Hallo ihr Lieben,
Ich bin mir gerade total unsicher was richtig ist.
Meine Tochter wurde gestern eingeschult und hatte folglich heute ihren ersten Schultag.
Zur Einschulungsfeier hat sie gestern von der Patentante neue Ohrstecker bekommen die sie gleich voller Stolz getragen hat.
Sie war völlig im Glück und hat auch gleich gemeint, dass sie auf die für ganz immer gut aufpassen möchte und sie nur zu besonderen Anlässen anziehen will. Sie begreift also durchaus wie wertvoll so etwas sein kann.
Und prompt hatten wir heute schon das erste Malheur.
Vor lauter Busfahrkarte richten, Regenschirm wegpacken und bloß nicht die Turntasche vergessen hat sie ihren Mundschutz so eilig angezogen das er am Ohrring hängen blieb.
Ich habe ein absolutes Häufchen elend an der Bushaltestelle entgegen genommen und sie ist furchtbar traurig. Die Tränen wollten gar nicht mehr aufhören.
Nun ist es bei uns so das wenn etwas verloren oder kaputt geht wird das nicht ersetzt. Das kommt zwar selten vor ist meinem Mann und mir aber wichtig und unsere Tochter weiß das.
Dieses Mal komme ich zum ersten Mal in Schwanken und denke darüber nach den Ohrring nachzukaufen insofern es diesen nochmal gibt.
Was denkt ihr darüber?
Die Tatsache, dass es ein besonderes Geschenk ist und sie wirklich nichts dafür kann bzw ihn nicht aus einer Quatschsituation heraus verloren hat oder weil sie ihn irgendwo hat liegen lassen bringen mich zum grübeln.
Sie schämt sich so sehr dafür und macht sich nun auch Gedanken wie die Patentante reagieren wird weil sie weiß wie kostbar Schmuck ist.
Könnt ihr meine Zerrissenheit ein bisschen nachvollziehen oder bin ich vom gestrigen Tag vielleicht noch zu emotional.
Wie würdet ihr handeln?
Liebe Grüße und eine ruhige Nacht ✨
Verlorener Ohrstecker 🦋
Oh nein die arme kleine Maus. Sie wird also mit dem ersten Schultag im schlimmsten Fall für immer eine emotional doofe Erinnerung behalten? Ich haa einmal vor Aufregung bei einer Klassenfahrt im Schwimmbad meine liebste, weil einzige und erste, Uhr liegen lassen. Es wer plötzlich hektisch, die Lehrer haben gedrängelt, ich weiss noch heute, nach über 30 Jahren, wo sie genau lag. Den Rest der Fahrt erinnere ich kaum.
Es gab nur ein Gewitter, wann immer meine Mutter dran gedacht hat, keinen Ersatz, Vorwürfe, dass man mir nichts mitgeben kann und eben das traurige Gefühl, dass die geliebte Uhr fort ist. Sie war ein Geschenk von Oma und wie das so ist, deren traurigen Blick kenne ich auch noch. Dabei hat sie nur traurig geschaut und nichts gesagt.
Pädagogische Zeigefinger hin oder her, ohne die kann man in besonderen Momenten auch leben.
Wie wären denn die Optionen? Je nachdem, wie es bei euch ist;
Ihr könntet gemeinsam suchen gehen und du „findest“ den vorher besorgten Ersatz. Dann ist der Schatz gefühlt das Original und sie wird ihn hüten wie ihren Augapfel. Und du knickst offiziell nicht ein.
Du könntest dich mit der Patentante abstimmen, dass sie Ersatz mitbringt. Im Zweifel von dir bezahlt, falls es ihr zu teuer wäre. Und sobald sie pädagogisch wertvoll gebeichtet hat gibt es die Überrsschung, dass die Patentante den Ersatz hat. Dann ist es immerhin mit der Tante wieder emotional aufgeladen und irgendwie ja auch wofür Paten da sind. So ein wenig ein gutes Gefühl geben und die Eltern verlieren auch dabei nicht ihr Gesicht.
Oder wenn sie noch an sowas glaubt: ein wenig schmoren lassen, wenn sie die Enttäuschung spüren soll aus pädagogischen Gründen, und dann taucht der verlorene Ohrring z.B. an Nikolaus oder Weihnachten bei den Geschenken mit auf, z.B. im Ohr von einem Stofftier. Eben vom Weihnachtsmann/Nikolaus heimgebracht.
Ich würde dem Kind den Kummer nicht unnötig antun, aber einen Weg um einfach neu kaufen herum suchen. Also persönlich würde ich wohl Variante 1 wählen und wenn die zeitlich nicht mehr klappt eben die dritte, weil es so magisch wäre. Ich persönlich mag das und gönn es den Kindern. Die merken noch früh genug, wie die Welt ist.
Alles Liebe für euch
Danke für deine Antwort.
Genau darum geht es mir. Das sie den ersten Schultag nicht nur mit dem verlorenen Ohrstecker in Verbindung bringt.
Dein leider bleiben diese Erinnerungen so hartnäckig in uns.
Mir wäre es früher genau gleich ergangen wie Dir. Nur Vorwürfe und dann die Schlussfolgerung, dass man auf nichts aufpassen kann und daher noch zu jung ist um so ein Geschenk nochmal zu bekommen.
Wir haben nicht geschumpfen im Gegenteil und auch die Patentante ist wirklich lieb und würde sich bestimmt etwas überlegen um ihr den Kummer zu nehmen.
Dass meine Tochter nicht möchte, dass die Tante davon erfährt liegt daran das sie Geschenke absolut zu schätzen weiß. Sie hütet ein geschenktes gemaltes Bild von einer Freundin genauso.
Ein Geschenk ist ein Geschenk.
Und sie legt sich ordentlich ins Zeug um den Ohrring zu finden. Sie war so mutig, dass sie beim nächsten Busfahrer nachgefragt hat und malt nun Plakate mit dem verlorenen Ohrstecker, die sie gerne verteilen möchte.
Für uns ist der Preis der Ohrringe für ein Kind völlig vertretbar und es ist aus dieser Sicht kein Problem ihn nochmals zu besorgen.
Die Idee, dass er gesucht wird und dabei wieder auftaucht finde ich sehr gut und fühlt sich für mich richtig an.
Oh wie schön. Deine Tochter ist so engagiert, da ist ein Erfolg ja sogar noch was schönes. Sie strengt sich furchtbar an und manchmal im Leben wird das belohnt☺️
Ich wünsche euch eine schöne Suche und ein glückliches Kinderstrahlen🥰
Kay, ich hätte da grundsätzlich anders gehandelt....wenn diese Ohrringe so einen emotionalen Wert haben, dann haben sie nichts in der Schule verloren....Schulalltag ist kein besonderer Anlaß. Und selbst bei jeder anderen Situation hätte sie ihn verlieren können, das passiert nun mal, ist schade....aber kein Weltuntergang.
Und nein, ich würde keinen Ersatz beschaffen, es wäre nicht dasselbe. So etwas ist nicht einfach ersetzbar. Und ich möchte auch gar nicht erst signalisieren, das man solche Dinge einfach ersetzen kann.
Wenn das jetzt wirklich kostbarer (also teurer) Schmuck war, dann war es einfach ein schlechtes und unpassendes Geschenk. Ich kenne das von früher, da bekommt man Schmuck und der ist dann so wertvoll, das er in seiner Schachtel verstauben mußte
---aber hey, dafür habe ich ihn noch heute, also staubt er seit vielen Jahrzehnten vor sich hin. Im Grunde totaler Schwachsinn. Wenn man in das Alter kommt, wo man mit solchen Schmuckstücken umgehen kann, dann passt er entweder nicht mehr oder wirkt halt doch kindlich.
Deine Tochter hat keinen Grund sich zu schämen, das wäre mir extrem wichtig zu vermitteln. Wie schätzt du denn die Patentante ein? Meine hätte garantiert für Ersatz gesorgt....das wäre aber ein ganz anderes Statement, als wenn ich Ersatz besorgen würde.
Im Grunde war es eine super Steilvorlage, nämlich das tolle Sachen nichts in der Schule verloren haben.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Da hast du recht es geht wohl um den emotionalen Wert.
Und nicht für uns Eltern ist es eine Katastrophe dass der Ohrstecker weg ist sondern für sie.
Die Patentante hätte bestimmt Mitleid und würde sehr empathisch reagieren und vermutlich sogar mit irgendwas anderem darüber hinweg trösten wollen.
Es sind Ohrringe vom Juwelier und anderen Schmuck trägt sie nicht da sie allergisch reagiert. Jedem von uns ist bewusst dass Schmuck verloren gehen kann.
Nicht anziehen und in der Schublade verstauben lassen ist für uns befremdlich.
Für meine Tochter ist echter Schmuck genauso wertvoll wie ein selbstgemachtes Perlenarmband, da geht es bei uns um was anderes als um Geld.
Und sie hat entschieden dass sie die Stecker nur dann tragen möchte wenn ein besonderer Tag ist. Für sie ist die Schule zumindest aktuell noch mehr als zauberhaft.
Tatsächlich würde ich ihr in die Schule aber nie die Kette, die sie von Oma und Opa zur Geburt bekommen hat mitgeben. Die Ohrstecker sind dagegen absolut alltagstauglich.
Liebe Grüße
Ohrstecker sind halt speziell - die kann man grad am Anfang nicht rausmachen, da sie ja ziemlich schnell wieder zuwachsen. Da ist ein Schultag zu lang...
Hallo.
Ich würde sofort losziehen und neue kaufen.
Wie du schon sagst, leidet sie darunter und sie hat es nicht mit Absicht gemacht.
Ich selbst würde für mich in so einenr Situationen auch losziehen und neue kaufen. Was würdest du denn für dich machen? Also ich erwarte von meinem Kind soviel wie ich von mir erwarte.
So sehe ich es auch. Eine erzieherische Massnahme wäre dort angebracht, wo das Kind ihm anvertraute Sachen unsorgfältig behandelt, absichtlich kaputt macht, gedankenlos liegen lässt etc. Es ist hier offensichtlich nicht der Fall.
Hmm...also irgendwie fühlt sich in mir etwas nicht stimmig an. Kinder sollten einfach keinen Schmuck tragen, den man nicht auch verlieren kann, ohne das finanzieller Schaden entsteht. DAs ist mal das erste. Also, wenn es jetzt echt so ist, dass ihr erwachsenen denkt "oh Gott, soviel Geld"...dann war es das falsche Geschenk.
Also aus finanzieller Sicht, sollten Kinder so einen Schmuck nicht tragen und auch aus Verantwortungssicht. Die Verantwortung "du darfst das nicht verlieren, dreckig machen" ist an manchen Stellen zu groß. Also in dieser Absolutheit. Sicher sollen Kinder lernen, dass man auf sein Zeug aufpasst und bei manchen Dingen sagt man es explizit dazu "Kind pass auf und bring das heile wieder mit", aber wenn es ein Schaden ist, wenn das Zeug weg, oder dreckig ist, dann wars eben nciht für ien kleines Kind gemacht.
Das macht Kindern auch Angst..also zumindest wenn es so streng gehandhabt wird "wenn du was verlierst oder kaputt machst ist es weg, es wird nicht ersetzt"...ohne zu differenzieren wie es passiert ist. Ganz ehrlich..dieser Grundsatz, gepaart mit teueren besonderen Ohrringen...ich würde mich nciht mehr frei bewegen können, hätte ständig schiss die Ohrringe zu verlieren.
Diesen Grundsatz finde ich wirklich doof. Ein zuverlässiges vorsichtiges Kind verliert etwas...ist voll traurig, macht sich Vorwürfe und die Eltern sagen "ja...wenn man was verliert, oder kaputt macht....". Ich bin ja oft zu hart und selbstkritisch mit mir...aber so würde ich nie mit mir umgehen. Erst recht nicht mit meinem Kind. Man muss doch differenzieren. War es Absicht, war es grob fahrlässig, kommt es ständig vor, ist das Kind immer unvorsichtig mit seinen Sachen und wertschätzt sie nciht, hat es den Anspruch, cih mach kaputt, du kaufst neu...Das liest sich bei deinem Kind überhaupt nicht so. Und ein Kind, dass so ist wie du deine Tochter bescheibst, das leidet grad sehr unter der Situation...und ich finde man sollte ihr dringend klar machen, dass sie nciht Schuld ist und keiner böse auf sie ist.
Man sollte ihr sagen, dass egal wie gut man aufpasst...solche Dinge können passieren. Und man kann ihr sagen, vielleicht magst du dir zu Weihnachten neue Lieblingsohrringe wünschen.Sensible Kinder, werden durch so eine Endgültigkeit (die sie nicht beeinflussen können, weil Unfälle passieren können) echt verängstig und gehemmt.
Mal unabhängig davon, dass das einer der Gründe ist, weswegen ich persönlich bei Grundschulkindern kein Freund von Ohrsteckern bin (also hängen bleiben, verlieren etc.). Ich würde das Ding nun nach Möglichkeit einfach ohne viel Aufhebens ersetzen und gut. Und zwar ohne, dass sie durch diese Tortur muss "pädagogisch wertvoll bei der Patentante zu beichten" - ist der Vorschlag ernst gemeint?
Wer Kindern in dem Alter Schmuck schenkt, muss damit rechnen, dass was verloren geht. Mensch, es sind Kinder. Die spielen, toben, wälzen sich auf der Erde....
Und dann eben einfach besprechen, dass der Schmuck lieber nur am Wochenende, zu Weihnachten und ähnlichen Anlässen getragen wird. Aber ehrlich - auch da kann was verloren gehen.
Ich vergass, nicht alles ist schriftlich eindeutig zu verstehen. Die mentalen Gänsefüsschen beim pädagogisch wertvoll haben gefehlt.
Als meine Antwort getippt wurde stand da einmal aus Prinzip nicht neu, einmal Pech gehabt und einmal armes Kind, der grosse Druck.
Ich halte nichts davon, aus allem ein Lehrstück zu machen. Aber von dem Kind die Chance zu geben, positive Erfahrungen zu machen, sehr wohl was.
Wenn Kind also unbedingt „pädagogisch wertvoll“ irgendwas lernen soll, dann doch, dass sich bemühen Erfolg haben kann, oder dass Patentanten lieb sind und man mit Ehrlichkeit auch mal positiv überrascht wird oder halt, wenn Mama das cool findet und unterstützt, auch mal nen bissl magische Momente.
Is doch egal, gehen wir halt neu kaufen, ist der schnödeste Ansatz, der mit dem geringsten Aufwand, aber auch dem geringsten Wohlgefühl fürs Kind einhergeht. Welches sich ja nun wirklich grämt und da mit einer tollen Auflösung rauskommen könnte.
Und Schmuck nur für das Kästchen oder daheim ist doch auch blöd. Sie wollen ihre Schätze lieben und zeigen dürfen.
Lernt man in den Madita-Büchern und der Geschichte zu ihrem schönen neuen roten Schuh schon.
Sorry, ich suche immer noch das Wohlgefühl fürs Kind dabei, tränenüberströmt vor der Patentante zu sitzen und zu "beichten" (in den heißgeliebten Anführungszeichen), dass einer der Ohrringe verloren ging und darauf zu warten, nun Absolution zu erhalten. Es ist ein Ohrring, Herrgott, der überall hätte verloren gehen können.
Ja, manche Situationen dürfen ganz "schnöde" und undramatisch für alle gelöst werden.
Daher gibt's von mir auch nur recht kurze Beiträge zu dem Thema, ich steh nicht so auf Drama und das Kind hat sich davon schon selbst genug gemacht. Ansonsten gehe ich mit den Ausführungen meiner Vorrednerin konform.
So viele Antworten und so viele verschiedene Ansichten.
Jede Mama ist anders und selbst wenn jede von uns in der gleichen Situation stecken würde würde sie wieder anders agieren.
Das ist nicht nur spannend sondern macht uns doch einzigartig.
Und in einem sind wir doch alle gleich. Wir wollen nur das Beste für unsere Kinder.
Pädagogik hin oder her. Sie bekommt von uns neue Ohrstecker. Das fühlt sich richtig an.
Bei uns beginnt nun die Familienzeit und ich werde frühestens Montag wieder rein schauen.
Ich wünsche euch einen respektvollen weiteren Austausch und danke nochmal für die Antworten.
Alles Liebe euch und euren Familien 🦋
Sehr gut 
Ach herrje, die Arme!
Das ist mir vor einiger Zeit auch beim Maske absetzen passiert...kann also auch Erwachsenen passieren. Ich habe den Stecker auch nicht wiedergefunden, war aber GsD in dem Fall nur Modeschmuck unter
10,00 €. Finanziell keine große Sache, aber ärgerich, weil sie noch recht neu waren.
Ich würde der Kleinen wohl erstmal signalisieren, dass so ein Missgeschick jedem passieren kann, es war ja wohl keine Absicht. Und sie bekäme selbstverständlich neue, idealerweise die gleichen, nochmal von mir. Aber da sie so engagiert ist, würde ich wohl auch erstmal die Plakate aufhängen. Vielleicht hat ja jemand wirklich diesen Ohrstecker zufällig gefunden. Wenn sich innerhalb der nächsten paar Tag aber nichts tut, würde ich dann mit ihr einkaufen gehen.
LG
Elsa01
Ich würde ihn auf jeden Fall ersetzen, denn einen Ohrring verliert man ja nicht, weil man nicht drauf aufpasst, liegen lässt oder so. Und gerade, wenn ihr die so viel bedeuten und diese gedanklich an diesen Tag gekoppelt sind.
Natürlich(!) würde ich den ersetzen! Die Kleine hat doch nicht aus böser Absicht ihren Ohrring mal kurz in die Weite geschmissen, sondern ganz dummerweise verloren.
Das ist mir auch als Erwachsene schon mit der ein oder anderen Sache passiert und wenn es etwas (auch wenn nur emotional) wertvolles war, dann tut das echt weh.
Ich stelle mir vor als Kind unter diesem emotionalen Druck leben zu müssen, dass wenn mir was abhanden kommt es keinen Trost bzw. Ersatz geben wird. Sehr fies. Klar, wenn's eine spezielle Brotdose war, die jetzt weg ist, dann gibt's halt nächstes mal nur noch eine 0815 Dose aus dem Tuppervorrat. Damit können Kinder schon leben und verstehen auch die logische Konsequenz.
Aber sowas wie ein ganz besonderes Geschenk? Kinder sind ja noch machtlos und können nicht einfach selbst entscheiden, sich etwas verloren gegangenes zu ersetzen. Ich habe als Kind auch mal einen Ohrring verloren auf dem Weg nach Hause, und auch ich denke 30 Jahre später noch dran, dass er mal da lag und nicht wieder aufgetaucht ist.