Hallo,
ich schreibe hier anonym weil ich gtad völlig am Ende bin.Ich bin absolut keine gute Mutter und will gerade auch keine mehr sein.
Ich habe 2 Söhne. Der ältere ist 3 1/2Jahre und der andere ist 8Wochen.
Wir sind vor kurzem umgezogen und bekamen gleichzeitig Kind 2. Die ersten 4 Wochen waren sehr schön und ich dachte wow es läuft und fühlt sich gut an. Dann kam das Gewichtsproblem von Kind 2 stillen wollte nicht so und ich tat alles das es klappt. Dann wurde Kind 1 komischer je weniger Zeit ich hatte. Er ist zu seinem Bruder eigentlich sehr nett und hat sich auf ihn gefreut will mit ihm kuschel etc. klar probiert er mal aus was passiert wenn er kneift oder mal drauf batscht aber nie schlimm. Klar es gab mal einen Vorfall da hat er ihn gehauen aber wir versuchen da nicht zu schimpfen damit er nichts negatives assoziiert mit ihm.
Nun ja es ist so das aktuell der grosse in seiner extremen nein Phase ist alles wird verneint ich werde als Mutter verweigert und er wütet bei mir bis papa von der arbeit kommt.
Ich muss den grossen täglich in die Kita fahren in eine andere Gemeinde wobei der kleine schreit wie am Spiess. Ich habe auch schon versucht mit beiden zuhause zu bleiben aber das Ende vom Lied ich bin so gereizt und genervt das ich den grossen nur noch schimpfe. Er probiert gerade sehr viel aus und macht es nicht leicht ihn gerade anzunehmen und zu begleiten. Er leer auf den Boden einfach Wasser aus und lacht. Er beschmeisst mich mit beglichen Sachen und lacht er tritt mich oder schreit mich an. Ich wache morgens schon auf und denke mir ich schaffe das nicht. Der grosse steht täglich um 5.30h /6h auf und will bespasst werden. Wenn ich ihn bitte alleine zu spielen weil ich noch stille dann rastet er aus und macht genau das Gegenteil.
Der kleine schläft nachts nur auf mir und tagsüber nur in der Trage er ist so schnell reizüberflutet und Drr grosse ist laut und will auch spielen ich kann das Baby nicht mal ablegen um mich um den grossen zu kümmern oder zu spielen. Der Papa ist leider morgens immer ab 6h ausser Haus und ist am we selbst so erschöpft das der Alltag bei uns kein Spass mehr macht . Mittlerweile bereue ich die Entscheidung ein weiteres Kind bekommen zu haben weil ich jetzt schon keine Energie habe zum weitermachen. Wie habt ihr das geschafft ?
Ist das alles normal ?
Ich will grad keine Mama mehr sein
Bei euch kommt momentan einfach extrem viel zusammen. Dein Partner muss du früh los, dass er morgens nichts übernehmen kann. Der Kindergarten ist nur mit dem Auto erreichbar und das Baby ist sehr anhänglich und hasst Autofahren. Das ist einfach eine ganz ungünstige Konstellation und kein Wunder, dass es dir damit nicht gut geht. Es liegt nicht an dir, sondern an den Umständen. Wenn auch nur ein Faktor anders wäre, also wenn dein Partner muss das Kind in die Kita bringen könnte, wenn das Baby ein entspannter Autofahrer wäre und die Zeit für ein Schläfchen nutzen würde oder wenn die Kita in Laufweite wäre und das Baby auf dem Weg in der Trage bleiben könnte, wäre alles viel leichter.
Aber auch ohne diese zusätzliche Schwierigkeit sind die ersten Monate, in denen man tagsüber alleine mit Baby und Kleinkind zu Hause ist, oft sehr hart. Insbesondere bei Babys, die sich zum schlafen nicht einfach ablegen lassen. Ich kann auch ein Lied davon singen. Es wurde aber definitiv mit jedem Monat einfacher. Vergiss den Anspruch, diese Zeit zu genießen. Halte irgendwie durch, bis das Baby etwas älter ist. Es wird ja alles automatisch leichter. Irgendwann wird das Baby viel weniger stillen und schlafen, fröhlich morgens gemeinsam mit dem Geschwisterchen am Tisch das Essen probieren, sich vielleicht zum schlafen alleine ablegen lassen, und dann sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Bis dahin natürlich jede Hilfe annehmen, die sich irgendwie bietet. Aber da scheint es wenig zu geben? Niemand, der dass große Kind in die Kita bringen kann beispielsweise? An den Arbeitszeiten des Partners lässt sich auch nichts ändern?
Bei manchen Babys können auch Federwiegen die Rettung sein, damit das Baby friedlich schläft und man sich wieder besser um das große Kind kümmern kann.
Was leider total normal ist, ist dass dein 3-Jähriger auf diese schwierige Konstellation und die Geschwisterkrise mit anstrengenden Verhaltensweisen reagiert. Er entspannt sich sicher wieder, wenn du und die Gesamtsituation entspannter sind.
Legt euch auf die Couch. Hört ein Hörspiel. Schaut Bücher oder auch mal eine Kinderserie. Warum brüllt der Kleine unterwegs? Wie lange bist du weg zur Kita? Könnt jemand anders so lange nach dem Baby schauen oder der Grosse mit jemand anderem zu Kiga fahren?
Hm, der Große war lange mit dir allein und nun ist das Baby da und du plötzlich weniger verfügbar als vorher. Es gibt keine weiteren Geschwister. Er wird dadurch automatisch immer wieder frustriert.
Geht ihr auf den Spielplatz? Trifft er andere Kinder? Wie oft?
Für ihn ist doch die Situation folgende: Früher war Mama immer da und jetzt ist das Baby da und Mama oft nicht verfügbar. Das frustriert natürlich. Es würde eventuell weniger frustrieren, wenn in der Zeit, in der du beschäftigt bist, andere Kinder oder Aktivitäten verfügbar wären.
Papa ist vermutlich eher nur für ihn da?
Also, er erlebt: Mamas Priorität ist das Baby, Papas Priorität bin eher ich?
Dann würde er sich natürlich eher Papa zuwenden.
Das heißt NICHT, dass du keine gute Mutter bist!
Bei der extremen Nein-Phase: Kannst du ihm mal Fragen stellen, die er sonst bejaen würde oder negative Fragen, die er verneinen würde? Also: Möchtest du auch einen Pudding haben? Du möchtest bestimmt nicht raus und Fahrrad fahren?
So, dass er wieder stärker zuhört und eher mal ja sagt bzw. zustimmt. Also, dass er merkt, dass er öfter nach Dingen gefragt wird, bei denen er gern mitmachen würde?
Die ganzen Unarten, die du beschreibst, könnten ja durchaus ein Versuch sein, (wieder) deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Hier wäre mMn das Ziel, zu betonen, was er als großer Bruder alles kann und darf, das der kleine noch nicht kann oder darf und darauf zu achten, ihn für etwas zu loben, das du nicht nervend findest und das ihm AUCH Aufmerksamkeit einbringt.
Also: Er leert Wasser aus, du kommst schnell, schimpfst eventuell (und sei es, vor dich hin) und wischst das Wasser schnell auf. Er leert Legosteine aus, du bemerkst das und sagst nichts dazu.
Hier würde ich darauf achten, was er so macht und das bestärken. Leert er also Legosteine aus, kannst du dich kurz zu ihm setzen, ihn fragen, was er bauen möchte, nach einer Weile wieder schauen, das bewundern, ein paar Fragen dazu stellen, so dass er sich gesehen fühlt. Oder du bindest ihn in den Haushalt ein bisschen ein, Schnippeln oder Schälen helfen oder so.
Vielleicht kannst du in Phasen, in denen das Baby auf dir schläft, eher Kuscheln mit ihm betonen. Licht dämmen, er kann sich neben dich legen, ihr hört leise ein Hörbuch etc.? So, dass er keinen Grund hat, das Baby zu wecken, aber trotzdem bei dir sein kann.
Oh nein du arme. Ich kann mir gut vorstellen wie stressig das für dich sein muss.
Dein großer ist jetzt natürlich genau in der trotzphase. Aber "Phase" bedeutet auch, dass es vorbei geht.
Ich versteh dich da echt gut. Wir haben hier ein Schreibaby und es ist letztens noch echt hölle mit ihm gewesen, weil er dauerhaft gebrüllt hat und wir wussten beide nicht wieso und nichts hat geholfen, über Wochen. Da geht man echt am stock und hat am Abend schon keine Lust auf den nächsten Tag. Aber: es geht vorbei.
Ich bin mir sicher ihr werdet da gute Lösungen finden.
Könnte der große vielleicht mal zu Oma und Opa oder zu Freunden? Dass du auch einfach mal den Kopf ein bisschen frei bekommst?
Hallo,
ihr seid als 4 köpfige Familie noch nicht angekommen, was völlig normal ist.
Es klingt vielleicht etwas fies aber „Mach dich locker“ und vor allem „frei“ von allen Ansprüchen und Vorstellungen die du an dich hast.
Wenn ich gestillt habe durften die Älteren TV schauen, Hörspiele hören, wir haben Bücher angeschaut, Geschichten erzählt. Meine Mädels haben sich immer gefreut wenn Stillzeit war.
Autofahrten sind halt so eine Sache. Da musst du leider durch. Ich würde den Großen aber trotzdem zur Kita bringen.
Was das Verhalten des Großen angeht kann ich dich beruhigen. Es wird anders. Mal besser, mal schlechter. Kinder kommen nicht perfekt zur Welt. Wir sind die Menschen die sie formen und prägen. Das ist eine schwierige aber nicht unlösbare Aufgabe.
Liebe Grüße