Guten Tag,
wenn ihr eine Konfliktsituation mit eurem Kind hattet wo ihr selber etwas emotionaler geworden seid und wütend gewesen seid , das kind aber daraufhin oder danach weint schafft ihr es dann immer sofort zu trösten und die eigene Wut sofort beiseite zu schieben ? oder kann es auch sein , dass ihr mal kurz den Raum verlasst ohne zu trösten und erst danach wenn sich alle beruhigt haben kurz darüber zu reden ? Oder bietet ihr immer direkt Trost ganz egal welche gefühlsstimmung die gemeinsame vorherige Situation bei euch ausgelöst hat?
Ist das weinen lassen ?
Wie alt ist das Kind?
4 Jahre und 5 Monate
Ich dachte, du schreibst von einem Säugling! In dem Alter musst du dir um solche Fragen wirklich keine Gedanken mehr machen. Es ist ja nicht so, dass sich das Kind nicht fortbewegen könnte, nicht wüsste, dass du auch im anderen Raum weiterexistierst, sich ausser mit weinen nicht anders mitteilen könnte und deine Emotionen nicht deuten könnte. Du kannst deinem Kibd sagen, dass du kurz etwas Ruhe brauchst und dann gleich für es da bist. In dem Alter versteht es das.
Mein Sohn ist jetzt schon ein gutes Stück älter. Früher kam es bei uns auch zu solchen Situationen. Meine eigenen Gefühle komplett beiseite schieben und trösten konnte ich dann auch nicht immer sofort. Wenn es aber soweit kam, dass mein Sohn geweint hat, weil ich zu laut geworden bin, habe ich mich kurz zusammengerissen, mich auf Augenhöhe begeben, mich fürs Lautwerden entschuldigt und ruhig und sachlich mitgeteilt, dass ich jetzt gerade wütend bin und mich kurz beruhigen muss. Erst dann bin ich in eine andere Ecke des Raumes oder aus dem Zimmer gegangen. Wenn ich dann innerlich wieder halbwegs ruhig war, konnte ich trösten und über die Situation sprechen.
Ich stimme den beiden Anderen Kommentaren zu und möchte ergänzen:
ich denke das sich nienand von jemandem getröstet fühlt der innerlich noch auf 180 ist.
Bleib authentisch und fair.
Also ich finde, dass es sogar schädlich ist, seine Gefühle zu verdrängen und so zu tun, als wäre man nie wütend, traurig oder frustriert von der Situation.
Wie soll ein Kind denn lernen, dass diese Gefühle ganz normal sind und jeder halt lernen muss, damit umzugehen?
Bleib authentisch, rede mit deinem Kind und dann beruhigt dich erstmal, dann kannst du trösten :)
Meine Argumentation und mein Handeln früher geht total in die andere Richtung.
Wenn ein 4jähriger mich auf die Palme bringt, dann sag ich ihm das und auch, dass ich jetzt mal kurz Luft holen muss, weil er so drauf war (oder sowas gemacht hat) und verlasse den Raum. -- Er soll merken, dass er da übertrieben hat.
Trösten? hm.... eher später in beruhigtem Zustand sagne, dass sein Verhalten nicht okay war --- Trösten wäre da nicht mein Wort für.
ab dem Alter, wo die Kids es verstanden haben und es mit dem kleineren Nachts so anstrengend war, dass ich vor lauter Kopfschmerzen nicht mehr geradeauskucken konnte, hab ich den großen auch gesagt, sie sollen jetzt mal ne halbe STunde alleine spielen, weil ich so Kopfweh hab und mal die Augen auf dem Sofa zu machen muss. --- Das müssen Kinder minutenweise auch in dem Alter schon mitkriegen. -- Du bist kein Automat und sie müssen auch schon in dem Alter ein Stück Rücksichtnahme lernen - oder eben auch mal alleine gelassen auf dem Teppich sitzen, wenn Mama draussen mal nach einer Konfliktsituation Luft holen muss. Also trösten ist das letzte, was da angesagt ist. eher Luft holen und dem alter entsprechend zurechtweisen oder die Situation erklären.
KOmmt aber auf die Situation an. - ich spreche jetzt von den Schreieren, die in dem Alter gerne mal entstehen, wenn das Kind austestet, provoziert, - es übertreibt.