich eher etwas schmächtig bin, kann ich ihn nicht die ganze Zeit tragen. Wenn man ihn nicht raus nimmt schreit er aber wirklich auch 2 Stunden durch (leider schon die Erfahrung gemacht )

Ich hab dazu jetzt 2 Fragen, da es auch mein erstes Kind ist:

1. Kann ihm das schaden? Also ich habe immer nur gelesen, man solle sein Kind niemals schreien lassen und es fühlt sich für mich auch so schlimm an, ganz zu schweigen von den Reaktionen der Passanten - kann ich ihm und unserer Bindung schaden, wenn ich ihn mit über 1 Jahr im Buggy „schreien lasse“?

und 2. Ist das schon so eine Art Trotzphase? ich dachte immer das würde erst ums 2. Lebensjahr rum anfangen, für mich ist er gefühlt irgendwie noch ein mini kleines Baby, ich hab Sorge den Moment zu verpassen, an dem ich die Grundsteine für die Erziehung legen sollte.

Er brüllt aber generell auch ständig sobald er seinen Willen nicht bekommt, ist er vielleicht einfach so ein „Typ“?

Ich danke euch schonmal für die antworten!

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Wenn es konsistent immer ist und er sich die Seele aus dem Leib schreit, wird sein Problem für ihn sehr real sein. Ihn stundenlang so schreien zu lassen dürfte aus meiner Sicht schon schädlich sein. Als Alternative sehe ich, ihn ins Tragetuch zu nehmen und halt regelmässig Pausen zu machen, wenn du ihn nicht durchgehend tragen kannst. Sogenannter Trotz zeigt sich eher anders, ist aus meiner Sicht eher situationsbezogen, und ist in einem Moment so, während es am Tag nachher wieder problemlos geht. Und er ist in der Regel überwindbar, wenn man den Druck raus nimmt; d.h. wenn sich die Gemüter beruhigt haben, geht es nachher auch wieder.

Aus meiner Sicht ist das bei euch keine Erziehungsfrage. Die Frage ist auch, welche Werte du erziehen willst, wenn du ihn einfach durchgehend schreien lässt. Dass man einfach auf Durchzug schaltet und nicht reagiert, wenn jemand ein Problem hat? Aus meiner Sicht geht es bei Erziehung nicht darum, gegen das Kind zu arbeiten oder dessen Willen zu brechen, indem man das überlegene Durchhaltevermögen und die grössere Körperkraft eines Erwachsenen ausspielt. Wenn in deinem konkreten Fall dein Wille gegen den des Kindes steht, gibt es höchstwahrscheinlich vernünftige Lösungen, die nicht darauf beruhen, dass du alles stur durchziehst.

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Weißt du, warum er den Buggy so schlimm findet? Möchte er nicht angeschnallt werden? Möchte er Körperkontakt? Möchte er krabbeln? Zu Hause bleiben?

Vielleicht kommt er mit so einem Dreirad-Buggy-Mischfahrzeug besser zurecht? Könnte man mal im Laden ausprobieren.

Zu deinen Fragen
1) Das kann ihm genauso schaden wie andere negative/stressige Situationen auch. Natürlich leidet er in der Zeit und ist super angespannt und schüttet ganz viele Stresshormone aus. Ich könnte das deshalb auch nie 2h durchziehen. Eurer Bindung kann es in gewissem Ausmaß wohl auch schaden, wenn das häufig vorkommt und er das Gefühl hat, dass du sein Leid ignorierst. Wenn es selten vorkommt, versteht er vielleicht auf einem gewissen Level, dass du gerade nicht anders kannst, obwohl du ihm gerne helfen würdest. Wichtig ist, dass du immer für ihn zugänglich bleibst, Mitgefühl äußerst, vermittelst, dass du sein Leid spürst und er nicht damit alleine gelassen wird. Dieses alleine lassen ist in der Regel unter "Schreien lassen" zu verstehen und das gilt es wirklich zu vermeiden.

2) Bei uns hat die Autonomiephase auch schon vor dem ersten Geburtstag angefangen, das kann also durchaus eine Rolle spielen. Ja, mit 13 Monaten kann man auch schon längst "erziehen". Das heißt aber (meiner Meinung nach) nicht, dass man plötzlich strenger sein sollte als vorher. Aber man sollte sich eben überlegen, wie man z.B. mit Interessenskonflikten (du willst Erledigungen machen, er will nicht in den Buggy; er will getragen werden, dir ist es zu schwer) umgehen möchte. Ich kann dir das (Hör-)Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen" sehr empfehlen.

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Bevor ich mir da um die Bindung oder die Erziehung Gedanken mache, würde ich erstmal versuchen rauszufinden, was eigentlich sein Problem ist. Angst? Wut? Unsicherheit? Hat er sich im Buggy mal vor etwas mächtig erschreckt und verbidnet diesen jetzt damit?

Hast du Alternativen ausprobiert? Diese Dreiräder (ohne Pedalfunktion) zum Schieben? Ist er in der Zeit wo er drin sitzen muß zu müde, zu munter? Liegt es am Buggy selber (das gleiche gilt für den Autositz)? Keine Ahnung, mir fallen tausend Dinge ein, die man ausprobieren kann, nicht nur vorwärts/rückwärts und Essen oder Spielzeug.

Ziehst du das jetzt länger stumpf durch, wann wirst du vermutlich den wahren Grund nicht mehr rausfinden können, weil er einfach dicht macht, sobald er das Teil sieht. Du hast ja einen Partner, dann würde ich wirklich das Teil mal ne Weile in die Ecke stellen und auf Erledigungen verzichten, die ohne Buggy nicht gehen.

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Wir haben das Problem auch. Mit dem Unterschied, dass mein Kind 2,5 Jahre alt ist und 12 kg wiegt. Ich habe ihm ein Dreirad mit Schiebestange gekauft. Das war zwei Tage lang super beliebt, seitdem wird auch das abgelehnt.

Ich habe resigniert und trage ihn in der Bauchtrage. Wenn ich dazu komme, mache ich als Ausgleich Yoga, um meinem Rücken und Beckenboden nicht allzu sehr zu schaden.

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Naive Frage: Wozu braucht man in dem Alter einen Buggy? Da laufen die Kinder doch schon super.

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Gesunde Kinder. Er ist nicht gesund und motorisch noch nicht so weit, dass er stehen oder laufen könnte.

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Zum ersten Geburtstag hab es bei uns ein Dreirad mit Schiebestange. Seitdem bleibt der Buggy im Auto für unterwegs und so sind wir nur noch mit dem Dreirad unterwegs.
Was aber bei uns auch viel hilft ist essen. Regal ob Dreirad, Buggy oder Einkaufswagen - das wird früher oder später langweilig. Daher bin ich immer mit Breze, Kekse, Riegel, etc. bewaffnet.

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Ist es im Auto schon immer so,also in der Babyschale auch?
Evtl. hat es körperliche Ursachen.,evtl. eine Blockade. Das könnte man beim Osteopathen abklären lassen. Wenn jemand dabei sitzt,hört es auf,sagst du. Vielleicht ist er dann genug abgelenkt.
Es gibt einfach auch so Kinder,die sich nicht gerne einengen lassen. Ich würde auch nochmal eine andere Trage für den Rücken ausprobieren,man kann sich zb Testpakete schicken lassen oder du gehst zu einer Trageberaterin.

LG Julia

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Wir haben hier das gleiche Problem, weil sie mit 12 Monaten nur noch laufen will! Und ich muss aber dreimal am Tag mit dem Hund raus, dann noch der Weg zur Krippe und zurück. Da schreit sie teilweise auch durchgängig! Auf dem Arm ist sie zufrieden, lasse ich sie runter läuft sie immer in die andere Richtung und wir kommen nicht voran.
Ich hab heute mal den Bollerwagen ausprobiert, ging deutlich besser. Sie sitzt tiefer und sieht viel mehr. Aber der ist so sperrig und lässt sich nicht so schön lenken. Von Freunden besorge ich jetzt ein Dreirad mit Stange und Gurten und Fußstütze. Ich hoffe, dass ich zumindest so den Weg zur Krippe oder auch mal ne Hunderunde ohne Gebrüll schaffe…🤦🏽‍♀️Wenn sie „brav“ neben mir laufen würde, könnten wir alles zu Fuß machen, das schafft sie schon, aber sie will alles erkunden, anfassen, Richtung wechseln, in den Mund stecken, klettern 😂😂😂 Ich hab mich so aufs Laufen gefreut und jetzt hab ich ein willensstarkes Kind welches eigene Pläne hat 😍
Mein Tipp also:
Bollerwagen und Dreirad ausprobieren und starke Nerven
Achja ich singe zur Zeit den Ort zusammen 😂 solange ich singe oder wie ein Teenager laut Musik übers Handy spiele schaffe ich ein paar Meter weiter