Am Wochende war ich mal wieder mit zwei unserer Kinder im Freibad. Beide haben das Seepferdchen. Der Ältere trainiert für Bronze.
Mir fiel auf, dass einige gleichaltrige Kinder, ebenfalls mit Seepferdchen an Hose und Badeanzug, allein im Wasser planschten, während die Eltern scheinbar Pommes essend nur hin und wieder einen Blick zu ihnen warfen.
Das Becken teilt sich in ein Schwimmer und ein Nichtschwimmerbecken auf, die durch eine schwimmende Absperrung voneinander getrennt sind.
Ich würde auch mal gerne mich sonnen und Pommes essen. Meine Freundin, mit der ich da war, tat genau das. Ihre Kinder sind jedoch älter und haben schon Silber und Gold.
Ich lasse Kinder mit Seepferdchen nicht allein schwimmen. Bin ich überängstlichst?
Ich finde es kommt da immer ein bisschen auf die Situation drauf an. Meine Große ist acht, hat das Seepferdchen und ist sehr zuverlässig, wenn man mit ihr was vereinbart und sie weiß auch was sie sich zutrauen kann. Da darf sie schon alleine ins Wasser, vor allen Dingen weil sie noch einen kleinen Bruder hat der noch beaufsichtigt werden muss. Meistens wenn wir bei uns im Schwimmbad sind trifft sie jemanden oder wir sind sowieso verabredet, da ist sie selten alleine. Eine Bedingung ist, dass ich halt immer ungefähr weiß wo sie ist, da sich unser Schwimmbad etwas aufteilt mit mehreren Bereichen. Und ich schaue dann zwischendurch mal, wenn sie außer Sicht ist.
Das Seepferdchen sagt ja nicht aus, dass das Kind länger alleine schwimmen kann. Das muss man ja an der eigenen Reife des Kindes festmachen. Nur du reduzierst es gerade auf das Schwimmabzeichen, weil du mehr bei den fremden Kindern nicht siehst.
In einer idealen Welt haben diese Kinder also bereits die nötige Reife und das nötige Können. Rein tatsächlich denken viele der Eltern wahrscheinlich "das passt schon" und sind dann schockiert, wenn doch mal was passiert..
Ich würde daher nicht nach den anderen schauen, sondern einfach danach, was das eigene Kind kann.
Nein, Du bist nicht überängstlich. Selbst die DLRG weist darauf hin, dass Kinder mit dem Seepferdchen keine sicheren Schwimmer sind. Und wenn Du Dir die Prüfungsanforderungen ansiehst, ist das auch klar. Erst ab dem Bronzeabzeichen kann das Kind sicher schwimmen, da da die Anforderungen viel höher sind. Ich würde meine Tochter auch nicht unbeaufsichtigt lassen, solange ich nicht sicher bin, dass sie auch bei einem Fallen ins Wasser gut schwimmen kann.
Naja meine Tochter hat auch nur das Seepferdchen, zu einem weiteren Abzeichen wird es wohl auch eher nicht kommen. Sie will nicht tauchen, schwimmt aber sehr sicher die benötigte Strecke für Bronze. Also das rein aufs Abzeichen zu beschränken finde ich schwierig. Ich denke hier sollte man immer auf die jeweilige individuelle Fertigkeit des Kindes schauen.
Dem kann ich auch nur zustimmen!
Ich hab selber zwar Bronze, hab aber das Silberabzeichen nie geschafft, weil ich Schwierigkeiten beim Tauchen hatte (Ohrendruck). Hätte der Schwimmmeister es beim Bronze-Abzeichen sehr genau genommen, hätte ich auch kein Bronze. Aber der hat sich eben nicht - wie dann die Lehrer in der Schule - an den 2m aufgehangen (zumal die Ringe, die mir später die Lehrer ins Wasser geworfen hatten, vermutlich sogar noch etwas tiefer lagen, wir hatten ein Schwimmbad mit einer deutlichen Schräge vom Nichtschwimmerbereich -10m Hubboden, auf ca. 1,20 eingestellt - zum anderen Ende des 25m langen Beckens - Sprungbereich, 3,50 Tiefe - zum Schwimmerbereich). Alle anderen Disziplinen einschließlich Streckentauchen habe ich spielend geschafft.
Und meine Große hat auch sehr lange für ihr Bronze-Abzeichen gebraucht, bei ihr war das Problem, dass sie nicht vom Startblock bzw. 1er springen wollte.
LG
Finde nicht, dass du helikopterst.
Natürlich gibt's Kinder, die schwimmen wie Fische und haben aus i-welchen Gründen den Freischwimmer nicht oder noch nicht abgelegt. Das ist aber eine andere Situation.
Seepferdchen ist eben kein Freischwimmer.
Wenn er darauf trainiert, heißt es ja, dass er noch nicht so weit ist.
Ich würde warten bis er Bronze gemacht hat, kann ja nicht mehr lange dauern.
Vielleicht ist auch nur das Seepferdchen drauf und die anderen Schwimmabzeichen nicht... Kann alles sein. Meine Tochter hat auf ihrem alten Badeanzug auch nur das erste Abzeichen aufgenäht, bei den anderen hatte ich die Schnauze voll und ihr wars egal :D
Ich würde mir da von anderen Eltern im Freibad nichts abschauen, sehr viele nehmen die Gefahren überhaupt nicht ernst. Ich bekomme auch mit wie Kindergartenkinder völlig unbeaufsichtigt im Kinderbereich plantschen und die Eltern schauen nur einmal in der Stunde vorbei.
Wenn dein Bauchgefühl sagt, dass deine Kinder noch nicht so weit sind, würde ich darauf hören. Das hängt ja einerseits von den Schwimmfähigkeiten und andererseits von der Reife des Kindes ab. Über beides sagt das Seepferdchen nicht soo viel aus.
Finde ich jetzt etwas seltsam. Woher weißt Du, dass die Kinder nicht auch schon Bronze haben bzw. einfach schon sehr gut schwimmen können? Woran willst Du das erkennen - an der Bronzemedaille um den Hals?
Schwimmabzeichen sind ja keine Pflicht. Das müssen schon die Eltern selbst einschätzen, was sie ihren Kindern zutrauen.
Unser Sohn zB schwimmt wirklich sehr gut, schneller schon als ich und sehr ausdauernd. Er hat aber bisher auch "nur" Seepferdchen. Von außen an der Badehose gut zu erkennen, weil die einfach vom letzten Jahr noch passt. Die werfe ich ja nicht wegen des Aufnähers einfach weg.
Außerdem hatte er jetzt ein Jahr lang Schwimmunterricht in der Schule, aber es werden keine Abzeichen mehr gemacht. Er hat ein "Schulschwimmzeignis" bekommen, wo alle Leistungen aufgeführt sind, die er erbracht hat. Danach hat er locker Bronze, wenn nicht schon Silber. Nur was soll ich tun? Ihm das Zeugnis laminieren und auf die Brust kleben im Freibad? (nicht bös gemeint, ich stell mir nur grad vor, wie Du sonst wohl die Schwimmstufe erkennen willst)
Im Hort ist es so, dass sie eigentlich einen Nachweis über die Schwimmstufe mitbringen müssen. Alle mit Seepferdchen dürfen nur in den Bereich bis zur Brust, alle ab Bronze dürfen auch ins Tiefe. Da die ganze Klasse aber bisher kaum Abzeichen hat, erkennen sie eine Kopie vom Zeugnis an und teilen die Kinder entsprechend ein.
Im Freibad darf unser Sohn (8) dieses Jahr zum ersten Mal alleine mit seinen Freunden losziehen, während ich mit der Kleinen im Planschbecken bleibe. Inzwischen traue ich ihm zu, dass er alleine sicher zurechtkommt.
Ich bin aber in einer Aussage ganz bei Dir: Solange die Kinder nicht wirklich sicher schwimmen können, bleibe ich dabei. Fertig. Ich sehe im Planschbecken so viele wirklich kleine Kinder alleine, während die Eltern auf ihrer Decke weiter entfernt im Handy lesen - und ich bin immer die überbesorgte Gluckenmutti, die am Beckenrand sitzt. Beide meiner Kinder sind dort bereits in meinem Beisein schon mal unter Wasser gewesen und kamen alleine nicht mehr auf die Füße. So schnell überblickt man das aber von Ferne in dem Trubel dort nicht. Also bleib ich da sitzen und ärgere mich auch ein wenig über die anderen Eltern, weil ich auch gern auf der Decke lesen würde, aber damit beschäftigt bin, deren Kindern mit zu helfen, wenn was ist, oder mich von den fremden Zwergen vollquatschen zu lassen 😬
Also wenn Du die Eltern so genau beobachtet hast, und dabei festgestellt hast, dass sie nur "hin und wieder einen Blick zu Ihnen warfen" dann hattest Du deine Kinder aber auch nicht im Blick. Weißt Du, mein Sohn hat jetzt gerade das Seepferdchen gemacht. Und wenn er mit seiner Freundin im Nichtschwimmerbereich spielt, sitze ich auch mal mit der Mutter draussen am Rand. Unbeteiligte mögen auch denken, dass wir nur tratschen und nicht auf die Kinder schauen. In Wahrheit lassen wir unsere Kinder keine Sekunde aus dem Blickfeld. Meine Tochter hat übrigens überhaupt kein Schwimmabzeichen am Badeanzug und hat schon Silber...