Schubsen mit 3 Jahren, wer kann helfen?

Hallo, unserer Sohn ist gerade 3 geworden und geht seit einem Monat in einen Kindergarten.
Seit ein paar Wochen beobachte ich, dass er andere Kinder beim Spielen schubst. Zum Beispiel wenn ihm irgendwas gerade nicht in den Kram passt. Ich versuche in solchen Situationen seine Gefühle Ernst zu nehmen. Aber dennoch ist mir wichtig, dass er merkt, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist.
Nun meine Frage: wie seid ihr mit solchen Verhaltensweisen umgegangen? Ist es gut, dass Kind komplett aus der Situation zu nehmen und bei einem Treffen beispielsweise nach Hause zu gehen, wenn mehrmals geschubst wurde?
Wann wurde es bei euch besser und was hat geholfen?
Danke schonmal

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Hallo,

Ich finde es genau richtig, wenn du nach mehrmaligen Schubsen ( 3. mal meines Ermessens nach) mit ihm Nachhause gehst. Beim zweiten Mal würde ich die Konsequenz anmelden und beim 3. mal konsequent Nachhause gehen. Immer das Gespräch suchen aber erst nachdem er sich beruhigt hat. Alleine dem geschubsten Kind gegenüber finde ich wichtig, dass gehandelt wird und man bei sowas nicht zuschaut.

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Ich habe eine Bekannte, die leider nie die angemeldeten Konsequenzen durchgezogen hat ( deswegen meiner Meinung nach nichts aussprechen was ich nicht auch wirklich durchziehe) der Junge geht jedenfalls über Tische und Bänke. Es gibt einfach Charaktere die, die Grenzen mehr testen als andere. Auch schon bei den ganz kleinen und mit drei versteht er das auch schon ganz gut.

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Ich hab übrigens in dem Alter auch noch viel mit im Sandkasten etc. Gesessen und konnte dann frühzeitig schlichten und positive Erlebnisse im Spiel zu schaffen :)

Jetzt höre ich aber auf, sorry 🤪

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Ich finde wichtig, genau hinzuschauen. Ist er denn sprachlich so fit, dass er es anders lösen könnte? Oder macht er das eher, weil er sich noch nicht so gut ausdrücken kann? Ich würde immer ein Auge drauf haben und versuchen, auch schon vorher einzugreifen bzw. Ihm Alternativen aufzuzeigen.

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Hallo,

ich finde immer das allerwichtigste, gerade in dem Alter, dass das Kind SOFORT eine Rückmeldung bekommt. Und zwar deutlich.

Also nicht aus zwei Meter Entfernung "Paul-Lukas, wenn ich das noch mal sehe gehen wir nach Hause".
(Da würde ich als Paul-Lukas auch ausprobieren, ob das wirklich passiert...).

Sondern hinspringen, Kind sanft bei den Schultern nehmen, Blickkontakt herstellen und klar und deutlich sagen "Paul-Lukas, Kinder werden nicht geschubst!"

Danach kann man, je nach Situation, über eine Alternative reden.
- Ich weiß, du wolltest dieses Spielzeug haben. Aber das hat gerade Xy, du kannst erstmal das hier nehmen.
- Ich habe gesehen, dass Xy dir zu nahe gekommen ist. Du kannst ihm sagen "geh weg", aber du darfst nicht schubsen.
-...

Wenn man direkt daneben sitzt reicht oft auch schon ein direkter Körper- und Blickkontakt: "Paul-Lukas, du weißt, dass nicht geschubst wird!"
Wenn das so klar ist, kann man beim zweiten oder dritten Mal die Konsequenz ankündigen und dann beim darauffolgenden Mal wirklich gehen.

Aber das A und O ist eine schnelle Reaktion der Eltern.
DAS prägt sich ein.
An eine angekündigte Konsequenz zu denken, während man spielt, ist nämlich total schwierig für ein kleines Kind. Eine echte, intellektuelle Herausforderung. Eine direkt folgende Reaktion prägt sich aber ein und wird eher abgerufen, wenn das Kind sich plötzlich in derselben Situation wiederfindet und im Begriff ist, zu schubsen.

LG

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Hallo,
Körperlichkeiten kommen oft dann zum tragen, wenn die Worte dafür noch fehlen...

Beim Schubsen klar signalisieren, dass es unerwünscht ist. Stimmt, rausnehmen..
Und versuchen Worte zu finden, die er nutzen kann...

Was konkret helfen könnte hängt auch etwas von der Persönlichkeit des Kindes ab...
Jeder braucht etwas anderes....

lg Tanja