Hallo Zusammen,
ich bräuchte mal einen Rat zu unserem 7-jährigen Sohn.
Er ist ein sehr verkopfter Geist. Immer am denken, in der Schule seeeehr angepasst, ruhig und hilfsbereit. So meldet es die Lehrerin zurück.
Aber zuhause: gerade am Wochenende, wenn es keine feste Struktur gibt jnd mein Mann zuhause ist. Er ist den ganzen Tag am motzen, diskutieren und sucht enorm die Aufmerksamkeit. Er redet und fragt ohne Unterlass. Er will wissen worüber mein Mann und ich reden, bevor mein Mann erfahren hat, was ich ihm sagen will. Er redet laut und immer dazwischen. Aber vor allem ist er enorm penetrant, wenn er was will. Fernsehen zb: ich sage „nein, jetzt ist genug“. Ich sage meinetwegen auch 5x Nein und erkläre warum. Aber er hört einfach nicht auf. Tobt durch die Wohnung „bitte bitte, wieso nicht, ich will noch, ihr seid gemein etc“
Sobald er eine Sache beendet hat (zb ein Hörspiel gehört), kommt er und verlangt das nächste. Jammert, motzt, es muss jetzt sofort sein.
Er fordert so viel Aufmerksamkeit ein, das sein kleiner ruhigerer Bruder oft völlig untergeht. Ihm ist langweilig, er hat Hunger, jemand soll mit ihm spielen etc.
Ich habe das Gefühl er ist sehr im Außen. Er ist nicht bei sich und sucht ständig Kontakt zu uns.
Es gibt auch Phasen, in denen er sich für eine Stunde in sein Zimmer zurückzieht und völlig vertieft spielt. Oder total zugewandt auf seinen Bruder eingeht.
Aber die Phasen in denen sich alles um ihn drehen muss, die sind für die Familie einfach so anstrengend. Gemütliche Situationen werden total verstresst und oft geht uns auch die Laune verloren.
Kennt ihr das? Habt ihr Tipps?
Lg Tomate
7-jähriger diskutiert ohne Ende
Klingt als bräuchte euer Sohn auch am Wochenende mehr Struktur und vielleicht mehr freiwillige und intensive Zuwendung. Vielleicht macht er gerade eine Phase durch, in der er euch mehr braucht.
Ihr könntet ja mit ihm zusammen einen Plan für das Wochenende erstellen, auf dem er sehen kann, wann die Eltern Zeit für ihn haben, wenn Fernsehen okay ist, wann er sich alleine beschäftigen soll, wann ihr etwas unternehmt etc. Beim erstellen des Plans können die Kinder sich ja einbringen und wenn der Plan dann steht, wird halt nicht mehr darüber diskutiert.
Ja das klingt im ernsten Moment sinnvoll. Das Problem ist, dass er sehr verkopft ist und dieser Plan sich dann halt auf keinen Fall ändern darf. Unsere Wochentage sind immer sehr voll und strukturiert, eigentlich genießen wir es am Wochenende mal so in den Tag hinein zu leben. Er ist bei solchen Dingen sehr unflexibel und wir sind momentan gerade eher dabei, die Spontanität bei ihm etwas mehr zu „üben“. Die uneingeschränkte Aufmerksamkeit bekommt er durchaus mehrfach am Tag, aber es scheint nie „genug“ zu sein 🤷♀️
Hihi-entschuldige-da musste ich etwas kichern, am Wochenende geplant üben spontan zu sein.
Erinnert mich an das Meme: „Ich kann super spontan sein, wenn man mir einen Tag vorher Bescheid gibt.“
Ist denn der superstraffe Zeitplan unter der Woche echt so nötig?
Ich denke, dass es Dinge gibt, die nicht diskutiert werden müssen. TV - Zeit ist um, TV wird ausgeschaltet, ohne Diskussion. Und DAS würde ich auch so sagen, nicht einlassen in dem Moment. Er braucht keine straffere Struktur, nur eindeutige Regeln, wann Diskussion stattfinden können und wann nicht. Und an diese Regeln müsst auch ihr euch halten.
Vielleicht mal eine Ergotherapie in Anspruch nehmen?
Hi,
viel Zuneigung anbieten, so viel, dass er selbst ablehnen kann. Und extra-Zeiten für den Bruder einplanen, damit der nicht untergeht.
Falls es ähnlich ist, wie bei meiner Tochter:
Kann es sein, dass er in der Schule zu angepasst ist? Gerade, wenn er viel von Regeln und Struktur hält? Wahrscheinlich hat er das vor Schulbeginn gut gelernt und hält sich dran, wenn die Lehrerin was von ruhig sein und sich erst melden etc. erzählt. Und so was sagt sie oft, denn viele andere Kinder können das noch nicht so gut. Also hält er sich oft dran und reißt sich zusammen und reißt sich zusammen und reißt sich zusammen. Und zu Hause bricht dann alles raus. Eigentlich ein gutes Zeichen für euer Vertrauensverhältnis. Zu Hause wird er so akzeptiert wie er ist, zu Hause darf er normal sein. Nur dass sein “normal“ gerade aus dem Gleichgewicht ist. Die angepasste Seite bekommt gerade die Schule zu sehen, den anderen Teil ihr.
Bei meiner Tochter hat viel aktives auf sie zugehen funktioniert.
Viele Grüße