Leerlauf und mein Sohn. Ich verzweifle und bin traurig

Hallo,
Ich wirklich eine Mutter, die es liebt gemeinsam was mit den Kindern zu machen. Lesen, malen, puzzeln, Gesellschaftsspiele und noch lieber mache ich mit ihnen verschiedene Ausflüge, nehme sie, wenn Zeit ist auch gern mit zum wocheneinkauf, backe und koche gerne mit ihnen zusammen. Also auch wenn es kein Freispiel ist, behaupte ich von mir: ich verbringe viel und vorallem gern Zeit mit den Kids.
Mein 6 jähriger schafft es aber wirklich überraschend schnell, dass ich aus der Hose springe und innerlich richtig genervt bin, was mir natürlich auf der anderen Seite furchtbar leid tut.

Sobald Leerlauf entsteht. Weiß er überhaupt nichts mit sich anzufangen. Er braucht oft über eine Stunde ehe er was findet. Meist dann auch nur für 10
Minuten. Er erwartet dass wir alles mit ihm zusammen machen, wirklich alles. Wenn das nicht geht fordert er Medien, egal in welcher Form. Was ich häufig dann auch nicht einsehe weil ich denke, dass das doch nicht normal ist.
Oft haben wir deswegen hier richtig schlechte Laune weil
Mein Sohn dann mit einem furchtbar langen Gesicht hier rumlungert und allen die Laune verdirbt. Er wird dann auch so hintenrum, ärgert dann seinen kleinen Bruder und hat dann so eine Art an sich die mich wahnsinnig macht. Meistens im Alltag haben wir überhaupt nicht viel Leerlauf, da viel strukturiert ist, ich verstehe, dass es ein Lernprozess ist, vorallem wenn es nicht so häufig vorkommt. Ich gebe ihm auch Ideen wie „ Du könntest zb nochmal deine Pokémon Karten einsortieren“ oder für die hotwheels eine neue Garage bauen. Ich will ihn dabei ja gar nicht im Stich lassen und möchte ihn begleiten. Aber selbst wenn ihm alles am maltisch vorbereite hat er nicht eine Idee, was er machen soll. Ist das normal? Liegt es an mir? Ich muss doch auch mal Haushalt machen. Helfen möchte er nie. Er schafft es aber durch sein Verhalten, dass ich mich schlecht fühle und als versagerin auf ganzer Linie … er sagt dann Abend auch immer: ich bin noch etwas traurig, weil du das und das nicht mit mir gemacht hast oder weil ich das und das nicht durfte … das der Tage Tag zuvor super war und wir 100 schöne Erlebnisse hatten, zählt nicht. Auch nicht wenn ich ihn dann daran erinnere und davon nochmal erzähle wie toll es war .. habe schon die Gedanken ob er depressive Züge hat oder ob er schon weiß, was das mit mir macht und das „gezielt einsetzt“ eigentlich möchte ich das noch nicht glauben, er wird doch erst 7 und kann das doch nicht einsetzen, oder?

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Ich glaube, dass theoretisch alle gesunden 6-Jährigen dazu in der Lage sind sich selbst zu beschäftigen, auch wenn es natürlich manchen vom Temperament her leichter fällt als anderen. Allerdings spielen da sehr viele Faktoren rein. Welche davon bei euch eine Rolle spielen, weiß ich natürlich nicht, da fehlen mir die Infos. Ich zähle mal ein paar auf:

Mangelnde Übung
Wie du schon schreibst, Leerlauf ist bei euch eher selten. Ich glaube schon, dass es irgendwo Übungssache ist und dass es am besten klappt, wenn Kinder von Geburt an an den meisten Tagen ausreichend Leerlauf haben. Das wird heutzutage immer seltener. Also vielleicht wirklich mehr Leerlauf einplanen im Alltag. Die besten Zeiten fürs Freispiel sind bei meinen Kindern direkt morgens die ersten Stunden des Tages und dann abends die letzte Stunde vor dem Schlafen gehen (sofern sie nicht übermüdet sind). Aber beides ist werktags natürlich zeitlich oft eng. Nachmittags klappt Freispiel bei uns meist draußen am besten. Mit 6 Jahren kann das Kind vielleicht auch schon alleine raus? Je nach Umgebung natürlich.

Medien (v.a. Bildschirmmedien)
Bei manchen Kindern gibt es leider wirklich diesen Effekt, dass der Gedanke "ich könnte jetzt doch auch Fernsehen" jegliches Freispiel im Keim erstickt. Erst wenn man für mehrere Wochen Bildschirmmedien verbannt stellen die Familien oft fest "oh mein Kind kann sich ja doch ganz toll alleine beschäftigen". Das bei einem 6-Jährigen, der es anders gewohnt ist, durchzuziehen, kostet natürlich viele Nerven. Bei anderen Kindern reicht es aber auch, wenn sie z.B. wissen, dass es ganz feste Zeiten fürs Fernsehen gibt und sie es zu anderen Zeiten gar nicht erst versuchen brauchen.

Leerer Bindungstank
Ein Kind, dass sich nach Nähe und Zuwendung sehnt, wird sich vielleicht deshalb nicht alleine beschäftigen. Das klingt jetzt bei euch nicht nach dem Problem. Trotzdem kann man in Tagen mit viel Freispiel gezielt darauf achten, Nähemomente einzubauen. Vielleicht Kind auf den Schoß nehmen und ein Buch lesen, bevor es alleine spielen soll. Oder morgens im Bett noch kuscheln.

Zu wenig Kontakte
Kinder brauchen andere Kinder. Wenn das Bedürfnis nach Spielpartnern sehr hoch ist, klappt das alleine spielen vielleicht deshalb nicht. Vielleicht kann man am Wochenende, wenn man weiß, dass man selbst beschäftigt sein wird, für 2-3h einen Freund einladen. Durch das Spiel mit einem anderen Kind entstehen vielleicht Spielideen, die dann auch alleine fortgeführt werden können? Oder klappt das Spielen mit anderen Kindern auch nicht gut ohne deine Unterstützung?

Fehlende Aufgaben
Manche Kinder spielen tatsächlich nicht so gerne wie andere, erledigen aber gerne sinnvolle Aufgaben. Die müssen aber das richtige Anforderungslevel haben. Vielleicht will dein Kind Blumen umtopfen, den Abwasch machen, alleine zum Bäcker gehen, einen Snack für die Familie zubereiten oder das Auto aussaugen. Natürlich in Eigenverantwortung und nicht als "Helfer".

Es gibt sicher noch weitere Faktoren, aber mehr fällt mir gerade nicht ein. Vielleicht ist ja etwas passendes dabei.

Vielleicht könntest du auch noch auf deinen eigenen Umgang mit der Situation schauen. Wenn du ein schlechtes Gewissen hast, spürt dein Kind das und denkt Leerlauf ist etwas negatives. Wenn du es selbst als
Raum für Kreativität betrachtest, vielleicht strahlst du dann etwas anderes aus. Auch deine Rechtfertigungen, die Verweise auf den Vortrag, finde ich eher kontraproduktiv. Erstens leben Kinder im Moment. Wenn heute doof war, haben sie schlechte Laune, das sollte man so akzeptieren und ihnen nicht ausreden wollen. Zweitens teilst du deinem Kind ja dann auch wieder mit "gestern war toll, weil wir etwas schönes zusammen gemacht haben" und signalisierst damit wieder, dass Leerlauf etwas negatives ist.
Da würde ich lieber sagen "Ja heute ist es dir schwer gefallen etwas zu tun zu finden, das war sicher hart. Vielleicht brauchst du da einfach noch etwas Übung." Denn Vergleich zu anderen Tagen würde ich nicht machen. Das bringt deinem Kind nichts, das ist nur dein Versuch dein schlechtes Gewissen zu besänftigen 😉.

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Du musst dir keine Vorwürfe machen. Du schenkst deinen Kindern viel Zeit und Zuneigung. Er muss das mit dem Selbstbeschäftigen noch lernen. Von Depressionen würde ich nicht ausgehen.

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Meine Tochter war eine zeitlang auch so.
Es brauchte wirklich seeehr viel zeit bis sich das geändert hat und sie rausgefunden hat was sie alleine machen kann!

Du musst nur konsequent sein und auf keinen fall dauerbespassung anbieten!

Natürlich solltest du zuhause auch das richtige Spielzeug für ihn haben bzw. Alltagsgegenstände die ihn interessieren oder brauchen darf.
Meine Kinder basteln oft aus Karton und papier was.

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Hallo SommerimHerz,
ob dein Kind bewusst oder unbewusst dir ein schlechtes Gefühl vermittelt, lässt sich nicht so einfach beurteilen.
Kinder in dem Alter verändern manchmal allerdings ihr Verhalten, sie werden motziger und fordern mehr von ihren Eltern bzw. ihren Mitmenschen. Wenn ihr sonst wenig Leerlauf habt und nun mal mehr, fällt es stärker auf.
Lass dich davon nicht beirren. Du könntest auch einfach antworten, wenn er dir nächstes Mal im Haushalt hilft, bist du schneller fertig und kannst dies und jenes mit ihm auch machen. Dein Kind muss ja auch verstehen, dass es Dinge gibt, die getan werden müssen. Priorisierung müssen die Kinder noch lernen. Wenn es ihm so wichtig ist, wird er dir helfen, wenn nicht, war es gar nicht so wichtig, wie er dir gegenüber sagt.
Meine Kinder haben öfter von anderen Kindern erzählt, was sie ihnen so gesagt haben und manche Dinge höre ich ja, wenn sie miteinander spielen. Da wird schon mit den Emotionen gespielt. Du bist nicht mehr mein Freund, wenn... Dann bin ich traurig, wenn du nicht... Es wird sich auch verbal provoziert und ausgelotet wo beim anderen die Triggerpunkte liegen.
Es ist richtig, wenn du primär die Hausarbeit machst. Es ist richtig, wenn du anbietest, wenn er dir hilft, bist du schneller fertig und ihr könnt zusammen was machen. Es ist nicht nötig, dass du dich runterziehen lässt davon, dass dein Kind sagt, dass es traurig ist, weil es mit dir irgendetwas nicht machen konnte. Da müsstest du sagen, wenn er dir nächstes Mal hilft, könnt ihr das machen, darüber würdest du dich auch freuen.
Ist es bei euch ein Ritual über den Tag zu sprechen? Lässt du deinen Sohn etwas aufzählen? Wie fragst du? Ich würde mir anschauen, wie ich mit dem Kind spreche und ob es auf diese Weise förderlich ist oder ich nicht etwas ändern sollte um eine positive Sichtweise zu fördern.
Die Kinder werden immer älter und fühlen sich immer mehr ungerecht fremdbestimmt, weil wir Eltern sie manchmal stark einschränken (müssen). Es gehört aber zum "mehr dürfen" (Rechte) auch ein "mehr müssen"(Pflichten). Klar dürfen wir Eltern prinzipiell 24h am Tag am Smartphone hängen, verbietet so erstmal niemand... der Haushalt muss aber auch erledigt sein... Vielleicht verstehst du, was ich meine. Das Kind sieht vor allem, was es nicht darf und dass du das bestimmst und dann hast du auch noch keine Zeit mit ihm was zu machen. Das Kind möchte auch über dich bestimmen. Das ist natürlich, so wie ich das sehe.
Alles Gute.

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Überleg doch mal....du hast dich zum Animatuer für deine Kids auserkoren.
Für deine Kinder ist das eben Standard, Muttern liefert Ideen, Muttern macht schon, Kind braucht sich gar keine Gedanken machen was es mit sichs elber anfangen könnte. Als älteres Kind und einer gewissen Zeit mit Personal-Animateur, sieht es überhaupt keinen Sinn darin sich selber was auszudenken...es hat das ja nie gelernt. Jetzt hast du mit zwei Kindern eben nicht mehr die Kapazitäten, so wie mit nur einem Kind....joah, die Welt deines Kindes steht Kopf.

Langeweile ist extrem wichtig für Kinder, denn nur mit ihr können sich eigene Ideen entwickeln. Langweile fördert den Eigenatrieb, Ideenreichtum, Kreativität.
Kinder in dem Altern Leben im Hier und Jetzt, von daher ist es normal, das der Tag vorher nicht mehr zählt.

Dein Kind wird nicht erst 7, sondern schon 7 und hat seinen Animateur nicht mehr ständig zur Verfügung....er lernt jetzt erst das, was andere schon viel früher gelernt haben. Und da er schon fast 7 ist, würde ich mich einfach mit ihm hinsetzen und darüber sprechen, darüber das es mein Fehler war, ihn ständig zu beschäftigen. Darüber das Langeweile ganz wichtig ist, auch wenn du verstehst, das er das noch nicht erkennen kann. Darüber das es dir viel Spaß macht mit ihm was zu machen aber das eben nicht mehr ständig geht und es wohl etwas zu viel von deiner Seite aus war. Darüber, das er es jetzt gewohnt ist, das Ideen geliefert werden udn was man daran ändern könnte.

Und dann würde ich mit ihm zusammen eine schöne Box basteln und dort ganz viele Ideen und Anregungen sammeln, mit seinen eigenen Ideen, mit allem was ihm auch alleine Spaß macht. Kommt etwa neues dazu, dann kommt eine neuer Zettel zum Ziehen in die Box. Es handelt sich nur um Dinge, die er alleine, ohne Unterstützung deinerseits und ohne Erlaubnis, machen kann. Wenn ihm langweilig wird, dann kann er einen Zettel ziehen. Ihr müsst jetzt aus der Gewohnheitsspirale raus.

Ach, und gib ihm echte (kleine) Aufgaben im Haushalt, er ist alt genug. und überprüfe mal, ob sein Spielzeug noch altersgerecht ist, die Interessen ändern sich in dem Alter wahnsinnig.

Bearbeitet von Butterstulle
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Exakt so ist unser Großer. Sich selbst zu beschäftigen ist quasi die höchste Folter, die man ihm antun kann. Er rennt dann wie von der Tarantel gestochen durch das Haus, macht alle unruhig und ärgert und haut seinen kleinen Bruder.
Unser Sohn hat kein Verständnis dafür, dass er sich selbst was überlegen muss. Manchmal konnte er alleine ins tüdeln, aber das sind unbewusste Abläufe, meist nur morgens, direkt nach dem aufstehen. Am Tag, wenn er auch weiß, wir sind da, werden wir nur angequakt, wir sollen endlich was mit ihm machen oder ihm das Tablett geben.
Wir bleiben hartnäckig, aber auch bei uns ist deswegen die Laune häufig im Keller. Man kann es ihm nie recht machen, er ist immer am motzen und sagt auch gezielt, wie schlecht das alles ist, wie doof wir sind, weil wir ihn "alleine lassen". Und wir haben eine tolle Balance zwischen "alleine im freispiel" und "wir machen etwas gemeinsam".

Unser Sohn hat aber seit Schulbeginn deutlicher gezeigt, dass er allgemein Schwierigkeiten hat, sich selbst Aufgaben zu nehmen. Das kann er quasi einfach nicht. Dafür ist er aber insgesamt sehr schlau, mit dem Stoff der ersten Klasse ist er zum Halbjahr durchgewesen. Das Verhalten gegenüber anderen ist aber nicht so toll. Er hat einfach kein Verständnis für die Belange anderer, Empathie zeigen ist überhaupt nicht drin. Er kommt einen viel wie ein Egoist, er sieht nur sich. Das wenige, wo man denkt, er hätte Empathie, ist tatsächlich klar strukturiert an Regeln fest gemacht, das hat er also kognitiv gelernt.
Wir sind mittlerweile bei einer Praxis, die untersucht, ob er Asperger Autist ist. Daher können wir uns jeden Tag aufs neue auch immer wieder die Zähne an seinem verhalten ausbeißen. Und er bricht jeden Tag aufs neue dramatisch zusammen, weil er nicht verstehen kann, dass es in seiner Hand liegt, sich zu beschäftigen.

Kann dein Sohn sich alleine beschäftigen oder hast du das Gefühl, dass er wirklich nicht nachvollziehen kann, was du von ihm erwartest?

Ich weiß, es ist extrem anstrengend und auch deprimierend als Eltern. Wenn er Geschwister hat, nimm die als Maßstab. So machen wir es. Der kleine Bruder ist ganz zufrieden, also falsch machen wir nichts. Und ich kann nicht 24/7 meinen großen bespaßen, dazu habe ich keine Zeit, keine Nerven und unfair wäre es auch gegenüber dem kleinen.

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Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich als ich deinen Beitrag gelesen habe die ganze Zeit an ein Kindergartenkind dachte. Um die 5 Jahre maximal. Eher jünger.
Bei einem 7 jährigen hätte ich ganz klar gesagt, wer Langeweile hat, darf gerne sein Zimmer aufräumen. Wenn er Langeweile hat aber dir nicht helfen will, dann braucht er auch nicht zu meckern.
Ja die mangelnde Übung könnte hier das Problem sein. Ich sehe es aber auch als problematisch an, wenn du dem so viel Aufmerksamkeit schenkst. Langeweile ist vollkommen normal. Und offensichtlich kommt er ja damit weiter indem er dir ein schlechtes Gewissen macht. Du gibst ihm in dem du so darauf ein gehst das Gefühl, dass du es ihm schuldig bist mehr Zeit in seine Bespaßung zu investieren.
Dem ist nicht so. Natürlich sollst du auch Zeit mit ihm verbringen und dich mit ihm beschäftigen. Das versteht sich von selbst. Aber du bist nicht seine Dienerin. So kommt es aber fast rüber.
Er ist nicht schwer krank und fragt nach Medikamenten oder so. Er ist ein gelangweiltes Kind, das es gewohnt ist dass er von außen Input bekommt. Du solltest alles zurückfahren. Am besten gar keine Hilfestellung geben, keine Vorschläge etc. Weil sie bist du direkt in der Spirale.
Folgendermaßen würde ich das machen.
Er:" Ich hab Langeweile, Spiel was mit mir!"
Mama:" Ich muss/möchte gerade XY machen, aber du kannst mir gerne helfen."
Er:" Nein ich will mit dir spielen"
Mama:" OK, dann können wir nachher um XY Uhr was machen, dann bin ich fertig. Solange kannst du dir selbst was überlegen."

Und damit wäre es für mich von meiner Seite erledigt. Wenn er meckert, sich beschwert etc kann er das ruhig machen. Aber ich würde keine Vorschläge machen etc sondern mich meiner Aufgabe widmen. Mit 7 Jahren sollte man das schon verstehen können. Er kann dann motzig in der Ecke sitzen oder sich eine Beschäftigung suchen.
Meine Tochter ist jetzt 4,5 und sie hat auch oft langweile und möchte bespaßt werden. Es gibt da halt aber auch einen kleinen Bruder und den Haushalt.
Und wenn ich gerade was erledigen muss dann mache ich das so wie beschrieben. Ich gebe meiner Tochter maximal einen Vorschlag. Wird der abgelehnt ist sie an der Reihe sich was zu überlegen. Und ich widme mich wieder dem was ich mache. Ich verbringe natürlich auch Zeit mit meiner Tochter und oft genug spiele ich mit ihr wenn sie mich bittet. Aber ihre Langeweile ist nicht meine Verantwortung. Wenn sie deswegen schlechte Laune hat, sauer ist, sich vernachlässigt fühlt etc ist das natürlich nicht schön, aber es ist auch nicht schlimm. Denn sie wird faktisch nicht vernachlässigt. Sie wird im Gegenteil sehr umsorgt und daher sage ich ihr dann auch, dass ich mich eben sehr bemühen, Zeit mit ihr zu verbringen und mich mit ihr zu beschäftigen, ich aber noch andere Sachen zu tun habe.
Es gibt Tage da geht es von morgens bis abends um sie. Nicht gerade wenig Tage. Und sie kommt dennoch an und sagt dass ich mich nicht um sie kümmere. Das ist meist wenn ich tatsächlich Mal kurz was für ihren Bruder machen muss. Ich nehme das nicht mehr persönlich. Es ist Ausdruck ihres Wunsches 24/7 dauerbespaßt zu werden diesen Wunsch kann und will ich nicht erfüllen.

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Übrigens schafft sie es nach einer Weile gemotze dann doch sich eine Beschäftigung zu suchen. Und das ist dann oft was total kreatives. Etwas worauf ich selbst nie gekommen wäre. Und dann spielt sie total vertieft und oft auch lange. Also sie kann durchaus. Man muss ihr das nur zwischendurch mal ins Gedächtnis rufen.
Uns ist es tatsächlich sehr sehr wichtig, dass unsere Kindern lernen sich selbstständig Beschäftigung zu suchen abseits von Medien. Ich selbst wurde nämlich grundsätzlich immer vor dem Fernseher geparkt. Ich weiß heute, dass mir das definitiv in meiner Fähigkeit mir sinnvolle Beschäftigung zu suchen geschadet hat.

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🤣😅1:1 meine Erfahrung. Mein Kind war auch so ein mit sich selbst nichts anfangen können Kind das hat bitte mit Depressionen nichts zu tun.

Beim enkel merke ich den Unterschied. Der ist fokussiert und kann sich gut allein beschäftigen, auch wenn er mittlerweile auch Aufmerksamkeit einfordert. Aber er spielt anders. Angenehmer.. Selbstständiger als ich es von meinem Kind gewohnt war.
Einzig wenn andere Kinder da waren hatte ich pause..

Das gibt sich dann.. Mein Tipp genieße die Zeit ist schneller um als du denkst..