Teilen lernen, Kinder

Hallo,

heut war ich mit meiner Schwester und ihren zwei Jungs (6 und 2 Jahre) und meiner 2 Jährigen Tochter bei meinen Eltern.
Ich habe mich mit meiner Schwester gestritten und bin jetzt verunsichert ob ich wirklich im Recht bin ..

Zur Situation:
Bei meinen Eltern ist viel Spielzeug das allen gehört. Meine Neffen können überhaupt nicht teilen. Es wird schon geschrien wenn meine Tochter nur hin geht.
Ich versuche ihnen zu erklären, dass Spielzeug für alle ist und man teilen soll. Bei den zehn Spielzeug Autos ist doch nichts dabei wenn sie meiner Tochter auch eines geben.
Meine Schwester ist der Meinung dass man Kinder nicht zum teilen zwingen kann.
Ich bin der Meinung, dass man teilen sehr wohl lernen muss. Natürlich nicht das Lieblingsstofftier und nicht wenn es z.b nur ein Laufrad gibt. Aber auch da sollte man sich abwechseln.

Als ich wieder mal zu meinem Neffen ging und gesagt habe, er soll doch bitte ein Auto abgeben weil zusammen spielen doch viel mehr Spaß macht meinte meine Schwester plötzlich "Gib deiner Cousine dass Spielzeug, du weißt doch eh dass sie immer alles bekommt".

Ich bin aus allen Wolken gefallen und meinte nur "Das stimmt nicht, aber ich finds schade dass deine Jungs das teilen einfach nicht gut können und finde dass sollte man versuchen ihnen zu zeigen".
Naja zum Schluss haben wir uns da ziemlich reingesteigert und waren beide ziemlich sauer.

Wie seht ihr das? Findet ihr nicht dass man teilen lernen sollte? Auch der 6 Jährige flippt regelmässig aus, wenn meine Tochter z.b bei seinen Chips mit essen will oder mit den 100 Legosteinen mitspielen will. Auch die Jungs untereinander streiten mind. 3 x pro Stunde, weil keiner teilen will.

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Viele Menschen - viele Sichtweisen.

Ich denke auch deine Tochter darf lernen, dass sie nicht immer mit den Spielsachen spielen kann, die ein anderes Kind gerade bespielt.
Du hast ja geschrieben es gibt verschiedenes Spielzeug, also kann sie sich aus dem verbleibenden Spielzeug etwas aussuchen.

Und nein,sie muss nicht bei seinen Chips mit essen.
Man kann fragen, ob er etwas von seinen Chips abgeben würde.

Ich denke man darf Kindern gern vermitteln, warum teilen durchaus nett ist/ sinnvoll ist.
Aber sie dürfen auch lernen, dass sie nicht immer und alles teilen müssen.

Ich denke ein Mittelweg macht Sinn.

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Hallo,

meiner Meinung nach vermischst Du zwei Dinge miteinander.

Wenn Dein Neffe Chips isst (die ihm gehören) und Deine Tochter gerne welche abhaben möchte, muss er nicht teilen. Es wäre zwar nett, aber ich kann auch verstehen, wenn ein Sechsjähriger von einer Zweijährigen genervt ist, die ihm am Rockzipfel hängt und ständig von seinen Sachen etwas abhaben möchte.

Das andere Thema: Wenn das Spielzeug bei Deinen Eltern tatsächlich für alle Enkel da ist, dann ist das auch so. Dann haben die beiden Jungs kein größeres Recht, damit zu spielen, als Deine Tochter. Ganz klar.

Allerdings sehe ich auch hier das Problem, dass es immer schwierig wird, wenn Eltern sich zu sehr in das Spiel ihrer Kinder einmischen. Der andere Junge ist doch auch erst 2. Lasst die Kinder das vielleicht einfach untereinander klären. Zumindest mal ausprobieren.

Liebe Grüße!

Edit: Was mich noch interessieren würde: Wie war das denn früher bei Deiner Schwester und Dir? Spielt das vielleicht immer noch in die Situation rein?

Bearbeitet von tiger39
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Das Argument zusammen spielen macht mehr Spaß.. Siehst nur du so..

Wenn Autos gerade bespielt werden sollte man nicht hingehen und sagen gebt eines ab.. Ärger vorprogrammiert..

Dass Geschwister streiten.. Völlig normal..

Würde das Spiel beobachten.. Und nur eingreifen wenn notwendig.

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Ich finde das Thema schwierig und denke auch, dass hier zwei verschiedene Dinge zusammenkommen. Mein Sohn ist 3 Jahre alt, meine Nichte ist zwei Jahre alt. Wenn bei mir zusammen gespielt wird und einer spielt mit einem bestimmten Spielzeug muss er es nicht teilen nur weil der andere auch damit spielen möchte, egal wie viele Autos es beispielsweise sind (Stichwort Fuhrpark, da braucht man ein paar mehr Autos). Spielzeug was gerade nicht bespielt wird, wird geteilt und kann von allen genutzt werden. Teilen finde ich grundsätzlich schön und wichtig aber es muss nicht immer Alles sein. Wir vermitteln das Abwechseln z.B
beim Laufrad oder Roller wenn wir nicht für jedes Kind eins dahaben. Zum Thema Essen, sind es die Snacks von einem Kind allein muss es nicht abgeben. Es wird gefragt ob geteilt werden möchte, wenn ein Nein kommt, wird es akzeptiert. Andersherum muss das Kind damit klarkommen wenn der Andere seine Snacks dann auch nicht teilen möchte. Manchmalmwerdrn die Brotboxen geteilt, manchmal möchten die Kinder ihre Snacks aber auch für sich hsben. Mich würde mal interessieren wenn die Situation anders wäre, dein Kind also ständig teilen soll wenn es gerade spielt und die anderen Kinder kommen.

Mein Sohn teilt und borgt auch Spielzeug an seine Cousine aus aber das macht er nicht immer und ich habe kein Problem damit.

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Ich finde das Thema schwierig und denke auch, dass hier zwei verschiedene Dinge zusammenkommen. Mein Sohn ist 3 Jahre alt, meine Nichte ist zwei Jahre alt. Wenn bei mir zusammen gespielt wird und einer spielt mit einem bestimmten Spielzeug muss er es nicht teilen nur weil der andere auch damit spielen möchte, egal wie viele Autos es beispielsweise sind (Stichwort Fuhrpark, da braucht man ein paar mehr Autos). Spielzeug was gerade nicht bespielt wird, wird geteilt und kann von allen genutzt werden. Teilen finde ich grundsätzlich schön und wichtig aber es muss nicht immer Alles sein. Wir vermitteln das Abwechseln z.B
beim Laufrad oder Roller wenn wir nicht für jedes Kind eins dahaben. Zum Thema Essen, sind es die Snacks von einem Kind allein muss es nicht abgeben. Es wird gefragt ob geteilt werden möchte, wenn ein Nein kommt, wird es akzeptiert. Andersherum muss das Kind damit klarkommen wenn der Andere seine Snacks dann auch nicht teilen möchte. Manchmal m
werden die Brotboxen geteilt, manchmal möchten die Kinder ihre Snacks aber auch für sich haben. Mich würde mal interessieren wenn die Situation anders wäre, dein Kind also ständig teilen soll wenn es gerade spielt und die anderen Kinder kommen.

Mein Sohn teilt und borgt auch Spielzeug an seine Cousine aus aber das macht er nicht immer und ich habe kein Problem damit.

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Wenn es genug Spielzeug für alle gibt sehe ich das so:

- Spielzeug welches gerade in Gebrauch ist (das können auch 20 Autos sein) muss nicht hergegeben werden

- Spielzeug welches unbenutzt herum liegt darf von allen genommen werden. Spielzeug darf nicht reserviert werden.

- geht es um einzelne limitierte Spielsachen die von allen bespielt werden möchten, dann wechseln wir ab. 5 Minuten Kind A, 5 Minuten Kind B o.ä. zum Beispiel beim Trampolin wo nur ein Kind drauf darf oder beim Tretschlepper wo es eben nur einen gibt.

- persönliches Lieblingsspielzeug oder Dinge die einfach kaputt gehen können müssen nicht geteilt werden, dürfen aber auch nicht vor den anderen Kindern "provozierend" bespielt werden.

Bearbeitet von Mandala95
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Teilen kommt von ganz allein, beim einen früher und bei manchen niemals.

Ich kann mich noch an eine Situation erinnern als mein großer damals vielleicht 2 oder 3 im Sandkasten eins von seinen Spielzeugen einem anderen Kind zum spielen gab, weil dieses Kind nichts zum Spielen hatte. Beigebracht hat ihm das niemand, das kam von ganz allein.

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Denke ich auch. Häufig verschlimmern von Erwachsenen vorgegebene und durchgesetzte Lösungsansätze die Situation eher noch. Unsere Tochter und ihre beste Freundin sind sechs Jahre alt und spielen regelmässig ohne Aufsicht. Unüberwindbare Streitigkeiten haben sie fast nur, wenn Erwachsene da sind, ansonsten finden sie immer eine Lösung.

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Nachdem hier schon viel zum Teilen gesagt wurde, scheint es mir auch so, als empfände deine Schwester eine generelle Ungleichbehandlung zwischen deinem Kind und ihren Kindern. Da scheint die Situation die du beschreibst nur eine von vielen zu sein, sie scheint es so zu sehen, dass dein Kind immer im Vorteil ist. Könnte es sein, dass es so ist? Woran könnte das liegen? In deinem Beitrag bekomme ich nicht das Gefühl, dass du deinen Neffen sehr zugewandt bist.

Ansonsten sehe ich es wie die anderen: Spielzeug, das für alle da ist, darf von allen bespielt werden, aber einem Kind, dass gerade mit mehreren Autos eine Garage gebaut hat, beispielsweise, sollte kein Auto abgeben müssen. Keinem Kind wird das weg genommen, mit dem es gerade spielt. Man kann sich darauf einigen, dass man sich abwechselt, aber keiner muss sein Spiel unterbrechen und direkt etwas abgeben, nur weil 10 Autos da sind.

Das mit den Chips finde ich fast schon gemein. Der Junge soll seine Chips an die Zweijährige abgeben? Mal abgesehen davon, dass ich eine Zweijährige niemals Chips essen lassen würde, würde ich es gar nicht einsehen, meine Portion einer so „besonderen Leckerei“ zu teilen. Dann soll sie bitte eine eigene kleine Portion bekommen, fertig.

Mit dem Lego das Gleiche: Zweijährige bauen da in der Regel noch nicht so mit. Das größere Kind baut etwas und ist stolz auf sein Werk, und die Kleine kommt und nimmt Steine weg oder macht gar etwas kaputt. So ist es doch meistens.

Dass Geschwister untereinander streiten, ist normal.

So wie du es beschreibst, und nur davon kann ich ausgehen, ich war ja nicht dabei, bin ich bei deiner Schwester. Auch wenn ich es grundsätzlich richtig finde, dass Kinder auch zum Teilen angehalten werden, finde ich, dass du von deinen Neffen sehr viel verlangst und der Kommentar deiner Schwester spricht ja schon Bände. Den würde ich mal für mich selbst ganz offen und ehrlich reflektieren und überlegen, ob da nicht ein bisschen was dran ist.

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So denke ich auch. Ein Auto abgeben zu müssen ist eine typische Erwachsenenlösung, die den Konflikt nicht wirklich löst, sondern im Gegenteil weiteren Unfrieden stiftet. Das zweijährige Kind soll sich etwas anderes zum Spielen suchen oder halt warten. Was ich von einem Sechsjährigen nicht tolerieren würde, wäre z.B. das "Reservieren" oder "Sperren" von Spielsachen, mit denen er gar nicht spielt. Wenn er mit Autos spielt, aber gleichzeitig z.B. eine Kugelbahn sperrt, mit der er zuvor gar nicht gespielt hat, nur damit das andere Kind sie nicht kriegt. Im Kindergarten haben sie für das Freispiel auch die Regel, dass man eine Art Token hat, mit dem man angibt, was man gerade bespielt, man kann nicht in mehreren Bereichen gleichzeitig sein oder Dinge aus mehreren Bereichen horten.

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1. Wie redet ihr beide über eure Kinder einander gegenüber in Anwesenheit der Kinder? Insbesondere ggü. dem 6 Jährigen finde ich euer Verhalten eklig, der hat nämlich definitiv verstanden, wie du über ihn redest.

2. Wenn der Große gerade mit den Autos spielt, muss er die Autos nicht teilen. Deine Tochter kann mit dem ganzen anderen Spielzeug spielen (dies darf der Junge natürlich nicht reservieren)

3. Zusammen mit deiner 2jährigen spielen, macht dem 6jährigen nun mal keinen Spaß, der hat ja anscheinend schon ständig seinen kleinen Bruder an sich kleben.

4. Man hat den Eindruck, dass der Große alles hinzunehmen hat, insbesondere, dass ihn die Kleinen nerven anstatt dass ihr euch mit den Kleinen beschäftigt.
Der empfindet es wahrscheinlich sehr störend, dass die Kleinen ständig in sein! Spiel eingreifen, die können seinem Spiel doch gar nicht
folgen.

5. Das mit den Chips ist der Obergau von dir. Vielleicht sollte er mal deiner Tochter ihr Eis wegessen… ist ja nicht so schlimm, die Kleine muss ja teilen lernen.