Lieber bei andern

Hallo Zusammen
Ich habe eine frage und zwar.
Mein Sohn 4 weint immer, wenn wir besuch haben oder besuch gehen egal bei wem auch wenn es ein Nachbar ist und er weis wir sehen sie jeden Tag.
Er will dann immer beim besuch bleiben oder mit Besuch mitgehen.
Er weint dann immer sehr laut los und ist kaum beruigbahr.
Mich macht das so extrem fertig weil ich das Gefühl hab ich mach was falsch oder er fühlt sich einfach nicht wohl bei mir.
Wir haben schon sehr stressige Tage jedoch ist es für mich nicht normal wenn er wirklich jedes mal so weint.
Haben ihn auch schon 1 nacht bei jemand gelassen und am nächsten tag geholt und er wollte nicht nach Hause er schrie und weint sofort los und sagt ich will nicht nach hause wieso bist du mich holen gekommen ich will da bleiben.
Mittlerweile will ich niergends mehr suf besuch gehen und möchte am liebsten das niemand zu mir kommt. 😫🥲

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Hallo,

Hast du deinen Sohn denn mal, ganz ohne vorwürfe und ohne Erwartungshaltung, gefragt, wieso er so gerne bei XY bleiben möchte? Ob er nicht nachhause möchte?

Ist ihm zuhause evtl langweilig?

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Ja hab ich er sagt einfach er will mit. Er gibt mir keine direkten Grund wieso.
Manchmal denke ich das es evtl daran liegen kann das er zuhause regeln hat (im normalen rahmen also ich bin nicht mega streng) und bei den andern wird er vieleicht verwöhnt 🤷‍♀️
Wir machen zuhause eigentlich viel mit ihm sind au immer wieder draussen spielen zuhause zusammen oder malen bastelt.

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Hallo, das ist ganz normal für das Alter. War bei meinem auch so, auch beim Spielplatz zum Beispiel.

Ich hatte folgende Taktik: Ich fragte ihn ob er gleich gehen will oder noch 10 Minuten da bleiben will. Da blieben wir dann noch 10 Minuten aufgrudn seines Wunsches. Danach sagte ich ihm, dass wir gehen aber wieder einmal auf Besuch kommen. Das war natürlich nicht so gut. Daraufhin ging ich weiter, dass zum Besuchen auch gehört, dass man sich verabschiedet. Wenn das nach Hause gehen gut funktioniert, können wir gerne wieder kommen. Wenn das nach Hause gehen aber nicht funktioniert, dann können wir nicht mehr her kommen.

Das klappte eigentlich.

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Das kenne ich auch von meinen Kindern, aber aus unterschiedlichen Beweggründen, wie ich im Nachhinein feststellen konnte.

Eins meiner Kinder (heute 10) will selbst bestimmt handeln. Sie war schon immer generell gegen alles, außer die Idee kam von ihr oder ich konnte gute Gründe ihr liefern, dass es jetzt so laufen sollte (z.B. nicht einfach blindlinks über die Straße gehen). Dass die Idee von ihr kommt und sie mitentscheiden konnte, war gut in den Griff zu bekommen! Ich habe ihr 2-3 Optionen zur Wahl gestellt, so hatte sie die Entscheidungsmacht, aber ich konnte diese "heimlich" lenken. Wir beide waren so zufrieden und haben unsere Kompromisse damit gefunden. Dazu zählte auch das vom Spielplatz nach Hause gehen: Entweder gehen wir jetzt gleich, oder sie darf noch 5mal rutschen. Zeitangaben verstehen die Kinder in dem jungen Alter nicht so gut, aber manche können eine "handvoll" rutschen schon verstehen ;) Das Kind denkt, es hat gewonnen mit 5mal rutschen und macht mit. Wir machen das bis heute, aber natürlich auf das Alter angepasst und mit mehr sinnvollen Diskussionen.

Mein anderes Kind (heute 8) war da ganz anders. Sie kam mit unvorbereiteten/plötzlichen Situationen nicht klar. Also wenn wir z.B. spontan gehen. Hier musste ich es lange ankündigen, z.B. bei Besuchen, dass ich jetzt noch dieses Glas leer trinke und den Kuchen genüsslich esse, dann gehen wir. Da wurde mein Handeln als Zeitmaß genommen. Ich habe ihr auch immer einen Zwischenstand dann gegeben, z.B. noch 3 Bissen. So ist sie im Prinzip bis heute: "Mama sag mir bitte 10, 5 und 1 Minute vorher bescheid!"

Dass das eigene Handeln Konsequenzen hat, können die Kinder in diesem Alter auch lernen und du kannst es ihnen erklären. Wie hier schon geschrieben wurde: Wenn Theater beim Nachhause gehen von einem Besuch entsteht, dann wird eben erst mal niemand mehr besucht. Von meinen Kindern kenne ich das auch. Mein Argument ist dann immer, dass sie sich nicht einfach nur das schöne rauspicken können, da gehört das Gesamtpaket dazu. Sie fanden es so toll bei der Freundin, weil sie ein eigenes großes Zimmer als Einzelkind hat etc., aber dass diese Freundin sonst immer alleine spielen muss oder sich jede Kleinigkeit (Tabletzeit, Spielzeit, Süßigkeiten, ...) erarbeiten muss, das sehen die Kinder dann erst einmal nicht. Das ist leider ein reales Beispiel ...

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Das ist ganz normal in dem Alter. Das Problem ist die Veränderung der Sitation, also der Abschied.

Das will er nicht. Daher will er mit der Person mit, dann muss er sich nicht verabschieden.

Beide Kinder hatten diese Phase im Kindergarten morgens. Sie wollten sich einfach nicht von mir verabschieden und bei mir bleiben.
Kaum war ich aber weg und die Spielgefährten bereit, war alles gut und sie haben fröhlich gespielt. Mit Heim wollten sie dann trotzdem auch teilweise nicht.

Auch bei Oma und Opa wollen beide gerne länger bleiben und nie nach Hause. Nicht dass sie sich zu Hause nicht wohlfühlen, aber woanders ist es doch auch schön.

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Hallo Arbnore,
es tut mit leid, dass du darunter leidest.
In dem Alter möchten die Kinder maximal soziale Kontakte und viel anderes sehen, wie andere etwas machen, leben usw. Sie möchten viel Besuch, Interaktion und Mama ist langweilig. Das ändert sich wieder. Ich dachte damals auch, ich bin jetzt abgeschrieben und ich hab mein Kind viel mit Freunden spielen lassen, gehen wollte es natürlich nicht. Wir haben es auch so gemacht, wie andere schon schrieben, wir können nur wiederkommen, wenn das Gehen klappt. Das haben wir dann zu Hause schon besprochen und beim Abholen daran erinnert.
Einige Monate später, war das vorbei, es war sehr lange, ich weiß nicht mehr genau wie lang. Und aktuell mit gerade 6 Jahren ist Mama plötzlich sehr angesagt. Das hab ich aber auch schon bei einer Freundin gesehen und ihrer Tochter letztes Jahr. Da war ich vorbereitet. Wie es bei meinem Sohn war mit 6, weiß ich nicht mehr so genau. Mit 4 wollte er immer so viel wie möglich in den Kindergarten und weggehen, das hatte er auch.
Nimm es bitte nicht persönlich, wenn dein Kind sich so verhält. Es weiß dann auch keinen Grund zu benennen.
Alles Gute.