Was mache ich falsch

Hallo Zusammen
Heute gehts mir echt nicht gut! Bin an mir selbst als Mutter am zweifeln😔

Mein Sohn 8 Jahre ist absolut trotzig und das seit Jahren. Ich lebe vom Vater meiner Kinder getrennt. Er kümmert sich jedes zweite Wochenende um die Kinder und in den Ferien, wenn es ihm passt. Ansonstem meldet er sich gar nicht bei ihnen.

Wenn er sonntags die Kinder bringt und ich frage wie es gelaufen ist, war immer alles super, kein getrotze nichts. Bei ihm wird gemascht, was er sagt bei mir wird getrotzt.

Heute gab es, wie fast jeden Morgen streit. Ich sage zieh dich an, ich werde ignoriert. Ich sage gehe zähne putzen, ich werde ignoriert. Beim 1000mal sagen (etwas lauter, genervter) wird es gemacht. Dann muss ich mir anhören, dass er das macht, was Papa sagt, weil er mehr mit ihnen macht.

Natürlich macht er mehr mit ihnen, er hat sie jedes zweite Wochenende und sonst nie. Ich habe sie dann die Woche drauf, total müde und stinkig. Ich arbeite 60%. Versuche nebenbei ihnen alles zu ermöglichen, hobbys, freunde treffen, saubere Wohnung, essen auf dem Tisch, geburtstagsfeiern organisieren für freunde dann für Familie. Was nicht immer leicht ist. Ich gebe mein bestes.

Aber dieser Spruch heute Morgen hat mich zu tiefst verletzt umd ich war nich fair zu meinem Kind. Habe ihn ohne Verabschiedung in die Schule geschickt. Obwohl.mir eine Versöhnung vor dem Trennen imer wichtig ist. Aber ich was sooooo verletzt. Ich tue alles. Wenn sie krank sind, bin ich da. Wenn si traurig sind, bin ich da. Wenn sie wütend sind, bin ich da.

Sieht das mein Kind nicht? Warum bin ich immer sein Ventil? Bin gerade ratlos und wütend, traurig.

Hat mir jemand einen Rat?

Vielen Dank

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Hallo du. Du machst nichts falsch. Du machst viel, aber für deinen Sohn fühlt sich das selbstverständlich an.

Ich möchte dir raten:
Mach auch etwas für dich (Hobby etc.), dein Sohn findet das bestimmt gut, vllt. sogar ",cool".

Macht ab und zu etwas außerhalb der Reihe, was dich auch entlastet, bestellt Pizza, macht Kinoabend mit Popcorn zu Hause, geht ausnahmsweise abends mal raus, kocht mit anderen zusammen, macht Blödsinn beim Zähneputzen... egal was, hab auch du Spaß, das merkt dein Sohn.

Und schau noch einmal auf die Art und Weise, wie du ihm Aufgaben sagst. Schau mal, ob du den Ton verändern und ihm mehr Verantwortung geben kannst:"Tom, 20.00 ist Bettzeit. Du musst bis dahin Zähne geputzt und dich umgezogen haben und der Rest ist Spielzeit für dich." Vllt. gibt es da noch bessere Ideen.

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Versuch etwas Mitgefühl mit deinem Kind zu haben. Er hat einen Vater, der ihn nur selten sehen will. Natürlich versucht er sich beim Vater von der besten Seite zu zeigen, damit dieser ihn auch weiterhin sehen will und er ihn nicht verliert. Das ist anstrengend und deshalb ist er dann Montag morgens ziemlich platt und kann nicht mehr gut funktionieren.

Das ist nicht fair dir gegenüber. Fair wäre, wenn der Vater der Kinder sich mehr einbringen würde von sich aus. Aber daran ist dein Ex schuld und nicht dein Sohn.

"Dann muss ich mir anhören, dass er das macht, was Papa sagt, weil er mehr mit ihnen macht."
Hat dein Kind das Thema von sich aus angesprochen, oder hast du nachgefragt und er hat das gesagt, weil er keine andere Erklärung hatte?

Natürlich funktionieren viele Kinder beim Wochenend-Vater, bei den Großeltern oder in der Schule besser. Zu Hause bei dir ist sein Safe Space, wo er sich nicht dauernd zusammenreißen muss. Außerdem gibt's ja am Wochenende auch weniger Zeitdruck und Zwang als an einem Schulmorgen. Der Vergleich bringt also niemandem irgendwas.

"Sieht das mein Kind nicht?"
Vielleicht kann er es nicht bewusst benennen, aber natürlich spürt dein Kind, dass du immer da bist, dass du zuverlässig bist und dich um alles wichtige kümmert. Es ist aber ganz normal, dass man darauf in Konfliktsituationen keinen Bezug nimmt.
Wenn ich mit meinem Partner streite, sage ich auch nicht "du bist so toll, du machst dies wunderbar und das ist so hilfreich", nein da spreche ich dann nur darüber, was mich jetzt gerade in dem Moment wütend macht. Man darf auch mit tollen Bezugspersonen mal streiten.

"Warum bin ich immer sein Ventil?"
Na weil du seine sichere Basis bist. Und das spürt er, auch wenn er es nicht sagt!

Bearbeitet von Inaktiv
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Vielleicht?
https://m.youtube.com/watch?v=hx2gDXi4SEk&pp=ygUSVHLDtmRlbG4gbGVybmNvYWNo

Der Lerncoach hat einiges zu Thema...

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Wow danke😊

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"Wenn er sonntags die Kinder bringt und ich frage wie es gelaufen ist, war immer alles super, kein getrotze nichts. "

Wer sagt das? Dein Ex? Oder dein Sohn?

Nur weil er das sagt, muss es nicht heißen, dass es nie Konflikte gibt - nur berichtet er bestimmt nicht davon.
Oder erzählst du deinem Ex, wenn du deinen Sohn hinbringst davon, wie ihr euch wegen dem Zähneputzen gestritten habt?

Ich stimme den Vorschreiberinnen zu. Der Vater hat den Status, etwas "Besonderes" zu sein, weil dein Sohn ihn so selten sieht.
Leider werden die "Alltagsaufgaben" meistens nicht gesehen - weder von Kindern, noch (oft) vom Partner.
Erst, wenn man aufhört, sie zu machen.

Eine Möglichkeit wäre, mehr abzugeben.
Sag doch mal, dann soll doch dein Ex den nächsten Kindergeburtstag für deinen Sohn ausrichten. Komplett. Mit Einladungen basteln, alle kontaktieren, backen...

Oder er soll ihn halt immer "mittwochs" zum Training bringen....

Ich weiß, wahrscheinlich in der Praxis nicht durchführbar, weil dein Ex nicht mitspielt.

Aber du kannst ja mal mit deinem Sohn darüber sprechen, dass du all diese Dinge eben für ihn machst und dann am Wochenende vielleicht nicht mehr so viel Kraft für "Extraausflüge" etc. hast.
Mit 8 Jahren sollte er das zumindest ansatzweise verstehen.

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"Sieht das mein Kind nicht? Warum bin ich immer sein Ventil?"
Nein, ich glaube nicht, dass dein Kind deine ganze Arbeit und Mühe als anstrengend wahrnimmt und sieht. Er ist nicht "schon" 8 sondern "erst" 8!
Und das mit dem Ventil: du bist sein sicherer Hafen, bei dir kann er Dampf ablassen. Eigentlich sogar ein Kompliment an dich. Ich weiss, das ist super anstrengend, mein Sohn ist 7,5 2.Klasse und in der Schule herrscht in der Klasse und der Schulbetreuung Chaos im Moment, heisst keine Stabilität, viel Unruhe, Lärm usw. In der Schule nimmt er sich zusammen, aber zu Hause hat er die grössten Ausraster.
Das mit dem morgendlichen Streit hatten wir auch. Ich habs eingestellt. Im Moment wird er eben angezogen, Zähne putzen wir sowie so noch.
Das dich der Spruch verletzt hat, kann ich auch verstehen, ich bekomm auch ab und an ein "Ich bin dir doch egal" an den Kopf geknallt, obwohl ich wie du auch echt alles mache und versuche ruhig und geduldig zu bleiben (was ich nicht immer kann leider). Ich hab festgestellt, dass so Dinger kommen wenn ich schimpfe, also jede kleinste Kritik wird so aufgefasst das mir das Kind egal ist. Ich weiss nicht, wo das herkommt, aber ich denke alleine diese Erkenntnis ist schon mal ein kleiner Schritt zur Besserung für mich. Geduld und Ruhe bewahren sind wohl die beste Lösung. Auf die richtige Wortwahl achten und versuchen möglichst wenig unnötig zu schimpfen.
Und: mithelfen lassen im Haushalt, einen Plan machen. Hab ich mit meinen Kindern gemacht: jeder sucht sich zwei Aufgaben aus, die er die Woche über machen muss. Z.B. Müll rausbringen, Tisch decken usw. Damit die Kinder sehen, dass die Dinge nicht magisch von alleine geschehen, wir leben nicht im Hotel. Hab das Gefühl es hilft ein bischen.