Zu den Nachbarskindern oder nicht?

Hallo,
Ich habe eine Erziehungsfrage, die mir seit ein paar Tagen Kopfzerbrechen bereitet: mein Sohn (6) geht sehr gerne zu den Nachbarskindern zum Spielen. Meistens klingelt er selbst und fragt, ob sie Zeit hätten. Die Kinder haben ihn auch sehr gerne und klingeln ab und zu bei uns. Bis jetzt lief alles ganz harmonisch ab, bis mein Sohn eines Tages vom Vater der Kinder an der Tür angenschnauzt wurde, als er wieder klingelte. Er solle nicht 5 Mal hintereinander klingeln und nein, Zeit hätten sie auch nicht. Mein Sohn kam weinend nach Hause, er hatte sich auch über den 'Wutausbruch' vom Vater der Kinder erschreckt. Nun sind einige Tage vergangen und er möchte wieder hin...
Soll ich es ihm erlauben, vielleicht zu den Zeiten, wo der Papa der Kinder vermutlich nicht dort sein wird? Oder soll das ab jetzt verboten werden (draußen/ bei uns spielen ist in Ordnung, aber nicht bei Ihnen zu Hause)?

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Sprich doch die Eltern des Nachbarjungen einfach an, und frag welche Zeiten ihnen so allgemein zum spielen/klingeln recht sind und ob es Zeiten gibt, zu denen es grundsätzlich eher schlecht passt, dann habt ihr eine Orientierung.

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Hi,

ich würde ihm dann einfach sagen, das er nur 1 x klingeln soll.

Mein Sohn hat auch so einen Freund, der klingelt immer 3 x hintereinander, wenn man nicht in 5 Sekunden an der Tür ist. Das ist einfach total nervig und das hab ich ihm auch so gesagt. Seit dem geht es :D

Der Vater hatte einfach wohl einen schlechten Tag, vielleicht hatte er gerade mit den Kindern ein Gespräch und dann klingelt dein Sohn und klingelt und klingelt.

Sollte das nochmal vorkommen, dann würde ich mit dem Vater mal sprechen, was das soll.

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Vielleicht gehst du die nächsten Male erstmal mit deinem Sohn rüber zum klingeln?
Manche Erwachsenen sind einfach unmöglich zu Kindern..

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So unmöglich finde ich das gar nicht. Wenn ich hier zB am Telefon ein wichtiges berufliches Gespräch habe oder wenn das Baby grad am Einschlafen ist oder ich mich nachmittags am Sonntag vielleicht selbst grad AUSNAHMSWEISE mal hingelegt habe und unten klingelt jemand immer und immer wieder, dann werd ich auch sauer - hat nichts damit zu tun, dass ich allgemein "unmöglich zu Kindern" bin, aber es gibt immer Situationen, wo es halt grad überhaupt nicht passt. Und da reicht halt 1x klingeln auch, um zu verstehen, dass grad kein Bedarf an Besuch besteht.

Habe ich weiter unten geschrieben. Dass ein 6-Jähriger das erst lernen muss, ist ja klar. Aber da braucht es dann eine Orientierung und Hilfe von den eigenen (!) Eltern.

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Für mich gibt es nie einen Grund, aber Menschen wütend anzufahren.
Auch wenn ich das Gefühl verstehen kann, wundert mich doch immer wieder wie selbstverständlich überall wütend gehupt, geschimpft und gemotzt wird.

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Dem Sohn sagen, dass er nur einmal klingeln soll! Weisst du wie nervig das ist, wenn an der Tür sturmgeklingelt wird? Bei aller Liebe, aber ich finde der Vater hat hier nichts schlimmes gemacht. Er war zurecht wütend über das Verhalten deines Sohnes und hat ihn das spüren lassen. Er hat ihn weder beschimpft noch gedroht. Ich hätte genauso reagiert. Vielleicht hat er gerade ein wichtiges Telefonat geführt, vielleicht waren sie gerade beim Essen, das weisst du ja alles gar nicht.

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Ja, das muss dein Sohn wohl noch lernen, dass er eben nur 1x klingelt und dann versteht, dass die Nachbarn entweder keine Zeit haben, keine Lust haben oder eben nicht da sind.

Er ist ja erst 6 - er wird es schon bald verstehen ;-)

Vielleicht hatte der Vater grad einen schlechten Tag oder hat was gemacht, wo er sich konzentrieren musste. 5x klingeln ist halt schon viel, es gibt ja sicher einen Grund, warum keiner aufmacht.

Ich muss unseren Sohn (8) auch manchmal ein bisschen bremsen, was die Nachbarn angeht. Also dass er nicht zu "unguten" Zeiten einfach rübergeht oder klingelt, dass er sich nicht aufdrängt, sie auch mal in Ruhe lässt, OBWOHL sie ja da sind und im Garten. Da fehlt ihm einfach noch das Gespür dafür.

Vielleicht sprichst Du den Nachbarn nochmal an, dass Dein Sohn ja offenbar in dem Moment gestört/genervt hat und sagst, dass Dir das leid tut. Vielleicht tut es auch ein kleines Zeichen an der Tür, ein Schild, dass man drehen kann mit grün und rot oder so, damit Dein Sohn weiß, wann er klingeln kann und wann nicht.

Ich bringe unserem Sohn so als grobe Orientierung bei: nicht sonntags, da nur wenn man sich sieht und grad fragen kann. Nicht in der Mittagsruhezeit, nicht morgens, nicht an Feiertagen, wo gewöhnlich eine Familie auch mal für sich sein möchte. Unsere Nachbarn haben oft ihre Enkel zu Gast, mit denen er in eine Klasse geht. Auch da soll er nicht klingeln, sondern warten, ob die Kinder rauskommen und in den Garten gehen oder auf der Straße spielen. Vielleicht will die Oma ja auch mal was von den Enkeln haben ;-)

Es ist halt auch für die andere Familie schwer, dann nein zu sagen oder ein kleines Kind einfach wegzuschicken. Da finde ich es besser, wenn er gar nicht erst klingelt. UNd ich gebe zu, wenn hier täglich Kinder klingeln würden, wäre ich irgendwann auch etwas genervt - ich hab auch gern mal Zeit für uns als Familie oder einfach Ruhe. Ist halt eine Gratwanderung :-)

Bearbeitet von lime15
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Ich meine das jetzt gar nicht böse und ich weiß, es ist etwas OT. Aber irgendwie frage ich mich bei Threads wie diesem hier, wo die Intuition bleibt? Ich meine, das ist ja jetzt keine weltbewegende Situation wo man etliche Für und Wider abwägen muss. Du bist ja jetzt ein paar Jahre auf der Welt und irgendwie muss man als gestandener Erwachsener doch intuitiv eine Haltung dazu haben? Dein Kind wird wegen einer Mini-Lappalie doof angeraunzt. Dass dein Sohn da jetzt traurig und irritiert ist - verständlich. Aber was hast du in dem Moment denn gedacht? Wieso gehst du jetzt davon aus, dein Kind dürfe nicht mehr rüber gehen und klingeln? Das hat der Nachbars Vater ja auch überhaupt nicht gesagt. Es ging um einen Hier und Jetzt Moment. Das muss man doch als Mutter in seinem Universum mal einordnen können? Im Endeffekt lässt dich die Situation genau so ratlos zurück wie dein kleines Kind...

Und ich finde auch nicht, dass das eine Erziehungsfrage ist.

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Hallo, ich konnte mich hier tatsächlich nicht auf meine Intuition verlassen, weil ich aus einem anderen Kuluterkreis komme und bei uns so etwas wie 'Sonntag/ Feiertag/ Mittagszeit nicht zu den Nachbarn gehen' nicht gibt. Ich bin zwar in Deutschland geboren, hatte aber fast ausschließlich türkische Freunde... Meine Eltern als Vorbilder nehmen wäre auch nicht richtig, da sie beide Persönlichkeitsstörungen haben (Borderline, Narzissmus). Mein Mann reagiert auch extrem teilweise und wollte dann auf keinen Fall, dass unser Sohn überhaupt hingeht, was ich eher als traurig und schwierig für unseren Sohn empfinde. Deshalb habe ich nach neutralen Meinungen gesucht und diese hier auch gefunden. Ich werde sie umsetzen und wenn der Vater der Kinder nochmal wütend wird, werde ich das Gespräch mit ihm suchen.

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Ehrlich, ich wäre mit dem Sohn zusammen rüber gegangen (nicht sofort) und hätte gesagt: "Kürzlich hat mein Sohn hier geklingelt, wohl auch mehrfach hintereinander, und Sie haben ihn ein bisschen angefahren. Jetzt hat er ein bisschen Angst, ob er noch rüber kommen darf und unter welchen Bedingungen."

Und dann hätte sich der Vater vermutlich entschuldigt und gesagt, welche Zeiten passen oder dass eben nicht zigmal hintereinander geklingelt werden soll, dass die Kinder aber grundsätzlichn miteinander spielen dürfen und dein Sohn hätte gewusst, worauf er sich einstellen kann und dass der Vater ihm nicht grundsätzlich fürs Rüberkommen böse ist.

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Als unsere Tochter kleiner war, hatten wir auch mal so eine Nachbarin.

Unsere Tochter war im Hort, das andere Mädchen ging nach der Schule direkt nach Hause.

Kaum hatten hatten wir nachmittags das Haus betreten, hats schon geklingelt. JEDEN TAG.

Ich habe mir den Mund fusselig geredet, dass wir gerade erst nach Hause gekommen sind, was essen müssen, Hausaufgaben kontrollieren usw. DANACH kann gespielt werden.

Die ersten 20mal ist man noch freundlich, danach wurde dann auch bei mir der Ton etwas rauer. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass ich das Kind nicht leiden konnte, sondern dass es einfach Zeiten gibt, wo es nicht passt.

Man hat ja nicht umsonst eine Haustür. Wenn man ohnehin jederzeit für alle verfügbar sein soll, könnte man das Haus auch einfach offen lassen ;-)

Wie schon oft gesagt, Deinem Sohn beibringen: 1mal klingeln, 1-2 Minuten warten, macht dann keiner auf - besteht kein Interesse/keine Zeit. Bzw. mit einem kurzen Gespräch zwischen Dir und den Eltern kann man das Problem doch leicht aus der Welt schaffen. Dann wisst ihr wann dort gegessen wird / Mittagsruhe ist und man gerne seine Ruhe hätte. Damit kann man leicht solche Situationen vermeiden.

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Danke, wird umgesetzt!

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Hallo,

wenn das eine einmalige Sache war, dann würde ich das nicht überbewerten.
Wir sind Menschen.

Der Vater war vielleicht mitten im Telefonat oder hatte einfach einen blöden Tag und keinen Bock, da jetzt dir Tür aufzumachen.

Ich habe auch mal ein Kind angepflaumt, als ich damals mit Sommergrippe auf der Couch im abgedunkelten Wohnzimmer lag. Mann und Kinder waren unterwegs im Schwimmbad und ich war froh, mit meinem Brummschädel etwas Ruhe zu haben.
Da klingelte ein Nachbarskind richtig penetrant an der Tür. Ich habe ihr erklärt, dass die Kinder nicht da sind und erst abends wieder kommen, heute wird nicht gespielt und ich bin krank..
Wieder zurück auf die Couch, nach einer Stunde klingelt die wieder.

Nicht 3x, nicht 5x, 15x. Erst habe ich es ignoriert aber dann hats gereicht.

Steht die wieder an der Tür: ""Sind die X und der Y jetzt da-haaaaa?""

Da wurde ich sauer.

"Mensch Ronja, ich hab gesagt die Kinder sind nicht da und ich bin krank. Hör jetzt auf zu klingeln und schleich dich!"

Böse war mir da keiner, die Mutter meinte später eher "Die braucht manchmal so eine knackige Ansage sonst kapiert sie das nicht!" :-D

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Ich finde es nicht ok, dass der Vater dein Kind angemotzt hat, aber ich finde es ist auch deine Aufgabe realistisch einzuschätzen, wie viele Besuche angebracht sind. Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Situation zu Stande kommt, wenn das Kind allgemein zu penetrant ist. Wenn es hin und wieder klingelt, 1 x, hat das sicher niemand was dagegen. Wenn dies aber dauernd vorkommt, auf eine penetrante Art und Weise, kann ich schon verstehen, wenn man mal etwas schroffer reagiert. Vllt ist es den Nachbarn einfach zu viel. Ich habe an einigen Tagen einfach schon die Klingel abgestellt, weil wir hier auch so Kandidaten haben, die es gerne mal übertreiben und ich auch keine Lust habe mich vor Kindern erklären zu müssen, wenn es mal nicht geht oder ich einfach mal keinen hier haben will