Ich habe versagt

Hey ihr lieben ich bin die Melissa und 32 jahre alt, ich bin seit 8 jahren alleinerziehend, ich habe 2 kinder im Alter von 8 und 4 jahren.


Ich glaube, nein ich weiß ich bin in der Kindererziehung eine absolute Niete und obwohl ich das weiß bekomme ich es nicht geändert. Als kleine Rand info ich leide seit mehreren Jahren an Depressionen und nehme seit gut einem Jahr Antidepressiva.

Egal um was es geht, das können die einfachsten und kleinsten Dinge sein wie, die Kinder sollen ihre Zähne putzen oder bitte ihren Teller wegräumen, es funktioniert hier NICHTS. Wenn es nach meiner Tochter geht würde sie sich nie die Zähne putzen oder die Haare kämmen geweige denn mal ihre Sachen wegräumen.. Ich muss sie an alles erinnern und quasi darum betteln das sie das tut, sogar morgens nach dem aufstehen pipi machen ist ihr zu viel, sie geht manchmal erst 4 Stunden nach dem aufstehen auf Toilette (am Wochenende).

Dann unser Streit Thema Nummer 1 ist ihr Amazon tablet. Sie ist süchtig nach diesem Ding wenn ich sie lassen würde, würde sie 10 Stunden am Stück davor sitzen. Wenn ich ihr sage sie soll es bitte ausmachen gibt es IMMER Terror. Ach meine Tochter ist übrigens 8 Jahre alt. Sie fängt an beleidigend zu werden und geht wirklich unter die Gürtellinie. Sie sagt Sachen wie ich hasse dich, ich wünschte ich hätte eine andere Mama etc...
Sie kann sich überhaupt nicht mehr mit anderen Dingen beschäftigen sie hat das spielen total verlernt ... Ich weiß die einzige logische Konsequenz wäre das Ding abzuschaffen. Aber der Stress der hier dann folgen würde, würde mich an meine grenzen bringen ... Ich werde jeden Tag laut schon bei Kleinigkeiten. Es ist mir schon fast peinlich diesen test zu schreiben.. Meine Kinder halten sich an keine Regeln. Beim Essen steht der kleine ständig auf und rennt rum. Wenn er wütend ist schmeißt er all sein Spielzeug durchs Zimmer... dazu kommt das mein 4 jähriger ein absolut schlechtes essverhalten hat, er isst KEIN Obst und KEIN Gemüse. Er ernährt sich ausschließlich von Spaghetti Bolognese, Lasagne, trockenen Nudeln und evtl mal pfannekuchen. Er isst auch kein Brot, kein Käse, keine Wurst etc... nur Milchbrötchen und das am liebsten mit Nutella. Er schreit mir die ganze Bude zusammen und das stundenlang wenn ich ihm sage das es jetzt mal keine Süßigkeiten gibt nachdem er schon ein Eis etc hatte... wow jetzt wo ich das hier alles so nieder schreibe merke ich erst mal wie krass ich doch versagt habe in allem. Ich bin seit über 2 Jahren mit einer kinderpsychologin in Kontakt und sie sagt auch, konsequent bleiben ist das a und o aber ich schaffe es einfach nicht...

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Du brauchst Hilfe, jemanden der dich und deine Kinder begleitet.

Wende dich an eine Familienberatungsstelle und lass dich dort beraten.

Alles Gute für Euch.

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Hallo,
Erst Mal du hast nicht versagt.
Alleinerziehend mit 2 Kindern ist echt eine Herausforderung.
Kannst du irgendwie eine Auszeit nehmen und dann gestärkt das Thema angehen?
Ihr müsst einmal eine vernünftige Routine und Regelung finden.
Also das Tablet kommt weg und unter gewissen Voraussetzungen, die kannst du gerne mit deiner Tochter zusammen erarbeiten, darf sie ein paar Dinge dort machen, wenn sie sich an Regeln hält und auf jeden Fall ein zeitliches Limit festlegen.
Mein Sohn kann sich zum Beispiel Handyzeit verdienen wenn er im freiwilligen Matheheft arbeitet.
Und morgens immer den gleichen Ablauf.
Frühstück und dann direkt anziehen, Zähne putzen.
Mit Pipi machen würde ich keinen Streit anfangen. Wenn sie nicht muss ist es ihre Sache.
Vielleicht wäre auch eine Mutter Kind Kur möglich?
Und dort gar kein Tablet mitnehmen, wenn es erst Mal eine Weile weg ist, wird sie das "normale" spielen schon wieder lernen und gefallen dran finden.

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Danke für deine Nachricht, nein ich habe leider niemanden wo die Kids mal für mehrere Stunden hin können. Meine Tochter schläft mal für eine Nacht bei ner Freundin oder es gab auch einmal die Situation wo beide beim Opa geschlafen haben aber dann konnte ich die Kids erst um 17 Uhr hinbringen und musste sie morgens gegen halb 10 wieder holen, das ist für mich keine Erholung... Ich bräuchte glaube ich 3 Wochen Urlaub all inklusive 😅😅
Ja über eine Mutter Kind Kur habe ich auch schon nachgedacht nur meine Sorge ist da die Kinder dort ja mit einem im zimmer schlafen das sie danach gar nicht mehr in ihren Zimmern schlafen wollen, sie kommen so schon jede Nacht zu mir auf die Couch und ich liege dann da wie eine Sardine mot Hand und Fuß im Gesicht...

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Dass die Kinder nicht "funktionieren" finde ich Recht normal und bedeutet für mich nicht, dass du in der Erziehung versagt hast. Auch das Kinder ihre Emotionen noch nicht so gut ausdrücken können und stattdessen "ich hasse dich" oder ähnliches sagen, ist nicht ungewöhnlich.

Ansatzpunkte sehe ich in deiner Beschreibung darin, dass du das Gefühl hast, "betteln" zu müssen, wenn du etwas willst und Angst hast bestimmte Dinge durchzusetzen. Beides sind ja klare Zeichen, dass du einfach mit deiner Kraft am Ende bist. Du hast nicht die Kraft bei Konflikten auszuharren und Ruhe zu bewahren, den Kindern fehlen dann wiederum die klaren Grenzen und so wird es ja auf Dauer auch nicht einfacher.

Wenn du allein nicht die Kraft hast, wäre meine Idee ebenfalls gewesen, es mit einer Mutter-Kind-Kur zu versuchen.
Wenn das nichts für dich ist, kann ich nur betonen, dass das konsequent sein (man muss ja nicht oft Nein sagen, aber wenn man es sagt eben auch dabei bleiben) auch langfristig total lohnt. Wenn deine Kinder die Erfahrung machen, dass bestimmte Regeln keine Verhandlungssache sind, diskutieren sie diese Punkte nicht mehr jeden Tag und es kehrt etwas Ruhe ein.

Überleg dir, was die 2 wichtigsten Regeln wären, bleib diesbezüglich kosequent und warte mit allen anderen Baustellen, bis alle diese Regeln verinnerlicht haben.

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Danke für deine Antwort, bei uns ist Hausaufgaben z.Bmein großes Thema. Sie hasst es Hausaufgaben zu machen, ich muss dazu sagen das meine Tochter an LRS und Dyskalkulie leidet und es somit eh schwer hat. Ich habe sie vor den Osterferien in die 1 Klasse zurück setzten lassen und jetzt ist sie wieder in der 2 Klasse, sie hat einen platt bei einer Lerntherapie aber ich warte leider immer noch auf die Zusage der Kostenübernahme da diese Therapie leider sehr kostspielig ist und ich das nicht aus eigener Tasche zahlen kann. Mir wäre es wichtig wenn sie aus der Schule kommt das sie sofort ihre Hausaufgaben macht weil sie teilweise für 2 Blätter 3 stunden brauch. Madame ist aber der meinung sie will erst mal "chillen'. Ja da ist der nachmittag natürlich gelaufen wenn sie erst gegen 13 ode 14 uhr mit den Aufgaben anfängt. Sie weigert sich dann komplett und sagt sie macht aber jetzt keine Hausaufgaben, ich mein was soll ich dann machen ? Kann die ja schlecht auf ihren Stuhl an den Schreibtisch kleben ... Strafen und die Konsequenzen sind ihr dann auch komplett egal sie stellt komplett auf Durchzug.

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Machst du die Aufgaben mit ihr, also begleitest du sie dabei? Drei Stunden ist viel zu viel! Ich Arbeite an einer weiterführenden Schule und bei uns gilt: 5. Klasse (!) etwa 30-60 Minuten Hausaufgaben am Tag. Klar, die LRS und Dyskalkulie verlangsamen, aber dann bitte 1. begleiten und 2. mit der Schule besprechen. Nachteilsausgleich vereinbaren, z.B. in Form abgespeckter Hausaufgaben für einen Übergangszeitraum oder Ähnliches. Lies ihr die Texte zum Teil vor etc. Sonst verliert deine Tochter vollkommen den Spaß am Lernen, wenn sie das nicht sowieso schon hat.
Hast du mal ein Belohungssystem versucht? Ganz simpel, zum Beispiel: Poster in die Küche hängen. Jeden Tag nach 30 Minuten Hausaufgaben (oder fertig erledigt) gibt es einen Stern. Ist eine Wochen-Reihe voll, darf sie am Samstag aussuchen, was gekocht wird. Oder Ähnliches.
Eine Pause nach der Schule würde ich ihr zugestehen. Schule ist anstrengend. Aber macht doch einen Ablauf aus: „chillen“ bis zum Mittagessen, nach dem Essen wird gemeinsam abgeräumt und dann als erstes die Aufgaben gemacht.

Bearbeitet von ha_erledigen
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Zuviel Medien, zuviel Zucker.
Die zwei großen Drogen der heutigen Kinder.

Reduktion und zwar drastisch bis Nahe Null. Ich bin mir sicher nach dem zugegebenermaßen harten Entzug kehrt mehr Ruhe bei euch ein.

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…nicht nur der Kinder, meine auch 🥴

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Hallo,
das klingt anstrengend. Beim Überfliegen habe ich gelesen, dass deine Tochter LRS hat und eine Lerntherapie bekommt. d.h. du bist mit dem Jugendamt in Kontakt? Warum holst du dir dort keine Erziehungshilfe? Beantrage im ersten Schritt doch mal eine Sozialpäd. Familienhilfe. Die kann mal gemeinsam mit dir die Lage checken, der Bedarf wir erhoben und mal gesehen, wie, wo, was ihr braucht und wo ihr evlt. über die FAmlienhilfe hinaus noch Anlaufstellen/Unterstützung erhalten könnte (eben z.B. eine Kur, irgendeine weiterführende therapeutische Hilfe für dich, evlt. Selbsthilfegruppe...hab das Gefühl es würde dir gut tun andere zu sprechen, die ähnlich am Ende sind wie du. Auch um zu merken wie viele Menschen in einem solhen Wahnsinn stecken..)

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Ja das Jugendamt weiß über die LRS und Dyskalkulie bescheid. Ich habe seit über 2 Jahren Kontakt zu einem Frau von der Caritas Familienberatung aber immer nur telefonisch aufgrund von corona damals... die gibt mir immer tolle Tipps aber ja alleine mit 2 Kids ist es irgendwie wirklich schwer sich durch zu setzen...

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Sprech mit dem Jugendamt über deine Erziehungsprobleme und Erschöpfung. Die Hilfe kommt ins Haus...es kann vor Ort mit euch allen gearbeitet werden.

Alles Gute Euch.

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Zwecks Ernährung.

Wie machst du denn lasagne und Bolognese? Bei uns "verschwindet" auf eine große Backform ein Kilo Tomaten in der Lasagne. Und in die Bolognese kann man "unauffällig" ne Zucchini, ne Karotte und/oder ne Zwiebel reinraspeln.

Bei (süßen) Pfannkuchen kannst du die Hälfte der eier mit apfelmark oder Apfelbrei ersetzen.

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Huhu

Das klingt sehr stressig und als wärst du einfach mit den Nerven am Ende und dann schaukelt es sich hoch.

Meine Tochter hängt auch sehr am tablet, wir hatten es vor den Ferien für 3 Wochen komplett weggetan, weil es (zum Teil mehrfach täglich) ständig Streit darum gab.
Nach 2 Tagen war klar das es weg ist und es war okay, eben weil es halt eine fest stehende Regel war.
Danach habe ich es dann wieder gegeben, aber mit klaren Regeln. In den Ferien durfte sie dran wenn ich den kleinen Bruder ins Bett gebracht habe, jetzt nach der Schule kurz, zum runter kommen.
Ansonsten liegt es außer reich und Sichtweite.

„Ich hasse dich“ und co würde ich gar keine große Bedeutung beimessen, da fehlen noch die Möglichkeiten sich vernünftig auszudrucken.

Das dein Kleiner Sachen wirft wenn er wütend ist finde ich auch nicht sooooo ungewöhnlich 😅
Das mit dem Essen auch 🙈
Aber gerade bei Nudelsosse oder Lasagne kann man super Gemüse verstecken 😁
Pfannkuchen mit Apfelmus ohne Zucker, vielleicht Eis am Stiel selber machen aus püriertem Obst.

Und ganz wichtig: du brauchst Entlastung. Ist der Papa irgendwie involviert? Können sie am Wochenende nen Tag zu Oma/Opa? Oder beide jeweils zu einem Freund/Freundin?
Ist die Große nach der Schule in der Betreuung? Wie lang ist der Kleine in der Kita? Da Mittagessen kann auch ne Entlastung sein wenn’s zuhaus immer so ein großes Thema ist.

Lg

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Ich finde auch, dass du sehr hart mit dir bist - ich stelle es mir schwer vor, so alleine.
Wie die Anderen geschrieben haben: Familienhilfe übers Jugendamt wäre wahrscheinlich ne gute Idee. Ich kenne mehrere, die das beruflich machen (u.a. in der Familie) und weiß daher auch ein bisschen, was da gemacht wird.
Für die Themen Medien und Zucker würde ich versuchen, die Diskussionsmöglichkeiten zu reduzieren:
- das Amazontablet hat die Möglichkeit, die Zeiten zu kontrollieren. Heißt, es ist aus von Uhrzeit x bis y oder wenn die Zeit alle ist. Dann musst du gar nicht sagen, dass sie es ausmachen soll - das tut es von alleine.
Generell würde ich das Tablet auch erst freigeben, wenn die "Pflichtaufgaben" - also Hausaufgaben - erledigt sind.
Süßigkeiten: hier würde ich mal versuchen, immer nur eine Wochenration zu kaufen. Auch klar kommunizieren, dass das eine Wochenration ist - wenn das alle ist, ist es alle und es gibt ein paar Tage nichts, bis die Woche um ist.
Milchbrötchen, Nutella etc: gar nicht erst kaufen. Dann kannst du nämlich sagen: Nein, haben wir nicht da und kann ich jetzt nicht herzaubern.
Spaghetti Bolognese und Lasagne: Nimm Vollkornnudeln, wenig Hackfleisch (z.B. einen halben Packen, der Rest wird eingefroren), doppelt soviele Möhren wie Hackfleisch (die am Besten ganz kleinraspeln - geht sogar im Mixer :-) ) und mach dann ne Soße mit viel Tomaten ohne Sahne. Für die Lasagne dann noch wenig Bechamel dazu (alternativ kannst du auch mal Frischkäse ausprobieren) und wenig Käse drauf. Kartoffelbrei - falls er sowas isst - kannst du auch mit Möhren oder anderem Gemüse "strecken".
Wenn es Ärger gibt, weil Kind A alles futtert und B sparen möchte, könnte man unterschiedliche Kisten machen - wenn das immernoch nicht klappt, vielleicht Zahlenschlösser dran...
Die ersten zwei Wochen wird es bestimmt immernoch hart, weil deine Kinder wahrscheinlich die Erfahrung gemacht haben, dass sie dich mit genügend Druck weichklopfen können, aber dann wird es hoffentlich besser...
Vielleicht versuchst du noch zu eruieren, wie sie dich am Besten zum Einknicken bringen, um Strategien zu finden, dich zu stärken.
Zum Beispiel ist es bei einem Vierjährigen meiner Meinung nach ok, wenn er schreit, aus dem Zimmer zu gehen und die Tür zuzumachen - alternativ Kopfhörer mit Musik auf. Oder Noise Cancelling Kopfhörer oder Oropax - Schreien ist anstrengend und das beste Mittel dagegen ist tatsächlich meiner Meinung nach, ihm das Gefühl zu geben, gegen eine Wand zu schreien. Die meisten Kinder geben dann auf.
Für das Hausaufgabenthema würde ich auch nochmal einen Termin mit der Lehrerin machen - um mit ihr zu besprechen, wie ihr es hinbekommen könnt, dass die Hausaufgaben zeitlich begrenzt werden. Am Besten wäre es aber vermutlich wirklich, dich mit ihr hinzusetzen - gerade wenn sie sich gerne ablenkt. So kannst du sie einfangen, wenn sie abschweift und sie merkt vielleicht, dass sie zügig fertig wird wenn sie dranbleibt...

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Hi,
lass dich mal feste drücken.
Alleinerziehend stell ich mir wirklich kräftezehrend vor.
Ich weiß da nur kleine Tipps für dich..
- Erziehungsberatung ist ja bereits involviert, das ist gut - vielleicht kannst du dort nochmal nachfragen, welche Möglichkeiten es gibt, evtl. stundenweise direkte Hilfe nach Hause zu bekommen.
- gibt es gar niemanden, der die Kinder am Nachmittag mal für ein paar Stunden abholen kann, mit Ihnen zum Spielplatz gehen oder irgendwas machen kann? Vielleicht sowas wie eine LeihOma?
- können die Kinder unter der Woche in der Mittagsbetreuung essen?
- lass dich von kleinen Machtkämpfen mit deiner Tochter nicht fertig machen - z. B. die Sache mit dem aufs Kloo gehen. Ignorier das einfach mal am Wochenende, die wird schon gehen, ehe es in die Hose geht.
Ansonsten hast du hier schon einige Tipps bekommen (Tablet, ERnährung etc. )

Ich wünsch dir alles Gute.
LG