Teilen unter Kleinkindern...

...warum ist das so ein riesiges Thema? Oder ist es das überhaupt?

Ich lese das hier bei Urbia wirklich mindestens einmal die Woche.

Ich weiß nicht, aber wenn Knirpsi mit Gleichaltrigen spielt, dann lasse ich die einfach machen...? Wenns an der Kommunikation hapert übernehme ich evtl mal das sprechen & fragen, aber das wars in der Regel...

Und wenn mein Knirps das andere Kind zum weinen bringt - und nur dann - dann knöpf ich ihn mir kurz vor und sag ein, zwei Sätze dazu.

Vielleicht ist meiner ja auch einfach unkompliziert, aber wenn ich sage, das Spielzeug da gehört dir nicht, gibs bitte wieder zurück, dann macht er das...? Und wenn ein anderes Kind unbedingt mal sein Spielzeug haben will, dann frage ich ihn, ob er es nicht mal für eine Weile abgeben möchte. Wenn nicht, dann nicht.

Was ich hingegen teils bei anderen sehe...

Neulich im Schwimmbad. Mein Kleiner mit Schwimmflügeln, ein anderes Kind ohne. Annäherungsversuch der Kinder am Beckenrand. Das andere Kind fasst in Richtung Schwimmflügel - NEIN! Das gehört dir nicht!! Die Stimme aus dem off, die Mutter, die ihr Kind dann auch sofort weggepflückt hat... Ich: Häh? Warum?? Annäherungsversuch beendet 🤷 versteh ich nicht...

Oder paar Tage später am Wasserspielplatz. Kind hat nen roten Bagger, meiner nen gelben. Kind zeigt von weitem auf den gelben Bagger. Die Mutter sofort: du hast da den roten! Kind weint. Huh? Das Kind hat doch gar nix gemacht? Warum so harsch? Warum gleich abblocken? Soll das andere Kind doch erst mal näher kommen und Kontakt aufnehmen, oder nicht...?

Immerhin ergab es sich da, dass wir einige Stunden bei einander saßen und nachdem ich meinen Standpunkt klar gemacht hatte (lass die Knirpse doch einfach mal...) hat die Mutter dann auch mitgezogen. Und die beiden haben dann alle paar Minuten selbständig die Bagger getauscht 😂

Also warum machen wir Mamis da so ein Drama drum? Ist das bei euch auch so, dass ihr jegliche Kontaktaufnahmen direkt im Keim erstickt, um ja nicht in die Diskussion übers Teilen verwickelt zu werden? Warum?

Mein Kleiner ist fast zwei, ich rede hier jetzt also in der Altersspanne 1-3... Und natürlich unter Pi mal Daumen Gleichaltrigen.

Grätscht ihr sofort dazwischen, wenn gleichaltrige Kleinkinder Interesse am Spielzeug anderer haben?

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Ja, ich bin im Alter von 1 bis 3 sofort dazwischen gegangen, wenn MEINE Kinder auf das Spielzeug anderer Kinder zugesteuert sind und habe das Ganze moderiert (im Sinne von abchecken, ob das andere Kind teilen möchte oder nicht). Haben sich andere Kinder Spielzeug von uns geschnappt habe ich meine Kinder zum Ausleihen motiviert.

Warum? Weil die meisten Kinder zwar ihr Spielzeug auf dem ganzen Spielplatz rumliegen lassen aber gewalttätig werden, wenn ein anderes Kind das unbespielte Spielzeug nur ansieht. Und die Mutti? - sitzt irgendwo mit ihrem Handy in der Hand und interessiert sich 0 Komma 0 für das Verhalten ihres Spross "weil die das selber regeln müssen".
Find ich uncool v.a. wenn meine Kinder wegen sowas mit Schwung vom Klettergerüst geschubst werden.

Ich finde, v.a. willensstarke oder schüchterne Kinder brauchen hier Unterstützung.

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"Weil die meisten Kinder zwar ihr Spielzeug auf dem ganzen Spielplatz rumliegen lassen aber gewalttätig werden, wenn ein anderes Kind das unbespielte Spielzeug nur ansieht."

Solche Geschichten finde ich immer sehr verwunderlich, irgendwie haben wir sowas noch nie erlebt. Mein Kind ist mittlerweile ein Teenager, aber wir waren damals nahezu täglich auf vielen unterschiedlichen Spielplätzen. Solche Vorfälle hatten wir nie. Sicher gab es die ein oder andere Situation, wo es etwas "rauer" wurde, aber nicht ansatzweise so, wie du es beschrieben hast. Auch dass Mütter NIE oder zu forsch eingeschritten hätten, habe ich noch nie erlebt. 
Klar, es gab Kinder, die sich herumliegendes Spielzeug gegriffen haben und damit gespielt haben, und Kinder, die sich IHR Spielzeug zurückgeholt haben, aber alles im Rahmen des jeweiligen Alters. Es gab auch Kinder, die partout nicht teilen wollten, und Mütter, die wenigstens versucht haben, ihr Kind dahingehend zu motivieren, es doch zu tun. Aber, wie gesagt, immer im Rahmen des entsprechenden Alters der jeweiligen Kinder.
Es gab bestimmt auch die ein oder andere Situation, in der ich mir gedacht habe, ICH hätte da etwas anders reagiert, aber auch da waren es keine Situationen, die über das "normale" Maß hinausgingen.

Deswegen bin ich immer sehr verwundert, über solche extremen Vorfälle zu lesen, und das meist mit dem Zusatz "es wäre meistens so". 

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Mich verwundert es auch, glaub mir!!
Meine Kinder wurden schon absichtlich vom Kletterturm runtergestoßen, von einer Rutsche (oben stehend) sowie von einer (sehr hohen) Hüpfburg. Es wurde gezielt mit Sand oder Steinen ins Gesicht geworfen oder von (frei verfügbaren) Fahrzeugen runtergetreten. Da waren keine Eltern in der Nähe die sich hier mal erzieherisch betätigt hätten.

Und Nein, meine Kinder nehmen sich nichts, machen nichts kaputt und gehen auch nicht im Weg um. Das weiß ich so genau, weil ich meine Kinder immer im Blick habe. Meine Kinder sind eher schüchtern.

Sorry, das hat nur was bedingt mit dem Ausgangs-Thread zu tun aber es geht mir auf den Senkel, dass sich viele (!NICHT ALLE!) Eltern unter dem Deckmantel der "Förderung der Selbständigkeit" aus der Verantwortung der Erziehung nehmen.

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Definitiv mischen wir uns nicht ein.

Erst dann,wenn es zu Problemen kommt. Und auch nur dann,wenn es böse wird 😅

Ich bestehe auch nicht aufs teilen,es darf aber gern geteilt werden,wenn alle damit einverstanden und zufrieden sind 😊👍

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Ich habe eigentlich das meiste laufen lassen, als unsere Tochter im Kleinkindalter war. Unsere Tochter war in dieser Beziehung nie ein Problemfall, d.h. ich hatte es verhältnismässig leicht. Ich fand es immer schade, wenn andere Eltern bei einem sich anbahnenden Konflikt sofort dazwischen gegangen sind, anstatt den Kindern Zeit zu geben, eine Lösung zu finden.

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Vielleicht waren das Mütter, die selbst schon zu oft "Anschiss" von anderen Müttern bekamen: "Ihr Kind hat meinem Xyz weggenommen, weisen Sie das gefälligst in die Schranken!"

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Guter Punkt, ja. Oder vielleicht sogar noch schlimmer, das Kind direkt von der fremden Mami nen Anschiss bekam 😵‍💫

Aber dass man dann so gar keinen Kontakt mehr aufnimmt, sondern das andere Kind direkt wegpflückt, wie bei uns da mit den Schwimmflügeln...? Ein kurzes verständnisvolles Zunicken unter Mamis würde doch manchmal völlig ausreichen 🤷

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Grundsätzlich lasse ich es auch eher laufen, aber ich kenne meinen Pappenheimer! Mein Kind möchte zum Beispiel keinen Kontakt mit anderen Kindern aufnehmen. Er möchte tatsächlich nur das Spielzeug und ansonsten in Ruhe gelassen werden. Wenn andere Kids zu ihm kommen und mitspielen wollen, dann nervt ihn das und meist geht er dann weg. 😅

Daher sage ich auch lieber einmal zu viel, dass XYZ nicht sein Spielzeug ist, weil er eben keinen Kontakt zum anderen Kind aufnehmen möchte , aber diese oftmals dadurch animiert werden und dann gemeinsam spielen wollen. Dazu ist mein Kind furchtbar schüchtern und will seine Spielzeug meist nicht teilen, aber sagt und macht auch nix, wenn ein anderes Kind was von ihm nimmt. Meist geht er dann einfach nur traurig weg. Er ist voll der introvertierte Typ schon im Kleinkindalter. 🙈

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Ist mir hier auch schon aufgefallen. Diese Antworten "Mein Kind muss seine Sachen nicht teilen, ich teile mein Eigentum auch nicht mit irgendwelchen Unbekannten.", fand ich sehr seltsam.

Bei Kindern geht es doch meist um Spiel-Anbahnung und nicht um Besitzverhältnisse. Das wird dann aber von Erwachsenen bzw. von manchen Eltern da rein interpretiert. MMn besonders von Eltern, die sich über Eigentum, Geld definieren und dies so auch ihren Kindern vermitteln.
Ich hab zum Spielplatz eigentlich nur Sachen mitgenommen, die auch ohne großen Verlust wegkommen dürfen.

Außerdem hatten unsere Kinder zwar eigene Zimmer, aber es gab auch ein großes gemeinsames Spielzimmer, in dem sich fast alle Spielsachen befanden, weil die Kinder lieber zusammen als allein damit spielten. Das führte dazu, dass um Spielkram eigentlich nie gestritten wurde, schon gar nicht dieses: "das ist meins" aufkam. Bei Streit konnte man nämlich mit seinem Kram ins eigene Zimmer gehen. Bloß machte das eben keinen Spaß alleine zu spielen. Binnen kurzer Zeit vertrug man sich daher wieder, um weiter zusammen spielen zu können. Deshalb lagerten i.d.R. auch nach Weihnachten und Geburtstagen neue Spielsachen nur sehr kurz im eigenen Zimmer und landeten dann doch im großen Spielzimmer.
Letzten Endes war den Kindern klar, dass es gar nicht um den Besitz eines attraktiven Spielzeugs geht, sondern um das Zusammenspiel mit anderen Kindern.
Und dabei zählt nicht, wer die tollsten Spielsachen hat, sondern mit welchen Kindern man besonders gut spielen kann.

Wahrscheinlich wäre allen geholfen, wenn sie zum Spielplatz nur Sachen mitbrächten, auf die man nicht besonders achten muss.
Dann ginge es nämlich um das Wesentliche: wie lernen die Kinder, sich selbständig an andere Kinder anzunähern, mit anderen ins Spiel zu finden, Konflikte zu lösen, etc. - und nicht: das ist meins! und wie verteidige ich das am besten (Mama macht's ja vor).

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Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber hattest du nicht mal beschrieben, dass dein Kind in einem Park nach Spielpartnern gesucht hat und von allen Kindern abgewiesen wurde? In den Antworten wurde dann die Vermutung aufgestellt, dass es vielleicht besser geklappt hätte, wenn du die Annäherungsversuche moderiert hättest, weil dein Kind noch nicht so viel sprechen konnte und deshalb ohne zu fragen einfach mitgemacht hat. Oder war das jemand anderes?

Bevor ich Kinder im Spielplatzalter hatte, war ich auch eher der Ansicht, dass man die Kinder einfach machen lassen sollte und sie das schon unter sich regeln werden. Ich bin auch keine Mutter, die auf dem Spielplatz immer nebendran ist. Aber es gibt Phasen bei meinen Kindern, oder auch bestimmte Situationen, in denen ich die sozialen Interaktionen lieber begleite.

Beispiel: Wenn mein Kind durchs Freibad läuft und bei jedem interessanten Gegenstand stehen bleibt und diesen ausleihen möchte, obwohl wir gerade nur am vorbeilaufen sind und mein Kind auch kein Interesse an den Menschen hat, sondern nur am Gegenstand, finde ich das unpassend, eher eine Belästigung der anderen Familien und auch unpraktisch, da wir gerade als Familie etwas anderes vorhatten und nicht ständig stehen bleiben wollen.

Anderes Beispiel: Das mit den zwei Baggern, da kommt es immer darauf an, wie mein Kind gerade so drauf ist. Wenn ich damit rechnen kann, dass mein Kind seinen Bagger zum Tausch anbietet und alle friedlich spielen können, wunderbar, muss ich nichts machen. Wenn mein Kind eine schwierige Phase hat und zusätzlich an dem Tag schlecht drauf ist und ich damit rechnen muss, dass mein Kind seinen eigenen Bagger nicht abgeben wird, aber einen riesigen Emotionsausbruch bekommt, falls es den anderen Bagger nicht haben darf, dann versuche ich die Situation zu verhindern.

Was ich auch oft erlebe, ist dass Großeltern, die nur ihren Enkeln auf dem Spielplatz sind, nicht wollen, dass die Enkel sich etwas ausleihen. Und manche davon zwingen trotzdem die anderen Kinder zum Teilen (Grundhaltung: Wenn man jemanden um etwas bittet, muss dieser es hergeben, deswegen ist es höflicher, gar nicht erst zu fragen), andere verhindern sogar, dass die Enkel etwas teilen (Grundhaltung: Jeder soll sich mit seinem eigenen Spielzeug zufrieden geben, dann gibt es keine Konflikte). Ich kann das auch irgendwie verstehen, weil dieses austarieren, was gerade für die andere Familie okay ist und was nicht und das begleiten des eigenen (Enkel)Kindes eben auch kompliziert sein kann.

Du schreibst ja, dass es mit deinem Kind aktuell unproblematisch läuft, dass es einerseits bereitwillig teilt, aber auch in der Lage ist, Grenzen von anderen zu akzeptieren. Dann braucht dein Kind diesbezüglich eben momentan wenig Begleitung und dann würde ich es an deiner Stelle auch einfach machen lassen. Komplizierter wird es eben dann, wenn das eigene Kind diesbezüglich gerade eine schwierige Phase hat und das Teilen aktuell ständig mit Problemen verbunden ist. Dann ist es sinnvoller, wenn die Eltern es engmaschig begleiten.

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Das hast du richtig erkannt, das war damals auch ich 😅 damals ging es um öffentlich rumliegende Spielsachen und meinen Kleinen, der sehr motiviert den älteren Kindern beim Sand schaufeln helfen wollte.

Ich habs mir auch tatsächlich zu Herzen genommen und bremse ihn nun aus, wenn er auf ältere zusteuert, bzw. frage für ihn, ob er mitspielen darf etc.

Aber zum Teil kommt es ja überhaupt nicht so weit. Da läuft ein anderes - gleichaltriges!! - Kind zielstrebig auf ihn zu (also andersrum als damals) und die Kinder werden sofort von den Eltern zurückgepfiffen, noch bevor überhaupt die Chance eines "Moderierens" gegeben ist... Also Kind kommt, mein Kleiner guckt interessiert, ich lächle das Kind schon mal freundlich an - JONAS-FILIPPUS KOMM SOFORT WIEDER HER DAS IST NICHT DEIN SPIELZEUG!! Die Mutter brüllt. Kind zuckt zusammen und dreht natürlich um 🤷

Ich weiß, ich bin ne ziemliche Niete in sozialem Umgang. Also ich wäre am liebsten die Großeltern in deinen Beispielen 🙊😅 Aber dieses rabiate Zurückgepfeife der Kinder, wenn doch offen signalisiert wird, komm ruhig her, probiers aus, vielleicht könnt ihr ja zusammen spielen... Ich verstehs nicht.

Wir hatten auch diese Woche wieder so tolle Erlebnisse am Wasserspielplatz. Sobald man sich vom eigenen Spielzeug entfernt, darf irgendwie jedes Kind plötzlich damit spielen. Sobald man aber auch nur in die Nähe davon zurück kommt, wird schnell so getan, als hätte das jeweilige Kind das Spielzeug ja gerade erst geschnappt und schnell geschimpft... Ich verstehs nicht. Ehrlich. Lass uns doch zurück kommen zu unserem Spielzeug und sag: hey, der Kleine hat sich euren Bagger geschnappt, ist das okay? Aber nein, das Kind wird sofort weggepflückt, damit die Kinder ja nicht in Kontakt kommen oder gar diskutieren 🤯 mir geht das einfach nicht runter.

Und dieses Mal rede ich wie gesagt von Gleichaltrigen...

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Hm, das muss dann irgendwie regional sein, wenn das tatsächlich ständig so läuft und nicht nur bei einzelnen Kindern, die gerade in einer schwierigen Phase sind und mehr Anleitung brauchen. Also bei uns sind es wenn dann meist die Großeltern, die die eigenen Enkel zurückpfeifen. Die Eltern sind da in der Regel auf dem Spielplatz schon entspannt. Klischeemäßig schauen die Mütter sich aufmerksam um, erraten wem was gehört und fragen gegebenenfalls kurz nach, obs okay ist (falls das Kind dies noch nicht kann) und die Väter machen sich meist gar keinen Kopf drum 😅.

Bei uns ist es tatsächlich Standard, dass man herrenlos herumliegendes Spielzeug benutzen darf, solange man sich damit nicht entfernt und wenn sich jemand nähert freundlich fragt "Ist das euer Spielzeug?" und dann kommt direkt "Ja, aber könnt ihr gerne benutzen, kein Problem ".

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Das Kleinkindalter meiner Kinder ist zwar schon ein Weilchen her, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mir über das Thema "teilen oder nicht teilen" jemals Gedanken gemacht habe.

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Ich hab es in den meisten Fällen selbst klären lassen und natürlich ein Auge drauf gehabt so das ich sofort hätte eingreifen können.

Es ist auch noch nie ein Kind gewalttätig geworden auch wenn ich das öfters höre kann ich das so nicht bestätigen. Hab zwei Kinder durch das Kleinkindalter durchbekommen ohne das irgendein Kind mit Gewalt anfing.

Kinder müssen unter Aufsicht auch lernen sich zu "Beweisen" und das ist einfach auch eine Art soziale Interaktion.
Wie soll ein Kind irgendwann lernen zu sagen was es will und was nicht wenn Mama direkt eingreift?