Hallo, ich bin gerade unsagbar traurig und weiß nicht ob wir richtig reagiert haben und wie wir weiter vorgehen sollen.
Unser Sohn (10) hat seit längerem seinen besten Freund (12).
Der Junge ist täglich bei uns und ich habe das Gefühl das es ihm zu Hause nicht so gut geht. Fängt damit an, dass unser Sohn noch nie zu ihm zum Spielen durfte. Angeblich weil immer nicht aufgeräumt ist und deshalb keiner zu ihm kommen darf. Die Mutter habe ich nur 2-3- mal gesehen als die beiden zusammmen in der Grundschule waren und viel haben wir nicht geredet. Er hat noch 3 kleinere Geschwister und es geht da wohl immer recht wuselig zu. Der Junge ist sehr dünn und hat immer hunger wenn er zu uns kommt. Irgendwie tut er mir immer etwas leid aber vielleicht bin ich da auch falsch davor....
Jedenfalls tut der Junge unserem Sohn echt gut. Er ist genau das Gegenteil von unserem Sohn, der sehr aktiv ist und zappelig ist. Er ist sehr ruhig und die beiden kommen super klar und können toll miteinander spielen. Außerdem habe ich ihn immer als sehr vernünftig empfunden. Während unser Sohn mit anderen gerne mal Blödnsinn gemacht hat, ist das mit diesem Jungen noch nie vorgekommen.
Nun bin ich letzte Woche stutzig geworden weil mein Karten-Portemonaie in unserem Schlafzimmer auf dem Nachttisch lag. Wie es da hingekommen ist war mir ein Rätsel weil ich es nicht gebraucht habe. Es sind nur Krankenkassenkarten und Bonuskarten u.s.w. darinnen, kein Geld. Da ich aber manchmal auch recht tüddelig bin , konnte ich es aber auch nicht ausschließen das ich es selber dort hingepackt habe. Aber irgendwie blieb ein blödes Gefühl zurück.
Heute Morgen habe ich in mein Geldportemonai geguckt und wusste das ich auf jeden Fall noch einen 50,-Euro Schein hatte.
Der Freund von unserem Sohn war heute wieder bei uns. Ganz stolz hat er uns erzählt das er in Mathe eine 1 geschrieben hat. Irgendwann wollten die Jungen denn nach Rewe um sich etwas zu trinken zu kaufen, dafür habe ich den beiden 3 Euro gegeben.
Als sie denn wieder kamen erzählte unser Sohn uns denn das sein Freund ihm eine 10,-Euro Karte für Google geschenkt hätte weil er ja für seine 1 von seiner Familie 60,- Euro bekommen hat.Sich selber hatte er eine Karte für 50,- Euro gekauft.
Da wurde ich stutzig und wollte in mein Portemonaie in meiner Tasche gucken. Es war nicht da....Ich habe es denn im Flur auf einem kleinen Schrank gefunden und die 50 Euro waren weg.
Mein Mann war schon zu Hause und wir haben den Freund gleich angesprochen im Beisein von unserem Sohn. Natürlich hat er erstmal gesagt das er das nicht war aber als ich sagte das ich seine Mutter anrufe und nachfrage fing er an zu schluchzen. Ich habe ihm denn gesagt das jeder mal einen Fehler macht aber man denn auch dazu stehen muss.
Dann hat er es zugegeben.
Er hat versprochen es morgen zurück zu zahlen. Und wir haben erstmal eine weile geredet....
Ich habe ihm auch gesagt das wir ihn doch gerne mögen und das sowas nie wieder vorkommen darf. Das hat er mir natürlich versprochen.
Jetzt ist alles irgendwie blöd. Ich weiß garnicht ob das jetzt so richtig war oder ob ich nicht gleich die Mutter hätte kontaktieren sollen. Mein Mann meinte wir sollten ein paar Tage warten und sie sonst kontaktieren wenn er uns das Geld nicht bringt.
Aber wo sollte er das herhaben??? Klaut er es jetzt von seiner Mutter?n Oder ob er ehrlich zu seiner Mutter ist? Wie reagieren seine Eltern überhaupt? Ich kenne die ja garnicht.
Unser Sohn ist auch völlig verunsichert und weiß garnicht ob er mit ihm noch spielen will. Andererseits ist er sein bester Freund und es wäre für ihn ein großes Loch wenn er weg wäre.
Was würdet ihr machen?
Freund vom Sohn hat uns beklaut :-(.....Lang !
Ja, das war nicht richtig.
Wenn dir schon schwant, dass es der Freund vom Sohn war, von dem du weißt, dass er wohl aus eher instabilen Verhältnissen kommt, warum um Gottes Willen stellst du das Kind vor allen bloß?
Natürlich ist klauen nicht richtig. Aber hättest du deinen eigenen Sohn so bloß gestellt?
Das Kind zur Seite nehmen und ein Vier-Augen-Gespräch führen, so wie du es auch mit deinem eigenen Sohn machen würdest. Dann das Gespräch mit den Eltern suchen, auch wenn du die Mutter nur wenig gesehen hast. Wenn es der beste Freund eures Sohnes ist, sollte es ja möglich sein, dass du mal mit seinen Eltern in Kontakt kommst.
Man kann sowas auch klären, ohne ein Kind zu brüskieren, und trotzdem vermitteln, dass Klauen unter keinen Umständen bei einem zuhause geduldet wird.
Warum seid ihr nicht gleich in den Laden gegangen, hast die Kinder die Karten zurückgeben lassen und gesagt, dass die Kinder das ohne elterliche Erlaubnis gekauft haben? Bin mir sicher, dass das Geschäft das Geld zurück zahlen müsste.
Ich finde nicht das wir den Jungen brüskiert haben. Du tust ja als wenn ich Nachbarn oder Freunde dazu geholt habe. Wir haben vernünftig mit ihm geredet und haben ihn weder beleidigt oder rausgeschmissen.
Ob der Kontakt zu den Eltern sinnvoll wäre weiß ich nicht. Ich weiß nicht wie die reagieren oder was dem Jungen denn blüht.
Die Karten hatten die Jungen schon eingelöst, da wäre einfach zurück geben wohl nicht so einfach gewesen.
"Mein Mann war schon zu Hause und wir haben den Freund gleich angesprochen im Beisein von unserem Sohn."
Das sind schonmal 3 Personen eures Haushalts "gegen" ein fremdes KIND, dem in der Situation niemand zur Seite stand.
Dass er es zugeben musste und er Unrecht getan hat, gar keine Frage.
Aber du fragst ja nun nach Meinungen und das ist eben meine Einschätzung. Ich finde das Setting und die Art wie ihr ihn zur Rede gestellt habt war unangemessen, noch dazu vor eurem Sohn.
Wenn dir wirklich was an dem Jungen liegt, mit dem dein Sohn befreundet ist, würde ich schon mal das Gespräch mit der Mutter suchen. Allerdings nicht vorwurfsvoll, sondern einfach sachlich. Wenn mein Sohn die Eltern seines Freundes beklaut würde ich das wissen wollen.
Ein bisschen traurig ist das ganze schon, vor allem der Anlass und das Lügengerüst darum. Wenn der Freund wirklich eine 1 hatte, hat er sich wohl gewünscht, dass es honoriert wird. Vielleicht wird es das nicht, und er hat sich "selbst belohnt". Was natürlich nicht richtig ist und was man auch vermitteln kann, aber was dennoch traurig ist.
Kann er das Geld vielleicht irgendwie "abarbeiten"?
Rasen mähen, Autowaschen oder sonstwie helfen? Ich hätte sonst die Befürchtung, dass er sich das Geld aus Angst irgendwie besorgt...
Das würde ich ihm anbieten und die Eltern erstmal raus halten. Ich denke, er hat eine zweite Chance verdient.
Das finde ich eine richtig gute Idee !
Ich weiß wirklich nicht, ob ich bei einem 12-Jährigen die Eltern schon "raushalten" würde bei so etwas Großem. Er ist noch keine 17 oder so.
Vielleicht sehe ich das falsch, weil unser Großer ja auch erst 7 ist, aber als Mutter würde ich schon wissen wollen, wenn mein Kind (und ja, er ist noch ein Kind!) eine andere Familie beklaut oder etwas anderes in dieser Richtung vorf#llt. Ich hätte als Mutter auch gern die Möglichkeit mit meinem Kind darüber zu reden und dahingehend einzuwirken.
Würde man mich da "raushalten", käme mir das wie eine Lüge vor. Wie fühlt man sich denn als Mutter, wenn man in einem halbe Jahr erfährt, dass das eigene Kind seit Monaten die Freundesfamilie bestiehlt? Nur mal als Beispiel, aber ich denke, beim 3. oder 4. Mal würde man ja dann doch die Eltern informieren. Und dann zu sagen "Ist nicht das erste Mal" käme bei mir als Mutter doch sehr überraschend an. Da sagt mir mein Gefühl, dass ich da gerne von Anfang an Bescheid gewusst hätte.
verzeih ihm einfach
ich finde du hast richtig reagiert
frag ihm wie er das geld zurückzahlen kann
Puh, das ist ja schon ne Hausnummer....ich denke ich wäre da nicht so ruhig geblieben.
Der Junge ist 12 Jahre alt, fast strafmündig. Er weiß, was er da getan hat und er hat ja auch danach gesucht, das macht es für mich noch schlimmer.
Familienverhältnisse hin oder her, er hat euch bewußt beklaut. Also auch irgendwie euren Sohn, seinen Freund. Wer so wenig Hemmungen in dem Alter hat, da frage ich mich schon was als nächstes kommt und ob diese Freundschaft wirklich gut ist.
Ich bin ehrlich, gerade weil es nun mal kein kleines Kind mehr ist, ich wäre stinksauer und wer mich/uns beklaut, dem vertraue ich nicht mehr und diese Person wäre in meinem Haus nicht mehr willkommen. Das wäre für mich ein Angriff auf meine/unsere Privatsphäre und die hätte klare Konsequenzen.
Worte und evtl Ersatz wären mir nicht genug, das kann man mit kleinen Kindern machen, aber nicht mehr mit 12 jährigen. Laß dir mal bitte durch den Kopf gehen, das er ja explizit danach gesucht hat.....das ist schon ein ziemlich kriminelles Potenzial.
Ich würde da auch mein Kind im Blick haben, wieviel kann eine Freundschaft wert sein, wenn der Freund keine Skrupel hat einen zu beklauen? Im Grunde nichts.
Und ich finde auch, das der Junge da jetzt deutlich spüren muß, das er da massiv Grenzen überschritten hat. Natürlich wird er das Geld nicht bringen, er wird wahrscheinlich nicht mehr kommen....sollte er noch einen Rest von Schamgefühl haben.
Und ja, egal wie die Verhältnisse zu Hause sind, die Mutter gehört informiert. Würdest du nicht wissen wollen, wenn dein Kind so etwas abzieht?
Bin da ganz bei Dir!
Wie sie alle den klauenden 12-jährigen armen Jungen in Schutz nehmen, der bewusst die Karten-Börse suchte (Indiz) und dann tatsächlich aus der Geld-Börse Geld genommen hat (Fakt) ohne Scham!
Wer mich beklaut, hat verloren. Hat mein Bruder auch mal getan, ich habe ihn monatelang gemieden und habe klar zu verstehen gegeben, dass ich keinen Kontakt zu einem Dieb haben will. Ok, das war Familie und ggf schlimmer. Er gab das Geld zurück aber ich wollte nie wieder eng mit ihm sein, Vertrauen war weg.
Aber ein 12-jähriger, der seinen "besten" Kumpel in so eine Situation bringt, da er des besten Kumpels Mutter Geld aus der Börse klaut, na gute Nacht..
TE, Dein Sohn darf sich gern fragen ob er noch mit ihm befreundet sein möchte. Ich finde es auch gut, dass er es mitbekommen hat. So hat er die Wahrheit mit eigenen Augen mitbekommen ohne "andere" Geschichte des Freundes, wenn er es ihm später erzählt hätte. Hätte er dem Freund dann mehr geglaubt als den Eltern? Ihm verboten mit dem Jungen zu spielen und dann käme die Rebellion doch mit ihm Kontakt zu haben, weil er denkt die Eltern lügen und der arme Junge wäre nur missverstanden worden? Abrutsch in "schlechte" Angewohnheiten, Lügen, Eltern boykottieren, Klauen? etc pp
Ihr habt alles richtig gemacht. Das Geld muss er zurück geben, egal wie die Verhältnisse zu Hause sind. Er ist 12 und kann nun lernen was es heißt Mist gebaut zu haben.
Ich sehe es teilweise genauso wie du und bin teilweise auch der Meinung das es besser wäre den Kontakt zu beenden.
Auf der anderen Seite löst dieser Junge bei mir immer Mitleid aus...Ich weiß auch nicht genau warum. Er ist so still und ruhig, so anders wie unser Sohn und seine anderen Freunde. Immer höflich und zurückhaltend. Ich habe immer das Gefühl das er es nicht einfach hat. Aber vielleicht ist das auch einfach seine Art und ich interpretiere da etwas rein, was es garnicht gibt.
Ich fühle mich wirklich hin und hergerissen.
Auf der einen Seite möchte ich ihm eine Chance geben auf der anderen Seite stehe ich komplett hinter deiner Meinug. Er hat gezielt nach Geld gesucht und das auch nicht zum ersten mal. Und es könnte auch sein, das es noch mehr gab von dem wir garnicht wissen.
Hallo.
Neulich hatten wir eine ähnliche Situation. Allerdings umgekehrt. Mein Sohn war bei einem Freund und hatte sich Teile von Playmobil in die Hose gesteckt. Die anderen Kinder haben dies gesehen, und kamen daraufhin sofort zu uns nach Hause. Ich war natürlich nicht erfreut, aber dankbar das mir Bescheid gegeben wurde. So konnte ich in Ruhe mit meinem Sohn reden. Er ist zwar „erst“ 7, aber dennoch, klauen geht auf keinen Fall. Er hatte sich entschuldigt und nun ist’s gut.
Da du nicht weißt wie seine Eltern reagieren würden, hätte ich auch erstmal so gehandelt wie du. Ich glaube sogar, dass ich ebenfalls auf die 50€ verzichten würde. Je nach dem ob es mir nun selbst ein Loch in die Finanzen gerissen hätte oder nicht. Du beschreibst den Jungen als einen ruhigen Gesellen der ja eigentlich niemandem was antun möchte. Schwierige Situation. Aber ja, vermutlich würde ich „Schwamm drüber“ sagen. Ihr habt mit ihm gesprochen, er hatte Einsicht. Das ist doch gut. Ausschließen würde ich ihn nicht. Schon gar nicht wenn seine Familienverhältnisse nicht die dollsten sind.
Also, WIR würden auf JEDEN Fall wissen wollen, wenn eines unserer Kinder als Gastkind „Mist baut“. Auch dass wir einen möglichen Schaden reglementieren können.
Und klauen ist ja nochmal ne ganz andere Hausnummer 😱.
Wie du schreibst, wo soll er nun die 50€ bekommen? Ich würde die Eltern kontaktieren und erklären, was vorgefallen ist.
Nichtsdestotrotz würde der Junge von uns eine 2. Chance bekommen, sobald das Geld zurückgegeben wurde. Einen faden Beigeschmack würde die Sache allerdings bei mir hinterlassen und ich würde mein Portmonee so deponieren, dass es andere nicht finden 🫣 (muss ich zugeben).
Reglementieren, danke für diesen Lacher!
Woher soll der Junge das Geld nehmen?
Ich denke sie meint nicht reglementieren sondern entschädigen. Und sie redete von sich als ELTERNteil. Wenn sie als Eltern es wüssten, dann könnten sie für den Schaden, den ihr Kind angerichtet hat, aufkommen. Deshalb würde sie es wissen wollen.
Sie schreibt nichts davon, dass der Junge irgendwo her 50€ auftreiben soll.
Für dieses Mal würde ich auf die 50 Euro verzichten....
Und beim nächsten Mal ein Fass aufmachen.
Ich würde ihn fragen, ob er das Geld hat und zurückzahlen kann, ohne es zu klauen oder die Eltern zu belügen (ich brauch 50 € für die Schule). Kann er das nicht, hat er die Wahl zwischen Eltern informieren oder abarbeiten.
Hierbei würde ich aber drauf achten, dass sich dein Sohn nicht als "der king" sieht, wenn er mit einer Cola auf der Terrasse sitzt und der Freund den Rasen mäht. Sollte er freiwillig beim Abarbeiten helfen, würde ich das hingegen zulassen, dass die vereinbarte Arbeit geteilt wird.
Ansonsten würde ich ebenfalls "unauffällig" Geld hinlegen und dem Jungen vorher noch mal eindringlich klar machen, dass wenn er noch mal klaut er Hausverbot kriegt und seine Eltern von beiden Fällen erfahren. Dann weiss er, was auf ihn zukommen würde und entscheidet selbst, ob er das in Kauf nehmen würde.