Klischee-Denken, kümmern sich Mädchen mehr um ihre Eltern als jungs?

Hallo,

wir haben noch keine Kinder. Ich hatte letztens das Thema Kind mit meiner Kollegin. Wir sprachen über das Geschlecht und ich sagte, dass ich mir so sehr ein Mädchen wünschen würde. Hauptsache gesund, keine Frage. Aber ich glaube jeder hat doch insgeheim ein „wunsch Geschlecht“.

Jedenfalls ging es dann um dieses Thema und meine Kollegin sagte, dass sie in ihrem Bekanntenkreis folgendes beobachtet hat:

Und zwar, dass sich Mädels mehr um ihre Eltern kümmern. Sie meinte damit Sachen wie im Haushalt helfen, für einen da sein im Sinne von trösten wenn auch mal die Eltern Kummer haben… und das Mädchen sich ihren Eltern mehr anvertrauen und sozusagen mehr Rücksicht auf die Eltern nehmen, auch mal fragen ob sie bei anderen dingen helfen sollen wie zb Einkäufe erledigen etc.. und den Eltern quasi „weniger Kummer machen“ weil sie empathischer sind etc…

Ich denke das ist alles Sache der Erziehung, aber wie sind so eure Erfahrung mit euren Kindern?

Das richtet sich wahrscheinlich eher an die, die schon ältere Kinder haben 😊

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Meine Güte geht mir das Gendertrhema auf den Keks. #augen

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Dann musst du es ja nicht lesen!
Ich verstehe nicht, dass man heute scheinbar gar nichts mehr in die Richtung "Mann- Frautypisch" oä diskutieren darf, weil dann sofort wieder irgendjemand mit dieser moralistischen Gender-Keule daherkommt. Das nervt dann mindestens genauso.

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Ich finde auch, dass das Klischeedenken richtig nervt.

Viele kapieren aber den Kern des Problems gar nicht. Und das ist so anstrengend. Da kommt direkt „nichts darf man mehr sagen!“ -> nee, das ist Quatsch!

Du bist eine Frau und kümmerst dich gerne um deine Eltern? Schön! Weiter machen, unbedingt!

Aber mal überlegen, warum es zufällig überdurchschnittlich oft Frauen sind, ist halt doch interessant. Und da sind wir wieder bei der Sozialisierung.

Man kann das „typisch Mann/typisch Frau“ nämlich sehr gerne hinterfragen und geschichtlich gab es da ja auch ganz oft einen Wandel, also muss es ja nicht am Geschlechtsorgan an sich liegen.

Ich finde es spannend, das genau zu beobachten. Trotzdem kann es individuell ganz andere Gründe geben, das spricht auch keiner ab.

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Empathischer im Sinne von, ein Mädchen macht zb eine bestimmte Sache nicht, weil sie weiß dass es ihre Eltern traurig machen würde und möchte diese somit nicht enttäuschen

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🤣🤣 also in meinem Umfeld waren eher die Mädchen als Teenager/junge Erwachsene die, bei denen man die Hände überm Kopf zusammen geschlagen hat. 😅 Mich selbst nicht ausgeschlossen 🙈🙈
Was DAS angeht, bin ich so froh, dass ich Jungs hab.

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Ja, alles Sache der Erziehung und eine Frage des Charakters.

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ds ist erziehung. wenn du bei deinem Sohn mit "jungs sind halt bockiger" und bei deiner Tochter mit "musst du halt jetzt trotzdem machen" arbeitest, klar werden die dann so.
mein Mann hat 3 schwestern und ist derjenige der früher am meisten geholfen und jetzt noch den engesten kontakt hat.

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Ich kann dir zu meinem Mann und mir was erzählen: beide sind jeweils 2 Geschwister, 1 Mädchen, 1 Junge.

Bei mir:
Ich (Mitte 30) bin nach der Schule 300 km weg gezogen, mittlerweile lebe ich wieder "nur" 20 km entfernt mit meinem Mann, wir sehen meine Eltern im Schnitt alle 2 Wochen, telefonieren 1- 2x die Woche.
Mein Bruder (Mitte 30): lebt zuhause, hat mittlerweile das Haus der Eltern übernommen, steckt seine ganze Energie da rein, hilft ihnen in allen Alltagsthemen etc.

Bei meinem Mann:
Seine Schwester (Mitte 40) lebt 200 km weit weg, kommt ca alle 2 Monate mal und telefoniert ca einmal die Woche mit ihrer Mama. Sie verstehen sich prima, aber die Schwester lebt ihr Leben- ohne sich groß für ihre Mama verantwortlich zu fühlen. Ok, als ihr Vater starb, hat sie 2 Wochen Urlaub genommen und war da, aber sonst ist sie ständig auf Achse und liefert eher mal Schmutzwäsche etc Bei ihrer Mutter ab, als der zu helfen 😅🙈

Mein Mann (40) lebt in der Nähe der Mutter und ist ca jeden 2. Tag mal kurz drüben um etwas zu helfen, zu organisieren, zu besprechen etc. Auch ich sehe meine Schwiegermama viel öfter als meine eigene Mama, weil sie eben so nah wohnt und mein Mann sich sehr um sie kümmert.

Du siehst- hat nix mit dem Geschlecht zu tun. 😅

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Also genau andersrum 😂
Danke für die Antwort 😊

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Kann ich so nicht bestätigen.

Mein Vater hat zB einen Bruder und 5 Schwestern. Als die Eltern gepflegt werden mussten und Hilfe brauchten waren er, mein Onkel und eine meiner Tanten stark involviert.

Bei meiner Mutter (2 Brüder und 3 Schwestern) hat meine Mutter das meiste gemacht und dann einer ihrer Brüder. Der hätte gerne mehr gemacht, war aber beruflich eingespannt und wohnte nicht so nah.

Ich habe eine Schwester und einen Bruder. Ich würde sagen, dass wir alle drei „Kümmerer“ sind.
Mein Bruder geht jede Woche eine große Runde mit meinem Vater. Da besprechen sie gegenseitig Sorgen und Nöte. Also auch solche Dinge deckt er ab.
Dafür ist er sehr schlecht im Geschenke besorgen und überlässt das uns. ;-)

Mal sehen wie das bei unseren beiden Töchtern und unserem Sohn wird.

Ich denke das ist neben Erziehungssache eine charakterfrage. Und kommt drauf an wo man wohnt und was man beruflich macht.

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Meinen Sohn und meine Tochter habe ich so erzogen, dass beide genau dasselbe im Haushalt konnten, nämlich absolut alles. Die "Lust" zu helfen, war bei Beiden gleichwertig wenig ausgeprägt, half ihnen nur nichts 😎
Alles andere, was Du aufführst, sind recht naive Klischees, die ich Dir in beiden Richtungen widerlegen könnte. Es gibt vollkommen ignorante Töchter genauso wie fürsorgliche Söhne.
Das Einzige ist, ein Schwiegersohn ist echt meistens weitaus unkomplizierter und anspruchsloser als eine Schwiegertochter.
Ich kenne keinen einzigen Fall, wo ein Schwiegersohn eine Familie komplett durcheinander brachte, bei Schwiegertöchtern bringe ich leider locker mindestens ein halbes Dutzend echt schlimmer Fälle zusammen.
Du wirst Dich überraschen lassen müssen 😊
LG Moni

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Kann ich nicht bestätigen und halte ich für ein Klischee.
Mein Vater fährt jede Woche 40 km einfach zu seiner Mutter, um sich zu kümmern und zu helfen. Alles im Haus und im Garten, Behördenkram etc macht er. Seine Schwester macht quasi nichts, obwohl sie nur 15 Minuten entfernt wohnt.
Der Mann einer guten Freundin kümmert sich sehr um seine Eltern. Seine Schwester fast gar nicht, obwohl sie im Gegensatz zu ihm noch keine eigene Familie mit Kindern hat, die ihre Zeit bräuchten.
Ich bin seit dem Abitur mindestens 200 km von meinem Elternhaus entfernt. Wäre etwas, würde ich mich natürlich kümmern, aber schon allein durch die Entfernung kann ich das kaum.
Mein Mann hat zwei Brüder, die jede Woche mehrmals bei den Eltern aufschlagen, viel Kontakt wollen und helfen.
Du siehst: Charaktersache und auch Wohnortfrage.

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Ich habe keine Tochter (mehr), aber die Jungs sind sehr hilfsbereit.
Unser erwachsener Sohn kommt ja meistens zu Ausflügen und in den Urlaub nicht mehr mit, empfängt uns aber bei Heimkehr mit Essen, letzte Woche zum Beispiel mit Linsen-Dal und Zimtschnecken. Find ich toll.