Hallo ihr Lieben,
ich bin seit einem Jahr nun Bonusmama 2 süßer Mädels. Die Kleine ist 5 und wir haben eine tolle Beziehung, ihr Vater freut sich immer, wie sehr sie mich lieb hat. Leider hat das auch seine Schwierigkeiten im täglichen Umgang. Vielleicht kann mir hier ein erfahrener Elternteil ein paar Tipps geben
Wenn ich ihr gute Nacht sage, dann albern wir meist noch kurz herum oder sie erzählt mir irgendwas, dann bekommt sie ein Küsschen auf die Wange und ich wünsche ihr eine gute Nacht. Dann beginnt das Problem: sie klammert sich mit ihren Armen oder Beinen mit aller Kraft an meinen Arm und will mich nicht gehen lassen. Kein Argument zieht, sie weint direkt, wenn ich versuche, mich zu befreien. Auch ein "das tut mir weh" oder ein ernstes "Das ist kein Spaß mehr, lass mich bitte jetzt gehen" funktionieren. Sie fragt dann Dinge wie "Warum musst du denn gehen?" oder sagt "Du kannst doch auch hier schlafen". Irgendwann ziehe ich dann langsam, aber mit viel Kraft meinen Arm weg und gehe einfach, meistens schluchtzt und weint sie dann. Kann man das irgendwie anders lösen? Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und habe jeden Abend weniger Lust auf dieses Drama – davon abgesehen tut sie mir auch wahnsinnig leid jedes Mal, ich möchte sie ja nicht weinen sehen.
Der Papa ist sehr, sehr liebevoll mit den beiden, aber selbst er meint "du kannst sie nur weinen lassen und gehen". Aber das finde ich ganz schrecklich. Geht das nicht irgendwie anders?
LG
Marble
Kind lässt mich nicht gehen beim Gute-Nacht-Sagen
Die Alternative liegt auf der Hand: Dableiben, bis sie eingeschlafen ist. Das machen viele Eltern von 5-Jährigen (aber natürlich viele auch nicht). Bei meinem Vorschulkind bleibe ich momentan auch dabei. Es gab auch schon lange Phasen, in denen das nicht nötig war. Das kommt und geht, je nach Entwicklungsphase. Beispielsweise brauchen laut einer Studie, die ich mal gelesen habe, 4-Jährige die Eltern nachts wieder besonders oft, deutlich mehr als 3-Jährige. Auch mit 5 kann es Phasen geben, in denen die Kinder das einfach brauchen. Gerade wenn die Kleine dich gerne mag und den Wunsch hat, eure Beziehung zu intensivieren, ist es klar, dass sie im müden Zustand mit deiner Ablehnung schlecht zurecht kommt.
Wenn du aber weiterhin gehen möchtest, dann wäre meine Empfehlung einerseits, dass der Ablauf immer genau gleich ist und da kein Verhandlungsspielraum ist und zweitens wäre mein Tipp, dem Kind zu versprechen, dass man z.B. in 15min nochmal nach ihm schaut. Dann ist es keine Trennung für die ganze Nacht, sondern nur 15min warten und das Kind kann hoffentlich besser entspannen und einschlafen. Du müsstest dann natürlich auch dazu stehen und nochmal vorbei schauen.
Danke, Memory. Das mit dem "nach 15 min nach ihr schauen" biete ich ihr auch oft an, aber es hilft leider nichts. Und ja, wenn ich es anbiete, mache ich das auch 😊
Dazulegen ist natürlich eine Lösung, aber für mich keine richtige Option. Bei ihrem Papa macht sie das ja nicht, der kann sie ganz normal ins Bett bringen. Scheint also kein generelles Bedürfnis nach abendlicher Nähe zu sein. Sie schläft auch prima alleine zur Zeit und kommt nur morgens manchmal in unser Bett geschlichen 😄
Ein fester Ablauf könnte vielleicht helfen, aber eigentlich haben wir den (wie oben beschrieben) schon. Oder sollte ich da noch was beachten?
Vielleicht, bevor sie klammert, ihr ein großes Kuscheltier in dem Arm legen, mit dem sie sich in den Schlaf kuscheln kann, das jetzt auch müde ist und schlafen möchte?
Liebe Toschkalee, danke für die Idee! Habe ich auch bereits versucht, dann wird sie sauer und ruft "Hör auf!" und das Kuscheltier fliegt nach mir 🙈
bei so Sachen (auch anderen tagsüber) hat mir ab dem Alter eine Uhr geholfen und eine "Vereinbarung". Wenn du z.B. auf die Zahlen 6 7 und 8 zeigst und ihr die Wahl lässt, wie lange du bleiben darfst, dann vermittelst du ihr das Gefühl, sie hat es in der Hadn und zweitens kannst du dich auf die Vereinbarung berufen.
(das gleiche bei z.B. anziehsachen: -- nicht "was willst du anziehen", -- sondern: rot oder blau. --etc...).
Wir machen eine Vereinbarung: bis der Zeiger "da" ist, bleibe ich da, dann geh ich .... oder ich lasse den Kindern die "Wahl" und berufe mich dann drauf....
(half auch bei, wie lange darf man TV kucken -- oder wann kommt die Oma etc....)
Danke dir, vielleicht klappt es mit der Uhr 😊
Ich bleibe auch noch bei unserem 4jährigen, bis er schläft.
Aber da du das nicht möchtest:
Vielleicht kannst du ihr nicht mehr direkt vor dem Einschlafen Gute Nacht sagen, sondern schon ein paar Minuten eher und dann darf sie noch einen Moment wach bleiben? Zum Beispiel, bis sie alleine noch ein Buch angeschaut hat, oder einen Tonie gehört hat (es gibt ja auch kürzere, oder du bespielst einen Kreativtonie mit der gewünschten Spielzeit), und dann macht sie das Licht aus und schläft ein.
Habt ihr so was in der Art mal probiert? Bei unserer Tochter hat es so geklappt, da war sie aber schon älter und konnte schon die Uhr lesen, und sie durfte dann bis zu einer bestimmten Uhrzeit noch lesen oder CD hören. Ihr bräuchtet halt eine ruhige Aktivität mit begrenzter Zeitdauer.
Hallo Junimaus,
klar, das ginge auch. Leider ist bei uns die "Aktivität vor dem Schlafen" immer vor der Bettzeit, weil sich beide unheimlich gerne vorlesen lassen. Also Papa liest vor und sagt gute Nacht, dann komme ich und sage auch gute Nacht. Evtl. könnten wir das einfach gemeinsam machen.
Wir lesen ihr auch noch jeden Abend vor.
Vielleicht könnt ihr das Vorlesen ja einfach z.B. eine Viertelstunde vor verlegen, dann ganz normal gute Nacht sagen, und dann darf sie halt noch eine begrenzte Zeit etwas Ruhiges machen, bevor sie selbstständig das Licht aus macht und alleine einschläft.
Bleib doch einfach mit einem guten Buch sitzen und warte, bis sie eingeschlafen ist?
Hallo Annajawirklich,
ginge natürlich. Aber ich hab eh schon sooo wenig Zeit mit ihrem Papa, weil der sehr im Job eingebunden ist, dass mir jede Minute heilig ist 😅 und: da fühle ich mich wahrscheinlich auch einfach (noch?) zuwenig Mama für.
Verständlich. Aber das ist für mich so ein Beispiel, bei dem die Bedürfnisse des Kindes viel wichtiger sind als eure. Ihr seid erwachsen und habt euch für Kinder entschieden. Wenn euch Zeit zu zweit fehlt, zwackt die von eurer Arbeit ab, nicht von der Kinderzeit. Oder setzt euch zu zweit lesend neben das einschlafende Kind. Gutes Vorbild fürs Kind noch dazu.
Sie sagt dir außerhalb des Bettes gute Nacht und Papa bringt sie ins Bett. Wäre mein Vorschlag.
Hallo Loewinherz,
evtl. ne Option. Aber dann fällt die Kuschelzeit die wir noch kurz im Bett haben ganz weg, wäre auch schade.
Du sagst, dass die Tochter deines Freundes das bei deinem Freund nicht macht, und dass du seit einem Jahr nun Bonus Mama von Ihr bist und ihr eine tolle Beziehung zueinander habt.
Hat die kleine vielleicht Angst, dass du am nächsten Tag weg bist? Sie scheint dich sehr gerne zu haben, vielleicht ist das auch Verlustangst die sie hat, dass du plötzlich nicht mehr da bist, wenn sie aufwacht.
Männer und Frauen sind unterschiedlich. Ob man jetzt die genetische Mutter ist oder nicht, spielt wahrscheinlich kaum eine Rolle.
Wobei ich auch eine Freundin habe die sagt, "das ist normal, dass er beim einschlafen weint. Ich lasse ihn dann". Da ist der Vater eher der liebevollere .
Mein Mann schickt unsere Jungs auch quasi alleine ins Bett und winkt ihnen noch mal vom Treppenabsatz zu.
Würde ich nie so machen wollen und können. Ich "muss" dabei bleiben, bis sie einschlafen. Da das aber meistens nur 15 Minuten dauert, mache ich das gerne. Auch jetzt mit neun Jahren noch. Wenn der Papa dann jammert, dass ich zu wenig Zeit für ihn habe, muss er da halt durch...
Ich würde der Kleinen also nicht absprechen, dass sie "kein generelles Bedürfnis nach abendlicher Nähe" hat. Sie weiß halt, von wem sie die haben will und von wem nicht