Willenstarkes Kind

Hallo;

Was macht ihr mit so ein starken Willenskräften Kind!?

Ich bin so eine doofe Mama, hab heute ihm "angebrüllt" und er war noch trauriger und sauer. Wie geht ihr mit so eine Situation um?

Heute morgen hab ich mein Fahrrad genommen und er wollte nicht ins Kindersitz (ok, in Ordnung, dann läuft er)... Von nichts fängt er an zu brüllen, Schrein, Fahrrad zu halten... und zu sagen daß er möchte das ich das Fahrrad da lasse und wir zu fuß gehen 😳 ich finde es geht gar nicht. Er ist sogar weggelaufen und hat zu Hause geklingelt bei Papa das er die Tür öffnet (M., 4 Jahre alt).


Könnt ihr mir Tipps geben oder erzählen was ihr so macht?



Mir wurde auch letztens gesagt das ich mein Kind echt im Griff habe (Arbeitskolle) ... Fand ich gar nicht witzig!

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Ich verstehe deine Texte nicht so richtig, aber in der Fahrradsituation hätte ich das Rad abgestellt, hätte mein Kind eingefangen und hätte mit ihm geredet, gefragt, was los ist, gesagt, dass ich das Rad mitnehmen muss, weil XY, vorgeschlagen, dass er in den Kindersitz (mit 4 Jahren noch in den Kindersitz..?) kann oder sein eigenes Rad nehmen könnte oder wir nebeneinander gehen. Die Auswahl dann auf zwei beschränkt. Dann wären wir irgendwie in die Kita gefahren.

Bei der Besuchssitaution hätte ich gesagt, dass XY mein Besuch ist und ich sie gerne hier habe. Wenn er mit ihr nicht in einem Raum sein möchte, kann er (mit dem anderen Kind?) in das Kinderzimmer gehen. Ich bleibe mit XY in der Küche sitzen.

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Ganz genau. Klare Ansagen ohne Schreien oder Schimpfen. Wenn das Kind dann trotzdem bockt und unbedingt möchte, dass der Besuch geht, dann würde ich dem nicht nachgeben - soll das Kind dann halt alleine im Kinderzimmer spielen, wenn es den Besuch nicht sehen möchte.

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Wie ging die Fahrrad Sache weiter ???

Nur um die Situation besser einschätzen zu können

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Der Papa hat natürlich die Tür geöffnet.
Ich hab dann mit mein Sohn gesprochen und er hat die ganze Zeit runter geschaut und gesagt er möchte nicht das wir mit Fahrrad in die Kita gehen. Hab ihn aber auch gesagt daß er nicht Fernseher sehen darf.


Nachmittags war eine Freundin mit der Tochter da... Wieder das gleiche Spiel. ,,Ich möchte XXX(die mama) nicht da haben, sie soll nach Hause...!" Das war so unangenehm... Das ging 10 min lang.

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Seid ihr dann letztendlich mit dem Rad gefahren?

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Hallo,

erstmal glaube ich nicht, dass dein Kollege es witzig gemeint hat. Meine Kinder sind auch vorbildlich, wenn wir Menschen treffen, die sie nicht so oft sehen. In dem Fall, dein Kollege. Oder war so eine Situation wie mit dem Fahrrad, als er euch gesehen hat? Wenn nicht, nimm es einfach an.

Manchmal habe ich auch als Mutter das Gefühl, ständig auf Widerstand zu stoßen. Dann kann ich eigentlich nicht mehr. Ich will nur los und dann sowas...
Ich würde tief durchatmen und das Kind fragen, warum es jetzt nicht fahren möchte. Ich nehme an, sonst macht ihr das meistens so? Und wenn wir laufen, lass ich das Rad da. Wenn es mir darum geht, dass ich für mich das Fahrrad dabei habe für den Rückweg oder meinen weiteren Weg, sage ich das auch und, dass ich nicht wegfahren werde. Davor könnte das Kind auch Angst haben.
Wenn es bei euch so windig ist wie hier, wären meine Kinder sicher gegen Fahrradfahren gewesen. Vielleicht höchstens mit Motorradhelm. 😉 Alternativ Kind schieben. Vielleicht hat das Kind auch Bewegungsbedarf, den es spürt und es somit laufen will.
Mit 4 kann es sein, das Kind weiß noch nicht recht, warum es etwas nicht möchte, vor allem, wenn es dann schon gefühlsmäßig aufgewühlt ist.

Die Anwesenheit der Mutter des Besucherkinds hätte ich einfach erklärt. Entweder das Kind möchte es oder die Mutter sich mit dir unterhalten. Die Bedürfnisse anderer betone ich auch immer wieder, wenn sowas Thema wird.

Gefühlt rede ich mir den Mund fusselig, aber das ist mein Ansatz, alles erklären und begründen. Kompromisse finden. So kräftezehrend es manchmal ist.

Alles Gute.

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Hi,

ich hätte ihn dann gefragt, warum er das so will und es mir erklären lassen.

Dann hätte ich dem Kind erklärt, dass ich das Fahrrad aber brauche um schneller nach Hause zu kommen, wenn es im Kindergarten ist. Und wir aber gerne zum Kindergarten laufen können und ich das Fahrrad dann aber schieben muss.

Mit 4 Jahren können sie das schon verstehen und man muss das dann auch aushalten, wenn es eben Theater gibt. Kinder müssen ihre Grenzen austesten und man muss sie dann eben auch setzen und daran festhalten.

Meine Kinder testen ständig, sie sind auch willensstark und diskutieren auch gerne und erklären warum und weshalb sie es so besser fänden.
Am Ende muss man dann als Eltern entscheiden: Sind die Argumente der Kinder gut, kann ich da nachgeben?
Finden wir evt. einen Kompromiss?
Oder müssen wir es eben so machen, weil ich danach zur Arbeit muss.

Also einfach so, wie man es mit anderen auch machen würde.

Als unsere Kleine in den Kindergarten kam, war ich 2 x die Woche arbeiten, daher konnten wir an den zwei Tagen nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß in den Kindergarten, da ich es sonst nicht pünktlich geschafft hätte.

Ich habe ihr dann eben erklärt, dass wir entweder viel früher los müssen, sie also früher aufstehen muss und nicht mehr ihre Serie morgens schauen kann oder wir eben mit dem Auto fahren, weil ich muss zur Arbeit und da gibt es nichts dran zu ändern.

Sie hat sich dann doch für das Auto entschieden, also am Ende, es ging natürlich einige Minuten hin und her . Aber da muss man dann eben durch.

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Hm, natürlich ist fragen richt, aber endlose Diskussionen sind auch nicht immer die Lösung. Manche Kinder wollen Grenzen testen und ja es macht auch Sinn diese zu setzen. Bei der Fahrradsituation ist der Weg dann zu Fuß zu gehen fein - finde ich.
Aber bei anderen Situationen kann es nicht sein, dass er als "Bestimmer" auftritt. Zumal Kinder sehr gut wissen wie sie ihre Eltern triggern.
Was passiert, wenn Du ihn aus der Situation nimmst und er einen Moment alleine ist? Oft fahren sich ja Kinder auch einfach fest und brachen dann einen Ausweg. Dies wäre meine Lösung bei dem Besucher gewesen. Dein Sohn hat sicher nicht das Recht zu bestimmen, wer zu Besuch kommt - was er entscheiden kann, ist ob er mit dem Besuch spielt etc.
Daher ist meine Frage auch, was gab es da für dich zu diskutieren?

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn du mal "aufbrüllst" - weil auch du nur ein Mensch bist mit Grenzen. Dein Sohn muss erfahren, dass es Dich unglücklich macht, wenn Situationen "eskalieren".

Bearbeitet von leiahenny
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Warum wollte er zu Fuß gehen? Das wär wichtig, um die Situation einzuschätzen. Und wenn er eh neben dem Fahrrad gelaufen wäre, wärt ihr ja nur zu Fuß genauso langsam/schnell gewesen. Also wenn es euer Alltag möglich macht, hättet ihr da durchaus zu Fuß gehen können. Wenn nicht, dann erklären und nen Kompromiss anbieten: „Ich muss danach schnell zur Arbeit mit dem Rad. Aber ich hole dich zu Fuß ab. Dann machen wir einen kleinen Spaziergang zusammen.“
Vielleicht macht es ihm Angst, in dem Sitz hinten zu sitzen. Eine meiner Töchter bekommt da regelrecht Panik. Zu hoch, zu schnell, zu wackelig. Muss man akzeptieren. Daher wärs wichtig rauszufinden, was überhaupt das Problem war.

Mit Fernsehentzug zu drohen ist sinnlos und gemein. Auf solche sinnlosen Betrafungen würde ich mit 4 Jahren wohl erst Recht meine Kooperation verweigern. Es macht Sinn, zu überlegen, was eine logische Konsequenz wäre. Nicht fernsehen, weil er nicht mit dem Fahrrad zur Kita wollte, ist es nicht.

Generell hilft es viel, Kinder im Alltag viel mitentscheiden zu lassen, dann sind sie im Allgemeinen bereiter, auch Unliebsameres mitzumachen. Ihr könntet überlegten, wo euer Kind im Alltag aktiv mitentscheiden kann und wo es einfach „gehorchen“ soll bzw. das machen soll, was ihr wollt. Vielleicht gibt es da ein großes Ungleichgewicht?

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Also erst mal finde ich den Ansatz, von einem "willensstarken" Kind zu sprechen, immer kontraproduktiv.
Ein Kind, das nicht damit ungehen kann, dass Dinge nicht nach seinem Willen laufen, wird eigentlich als sozial-emotional schwach betrachtet. Und ich finde, da kommt man dann der Lösung des Problemes näher.

Dein Kind ist nicht so, weil Du es nicht im Griff hast. Es ist so, weil es überfordert ist von den Situationen. Solche Kinder brauchen gerade noch viel mehr Strukturen, mehr Verlässlichkeit. Indem man nachgibt hat man zwar gefühlt erst mal weniger Zirkus, aber es verschärft das Problem, weil du damt für Dein Kind unberechenbar wirst.

Ne Ansage muss ne Ansage bleiben, und bei sozial-emotional schwachen Kindern, die nicht damit umgehen können, enttäuscht zu werden, noch viel mehr als bei Kindern, die besser damit umkönnen, mal ein Nein zu hören, wo sie eigentlich ein Ja erwarten.

Meine Ansätze da sind eben, konsequent zu bleiben, viel Struktur, viele Regeln die eingehalten werden, was ja auch für uns Eltern gilt, wenig spontane Aktionen. Eben wir fahren immer Rad, nicht nur wenn Dir gerade danach ist. Man läuft Strecken immer, nicht nur, wenn man selber gerade Lust hat.
Und dann halt begleiten, erklären.

Alles Gute Euch

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Meine Tochter ist gerade 5 geworden und hat auch manchmal so komische Anwandlungen. Am liebsten dann, wenn wir es mal eilig haben und eh schon spät dran sind ;-) Als vor kurzem extrem viel Schnee lag wollte sie morgens unbedingt mit ihrem Fahrrad zum Kindergarten fahren - habe ihr gesagt, dass das wegen dem Schnee nicht geht, aber sie hat nicht aufgegeben. Ich habe ihr mehrmals erklärt warum wir nicht das Fahrrad nehmen können, sie ist vor dem Haus sogar ausgerutscht weil es glatt war und dennoch ließ sie nicht locker und ja, ich bin zum Schluss auch etwas lauter geworden und habe gesagt "nein, wir fahren jetzt mit dem Auto zur Kita und jetzt will ich nichts weiter hören!". Ich bin im Grunde gegen den autoritären Erziehungsstil, aber mittlerweile habe auch ich erkannt, dass es manchmal halt einfach nicht anders geht als mal ein Machtwort zu sprechen :-( Mit vielen Kindern diskutiert man sich sonst in Grund und Boden oder dreht sich ewig im Kreis.

Kinder müssen lernen sich im Leben zu behaupten und für sich und ihre Meinung einzustehen, aber genauso müssen sie halt lernen dass nicht alle nach ihrer Nase tanzen können und man nicht "mit dem Kopf durch die Wand" kann.
Wichtig ist, dass man gerade in so Situationen eine klare Linie fährt - man lässt sich nicht abbringen, man lässt sich nicht "bearbeiten". Wenn das Wetter nicht mitspielt und/oder wir einfach mal zu spät dran sind, dann muss das Kind es halt akzeptieren dass mit dem Auto zur Kita gefahren wird. Meistens darf meine Tochter aussuchen ob Fahrrad oder Auto - aber wenn die Voraussetzungen für das Fahrrad halt nicht passen, dann geht das halt mal nicht. Und da lasse ich auch nicht mehr mit mir diskutieren. Den Fehler habe ich nämlich schon mal gemacht und habe mich zu etwas breitschlagen lassen obwohl ich eigentlich wusste, dass es nicht richtig ist bzw. meine Tochter einfach noch zu klein dafür ist - das Ergebnis war, dass sie übel gestützt ist und zig Schrammen im Gesicht hatte und bitterlich weinte. Das nagt immernoch an mir, obwohl nichts schlimmeres passiert ist, aber ich habe mich halt breitschlagen lassen obwohl ich es eigentlich besser wusste...

Bearbeitet von Cherie39