Unser Sohn, fast 6, hat einen guten Freund aus dem Kindergarten. Dieser ist auch 6 Jahre alt und darf Medien unkontrolliert nutzen. Er sitzt meist den ganzen Tag vor dem Fernseher, Tablet und Handy.
Immer wenn mein Sohn dort zu Besuch ist das gleiche. Beide sitzen den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher, Tablet oder Handy.
Das einzige Medium was mein Sohn bei uns daheim nutzen darf, ist der Fernseher und das auch begrenzt. Tonie Box darf er auch. Handy und Tablet sind tabu, waren aber auch noch nie Thema. Ich möchte da einfach keine schlafenden Hunde wecken.
Nun zu meiner Frage. Ich möchte nicht, dass mein Sohn dort mit Handy und Tablet spielt. Ich bin der Meinung das muss in dem Alter noch nicht sein und schon gar nicht in dem Umfang. Ich möchte der Freundschaft aber nicht im Weg stehen und finde es eigentlich auch gut, dass er mal dort ist und der Freund mal hier. Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich es ansprechen soll. Ich kann den Leuten ja nicht vorschreiben, was sie in ihren 4 Wänden zu tun und zu lassen haben. Hattet ihr schon mal das gleiche Problem, wie habt ihr es gelöst?
Mediennutzung bei Freund
Du kannst mit den Eltern des anderen Kindes sprechen. Aber wie du schon sagst, vermutlich sind sie nicht bereit, ihre Medienregeln nur für dich zu ändern. Sie finden die Regeln ja okay. Lade die Kinder halt nur zu euch ein, wenn du wirklich so große Bedenken hast.
Ja, du hast sicher recht, dass das die einfachste Möglichkeit wäre. Auf der anderen Seite ist es ja halt auch ganz schön, wenn Besuche hier und dort mal stattfinden. Ich glaube, wenn die Kids mal eine halbe Stunde daddeln, würde es mich nicht so stören. Aber dieses stundenlange gestarre auf einen Bildschirm finde ich, gerade in diesem Alter, echt bedenklich.
Ich fände es schon merkwürdig, wenn eine andere Mutter (Vater) mir vorschreiben wöllte, wie ich den Nachmittag mit Gastkind gestalte. Natürlich ist es wichtig, über eventuelle Allergien oder körperliche "Beeinträchtigungen" informiert zu sein und sich danach zu richten ... aber ansonsten ist es bei uns halt anders als bei anderen. Medien wären allerdings für mich nur der absolute Notfallplan bei Spielbesuch. Bei einer befreundeten Familie fällt die tägliche Medienzeit auf den Nachmittag und wird akribisch eingehalten, trotz Besuch...
An deiner Stelle würde ich einfach die Spielbesuche überwiegend zu euch verlagern. Entweder du sagst dann ehrlich warum (und die anderen Eltern reagieren darauf oder sie interessiert es nicht) oder du findest einen Vorwand, warum nur noch bei euch gespielt wird. Dass du eine andere Meinung hast, müssen die Eltern akzeptieren. Erwarten, dass sie etwas an ihrem Verhalten ändern, kannst du wahrscheinlich eher nicht.
Ja eben, ich fände es auch merkwürdig, wenn mir das andere Eltern vorschreiben würden. Diese stundenlange Medienzeit stört mich einfach in dem Alter. Mal eine halbe Stunde wäre auch für mich nicht so das Problem.
Du kannst natürlich dem Sohn klar machen, dass es beim Freund ok ist, bei euch daheim aber nicht. Nur musste du dann drauf achten, dass dein Sohn nicht versucht, immer zum Freund zu gehen, statt dass dieser mal zu euch kommt.
Und ich würde seine Mutter dann schon ansprechen. Sie sollte ein bisschen drauf achten, dass deiner dich auch um seinen Freund kümmert und nicht nur um die Medien. Wenn er reinkommt und direkt sagt: "gib mal das Handy" oder auf einen Spielvorschlag sagt, er will lieber fernsehen, dazu sei er ja schließlich hier, sollte die gastgebende mutter wissen, dass sie ihn guten Gewissens heimschicken kann
Hi,
ich finde ebenfalls, dass du dazu nichts sagen kannst. Wenn die das so handhaben, dann ist das so.
Wenn es dir nicht gefällt, dann müssen die Kinder eben zu euch. 🤷🏼♀️
Ich habe auch Freunde, wo ich weiß, dass das so ist. Da wird mein Kind (noch ist er erst 2 Jahre) nicht ständig hindürfen. Es wäre dann für mich die Ausnahme, mein Kind dort hinzulassen.
Ich kenne das auch, allerdings mit FSK 16 Spielen bei meinem damals 11-jährigen Sohn. Die Familie wohnte glücklicherweise weiter weg und ich habe meinen Sohn einfach nicht mehr hingefahren. Sein Freund durfte gerne zu uns kommen.
"Musstest" du das irgendwann mal bei den Eltern des Freundes begründen? Zum Beispiel, dass die Mutter dir mal geschrieben hatte ob dein Kind mal wieder vorbei kommen mag, oder so?
Ich wollte meinen Sohn abholen und hatte die beiden mit dem älteren Bruder vor der Spielekonsole erwischt und mich ziemlich aufgeregt. Die Mutter wusste schon Bescheid, warum.
Ich würde es nicht ansprechen. Es sind ihre Regeln und sie werden es als Kompetenzüberschreitung empfinden, wenn Du ihnen versuchst eure für den Besuch aufzuerlegen und noch dazu kommt dann dieses, dass du quasi ihre Erziehung nicht gutheißt.
Wenn Du nicht möchtest, dass dein Sohn das macht, musst du halt die Treffen bei dem Freund einschränken oder sie mehr zu euch lenken. Ich persönlich denke, dass er nicht davon sterben wird ab und an beim Freund Mal was zu dürfen, was er zu Hause nicht darf.
Du kannst es natürlich ansprechen. Aber ich bezweifle, dass es was bringt.
Entweder du nimmst es hin oder ihr ladet diesen Freund nur noch zu euch ein. 🤷♀️ Oder du müsstest mit dort hin, aber darauf hätte in dem Alter vermutlich keiner mehr Lust 😅
Wenn er nichts täglich dort ist, sehe ich es aber nicht so problematisch…
Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass 2 6jährige den ganzen Nachmittag vor einem Bildschirm kleben. Machen sie dann wirklich nichts anderes?
Das würde meiner gar nicht aushalten. Spätestens nach 30 Minuten würde er auf und ab hüpfen und was Spielen wollen.
Woher weißt du denn, dass sie gar nichts anderes dort machen?
Ich habe meinen Sohn danach gefragt. Das Kind hat heute Geburtstag gefeiert und es war wohl aufgrund von Corona nur mein Sohn eingeladen. Auf mehrmaliges nachfragen, was denn so gespielt wurde kam das mit Handy Tablet und TV raus. Doch tatsächlich kann mein Sohn das, er hat da dann nicht so den Bewegungsdrang.
Es bestätigt aber Stück leidet was andere Eltern von Verabredungen zum spielen mit dem Kind berichtet haben.
" Es bestätigt aber Stück leidet was andere Eltern von Verabredungen zum spielen mit dem Kind berichtet haben."
Warum unterhältst du dich mit anderen Eltern darüber? Da wird doch meistens total überdramatisiert. Jeder möchte dann gerne etwas zum Thema beitragen und weiß dann auch noch von einer Situation zu berichten, in der mal Fernseh geschaut wurde. Am Ende entsteht der Eindruck, es werde dort ausschließlich Fernseher, Handy oder Tablet genutzt. Die anderen Eltern waren doch vermutlich auch nicht alle die ganze Zeit bei den Spielbesuchen dabei.
Wenn die Kinder davon berichten, dann tun sie das, weil das für sie eben das Highlight des Tages war. Die anderen Aktivitäten geraten dann in den Hintergrund.
Aus meiner Erfahrung kannst du es durchaus versuchen, es anzusprechen, aber das Ergebnis könnte halt sein, dass dein Sohn seinem Freund dann die ganze Zeit zuguckt, wie dieser Videospiele spielt. Ist auch nicht besser.
Mehr als den Jungen hauptsächlich zu euch einzuladen wird dir nicht übrig bleiben.