Liebe Community,
gestern ist uns Folgendes im Freibad passiert. Im Kinderbecken war viel los auf der kleinen Rutsche. Viele Kinder haben diese gleichzeitig benutzt. Meine Tochter (5) war auch mittendrin.
Ein älterer Junge hat meine Tochter auf der Rutsche mehrmals bedrängt und sich direkt vor ihr hingeschmissen, als sie selbst dran war und rutschen wollte. Sie hat ihm gesagt, er soll damit aufhören, sich vorzudrängeln, sondern warten. Darauf hat er geantwortet, dass es keine richtige Schlange hier gibt und er machen kann, was er will. Laut meiner Tochter gab es eine Schlange und bestimmte Regeln auf der Rutsche. Nach einer Weile ist sie zu mir gekommen und das erzählt, was ich auch selbst die ganze Zeit gesehen habe. Ich habe ihr gesagt, sie soll mit dem Jungen nochmals reden, und bin zu der Rutsche mit ihr gegangen. Sie hat wieder versucht mit ihm zu reden, als er dasselbe machen wollte. Er meinte, er kann machen, was er will. Ich habe mich an dieser Stelle dann doch eingemischt und ihn darauf hingewiesen, dass sie zuerst dran war und gerade rutschen wollte, und dass ich das schon oft von ihm beobachtet habe und dass ich das nicht schön finde, was er macht, vor allem, weil sie ihn angesprochen hat und gebeten hat, damit aufzuhören. Er hat mir dasselbe gesagt, dass es keine Schlange gibt und dass er auf niemanden hier warten muss. Ich habe gesagt, dass es so nicht geht und man soll andere Kinder nicht ärgern. Meine Tochter war super verunsichert und hatte nach all dem Angst vor dem Rutschen ins Wasser. Wir sind gegangen. Seine Eltern waren auch nirgendwo zu sehen... Andere Eltern waren aber da.
Jetzt mache ich mir Sorgen, dass ich übertrieben habe, und das andere Kind gar nicht ansprechen durfte. Wie ist es denn gesetzlich geregelt? Darf ich in der Öffentlichkeit mein eigenes Kind verbal verteidigen und ein anderes Kind ansprechen, wenn seine Eltern nicht in der Nähe sind?
Was würdet ihr in der Situation machen?
Vielen Dank!
Fremdes Kind beleidigt meine Tochter
War denn kein Bademeister in der Nähe?
Klar ist das erlaubt, es gibt kein Gesetz, dass es verbietet, ein fremdes Kind anzusprechen.
Wenn deine Tochter deine Hilfe braucht, dann ist es völlig klar, dass du einschreitest.
Hallo:) finde das auch nicht falsch, was du gemacht hast.
Eventuell wäre es in dem Fall sinnvoll gewesen, einem Bademeister Bescheid zu geben. Die können sich an die Rutsche stellen und dort für Ordnung sorgen. Hätten durch ihr Hausrecht auch die Möglichkeit den Jungen, sofern er sich Regeln oder Anweisungen widersetzt, ein Rutschverbot anzudrohen oder zu erteilen.
Der Junge wird ja nicht nur deine Tochter bedrängt haben…
Sofern es noch Thema ist bei euch Zuhause, würde ich meiner Tochter nochmal sagen, wie stolz ich auf sie bin, dass sie sich verbal gewehrt hat und dass sie alles richtig gemacht hat, dich zu verständigen. Und ihr vielleicht noch sagen, dass sie sich in so einem Fall auch immer an einen Bademeister wenden kann!
Wo war jetzt die Beleidigung?
Du hast es richtig gemacht. Du hast deiner Tochter beigestanden. Das ist nicht verboten.
Also eine Beleidigung kann ich nicht erkennen, aber das Verhalten des Jungen war natürlich dreist und absolut nicht okay. Leider hat er auch irgendwie Recht, es gibt kein Gesetz, dass ihn zwingen kann, sich anzustellen.
Ich hätte, wenn mein Kind mich um Hilfe gebeten hätte, direkt mit dem Jungen gesprochen, dass das so nicht okay ist. Und wenn er das nicht akzeptiert, und mein Kind unbedingt weiter rutschen möchte, hätte ich mich so in den Weg gestellt, dass er nicht mehr an die Rutsche dran kommt und hätte nur noch andere Kinder durchgelassen. Wenn er denkt, es gilt das Recht des Stärkeren, Pech für ihn, ich bin größer und stärker. Und das alles würde ich ja nicht tun, um den Jungen zu erziehen, sondern um mein Kind zu unterstützen.
Meine einzige Reaktion dazu ist: Wo ist da die Beleidigung?
Wo ist denn die Beleidigung?
Ich finde es auch unglücklich, das du deine Tochter ermuntert hast, erneut mit dem Jungen zu sprechen. Wir wissen doch alle, das es komplett sinnlos mit solchen Kindern oder Erwachsenen zu reden. Das befeuert sie doch nur in ihrem Verhalten und sie fahren dann erst recht hoch.
Und nein, ich hätte den Jungen nicht angesprochen, aber ich wäre zur Badeaufsicht gegangen und hätte darum gebeten, mal an der Rutsche nach dem Rechten zu schauen. Alelrdings hätte ich mein Kind auch nicht dazu angehalten, ein Gespräch mit dem Jungen zu suchen. Im Gegenteil, je schneller der von der Rutsche wieder weg ist (ohne Widerstand), desto ungefärhlicher wird es dort oben. Denn wenn der sich proviziert fühlt, dann schließe ich auch Schubsereien und co nicht aus und das kann eben auf einer Rutsch gefährlich werden.....für mein Kind.
Sich gegenüber anderen behaupten zu können, das ist sicherlich wichtig im Leben, keine Frage. Aber zeitgleich muß man eben auch lernen, wo es sich lohnt und das man sic selber damit nicht Gefahr bringt.
Erstmal ein großes Kompliment an deine Tochter! Super, dass sie den älteren Jungen angesprochen hat und sich nicht so einfach abspeisen ließ.
Leider ist das erst der Anfang. Es wird noch viele, viele Kinder geben, die ihre Grenzen überschreiten werden. Als wir letzte Woche schwimmen waren, blieb mir als Erwachsene oft die Spucke weg, wie Kinder miteinander kommunizieren und wie grenzenlos manche sind.
Deshalb ist es so wichtig, dass deine Tochter ihre Grenzen absteckt und sich nicht gleich ins Bockshorn jagen lässt. Diese Kompetenz wird sie auch in der Schule brauchen.
Du hast das schon richtig gemacht. Du hast ihn angesprochen und auf die Regeln verwiesen, ihn nicht beleidigt oder beschimpft.
Ich hätte wohl noch - primär aus Sicherheitsgründen - das Personal auf den Jungen hingewiesen. Also nicht so von wegen "der hat meine Tochter geärgert", sondern mitgeteilt, dass er sich vordrängelt und die Sicherheit gefährdet. Ansonsten wäre ich in Sichtkontakt zur Tochter geblieben, aber das hast du ja sicher eh getan.