Hallo!
Ich bin Oma von zwei wirklich sympathischen Enkelkindern, die ich sehr gerne mag - aber nur bei denen zuhause. Die beiden sind 2 und 4 Jahre alt.
Die beiden toben bei Familienfeiern wie die Beserker überall rum und gehen an alles dran, ohne dass die Eltern das verhindern. Beim Uropa haben sie die Stereoanlage geschrottet, bei der Tante zwei Bilder von der Wand gehauen, bei der anderen Tante mit Schuhen auf dem Bett rumgesprungen und haben den Tisch mit Filzstiften verunziert. Bei uns hat die Kleine so lange mit der Tür mit Glaseinlagen vor den Schrank gekloppt, bis wir die Tür festgeklebt haben. Der Vater stand daneben. Die Mutter hat dann ohne zu fragen meine Tupperschüsseln aus dem Schrank auf den Boden geworfen, damit die Kinder was zum Spielen haben.
Jetzt steht wieder ein Geburtstag an und wir haben Angst um unsere Sachen. Wir haben jede Menge bodentiefe Schränke mit Büchern und anderen Sachen und überall Andenken und Pflanzen herumstehen. Wenn wir das alles wegstellen, ist die Wohnung leer.
Zuerst haben wir versucht, mit den Eltern zu reden. Die waren wochenlang beleidigt. Dann haben wir Feiern nur noch außerhalb gefeiert. Das ging aber ziemlich ins Geld und die Urgroßeltern fühlen sich inzwischen auch wohler wenn sie irgendwo privat sind.
Also doch wieder reden. Vorher haben wir erst mal vorsichtig bei den anderen in der Familie nachgefragt, ob wir da übertreiben. Nein, alle sind stinksauer, aber keiner will was sagen.
Mein Mann hat sich ein Herz genommen, seinen Sohn zum Essen eingeladen und versucht, das Problem von Mann zu Mann zu klären. Heraus kam, dass er das erst mit seiner Frau besprechen muss, aber so tendenziell haben sie die Meinung, dass wir die Kinder nicht richtig lieb haben. Was völliger Quatsch ist. Gerade die älteste wurde in der gesamten Großfamilie als erstes Enkelkind ziemlich vergöttert.
Den Feier-Termin hat er dann „nach Rücksprache mit seiner Frau unter anderem wegen Krankheit“ abgesagt. Weil wir dann selber krank wurden, haben wir die Feier dann ganz abgeblasen. Die beiden haben nicht mal gute Besserung gewünscht.
Irgendwie glaube ich, dass das langsam Absicht ist. Die Kinder dürfen zuhause auch nicht alles und sind ansonsten eigentlich ganz ok erzogen. Die eigenen Interessen werden bei den Kindern manchmal regelrecht gnadenlos durgesetzt, unsere Interessen grenzen immer angeblich an Kindesmisshandlung. Ich verstehe auch nicht, warum nie Spielzeug bei sowas mitgenommen wird, damit die Kinder was zu tun haben. War früher immer mein Trick bei Familienfeiern.
Mein Anspruch wäre, dass bei zwei Kindern und zwei Elternteilen jeder auf ein Kind achtet, außer jemand anderes übernimmt das zeitweise. Ich spiele selber gerne mal mit den beiden, habe aber keine Lust, die komplett ganze Familienfeier auf die Kinder aufzupassen. Dafür sieht man die anderen Familienmitglieder zu selten. Mit denen möchte ich mich auch mal unterhalten.
Jetzt meine Frage: wie sieht das die andere Seite hier? Was tun? Zwischen Kontaktblock und Wohnung verwüsten hätten wir gerne was dazwischen.
Nichts sagen dürfen, wenn die Kinder alles kaputt machen
Kinder zu Besuch
Unser erstes Kind war diesbezüglich super anstrengend und eine Feier in einem Zuhause wie dem das du beschreibst war im Kleinkindalter mit ihm eine Tortur. Natürlich haben wir Eltern aber immer unser Bestes getan, hatten immer Spielzeug dabei und haben uns mit dem Betreuung abgewechselt. Das war aber ein Full Time Job, nebenbei unterhalten oder essen war nicht möglich. Das kam dann auch wieder nicht so gut rüber, dass man sich auf Gespräche nicht richtig einlassen konnte und kurz angebunden war. Mit unserem zweiten Kind ist es auch anstrengend, aber nicht ganz so schlimm. Sie lässt sich wenigstens durch spielen ablenken.
Zu Hause lief es natürlich viel entspannter, da dort mehrere Räume kindersicher sind und die Kinder natürlich bei Feiern auch viel mehr aufdrehen.
Ich finde es ist euer gutes Recht darauf zu bestehen, dass die Eltern ihre Kinder enger beaufsichtigen müssen, damit bei euch nichts kaputt geht. Ich würde mir dann andersrum aber auch Verständnis wünschen, wenn die Eltern absagen, weil es einfach zu anstrengend ist und keinen Sinn macht. Vielleicht bleibt ein Elternteil mit den Kindern zu Hause und nur der andere kommt?
Schlechte Absichten zu unterstellen geht meiner Meinung nach deutlich zu weit.
Du kannst mir glauben, dass hier niemand böse wäre, wenn die beiden wortkarger wären, um die Kinder zu beaufsichtigen. Es gibt auch viele begeisterte Onkel und Tanten, die gerne mal die Kinder nehmen, damit die beiden in Ruhe essen können. Dass nur einer kommt und die Kinder zuhause bleiben, fände ich auch ok, schließlich sehen wir die Enkel auch so schon oft und man kann sich dann mal in Ruhe unterhalten, würden die beiden aber als komplette Lieblosigkeit werten. Schon lustig. Als meine Kinder klein waren, habe ich das durchsetzen müssen, dass es ok ist, mit den Kindern zuhause zu bleiben.
In dem Alter der Kinder kann man als Eltern nur eines tun: jede Sekunde dran bleiben und einschreiten, da ist nix mit gemütlich Kaffee trinken. Da das bei Euch die Eltern offenbar versäumen, bleibt Euch nur übrig Euer Eigentum selbst zu schützen. Entweder ihr zeigt den Kids selbst die klar Grenzen auf (Oma’s Haus, Oma’s Regeln) wenn die Eltern tatenlos daneben stehen oder ihr macht Schadensbegrenzung so gut es geht, zB schickt sie eine Runde zum Spielplatz oder in den Garten wenn es zu wild wird. Wir hatten mal Freunde zu Besuch, da war das ähnlich. Hinterher waren wir fix unf fertig (haben selbst Kinder in dem Alter). Seitdem treffen wir sie nur noch außerhalb oder bei denen zu Hause.
und bei Dingen die kaputt gehen (zB die Stereoanlage) die Eltern nach ihrer Haftpflichtversicherung fragen mit klarem Hinweis das dies zu ersetzen ist.
Bei normalen Treffen sind wir jetzt auch immer dort. Meist gehen wir dann mit den Kindern auf den Spielplatz. Tatsächlich haben Uropa und Tante sich den Schaden nicht ersetzen lassen. Vielleicht hätte der Papierkrieg mit der Versicherung Besserung bewirkt. Bei uns ist es so, dass die Sachen nicht wertvoll im Sachwert sind, sondern meist Erinnerungen dran hängen. Vieles ist aus Urlauben oder von meinen verstorbenen Eltern. Die Kinder haben zum Beispiel mal eine kleine Ente mit einem Doktorhut verschleppt. Die hab ich damals mal gefunden, als ich dachte, ich schaffe mein Studium nicht. Ich weiß nicht, wie die Kinder sie vom hintersten Badewannenrand bekommen haben. Sowas halt.
Das gleiche Drama haben wir mit den drei Kindern meiner Schwester (ich hab auch drei Kinder). Keiner in unserer Familie hat mehr Lust auf deren Besuch. Laut, Räumen alles raus, machen nur Dreck, vieles kaputt. An die Verletzungsgefahr gar nicht zu denken.
Meine Schwester und ihr Mann bewegen sich nie. Die lassen meine Mutter und mich das machen. Wir zwei würden am liebsten weg sehen, können wir aber nicht.
Wir selber möchten unsere Geburtstage wegen diesen Kindern nicht feiern.
Es traut sich niemand anzusprechen, nur untereinander. Einmal haben wir es versucht und es artete aus. Mein Bruder, der sich Kinder gewünscht hat überlegt schon wegen diesen Kindern keine zu bekommen.
Ich helfe immer gerne. Ich liebe Kinder. Aber dieses komplette machen lassen der Eltern geht gar nicht.
Danke Leidensgenossin. Scheint bei euch auch unlösbar zu sein. Bei mir (2 Kinder) oder bei meinen Eltern (auch 3) war auch nie was.
Heyho,
Es wurde bereits fast alles gesagt. Mein Lösungsansatz wäre nicht gerecht, aber würde vllt. helfen. Du sagtest, dass du die Kinder liebst aber nicht die ganze Zeit auf sie aufpassen möchtest, da du die Feier natürlich auch genießen möchtest. Wäre es möglich, dass bei solchen Feiern, jedes Familienmitglied Mal eine halbe Stunde mit auf die Kinder aufpasst? So erspart man sich ärger und ihr zeigt , dass die Kinder geliebt werden. Ggf. Altes Spielzeug besorgen oder selbst basteln und bei jedem Besuch rauskramen.
Ja, ändert nicht, dass ich mich mies und ungerecht behandelt fühle, aber zumindest das praktische Problem. Vielleicht mal mit der übrigen Familie ein Beaufsichtigungsprogramm abstimmen, ohne das die beiden da groß involviert sind.
Erstmal finde ich Eltern UND Gastgeber müssen aufpassen.
Gastgeber sind zwar nicht zuständig, direkt den Kindern hinterherzulaufen, aber sie können im Vorfeld bereits das Zimmer weitestgehend kindersicher gestalten.
Alle anderen Räume werden entweder abgeschlossen oder es wird anderweitig sichergestellt, dass sich kein Kind dorthin verirren kann. Als Gastgeber stelle ich immer in Nähe des Platzes der Eltern eine Spielecke auf. Kinder lieben unbekanntes Spielzeug und bleiben damit erfahrungsgemäß eine ganze Weile ruhig.
Kurz gesagt:
Die Betreuung der Kinder obliegt den Eltern. Aber der Gastgeber kann eine Menge dafür tun, dass sich die Kinder und ihre Eltern wohlfühlen. Sonst wird das einfach nur eine Qual für Alle.
Gastgeber MÜSSEN aufpassen? Da hab ich a er im Normalfall andere Dinge zu tun, wenn ich hier 30 Leute bewirte.
Hier zumindest wohnen noch andere Menschen als (in meinem Fall) die Kinder meiner Schwester. Die wollen sich ebenfalls frei bewegen und nicht vor abgeschlossenen Räumen stehen.
Ich gucke immer mit, weil ich den Mist am Ende reparieren, wegwerfen oder säubern muss.
Wir haben tatsächlich aus solchen Gründen Geburtstage nicht gefeiert. Weil ich nicht der Aufpasser „anderer Leuts“ Kinder bin.
Wenn man sagt „kommt, aber bitte ohne Kinder, weil mir das zu viel ist an MEINEM Tag“, ist das für solche Eltern auch falsch.
Egoistische Einstellung solcher Eltern.
Richtig lesen hätte geholfen. Nicht nach dem ersten Satz aufhören beim nächsten mal.
Hallo,
ich sehe grundsätzlich auch die Eltern in der Pflicht.
Aber aus Perspektive von Eltern mit Kleinkindern ist eine so kinderunsichere Wohnung natürlich eine echte Herausforderung. Daher meine Ideen:
- besorge selbst Spielzeug, zB Lego Duplo. Gibt's oft gebraucht. Die Kiste immer herausholen, wenn die Kinder kommen.
- vielleicht gibt es ein junges Familienmitglied (Cousine/junger Onkel oder so) in der Familie, die/der auch auf der Feier ist und sich bereit erklärt, zumindest für 1-2 Stunden die Animation zu übernehmen? Man kann sich ja ein Dankeschön (Kinogutschein, Geld, ...) überlegen.
- ab Frühjahr wieder im Garten feiern (Auch hier: Spielzeug bereit stellen, zB Bobbycar)
- die wirklich sehr wertvollen Gegenstände weg/hochstellen
- konsequent nach der Haftpflicht der Eltern fragen, wenn etwas kaputt geht
- bei den Eltern zu Hause feiern
Viele Grüße
mavikelebek
Ich verstehe dich, hätte auch keine Lust drauf, dass mir irgendwelche Terroristen die Bude kurz und klein hauen. Aber aus eigener Erfahrung mit kleinen Kindern weiß ich, wie unendlich nervtötend es ist, jede Sekunde aufzupassen, dass nix passiert. Man kann sich echt keine Minute mal unterhalten. Ich habe das so gehasst, als meine Zwerge noch klein waren. Könnt ihr nicht ein paar Kompromisse finden? Überall so extrem viel Dekokram herumstehen zu haben, ist für die Eltern eben ungünstig. Das macht einen Besuch bei euch für die beiden ja viel stressiger als bei sich zu Hause, wo es vermutlich halbwegs kindersicher ist. Ich finde auch den Vorschlag gut, dass nur einer kommt und der andere zu Hause bei den Kindern bleibt, weil man wie gesagt eh nix von einer Feier hat, wenn man nur am Aufpassen ist.
Aber wenn es um kaputte Stereoanlagen geht und Glastüren, gegen die gekloppt wird, hab ich auch kein Verständnis mehr. Ich bin immer sofort eingeschritten, auch wenn mich diese Phase maßlos angekotzt hat. Meine Kinder sind keine zwei Sekunden mit Spielzeugautos auf den Möbeln rumgefahren, da gab es die sofortige Durchsage.
Wäre sicher auch eine Idee, dass wir alles mitbringen und wir feiern bei denen. Das haben wir früher auch bei meiner Mutter gemacht, als die nicht mehr vor die Tür wollte. Ginge…
Ich habe noch NIE meine Wohnung umgeräumt wegen Kinder. Das hat mir schon damals die sehr liebe Tagesmutter meiner Kinder beigebracht, die 5 eigene und 5 Pflegekinder hatte! Das Einzige ist, Steckdosen sichern und ganz unten im Wohnzimmerschrank nicht gerade Bleikristall o.ä. stehen haben. Meine Pflanzen und alles andere bleibt wo es ist. So halten es auch meine Freundinnen mit Enkel. Wenn es deswegen mit uneinsichtigen Eltern Knatsch gäbe, wären sie echt - nach einem Gespräch - zum letzten Mal IN der Wohnung gewesen und könnten nur im Sommer in den Garten kommen. Ich habe Freunde mit 2 schon immer sehr lebhaften Jungs. Die Eltern gaben schon immer beim Betreten meiner Wohnung die Parole aus "Jungs, ab jetzt gilt, was Moni sagt bis wir heimgehen, ist das klar?" Sie bekamen mein Gästezimmer mit Spielzeug, Malsachen (Holzbuntstifte!) und konnten dort nichts weiter anrichten. Wenn das Gebrüll zu infernalisch wurde, ging ich rüber......dann war wieder eine Weile Ruhe 😎 Allerdings wären die Eltern eingeschritten, wenn es garnicht geklappt hätte.
Leider sind die Eltern in Deinem Fall ja komplett uneinsichtig und das ist wirklich schwierig. In dem Moment, wo die Mutter meine Tupperschüsseln auf den Boden geworfen hätte ohne mich zu fragen, wäre schon das erste Mal ziemlich was los gewesen, auch wenn die nicht kaputtgehen, aber da fragt man.
Wer räumt eigentlich den Saustall auf, den diese Kinder hinterlassen? Meine Freunde haben immer mit den Jungs zusammen alles zusammengeräumt vorm Heimgehen.
Ich würde den Eltern wohl sagen, dass bei mir Feiern erst wieder stattfinden, wenn sich die Kinder nicht mehr wie die Axt im Walde aufführen, ich ihnen aber selbstverständlich zu Feiertagen gerne ihre Geschenke vorbei bringe.
Sie werden beleidigt sein, kann man aber nichts machen. Wenn sie euch nicht mal gute Besserung bei Krankheit wünschen, macht bei denen der Charakter und das Mitgefühl wohl ohnehin gerade Pause.
Ich kenne echt niemanden im Verwandten- und Bekanntenkreis, der sich klaglos seine Wohnung von Kindern ruinieren lässt.
Blöd finde ich allerdings auch, dass alle anderen in Deiner Familie nichts sagen, sodass nur ihr als die Buhmänner dasteht. Da hätte ich wohl auch schon was gesagt, aber gut, ist deren Wohnung, die eingesaut und beschädigt wird.
LG Moni
Nachtrag: Räume, in die Kinder nicht durften, wurden abgeschlossen, ins Klo mussten die Eltern mit, da der Putzmittelschrank nicht gesichert war.
Ja, mit den anderen müssen wir auch mal reden… Die beiden sind halt sehr beleidigt, wenn man irgend etwas sagt.