Mein Sohn ist 16 Monate alt und ich bin so unfassbar frustriert, traurig und genervt... Unser Alltag besteht gefühlt nur aus Wutanfällen, Frust, schlagen und beißen😭
Er ist sehr aktiv und macht STÄNDIG Dinge, die ich nicht durchgehen lassen kann, weil er damit entweder sich selbst in Gefahr begibt (auf die Straße laufen, vorwärts allein die Treppe runter gehen usw.) oder Sachen kaputt macht (mit schweren Dingen gegen die Febsterscheibe schlagen) oder mir, der großen Schwester oder dem Papa weh tut (schlagen, beißen).
Egal, wie man es angeht (Alternative anbieten, möglichst vorausschauend handeln usw.) es wird einfach ALLES mit einem mega Wutanfall quittiert, bei dem er um sich schlägt und schreit wie verrückt.
Gestern war ich mit ihm auf dem Spielplatz. Dort wollte er aber nicht bleiben, er wollte auf den Gehsteig laufen (war okay für mich) von dort aber zwischen den geparkten Autos durch auf die Straße. Ich habe ihn dann festgehalten und hochgenommen- Geschrei. Auf dem Spielplatz habe ich ihn wieder runter gesetzt, er wollte aber nur immer wieder zurück auf den Gehsteig und dann auf die Straße. Jedes Mal hat er gebrüllt wie verrückt und sich nur immer mehr hineingesteigert, bis ich ihn schreiend in der Karre angeschnallt habe und gegangen bin. Jede Ablenkung hat nicht funktioniert.
Oder er beißt der Schwester (8 Jahre) beim Spielen ins Bein, wir nehmen ihn weg, er brüllt und schlägt nach uns. Sobald man ihn runter setzt, rennt er wieder zu seiner Schwester und versucht erneut, sie zu beißen.
Es ist so wahnsinnig anstrengend und ich frage mich langsam, ob das noch normal ist oder mit meinem Kind wirklich etwas nicht stimmt. Sehr oft dreht er beim Spaziergang auch einfach um und rennt in die falsche Richtung (das finde ich eher normal in dem Alter), er rastet aber sofort total aus, wenn man ihn bei der Hand nehmen möchte oder sonstwie daran hindert, wegzulaufen. Mit der Schwester konnte man in dem Alter auch schon ganz gut spielen oder Bücher ansehen. Das interessiert ihn alles nicht, er möchte am liebsten nur umherrennen und toben.
Ich merke auch, wie mein Verhältnis zu ihm darunter leidet. Die große Schwester war sehr lieb und umgänglich und jetzt so was... Ich bin nur noch genervt von meinem Kind 😢
nichts funktioniert
Das erinnert mich an meine beiden jüngeren Söhne als sie klein waren.
Kann sein, dass "was nicht stimmt", nur könnte man das jetzt wahrscheinlich sowieso noch nicht diagnostizieren. Du kannst nicht viel ändern momentan. Macht euch das Leben so leicht wie möglich. Wenn etwas nicht klappt, macht was anderes. Sorg dafür, dass du "Erholungszeit" hast. Er kann, warum auch immer, gerade nicht anders.
Meine jüngeren Söhne haben im Schulalter eine ADHS-Diagnose bekommen und es wurde dann auch besser. Die Pubertät gerade ist ein Spaziergang.
Dein Sohn ist aber noch zu klein. Das kann sich rauswachsen oder auch etwas ganz anderes sein.
Auf jeden Fall ist es nicht deine Schuld und du kannst es auch nicht wegerziehen. Es wird aber sehr wahrscheinlich mit der Zeit immer leichter.
Hallo,
Du das klingt anstrengend, tut mir leid für Dich.
Unsere Jungs waren auch sehr temperamentvoll. Aber im Rückblick empfand ich es nicht so schlimm wie Du jetzt beschreibst...
Ich wollte mal rückfragen:
Erklärst Du ihm denn, warum er nicht auf die Strasse darf? Vielleicht hat er was gesehen, das er spannend fand... hast Du mal geschaut? Es muss ja einen Grund geben, weshalb er da hin wollte. Ein Kind macht das ja nicht um Dich zu ärgern, sondern weil ihn was fesselt und interessiert.
Wie reagierst Du auf den Wutanfall? Bleibst Du gelassen daneben, tröstest Du oder was passiert dann?
Wenn er die Schwester beißt - wie reagiert die? Schreit sie so laut dass er versteht, es tut weh? Hat sie mal mässig schlimm zurück gebissen damit er weiß wie das ist?
Wie lernt Euer Sohn sonst das "Nein" kennen? Vehement oder gebt ihr irgendwann nach? Bekommt er durch Schreien und Toben irgendwann seinen Willen?
Geht er in eine Kita/ Krabbelgruppe? Wie sieht sein Tagesablauf aus?
Zum ständig Toben wollen kann ich Dir als Jungs-Mama nur sagen: Jungs Toben einfach sehr viel. Sie raufen total gerne, hauen sich auch bis es weh tut und suchen immer wieder den körperlichen Wettkampf. Da darfst Du ihn nicht mit Deiner Tochter vergleichen, Jungs sind in der Hinsicht meist doch ganz anders (wie ich bei meinen Freundinnen mit Mädchen immer sehe)
Liebe Grüsse
Bitte nicht „zurück beißen, damit er weiß, wie das ist“. Das versteht er mit 16 Monaten nämlich noch überhaupt gar nicht!
Sie soll ruhig deutlich machen, dass sie es blöd findet (laut „Au“ schreien, Distanz schaffen, aus dem Spiel gehen!), es aber zurück machen bringt nichts. Zum einen versteht er nicht, dass sie das selbe empfindet, er merkt nur es tut ihm weh (fehlende Empathie in dem Alter) und zum anderen ist das Signal, sie darf ja auch beißen. Also wenig zielführend!
Hallo,
sie die Welt mal durch die Augen deines Kindes:
ER findet es aber wunderbar mit etwas gegen die Scheibe zu klopfen, er findet es toll auf der Straße zu laufen, er will aber vorwärts die Treppe runter weil er es an sich ja kann.
Dein Sohn weiß aber nicht, was es heißt, wenn er die Scheibe kaputt schlagen sollte, er weiß nicht was die Konsequenzen sind, wenn er auf der Straße von einem Auto an-/überfahren wird, er weiß nicht was es bedeutet, wenn er Kopf über die Treppe runter fällt.
Und er hat auch noch keine Empathie, sodass er wissen könnte, dass es dem anderen schmerzen bereitet wenn er sie / ihn beißt oder haut.
Da hilft es eben nur, deinen Sohn stetig zu begleiten und da sehr gut aufzupassen. Wie ist denn euer Tagesablauf? Irgendwie klingt es danach als würdest du den ganzen Tagen hinter im herlaufen und "schimpfen" bzw. ihn irgendwo wegholen?
Klar, kann er nicht auf die Straße rennen da muss dann eine kurze, deutliche Ansage erfolgen. Er muss an deiner Reaktion / Stimmlage / Gestik & Mimik erkennen wann es so richtig ERNST ist. Wenn du aber den ganzen Tag über "so" reagierst, dann erkennt er da einfach keinen Unterschied mehr - er wird für alles nur geschimpft bzw. muss überall weg. Klar brüllt er dann und versucht seinen Willen durchzusetzen.
Und schaff ihm Räume wo er sich einfach mal frei bewegen kann und nicht alles nur "nein" und "geh da weg" ist.
Alles Gute euch
Keine schweren Dinge erreichbar fürs Kind, dann kann er auch nicht damit gegen die Scheibe schlagen. Kindergitter vor die Treppe. Beißen, Nein, Wegtragen, von vorn bzw. dasselbe an der Straße - das ist, glaube ich, ein Stück weit normal in dem Alter, da muss man durch. Gute Nerven!
Eine ganze Menge davon ist normal.
Vielleicht warst Du mit deinem ersten Kind auch einfach verwöhnt .
Mir fallen zwei Dinge auf:
Es KANN nicht den ganzen Tag so gehen. Ein Kleinkind mit 16 Monaten muss einen Bereich in der Wohnung haben, wo es nichts falsch machen kann. Und wenn es ein Laufstall ist. Dort kann es brüllen - ok. Aber dort kann es sein, ohne dass Mama ständig eingreift.
Auf die Art müsst ihr da mehr Ruhe reinbringen. Pausen für dich sind auch Pausen für das Kind!
Dann schreibst du, es war ok für dich, dass er auf den Bürgersteig wollte, aber nicht ok, dass er zwischen die Autos lief.
Für mich klingt das zwar logisch (erst eingreifen, wenn es gefährlich wird) aber wie soll ein 16monatiges Kind den Unterschied klar kriegen?
Spielplatz ist Spielplatz und wird eben nicht verlassen. (Da kann man sich meist auch gut in den Eingang stellen und das Kindam rauslaufen hindern.)
Wenn du mit ihm das Verhalten auf dem Bürgersteig üben willst, dann kannst du das machen - aber dann geh gezielt gemeinsam auf den Bürgersteig und rechne damit, dass es anstrengend wird .
Aber erst "ein Stück" zulassen und dann doch eine Grenze ziehen sendet komische Signale an so ein kleines Kind.
Deine Große ist schon 8. Vielleicht ist deine Erinnerung auch inzwischen etwas "schief" und du denkst an die Zeit jenseits des 2.Geburtstages. Da verstehen die Kinder schon mehr und reagieren öfter auf "Nein". Mit 16 Monaten hat mir meine Tochter noch einen mega-großen Felsbrocken auf den Fuß fallen lassen, als ich sagte "nicht fallenlassen!"... Und trotzdem war meine Große lange "Baby" für mich, weil ich alle ihre Fähigkeiten ja erst nach und nach entdeckt habe. Bei der Kleinen wusste ich schon, was kommt. Und habe quasi wöchentlich (und viel zu früh...) darauf gewartet, dass sie sich endlich selbst ausziehen kann.
Oben schrieb jemand "macht es euch einfach". Das unterschreibe ich - mach es für dich einfach und für deinen Sohn auch.
LG
Für mich klingt es normal.
Ich denke, in solchen Situationen ist es wichtig, möglichst eine Umgebung zu schaffen, die es dir leicht macht. Ich war mit Motte lange nur auf Spielplätzen, die eingezäunt waren und eine Tür hatten. Da konnte sie nicht raus.
Zu Hause vllt die Treppe absichern oder ganz viel mit ihm üben, wie man die Treppe (auch vorwärts!) bewältigt.
Er wird von seiner „Nein-Umgebung“ genauso frustriert sein, wie du. Man muss also überlegen, wie man die ganzen Neins (die natürlich gerechtfertigt sind!) reduziert und umgeht. Wo man vllt doch ein „Ja“ sagen kann. Z.B. beim Spaziergang ihn einfach mal bestimmen lassen, dann wechselt ihr halt 100 mal die Richtung. Ist doch egal 😊
Bekommst du genug Auszeit? Nur wenn du emotional und psychisch fit bist, kannst du gelassen bleiben und adäquat begleiten. Zudem hilft dir vllt über das Thema zu lesen. Ich kann „das gewünschteste Wunschkind“ und „Babyjahre“ empfehlen :)