Unterschiedliche Erziehungsansichten

Wie geht ihr mit unterschiedlichen Erziehungsansichten um? Eigentlich sind wir gar nicht unterschiedlicher Meinung, aber mein Mann sieht die Notwendigkeit häufig nicht schnell zu reagieren und sich zusammen zu reißen. Wenn wir in Ruhe darüber sprechen gibt er mir uneingeschränkt Recht, aber er setzt es dann nicht um. Inzwischen ist er selbst schon genervt, dass ihm unsere Tochter (18 Monate) etwas auf der Nase herumtanzt, während sie es bei mir nicht macht. Sie mag ihn lieber als mich, aber das ist auch kein Wunder und für mich auch kein Problem. Ich habe nur keine Lust darauf, dass sie komplett verzogen wird und sich gegenüber anderen unangemessen äußert. Beispiele sind:

- Sie wird konsequent getragen. Es ist egal, ob ein Spaziergang von 2 km oder der Weg vom Sofa zum Kühlschrank. Sie guckt ihn an, streckt die Arme raus und schwups ist sie auf dem Arm. Die Erzieher der Krippe haben bemerkt, dass das anstrengend ist. Bei mir hört sie auf Erklärungen (ich kann gerade nicht, gleich, auf dem Sofa, du läufst bis zum Ende des Zaunes,..). Es endet tatsächlich so, dass sie raus will und wird dann zwei Kilometer lang getragen?!
- Er äußert sich über andere Menschen mit einer Wortwahl, die ich ablehne und von der ich nicht möchte, dass meine Tochter sich so äußert (‚Die Kinder haben noch einen Schnuller, die sind nicht so gut wie du!‘, oder ‚bissiger Köter‘ zu einem bellenden Hund auf der Straße).
- Sie fährt mit dem Bobby Car gegen eine Leichtbauwand, er sitzt 2m davon entfernt und säuselt zwei mal ‚Nein!‘ sie bollert weiter dagegen, er schmiert sich das Brot zu Ende und springt hektisch auf, nachdem ich im Nebenraum aufgestanden bin.
ß Er fällt mir in den Rücken. Wenn ich ihr sage sie solle sich hinsetzen (auf dem Hochsitz), was sie machen würde, dann springt er sofort ein ‚Setz dich hin!‘ oder ‚Die Mama hat gesagt du sollst dich hinsetzen!‘. Mal im Ernst: bei mir läuft es, bei ihm nicht. Wieso meint er mich da unterstützen zu müssen?

Wie gesagt: In Ruhe geredet, ist er einsichtig, erzieht sie aber letztendlich dann nicht. Und mit nicht erziehen meine ich nicht erziehen. Sie hat sich über Weihnachten angewöhnt nur noch Hafermilch zu trinken, weil sie immer Hafermilch bekommen hat, wenn sie dahin gezeigt hat. Das kann es doch nicht sein?

2

Nun ja, du solltest vielleicht nicht vergessen, dass sie erst 18 Monate alt ist. Natürlich kann und soll sie laufen. Meine Söhne hatten in dem Alter auch eine Phase in welcher sie viel getragen werden wollten. Wäre sie 2 Jahre älter könnte ich dich verstehen.

>>Wenn wir in Ruhe darüber sprechen gibt er mir uneingeschränkt Recht, aber er setzt es dann nicht um.<<

Lies dir den Satz mal durch und denke darüber nach. Erklärt sich eigentlich von selbst.

Ich glaube, du siehst manche Dinge etwas zu eng und möchtest alles richtig machen. Siehe dein Beispiel mit dem Vokabular, da dachte zunächst an schlimme verbale Entgleisungen, aber eigentlich ist es relativ harmlos. Dein Mann macht einiges anders oder sieht Dinge entspannter, dass muss jedoch nicht zwangsläufig schlechter sein als dein Weg.

Vielleicht überlegst du dir mal, was dir wirklich wichtig ist und warum. Zum Großteil waren das wirklich Kleinigkeiten und wie du dich fühlen würdest, müsstest du deinem Mann dein Verhalten ständig Vorhaltungen anhören in welchen du Besserung geloben musst.

LG

5

Wir wurden von den Erziehern der Krippe und anderen Eltern angesprochen. Daher nehme ich an, dass das Armbedürfnis von ihr deutlich größer ist als dass der anderen Kinder. Sie lässt sich von ihm in der Wohnung komplett herumtragen und zeigt nur die Richtung an, in die sie will. Er selbst ist damit nicht glücklich.
Bin ich dabei läuft sie ohne Probleme, holt Sachen in der Wohnung,.. er ist darüber erstaunt, kriegt es aber nicht hin.

Wir haben seitdem sie zwei Monate gelaufen ist keinen Wagen mehr. Sie hat Spaß am laufen und rennt gerne herum, nur nicht, wenn die Optiom Papa da ist. Ich denke nicht, dass ich es zu eng sehe oder zu viel fordere. Sie ist gesund, hat zwei Beine und läuft seit fast einem Jahr frei. Und gekuschelt wird sie auch genug, auch bei mir auf dem Arm. Ich bin nur kein Point and Click Adventure. Die Erzieherinnen ja auch nicht.

7

Sehe ich nicht so. Sie ist 1,5, da hätte ich nie den Buggy weg und erwartet, dass ein Kind jede Strecke läuft, auch wenn es "nur" zwei Kilometer sind.
Ich finde das von dir beschriebene Verhalten überhaupt nicht ungewöhnlich und es gibt nunmal Kinder welche ein größeres Nähebedürfnis haben als andere. Das sollte auch Erziehern klar sein.

Ja, mein Gott, dann deutet sie auf dem Arm halt in die Richtung in welche sie möchte. Sie ist gerade erst aus dem Babyalter!

Noch was, die Meinung andere Eltern wäre mir sowas von egal. Ich kann mir schon vorstellen, wie das abläuft, wie kommt man eigentlich auf die Idee das Verhalten anderer Kinder zu kommentieren?!

weiteren Kommentar laden
1

ihr solltet klare Linien fsêstlegen, und unsere Kinder sind Bobbycar im Hof gefahren und sicher nicht im Wohnbereich. Wohnt ihr zur Miete? wer soll das zahlen, wenn ihr mal auszieht, ds sind keine Versicherungsschäden, das ist grob fahrlässig.

es scheint, du hast 2 Kinder und ein Kind mag den erwachsenen bei dem man alles darf nicht lieber, untern Strich gewinnt der mit mehr Konsequenz!

4

Ich sehe die Problematiken, aber wie kriege ich das meinem Mann nachhaltig näher gebracht? Im Gespräch ist er durchgehend einsichtig, schafft es aber dann nicht es durchzusetzen. Oder sieht die Probleme auch erst, wenn ich es ihm erkläre, dass ich nicht möchte, dass sie in einem Jahr zu anderen Kindern geht und sagt, ‚Meine Eltern haben gesagt, dass ich besser bin als du, weil ihr einen Schnuller habt‘. Ich weiß, dass das so (oder sprachlich weniger ausgereift..) kommen wird, wenn sich nichts ändert, denn ich arbeite mit Kindern und weiß, was die raushauen. Ihm ist das nicht bewusst. Mal davon abgesehen, dass die Kinder nichts dafür können, dass die Eltern sie mit 5 noch mit Schnuller herumlaufen lassen und dass das nichts mit besser/schlechter sein zu tun hat.

Ja, ich denke auch, dass Verlässlichkeit sich auszahlen wird, aber bis das eintritt hätte ich möglichst wenig Dellen in der Wand. Das bevorzugen stellt sich auch nur so dar, dass wenn ich sage ich nehme sie nicht hoch, sie zum Vater rennt und der sie trägt. Dafür tanzt sie aber nur mit mir oder kocht mit mir und geht nur mit mir an der Hand und so. Es ist nicht, dass wir keine gute Beziehung hätten, aber mich macht die Stoffeligkeit meines Mannes ratlos, weil ich gar nicht in der Kontrollrolle sein will, aber ansonsten bringt er ihr halt Unsinn bei.

3

Ich weiss nicht genau was du hören möchtest. Ihr beide seid Eltern mit unterschiedlichen Ansichten und müsst für euch persönlich einen tragbaren Mittelweg finden. Wie habt ihr die Erziehung denn vor dem Kind besprochen? Wart ihr da einer Meinung?
Ich würde grundsätzlich schauen welche Punkte sehr wichtig sind (Kind verletzt sich, schaden entsteht,...) und deinem Partner abgesehen davon seinen eigenen Stil machen lassen. Erklären kann er das ja dann in der Kita.

6

Wir sind uns, wenn wir darüber reden immer einer Meinung, er kann meine Befürchtungen nachvollziehen, aber er setzt sie nicht um und ich will mit den Konsequenzen nicht leben. Die Gründe für das Nichtßumsetzen sind zum einen, dass er nicht zwei Sachen zeitgleich machen kann (Brote schmieren und Bobby Car-Unfälle verhindern) und, dass er glaube ich das Gefühl hat lässig zu wirken, in dem er in seinen Augen flotte Sprüche (in meinen Augen sind das Beleidigungen und Degradierungen anderer) bringt. Wenn ich ihn frage, wie er sich fühlt, wenn er von anderen Eltern damit konfrontiert wird, dass unsere Tochter andere Kinder beleidigt hat, dann ist er ganz betreten und zerknirscht. Hier treffen, so meine Vermutung, zwei Probleme aufeinander. Zum einen ist er aufgrund biografischen Ursachen auf der Suche nach einem Weg lässig zu sein und will natürlich seiner Tochter alles beste mitgeben. Bei Sachen wie mit dem Bobby Car kann ich damit leben. Das ist zu 100% sein Problem. Aber wenn meine Tochter mit 4/5 herumrennt und Leute im Kindergarten als dumm bezeichnet, weil sie vom Vater aufgeschnappt hat, dass sie etwas besseres ist, weil sie keinen Schnuller mehr hat, dann ist das einfach unhöflich und daneben. Und das unnötigerweise. Zudem möchte ich nicht, dass sie sich so benimmt, dass es auf und ein schlechtes Bild wirft. Ich könnte auch als Beispiel anführen, dass er, obwohl wir einen schwulen Nachbarn haben, der viel für uns tut, wir die Wohnung auf Info eines weiteren schwulen Bekanntens von mir bekommen haben, von Schwuchteln spricht. Da wäre aber die Hölle los.
Wenn wir jetzt unterschiedlicher Ansicht wären, könnte ich damit eher umgehen, als, dass wir einer Meinung sind (und das sind wir, denke ich wirklich meistens. Aber es scheitert an der Umsetzung), er es aber dann nicht umsetzt, weil er - so denke ich - nicht dran denkt.

12

>>...von Schwuchteln spricht..<<

So spricht er bestimmt nicht erst, seit der Geburt eurer Tochter oder? Seltsam das es dir bei der Partnerwahl egal war.

Okay, du hast vorhin nicht verstanden auf was ich hinaus wollte. Dein Mann ist nicht deiner Meinung, er lässt dich einfach reden und stimmt dir zu. Weg des geringsten Widerstands, sonst gibt es nur noch mehr Zoff Zuhause.
Deshalb wundert mich es, wenn du eure Beziehung als glücklich bezeichnest. Du kannst ihn nicht so akzeptieren wie er ist und er lässt dich halt reden.

weiteren Kommentar laden
9

Ich bekomme bestimmt gleich gegenmeinungen:
Aber:

Es ist für kinder auch wichtig mit verschiedenen menschen, verschiedenen Charakteren aufzuwachen und damit zurecht zu kommen.
Warum müssen Eltern immer gleich erziehen?
Es sind doch unterschiedliche Menschen.

Das es gewisse Regeln gibt, ist klar....nicht beißen, schlagen usw.
Aber gewisse Dinge kann man auch unterschiedlich sehen.

10

Hallo,

Unsere Tochter 2, 5 Jahre und läuft und tobt gerne. Aber bei einem Spaziergang nehmen wir immer noch den Kinderwagen mit oder das Laufrad. Und es kommt regelmäßig vor das sie noch 1,5 km schlapp macht und dann getragen werden will. Dann macht sie im Wagen bzw. Auf den Schultern Pause und sie läuft weiter.
In der Wohnung wird nicht rumgetragen, da bin ich bei dir. Aber was Spaziergänge angeht, da hast du etwas sonderbare Einstellung. In dem Alter eurer Tochter haben hier alle noch den Kinderwagen dabei. Selbst die 3 jährigen gaben hier die Buddyboards an den Kinderwagen ihrer kleinen Geschwister. Ich finde du erwartest zu viel von eurer Tochter.

Was die Wortwahl angeht, da finde ich jetzt keine richtigen Entgleisungen.

Wo ich völlig bei dir bin ist bobby car in der Wohnung. Das ist für mich ein nogo. Alle Geräte zum Fahren (Bobbycar, laufrad, Rutsch Auto) werden nur draußen genutzt.

Wo fällt er dir in den Rücken? Er schlägt in die gleiche Kerbe und unterstreicht so, dass er es genau so sieht.

Und mal ehrlich, wie kann eine 1,5 jährige euch auf der naee rumtanzen? Dazu sind Kinder in dem Alter nicht fähig, also nicht bewusst.

Ich finde, dass du dich viel zu viel von außen beeinflussen lässt. Den Erzieherinnen ist es zu anstrengend ein 1,5 jähriges Kind zu tragen. Sorry das gehört zu ihrem Job. Und Kinder lernen sehr schnell wer trägt und wer nicht.

LG Morgain

11

Hallo,

ich finde deine Beispiele ehrlich gesagt harmlos und deine Sorge, euer Kind könnte dadurch verzogen werden, unbegründet.

Eltern sollten sich bezüglich grundlegender Erziehungsansichten einig sein, aber darunter verstehe ich andere Dinge als ein zu häufiges Tragen des Kindes oder das Trinken von Hafermilch.

Wenn dein Mann kein Problem mit dem Tragen hat, dann ist das seine Sache. Es wird eurem Kind nicht schaden, es ist doch noch ganz klein. Kinder merken schnell, bei wem was erlaubt und möglich ist und bei wem nicht. Du hast doch selbst schon gemerkt, dass eure Tochter das bei dir nicht einfordert. Wenn dein Mann sie nicht (mehr so oft) tragen möchte, muss er es ihr "abgewöhnen".

Warum soll eure Tochter keine Hafermilch trinken? Verträgt sie sie nicht so gut?

LG

14

Ich kann dich zum Teil sehr gut verstehen, da es bei uns in dem Alter ähnlich war, was z. B. das Tragen angeht.
Wie ich damit umgegangen bin? Ich habe mit meinem Mann darüber geredet, ihn letztlich aber einfach machen lassen. Er hat seine Art, ich meine. Das wissen die Kinder sehr genau und ich bin der Meinung, dass es ihnen ein paar Jahre später nicht geschadet hat - meinem Mann allerdings schon ein wenig, denn so manche seiner "Methoden" fällt ihm jetzt ein wenig auf die Füße.

Bestimmte Dinge machen die Kinder bei mir nicht, weil sie mittlerweile genau wissen, dass ich das nicht mag und auch nicht mitmache. Das ist kein Problem für sie, sie akzeptieren es und gut, weil sie mich so kennen. Ich bin da immer sehr konstant gewesen.

Bei ihm akzeptieren sie es zum Teil schwerer, weil er es bisher immer gemacht hat (Tragen, Sachen bringen... So Kleinigkeiten, die die Kinder in meinen Augen locker alleine geschafft hätten) und dementsprechend wird bei Änderung mehr genörgelt.
Er hatte es früher leichter/lockerer, ich jetzt. Meine Grenzen habe ich früh abgesteckt, er muss es in gewissen Bereichen jetzt erst tun, was aus meiner Sicht aufgrund der Gewohnheit schwerer ist.

Ich lasse ihn nicht hängen und die Kinder können uns nicht gegeneinander ausspielen, aber ich ziehe ihn manchmal schon ein bisschen damit auf, wenn die Kinder außer Hörweite sind. 🤭

Für die Kinder finde ich es sogar gut, dass sie verschiedene Elterntypen kennenlernen. Jeder Mensch ist anders und das dürfen sie ruhig spüren. Meine Grenzen sind anders gesteckt als die meines Mannes. Jeder hat seine Stärken und Schwächen.
Ich bin im Ganzen also recht locker damit umgegangen.

Was ich allerdings genau wie du nicht gut finde, sind die abwertenden Aussagen über andere Kinder oder Menschen im Allgemeinen. Dieses Thema würde ich nicht ruhen lassen und meinen Mann auch jedesmal darauf hinweisen, wenn so eine Situation aufkommt bzw. dem Kind vermitteln, dass andere deswegen nicht schlechter sind.
Da bin ich empfindlich und mag es nicht, sich auf Kosten anderer besser zu fühlen. Das möchte ich unseren Kindern nicht vermitteln (mein Mann zum Glück auch nicht), weshalb ich gut nachempfinden kann, dass dir das Sorgen bereitet.

15

Meine hat schnell gelernt: bei anderen gelten andere Regeln.
Es gab Menschen, die sie immer getragen haben. Tja, dann hat eben deren Rücken weh getan. Nicht meiner. Deren Problem. Kind brüllt aus Unsicherheit, weil von heute auf Morgen was geändert wird? Deren Problem, nicht meines. Ich habe Umstellungen (Z.B. Häufigkeit des Tragens) so angepasst, wie es ihr und mir gut getan hat.

Wie ich auf Unsicherheit komme? Weil sie es irgendwann benennen konnte.
Sie geht lieber zu Menschen, die KLARE Regeln haben, als zu jenen, die aprupt etwas ändern, weil es den Erwachsenen plötzlich einfällt (lange säuseln und dann SOFORT verlangen, dass das Kind sich anpasst.)
Das verwirrt sie, macht sie unsicher. Sie schreit dann nicht wegen weil sie es haben will (manches hat sie dem Erwachsenen zu liebe als deren Ritual weiter mitgemacht; sondern weil es aprupt geändert wurde).
Wenn sie etwas stört, sagt sie es. Mitgemacht hat sie es bei einer Person, weil die Person zu den Unklaren gehört und ihr diese Form der Sicherheit wichtiger war, als der Inhalt aus dem sie rausgewachsen ist. Wenigstens ein verlässlicher Punkt in der Konstellation.

Sicherheit: da braucht es klare Regeln.

In Ruhe stimmt er dir zu?
Hört er dir auch zu?
Oder nickt er nur, sagt ja und Amen (ist in den Gedanken gar nicht anwesend) und versteht dann nicht, was schief gelaufen ist, in der Situation, weil er nichts mitbekommen hat.

Kann er dir beschreiben, was du ihm mitgeteilt hast?
Welcher Lerntyp ist er?
Mir kann man etwas 1000 mal sagen - die Wahrscheinlichkeit, dass ich es verstanden, begriffen habe und dann auch noch umgesetzt bekomme, ist gering.

Schreibt es mir jemand auf oder schreibe ich es mir selbst auf, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, deutlich höher.
Für sehr wichtiges habe ich mir schon Post its an die relevanten Stellen geklebt. Als Gedächtnisstütze. So lange bis ich neue Abläufe verinnerlicht habe.
Learning bei doing. Auch das kann helfen.
Aber nur, wenn er selbst die Motivation hat, es verändern zu wollen.

So lange er dir die Schuld geben kann (bei dir klappt es ja, bei ihm nicht, also musst du ja die Schuldige sein, weil ..... da können durchaus bei manchen Typen sehr kreative Antworten kommen), wird es schwierig.
Dann geht er den vermeintlich einfachsten Weg (den des geringsten Widerstandes und wenn es nicht klappt, hast du es nicht gut genug erklärt - du schuld, er fein raus)

Wie war es vorher ohne Kind?
Wie lief Kommunikation da?
Hat er immer nachgegeben? In Ruhe hattest du immer Recht? (und hinterher warst du Schuld oder kam das nie zur Sprache)
Konntet ihr Kompromisse finden?
Wie hat er auf neue Automatismen reagiert? To Dos, die er vorher nicht kannte?

Wie läuft es, wenn du nicht dabei bist?
Entwickelt er da die Motivation, dass es für ihn doch einfacher wird?
Geht er da auch den Weg des geringsten Widerstandes?
Ist das möglich, weil er zumindest beim Thema Sicherheit dann besser aufpasst, weil du als Sicherheitsnetz nicht dabei bist (Liebe zum Kind wichtiger als mangelnde Aufmerksamkeit?

Bei anderen Personen (Freunde, Besucher, etc.) hat mir schon geholfen zu sagen: ok, mach du auf deine Weise. Den Schaden badest DU aus; die Konsequenz trägst DU aus.
Eingegriffen habe ich bei Sicherheit und co.
Aber so Sachen wie tragen (es ist NICHT mein Rücken, der da dann Schmerzen hat), Kind übermüdet wach halten (dann stehst DU heute Nacht auf und begleitest das Kind), zu viel zu essen geben wollen (tja, dann wischst DU *** auf)

Das hat meistens geklappt. Aus einem stell dich nicht so an, ist doch harmlos - wurde ein großes Nachdenken - intensives Abwägen - und dann ein - Sorry, aber deine Mama hat Recht. Die Folgen sind den Spaß nicht wert.

Auch heute noch: meine weiß sehr genau, wer den Weg des geringsten Widerstandes geht (da geht sie nur sehr ungern hin), wer willkürlich mal hü mal hott ändert (da geht sie nur hin, wenn es sich nicht vermeiden lässt)
und wo es klare Regeln gibt, die sie gut einschätzen kann: da geht sie sehr gerne hin.

16

Das Abwerten anderer geht aber mal gar nicht.

Da würde ich ihn in Ruhe fragen, wie ER SICH fühlen würde, wenn jemand so über ihn / sein Kind spricht.

Nebenbeieffekt: du bekommst mit, ob er dir wirklich zuhört oder nur zustimmt um Ruhe zu haben (geringster Widerstand). Wenn er nachdenken muss; eine Frage nicht oberflächlich beantworten kann, zeigt das mehr....