DANKE SAGEN

Hallo,

ich durfte mir heute morgen von meinem Sohn anhören, dass man nicht mehr Danke sagt, das wäre OUT! Und ja, ich hab das schon seit längerem mitbekommen in verschiedenen Situationen zb bei Familienfeiern, Geburtstagen usw wo man unter Kindern und Jugendlichen nicht mehr Danke sagt.

Ich habe meinem Sohn etwas gekauft was er nächste Woche wieder in der Schule braucht und hoffte auf ein Dankeschön, kam aber nicht. Ich fühle mich wie ne alte Glucke als ich zu ihm sagte: "Wie sagt man?"
Er meinte nur das sagt man heutzutage nicht mehr!

Soll das jetzt heißen Bitte und Danke gibt es nicht mehr, wie sieht es bei euch aus, erwartet ihr dies noch oder geht ihr mit der Zeit?

VlG Spagenmagd

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Vielleicht bin ich altmodisch, ich bedanke mich und ich bitte um etwas und genauso erwarte ich das von den Menschen um mich rum🤷. Mein Sohn (19) nutzt diese Wörter zum Glück auch regelmässig 😇.

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ich bin auch lieber altmodisch

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Kein Grund zu schreien 😉.

Ich bin Millenial (Mitte 30), sage bei den Menschen, mit denen ich mich wohl fühle, nur sehr selten bitte und vergesse auch mal ein Danke, wenn ich schon damit beschäftigt bin, meine Freunde anderweitig auszudrücken (oder wenn ich gar nicht dankbar bin).

Im Umgang mit Menschen die ich weniger kenne oder mit älteren Menschen achte ich mehr auf solche Umgangsformen.

Mir persönlich ist es völlig egal, ob jemand bitte oder danke sagt. Meist merkt man ja auch ohne die konkreten Worte, ob jemand bittet oder eher fordert und ob jemand dankbar ist, oder es für eine Selbstverständlichkeit hält. Das ist mir dann viel wichtiger, als die genaue Wortwahl.

Was In und Out ist, weiß ich nicht. Da musst du Gen Z fragen 😅.

Auf "Wie sagt man?" würde ich aber auch abwehrend reagieren. Ich bin doch kein dressiertes Zirkustier.

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"Auf "Wie sagt man?" würde ich aber auch abwehrend reagieren. Ich bin doch kein dressiertes Zirkustier."

Das hat nichts mit Dressur zu tun, wenn man bitte und danke sagt. Und mal gefragt: Was kostet es dich bitte und danke zu sagen? Für ist das ein Zeichen von Wertschätzung und Respekt.

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Mit Mitte 30 sollte man so viel Anstand haben, dass man ein Danke über die Lippen bringt.

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Ich vermute, die Reaktion deines Sohnes kam eher von deiner Reaktion. Er fühlte sich unter Druck gesetzt. Ein Danke soll von Herzen kommen und wenn man es nur nach Aufforderung, auch noch so einer, sagt, fühlt man keine Dankbarkeit, sondern Beschämung, fühlt sich vorgeführt und verbindet das schlimmstenfalls später wieder mit Situationen, in denen andere sich aus vollem Herzen bedanken können.
Dazu kommt, dass viele einfach nur "danke" gesagt hätte, wie "guten Tag", ohne das bewusst so zu meinen. Also wirklich nur eine Formel abgespielt hätten. Man denkt bei "guten Tag" ja auch selten daran, dass man wirklich hofft, der Gesprächspartner habe einen außergewöhnlich schönen Tag, man nutzt nur eine Grußformel, die üblich ist.

Du hast deinem Sohn etwas gekauft, das er sowieso brauchte.

Es kommt jetzt darauf an, wie ihr euch in der Familie sonst verhaltet. Bedankt ihr euch auch, wenn einer den Tisch abräumt, die Spülmaschine anstellt, die Toilette hinter sich säubert? Oder ist das "normal", keines Wortes wert? Wenn ja, dann könnte dein Sohn "Schulmaterial kaufen" genauso betrachten. Wenn ihr so etwas normalerweise mit einem Danke honoriert, könntest du darauf ja mal hinweisen.
"Ich bedanke mich auch, wenn du den Tisch abräumst, daher hatte ich gehofft, du würdest dich für den Kauf des Schulmaterials bedanken. Einfach aus Höflichkeit, nicht aus überschwänglichem Gefühl der tiefen Dankbarkeit!"

Grundsätzlich: Beschämung - "was sagt man?!" - führt zu Verweigerung und dazu, diese Scham mit späteren ähnlichen Situationen zu verbinden, also zu zunehmendem Unwohlsein in solchen Situationen und dann bewusster Verweigerung, um der Scham, sich "bedanken zu müssen" zu entgehen. Man verbindet dann solche Situationen, in denen man etwas bekommt oder jemand etwas für einen tut, nur noch mit Stress. Das möchtest du doch nicht erzeugen, oder?

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Also es kommt schon auch darauf an, WIE sie das "Wie sagt man?" gefragt hat. Machen wir manchmal auch in der Familie (jeder von uns ;-) ), aber mehr mit einem Augenzwinkern bzw. eher lustig angehaucht, wenn der andere es mal vergessen hat in einer Situation, in der man sich bei uns daheim normalerweise eben bedankt.
Zum Beispiel, wenn einer mal die Aufgabe eines anderen übernommen hat oder jemandem etwas gibt, an das der andere nicht dran kam oder jemand dem anderen etwas bringt, obwohl derjenige es sich auch einfach selbst hätte holen können oder eben auf ein "Gesundheit" als Antwort. Nicht, wenn jemand seine "normalen" Haushaltspflichten erledigt hat oder so. Also kein "Danke, dass du dein Zimmer aufgeräumt hast, mein Kind" oder sowas :-D.

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Also ich bin auch Millenial 😅 und "Danke" und "Bitte" gehört für mich dazu und finde ich selbstverständlich, bei allen Personen. Jemand der weder Bitte noch Danke sagt kommt mir automatisch unsymphathsich rüber. Mal davon ab dass ich demjenigen ganz sicher nie wieder etwas geben oder einen Gefallen tun würde 😅

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Wie alt ist denn dein Sohn?
Wenn er schon im Alter ist, dass er etwas als "out" bezeichnet, dann würde ich schon nicht mehr sagen "Was sagt man?"

Das ist so etwas, was man Kleinkindern sagt, aber nicht mehr älteren Kindern.
Unsere Söhne sind fast 3 und fast 1 Jahr alt.
Ich versuchte "Was sagt man da?" zu umgehen, weil Danke dann für mich zu einer einstudierten Floskel wird.
An Ostern zum Beispiel hat er total begeistert ein kleines Stoffküken gestreichelt, was seine Paten ihm geschenkt haben. Da habe ich sinngemäß gesagt: "Du freust dich ziemlich, was? Möchtest du das deinen Paten sagen?"
Er hat dann zwar nicht "Danke" gesagt, aber: "Das Küken ist ganz weich und schön." Und dazu ist er herumgehüpft. Das ist - finde ich - Dank genug.

Wenn er schon älter ist, dann würde ich ihm einfach (nicht mitten in der Situation, aber zu Hause in Ruhe) erklären, dass es ein Zeichen von Höflichkeit und Respekt ist, sich zu bedanken bzw. seine Freunde irgendwie auszudrücken.

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Also Danke und Bitte ist für uns ein wichtiger Bestandteil in der Erziehung und ob das als „out“ heutzutage bezeichnet wird oder was auch immer ist uns eigentlich realtiv egal😀. Es ist einfach auch eine höffliche Umgangsform die man zum Ausdruck bringen kann.

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Ich, Mitte 30 sage eigentlich immer Bitte und Danke- natürlich auch zu meinen Kindern und meinem Mann.(Natürlich nicht riesig inszeniert, aber "nimmst du bitte xy mit?" "Danke")

Auch im beruflichen und privaten Umfeld sagt eigentlich jeder Bitte und Danke, auch die Kids und Jugendlichen.

Ich kenn ja eure Bubble nicht, aber hier ist das gsd nicht out.

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Man kann ja einfach mal ausprobieren wie weit man im Leben kommt, wenn man für nichts danke und bitte sagt. In aller Regel gehen einem "Danke" ja gewisse Gefälligkeiten voraus. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin ein sehr penibler Bitte und Danke Mensch. Ich glaube auch ehrlich gesagt, dass noch weniger Rücksichtnahme, Nettigkeit, etc. sicherlich die Welt auch nicht besser machen.

Die Frage ist eigentlich eher, warum genau auf bitte und danke verzichtet werden soll?

Wenn mir die Kassiererin beim Aldi MEIN Wechselgeld zurück gibt, sage ich auch danke. Und zwar nicht aus vollstem Herzen ich liebe dich über alles du hast mir eine Niere gespendet-Danke sondern ein einfaches 1 Sek Standard- Danke. Dafür reicht meine Zeit und Luft gerade noch so ;)

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Du hast zu deinem 11-jährigen Kind gesagt: "Wie sagt man?" 😲

Da hätte ich definitiv auch nicht "Danke", gesagt.

Hat er denn gesagt, "Danke sagt man nicht mehr" oder "Wie sagt man? sagt man nicht mehr."
Bei letzterem Stimme ich ihm nämlich absolut zu.

Bei ersterem vermute ich, dass es einfach die Reaktion eines 11-Jährigen auf einen [***vom URBIA-Team editiert***] Spruch war.

Wir erziehen unsere Kinder in der Hinsicht durchs Vorleben.
Wir bedanken uns selbst. Aber auch nicht für jeden Scheiß. Dann wird das Danke auch irgendwie inflationär und bedeutungslos.
Und ich mache auch kein Fass auf, wenn mal kein Danke kommt.
Meistens merkt man die Dankbarkeit ja auf andere Weise - ein Lächeln, strahlende Augen, ...
Als ich meinem Schwager einen Spätzle-Shaker mitgebracht habe, kam auch kein "Danke", aber ein "Wie cool ist das denn?". Ist mir mindestens genauso viel wert.

Bearbeitet von urbia-Team
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Völlig OT, aber was ist denn ein Spätzle Shaker? Klingt interessant ;-) macht man damit Spätzle selber?
Viele Grüße aus dem hohen Norden, hier kennen wir sowas leider nicht ;-)

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Genau, also ein vereinfachtes Prinzip gegen dem normalen Schaben.

https://www.spaetzle-shaker.de/