Unser Sohn soll zum zwölften Geburtstag ein Smartphone erhalten, weil wir befürchten, dass er sonst zum Außenseiter wird.
Er hat Zugriff auf einen PC und nutzt ihn leider nicht sinnvoll. Wir haben mit ihm Zeiten abgemacht. Danach ist das Internet aus.
Diese Zeiten nutzt er bis zur letzten Minute aus, um sich Tiktok und YouTube anzusehen. Selten sind die Inhalte sinnvoll. Meistens sieht er irgendwelchen „Influencern“ zu, die mit ihren neu gekauften Turnschuhen prahlen, andere Influencer trollen oder „durch das angeblich gefährlichste Ghetto von Paris“ laufen.
Wir möchten nicht das das überhand nimmt. Auch soll er während der Schulzeit das Smartphone gar nicht nutzen dürfen. Wir möchten vermeiden das er es im Straßenverkehr nutzt. Manchmal sieht man hier Teens, die aufs Handy starrend bei Rot über die Ampel gehen.
Wie können wir die Zeiten sinnvoll begrenzen? Gibt es dafür Apps, die die Kids selbst nicht umgehen können?
Smartphone-Nutzung begrenzen?
Ich finde am ganzen Medienthema TikTok und Youtube am Schlimmsten und das schaut er ja eh schon.
Ich würd n Smartphone holen, Family Link drauf und sollte es das umgehen, das bekommt man doch irgendwann mit, ist das Handy eben wieder weg.
wie geht das denn? Meine Tochter soll auch ab dem neuen Schuljahr (5. Klasse, weiterf. Schule) ein Smartphone (mein altes) bekommen.
Wie kriege ich da Family Link drauf und geht es egal mit welchem Handyvertrag?
Ja, das ist ne normale App. Mein Kind hat ein Android, der Vater und ich je ein IOS Handy, funktioniert trotzdem.
"Er hat Zugang zum PC und nutzt ihn leider nicht sinnvoll."
Wenn er nur Lernvideos schauen würde, fändest du das bestimmt auch komisch.
Was für Serien und Filme hast du mit 12 geschaut? Vermutlich auch fast nur solche zur Unterhaltung, oder? Das gleiche macht er jetzt auch.
Man kann mit ihm über Influencer reden, dass die Geld verdienen und nicht ihre persönliche Meinung zu den Produkten äußern, dass sie den Verkauf fördern sollen. Auf der anderen Seite sehen einige Menschen bewusst gern Werbung für Produkte, die sie interessieren, wollen sich zu neuen Käufen anregen lassen.
Das Thema Werbung auf Social Media ist komplex. Nicht immer kann man heute erkennen, was persönliche Meinung und was Werbung ist, teilweise ist die Werbung extrem "versteckt". Das kann man thematisieren.
Aber ich fände es unfair, dem Jungen abzusprechen, dass er sich einfach nur unterhalten lassen möchte. Das wollen wir Erwachsenen doch auch!
Du kannst ihm allerdings auch mal zeigen, dass es Videos zu Themen gibt, die ihn interessieren. Vielleicht betreibt er einen Sport und findet Videos mit Trainingstipps oder interessiert sich für bestimmte Orte (Urlaubsort etc.) und findest Videos über diese Orte. Oder er findet Videos, die ihm Schulthemen interessant und leicht verständlich erklären.
ABER: Keiner wird sich 100% seiner Freizeit nur mit Lernthemen etc. befassen! Und wenn, könnte man das auch wieder monieren.
Also, lasse ihm doch die seichte Unterhaltung über gefährliche Viertel in Paris etc.
Erkläre, was Clickbait ist, warum die Titel so gewählt wurden, frage hinterher, ob sich die Inhalte für ihn gelohnt haben oder enttäuschend waren. Oft ist man ja enttäuscht und merkt lange nicht, warum. Dann wäre ein Ansprechpartner gut.
Ich habe kürzlich ein ganz komisches Video einer Erziehungsinfluencerin gesehen, in dem sie mit ihrem Sohn sprach und sich und den Sohn dabei in ein ganz schlechtes Licht rückte. Ich habe dann einen Freund von mir gebeten, sich das mal anzusehen und gefragt, was das soll, warum man sich bewusst seine Reputation kaputt macht. Er meinte, das sei Werbung (für Kurse der Influencerin). Diese Kurse wurden in dem Video nicht erwähnt. Ich hätte es nicht erkannt und hatte dann auch erst mal eine Diskussion mit meinem Freund, weil ich das nicht nachvollziehen konnte. Er arbeitet allerdings selbst im Onlinemarketing und kennt diese Strategien.
So etwas kann man recherchieren und auch mal mit dem Sohn thematisieren.
Postet da jemand ein Video just for fuin oder möchte er damit Geld verdienen? Sehr oft möchte er damit Geld verdienen, es sieht aber nach just for fun aus. Dabei kann man also durchaus noch Medienkompetenz ERWERBEN.
Eine gute Kontrollfrage ist immer: Hat mir das jetzt etwas gebracht? War die Zeit, die ich online verbracht habe, für mich produktiv oder bereute ich jetzt, diese Inhalte gesehen zu haben, war es Zeitverschwendung?
Unterhaltung, Entspannung kann aber auch "produktiv" sein, wenn man sie gerade bewusst sucht.
Wie gesagt - wie viele "geistlose" Inhalte habt ihr als Teenies konsumiert? Wie viele Menschen lesen die Bildzeitung oder dieses Klatschblättchen? So etwas hat schon seine Berechtigung, es sollte nur nicht überhand nehmen und nicht ausschließlich konsumiert werden.
schule + heimweg ist oft der Punkt, wo das Handy gebraucht wird. - - dass er das handy nicht so nutzt, wie manch andere (also auf dem Gehweg) wirst du nicht mit Zeitsperren verhindern.
genaue Zeiten sind ebenfalls schwierig. --
eine Maximaldauer am Tag mit z.B. Microsoft Familiy ist ganz sinnvoll, - da kann man auch bestimmte Apps sparen. Ausserdem haben usner Kinder lange kein Tarif mit Flatrate gehabt, nur Wlan zuhause.
"Was" er sich ankuckt, wenn du youtube erlaubst wirst du nicht ändern können, sofern kein Jugenschutz drauf ist ... ja: sinnvoll ist anders, - aber es ist seine Freizeit.
Versuche es mal mit Microsoft Familiy, - da kann man ne Menge einschränken, auch je App ....
Naja, was ist denn schon sinnvoll? Er nutzt es so, wie alle es machen. Ist halt ne andere Generation....ich habe in dem Alter den ganzen Nachmittag bei Karstadt in der Plattenabteilung abgehangen und Musik gehört, Bravo gelesen, mich durch die Kosmetikabteilungen getestet, tonneweise Haarspray benutzt (was echt lächerlich aussah) und Lieder bei Formel Eins oder vom Radio mit dem ollen Kasettenrekorder aufgenommen .....fanden meine Eltern auch alles nicht sinnvoll....für UNS war das aber in dem Alter der Brüller. Jede Generation hat ihr "sinnloses Ding" und so soll es auch sein.
Ansonsten kann ich auch nicht viel dazu beitragen, hier wurden zum 12. Geburtstag fast alle Beschränkungen aufgehoben. Einzig die Nachtruhe blieb und sie selber wollte dauerhaft die Daddelzeit für ihr Spiel beschränkt haben. Das sind doch keine kleinen Kinder mehr.
Ich hatte es letztens schon mal geschrieben, diese Generation ist die erste die komplett mit dieser digitalen Welt aufwächst, für uns Eltern ist da also nur ein weiterer Erziehungspunkt dazu gekommen. Medienkompetenz fällt nicht einfach vom Baum, ob uns "Alten" das alles gefällt oder nicht. Es ist unser Job sie darin zu begleiten und wachsen zu lassen, nicht diese Welt mit sinnlosen Verboten zu verdammen.
Dein Sohn ist 12 Jahre alt, er kennt die Schulregeln für das Handy, er bewegt sich frei (hoffe ich) im Straßenverkehr. Ihr seid irgendwie zu spät mit euren Ansätzen.
Aber ja, es gibt Apps, wir benutzen Familylink.....aber erst seid ihr das mit der Daddelei selber zu viel wurde, diese Beschränkung kam also sehr spät und aus eigenem Antrieb. Alles andere waren die Jahre davor reine Absprachen, die gut funktionierten.
Alles was limitiert wird, wird natürlich bis zur Grenze ausgenutzt.
Aber: sofern man sich nicht im WLAN befindet, weißt du was diese Seiten an datenvolumen ziehen?
Wenn dein Sohn eine recht geringe datenflat bekommt, wird er lernen müssen, damit sehr umsichtig umzugehen damit er wirklich über den Monat kommt.
Und zu Hause im WLAN könnt ihr das ja ebenfalls begrenzen.
Ich persönlich würde ihm noch kein Smartphone kaufen nur aus einer vagen Befürchtung heraus, ohne einen praktischen unmittelbaren Nutzen. Er scheint über keine Medienkompetenz zu verfügen, was lebt ihr ihm eigentlich vor, wenn Handy als Statussymbol gesehen wird? Tiktok würde ich gar nicht drauf installieren, mit dieser App kommen die allerwenigsten erwachsenen Nutzern klar, ohne sich im Sog des Algorithmus zu verlieren. Handys sollen immer noch ein Werkzeug sein, ein Nutzobjekt.
Wenn er kein Außenseiter sein soll, wird es meiner Meinung nach höchste Zeit für ein Smartphone. Man kann Regeln zur Nutzung aufstellen, brauchten wir bei unseren Söhnen nicht.
Aber generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Dinge, die nicht rigoros verboten oder reglementiert werden, sowieso irgendwann uninteressant werden.
Lg
Elsa01
was macht ihr mit eurem Sohn freizeitmäßig? versucht den Fokus auf die Familienaktivitäten zu legen, nicht aufs Handy. tiktok finde ich sehr bedenklich, gerade bei diesen Challenge -Videos. du kannst schon eine gewisse Sperre installieren, aber oft kriegen die Kids da raus, wie sie zu umgehen ist. bei uns hatten die Kinder erst mit 14 ein Handy, nicht früher.
und schau, wenn du befürchtet, dein Sohn wird zum Aussenseiter, wenn es keine Smartphone hat, dann kaufst du ihm ein Smartphone, und dann ist in der Klasse wieder was ganz anderes angesagt. Versuche ihn lieber zu stärken, indem du ihm nahebringst, dass es immer Menschen gibt, die scheinbar alles haben. aber das ist nicht wichtig.
Hallo, auch ich finde solche Kontrollmechanismen als den falschen Weg und für sich alleine sowieso nicht sinnvoll, weil dann das Kind in eine Art "leere" fällt, was soll es mit der Zeit anfangen?
Hier muß man Alternativen anbieten und diese dem Kind auch gut erklären.
Sportverein und Freunde einladen sind zwei klassische Alternativen. Die aber beide nur ein paar Stunden in der Woche ausmachen.
Man kann dem Kind aber zum Beispiel auch am Computer einen Programmierkurs anbieten. Mein Sohn macht hier: https://linz.coderdojo.net/termine die kostenlos angebotenen online Programmierkurse. Dafür braucht man einen PC mit zwei Bildschrimen.
Eine Möglichkeit die mein Kind überhaupt nicht mag, auch wenn ich es eine gute Idee finde ist das man für sich eine Art Avatar erstellt und Punkte für absolvierte Aufgaben bekommt, so wie hier erklärt: https://martinmacfelaph.substack.com/p/wenn-jugendliche-zu-viel-vor-dem
Grob teile ich es aber dennoch meinem Sohn mit. Der Mensch baut leider alles ab was man wenig oder nicht braucht. Wenn man Muskeln länger nicht anstrengt, werden sie schwächer, aber auch beim Gehirn ist es so, nur dass es länger dauert als bei den Muskeln. Das funktioniert natürlich auch umgekehrt, wenn ich etwas mehr anstrenge, wird es stärker und ich tue mir dann leichter.