Hallo liebe Eltern, meine Tochter (3) und ihr Cousin (6) verstehen sich gut und spielen gerne miteinander.
Eines Tages spielten sie unter der Höhle in meiner Tochter's Kinderzimmer und auf einmal war es ganz still. Meine Schwägerin und ich haben uns nichts dabei gedacht, denn wir dachten, dass sie wie immer leise zusammen Bücher lesen. Plötzlich gehe ich hinein, sehe, wie er seine Hose herunterzieht und meiner Tochter seinen Pimmel zeigt, und sie hebt ihr Kleid hoch.
Ich habe ruhig reagiert und es seiner Mama erzählt, und sie hat ihm darauf angesprochen und erklärt, dass er das nicht darf. Meine Tochter hat mir erzählt, dass er wollte, dass sie ihr Pipi zeigt und er hat meiner Schwägerin erzählt, dass meine Tochter sein Pimmel sehen wollte.
Ich verstehe vollkommen, dass Kinder andere Körper entdecken wollen, aber wie kann ich auf so etwas reagieren? Ich mache mir Sorgen, dass meine Tochter eines Tages ihr Intimbereich zeigt, wenn jemand anderes sie danach fragt.
Wie reagiert man in solchen Situationen richtig?
Wie kann ich meine Tochter vor solchen Situation beschützen.
Cousin zeigt meiner Tochter sein Penis
Als Betroffene von sexuellen Übergriffen durch Jugendliche (so heißt das, wenn Doktorspiele ausarten) bitte ich Dich, einfach aufmerksam zu beobachten. Ganz oft sind es wirklich nur Doktorspiele bei denen beide einverstanden sind. Stärke Deine Tochter, nein zu sagen, Grenzen zu setzen und darin, Vertrauen in Dich zu haben, falls - egal was - mal anders läuft, als es sollte.
Ich wurde mit 7 mit Stöcken ***, von einem 8jährigen, und dachte, dass das eben alles so zu dazugehört. Von den weiteren Dingen im Laufe der nächsten 4-5 Jahre erzähle ich jetzt nicht.
Als erstes mal gängige und auch für die Allgemeinheit verständliche Begriffe für die Geschlechtsorgane einführen, "Penis" und "Vulva", anstatt "Pimmel" und "Pipi" und ähnliche Vermeidungsbegriffe, die den Kindern signalisieren, dass man darüber nicht offen sprechen darf.
Sehe ich nicht so. Es geht hier doch nicht um die Begriffsklärung, sondern, wie schon von anderen geschrieben, um klare Regeln, so dass keine Übergriffe passieren können.
Mein Sohn hat in der 4. Klasse Sexualkunde und redet vom "Plüschpimmel". Das ist für mich keine Vermeidung.
Viele Grüße,
Holger
Frischling, laut Visitenkarte ein Kind das 23 Tage alt ist, aber in der 4. Klasse, wo man ihnen in der Sexualkunde den Begriff "Plüschpimmel" beigebracht hat anstatt Penis. Klar, klar.
Hi!
Also ich muss dir sagen, ich habe das früher als Kind auch oft mit meinem Cousin gemacht. Allerdings empfinde ich das heute als extrem peinlich und bin froh, das er irgendwo im Süden Deutschland lebt und ich den nie sehe und wir nix mehr groß miteinander zutun haben.
Das Problem ist nicht, wenn es mal passiert, sondern bei uns kam es dann wirklich nur noch dazu. Es wurde irgendwie immer nur "sexuell", auch wenn nie was ernsthaftes passiert ist.
Ich würde es deswegen auf alle Fälle versuchen zu unterbinden. Es ist ansich nichts schlimmes. Kinder entdecken ihren Körper und sie Sexualität, aber es kann so ein dauerhaftes Ding werden und das wird denen irgendwann vielleicht mal unangenehm.
Hi! Mein Kompliment zum besonnen reagieren. Meine Tochter ist 6 und spielte eine Zeit lang ausgiebig Doktorspiele in verschiedenen Konstellationen. Was es mir etwas leichter machte, ruhig zu bleiben: Alle Kinder hatten in etwa das gleiche Alter und es war mindestens ein weiteres Mädchen dabei.
Ich habe die Situation zum Anlass genommen, um Doktorspiele und Schutz vor Missbrauch zu thematisieren. Ich habe dazu Materialien einer Fachstelle verwendet. Zartbitter aus Köln, gibt es auch in anderen Städten. Ich habe für mich Infos für Eltern zum Schutz vor Missbrauch, ein Hörspiel „Sina und Tim spielen Doktor“ und das Buch „Wir können was, was ihr nicht könnt“. Richtig gut gemacht, wird quasi nebenbei thematisiert und ohne Zeigefinger. Für 3-Jährige gibt es wahrscheinlich andere Sachen. Aber die Tipps für Eltern fand ich schon unbezahlbar. Vielleicht ist für dich auch was dabei. Alles Gute!