Hallo liebe Community,
ich fang mal an und bräuchte mal eine Meinung dazu.
Bin in Moment mit 5 Kindern alleine, da mein Mann geschäftlich unterwegs ist. Kind 1 ist 13 Jahre. Sehr zuverlässig, aber voll in der Pubertät. Heute hatte Kind 2 ( 12 Jahre) tanzen. Sie fuhr mit dem Rad los, hat aber ihre Stecklichter vergessen. Training ging bis 20 uhr.
Ich war mit Kind 1 bis 3 beim Kinderturnen bzw hatte kind 3 auch noch kickboxen. Wir wohnen sehr städtisch und machen alles mit dem Rad.
Nun rief ich Kind nr 1 an, ob sie mal eben rum kommen könnte um kind 2 die Lichter zu bringen. 10 minuten hin, 10 minuten zurück. Wenn sie langsam fährt.
Darauf hin kam dann nur : ,,nö, mach doch selber ,, und ,, interessiert mich nicht,,.
War etwas perplex. Erwarte ich da zu viel?wir erziehen hier sehr ( alleine der kinderanzahl geschuldet) rücksichtsvoll. Jeder schaut auf jeden. Und ja pubertät und so. Aber ich habe sie nicht mal irgendwo von weg geholt oder ihre Freundinnen waren da.
Normalerweise wäre mein Mann ganz sicher mit dem Auto nach gekommen, der ist nunmal aber grade nicht da.
Also, bitte eure Meinung- können 13 Jährige sowas schonmal machen und ich auch mal eine Verantwortung dieser Art abgeben oder muss ich dann wirklich mit 3 kleinen Kindern ( alle unter 6) mit dem Rad hin und her, weil das für eine 13 Jährige nicht sein muss?
Achso und als Nachtrag- ich weiß natürlich dass die 12 Jährige selber dafür Verantwortung hätte tragen müssen. Dann wäre sie aber zu spöt gekommen, hätte sie nochmal umdrehen müssen um die Lichter zu holen.
Ich danke schon mal für eine Antwort.
Zu viel verlangt ( 13 Jährige)?
Vielleicht hat die 13jährige als Älteste das Gefühl zu kurz zu kommen oder einfach keine Lust. Ihr wart wohl alle außer Haus - für ein Teenager mit so vielen Geschwistern mal ein Traumzustand...und da rufst du an und fragst, ob du was vorbeibringen kannst....nun ja....ich kann es verstehen, dass sie keine Lust hatte. Vielleicht lässt du ihr mal mehr Freiraum allein zu sein. Und ich würde auch überlegen, ob du nicht den Führerschein machst und dir ein Auto zulegst.
Danke für die Antwort.
Ich habe Führerschein und auch eln Auto. Natürlich hätte ich mit den Kindern nach Hause fahren können um dann das Auto zu nehmen. Aber darum ging es mir nicht.
Zu kurz kommt hier tatsächlich keiner. Wie geschrieben, ist mein Mann nur kurzzeitig geschäftlich unterwegs. Normalerweise meistern wir alles zusammen,und das auch ziemlich gut.
Klar, vielleicht hatte sie einfach kein Bock. Alles legitim. Fand diese patzigkeit etwas ungewöhnlich. Und habe mich hinterher gefragt- war es zu viel verlangt?
Anscheinend ja.
Ob bei Euch keiner "zu kurz" kommt, kannst Du gar nicht beurteilen. Denn das ist ja die Gefühlswelt des jeweiligen Kindes. Selbst wenn aus Deiner Sicht bei Euch jeder alles hat, was er braucht, kann sich trotzdem ein Kind (oder mehrere) "zu kurz gekommen" fühlen.
Ich finde es tatsächlich zu viel verlangt, eine 13jährige sollte nicht die Aufgaben der Eltern oder Geschwister übernehmen müssen. Etwas Mithilfe bzw. eine feste Aufgabe im Haushalt ist dagegen nicht zu viel verlangt.
Danke für die Antwort.
Ich finde ( da ja sonst alles in geregelten Bahnen läuft, wenn mein Mann da ist)
, dass es nicht zu viel verlangt ist. Ja,sie hätte aufs Rad gemusst , aber ja auch nur als Ausnahme , um mir unter die Arme zu greifen.
Und wie geschrieben, kam der Anruf nicht ,, unpassend,, .
Aber gut, dann werde ich morgen nochmal in Ruhe mit ihr drüber reden, wieso,weshalb,warum.
Hak es ab und sprich sie nicht darauf an, warum auch?
Als zweitälteste von 5 Geschwistern kann ich sagen es kann, muss aber nicht zu viel verlangt sein.
Grundsätzlich muss deine älteste gar nichts für ihre Geschwister machen, normale Haushaltspflichten die alle haben mal ausgenommen, sie ist ihre Schwester, nicht ihre Mutter. Verantwortung für ihre Geschwister tragen du und dein Mann.
Gab es in letzter Zeit mal ein bisschen Stress zwischen den beiden? Vielleicht auch nur eine Kleinigkeit? Ich kann mich noch gut erinnern, gestern waren die kleinen Geschwister noch nervig, am nächsten Tag sollte ich sie bespaßen, ihnen einen Gefallen tun etc. Da habe ich mich auch öfter geweigert, auch bei Dingen, die ich sonst schon gemacht hätte.
Aber auch wenn nichts vorgefallen ist und sie nur gerade so gemütlich auf der Couch lag, sie muss nicht fahren. Klar wäre es nett, aber ein Muss ist es auf keinen Fall. Da müssen da entweder du oder, wie ich finde, die 12jährige sich darum kümmern. Klar kommt sie dann zu spät, aber beim nächsten Mal wandern die Lichter dann eher mit.
Danke für deine Meinung. Ich gebe dir Recht und normalerweise handeln wir auch so ( wenn beide Elternteile da sind).
Aber kann ein 13 Jähriges Mädel nicht in dem Moment sehen, dass grade mal eine andere Situation ist und man da mehr Helfen muss, als sonst?
Warum muss sie in dem Fall mehr helfen, als sonst? Um das vorübergehend abwesende Elternteil zu ersetzen? Das ist nicht ihre Rolle!
Ich kann absolut verstehen, dass sie keinen Bock hatte.
ABER…im Gegensatz zu den anderen hier finde ich nicht, dass es zu viel verlangt ist. Solange es eine einmalige Sache ist, kann man sowas für seine Geschwister schon mal tun.
Dass sie erst motzt ok, aber dass sie sich tatsächlich geweigert hat. Hmm. Finde ich nicht ganz ok.
Nur du kannst jetzt beurteilen, ob das öfter mal vorkommt oder nicht.
Aber ich würde ihr schon sagen, dass du es sehr schade fandest, dass sie nicht kurz aushelfen konnte.
Ich nehme an sie fühlt sich sehr erwachsen? Quasi typisch Pubertät?
Wenn sie das nächste mal Rücksicht oder so von ihren Geschwistern will, dann dürfen die auch gern mal ‚nein‘ sagen.
Auch wenn ich jetzt dafür gesteinigt werde, aber ich sehe es so.
Ich finde es nicht zu viel verlangt, aber die Reaktion von eurer Nr. 1 genauso legitim wie deine Anfrage.
Mein Mann kommt selbst auch aus einer Großfamilie (der älteste) und wir haben selbst auch viele Kinder.
Einer der Punkte, von denen er gesagt hat, dass wir sie anders machen sollen als seine Eltern, betraf das Helfen.
Dass wir weniger verlangen und dass unsere Kinder sich nicht verpflichtet fühlen müssen, Aufgaben zu übernehmen, die einen normalen Anteil (den auch ein Einzelkind hätte) übersteigen.
Wir versuchen aber unsere Kinder so zu erziehen, dass sie immer auch mitbedenken, was sie in der Position des anderen gerne hätten. Aber ohne zu viel Druck zu machen.
Ich würde Nr. 1 nicht noch einmal darauf ansprechen, es sei denn, es wird zum Normalfall, dass sie nicht helfen möchte.
Ich hätte der Nr. 2 gesagt, dass sie dann zurück schieben muss.
Also meine sind 14 und 12 und ich finde überhaupt nicht, dass sowas zu viel verlangt ist. Klar, das sollte nicht regelmäßig vorkommen, dass sie wegen ihrer kleinen Geschwister einspringen muss, das ist euer Job. Aber mal helfen ist nicht zu viel verlangt und das würde ich ihr ganz in Ruhe erklären. Frag sie halt mal was sie gemacht hat. Wenn sie natürlich gerade an ihren Schulsachen saß oder eben viel zutun hatte ist das was anderes. Das geht ja auf jeden Fall vor.
Du verlangst nicht zuviel, das aber im falschen Augenblick.
Sie ist 13, ist gedanklich und emotional mit zahllosen Dingen abseits der Familie beschäftigt und schaut jetzt mehr auf sich selbst und darauf, was SIE wirklich möchte/nicht möchte.
Das tut ihr auch gut, gerade als Älteste mit 4 kleinen Geschwistern, die vermutlich recht oft vernünftig und pflichtbewusst sein muss.
Ich würde es gut sein lassen, sie in den Arm nehmen, wenn die Kleineren schlafen und ihr sagen, dass du sie im Grunde gut verstehst, wenn sie auch einmal sagt, dass sie JETZT einfach nicht mag.
Wann soll sie lernen, nein zu sagen, wenn sie etwas nicht will? Sie muss es jetzt lernen, Abgrenzung ist wichtig, ein Leben lang.
Kommt drauf an, wie die Geschwister sonst miteinander umgehen (auch wenn die Eltern es nicht mitkriegen). Je nachdem war es der 13jährigen dann echt egal, die Schwester hätte ja das Training an dem Tag auch abbrechen können, damit sie im Hellen heim kommt.
Aber nur, damit sie ihrem Hobby nachgehen kann, 20 Minuten zu opfern, kann für einem Teenager echt eine Zumutung sein. Zumal jeder, der mal 13 war, weiss, dass 20 Minuten Radfahren manchmal so anstrengend sind wie für uns ein ganzer Arbeitstag. Dazu kommt noch, dass sie als die älteste bestimmt oft genug zur Unzeit etwas für die Geschwister tun musste, Aufpassen, beim Anziehen helfen, kurz was im Haushalt tun während die anderen spielen...