Hallo Zusammen,
ich befinde mich aktuell in einem inneren Konflikt.
Ich habe eine Freundin, deren Erziehungsstil ich etwas fragwürdig finde und bevor jetzt hier eine Flut an Antworten kommt, dass jeder seinen eigenen Erziehungsstil hat, das weiß ich schon und ich bin da hingehend auch ziemlich tolerant und offen. Jedoch möchte ich gerne eure Meinung haben. Der Erziehungsstil meiner Freundin naja ist ziemlich laisez faire..
Sie lässt ihr Kind (5 Jahre) unbeaufsichtigt am Spielplatz spielen, es gibt keine geregelten Essenszeiten und generell ist sie oft gestresst und macht auf mich eher den Eindruck "keinen Bock" und lässt dies auch ihr Kind spüren. Mir ist nun schon ein paar Mal ihre ruppige Art gegenüber ihrem Kind aufgefallen aber irgendwie hab ich mich bis jetzt nicht getraut etwas zu sagen.
Was würdet ihr in meiner Situation tun? Soll ich das mal ansprechen?
Erziehung von Freunden fragwürdig?
Hallo,
ich würde für mich erstmal überlegen, was für ein Ziel ich damit verfolgen wollte?
Wenn du ihr Verhalten als Kindswohlgefärdent einstufst, dann ist es sogar deine Pflicht, das zu thematisieren und ggf. zu handeln.
Ansonsten würde ich eher Abstand davon nehmen, Kritik auszusprechen. Da bewegt man sich schnell auf dünnem Eis.
Wenn ihr wirklich gut befreundet seid und du bemerkst eine Überforderung bei ihr, dann wäre eventuell ein Hilfsangebot sinnvoll.
LG
"Sie lässt ihr Kind (5 Jahre) unbeaufsichtigt am Spielplatz spielen"
war hier auch so. Spielplatz direkt vor der Tür, Kind vernünftig und verlässlich 🤷🏻♀️
"es gibt keine geregelten Essenszeiten"
die gibt es hier auch nicht wirklich. Mittags steht fürs Kind was auf dem Tisch und sie hat Gesellschaft. Ansonsten gibt es keine festen Essenszeiten und damit leben wir alle bestens. Jeder kommt auf seine 3 Mahlzeiten, aber eben für sich. Anders bekämen wir das gar nicht hin, weil wir hier viel rotieren. 🤷🏻♀️
Gestresst bin ich auch oft. Ruppig müsstest du mal näher beschreiben.
Du, das ist schwierig. Ich finde zB geregelte Essenszeiten fragwürdig. Ist hier bei zwei selbständigen (beruflich) und drei Kindern auch nicht wirklich einfach. Jeder hat anders Schule, abends andere Termine usw. Da fände ich es fragwürdiger, wenn man da auf Teufel komm raus eine Regelung rein muss.
So haben wir das immer gehandhabt, dass wir essen, wann wir Hunger haben. Das kann mal, wenn wir unterwegs sind und uns ein tolles Restaurant ins Auge springt 13 Uhr sein, kann aber auch 15 oder 20 Uhr sein. Wir finden das toll!
Und der Spielplatz, nun ja. Ich finde es fragwürdiger immer dabei zu sein. Mit 5 können sie das doch schon prima. Wieso denn nicht!
Gestresst ist sicher jeder mal. Und ruppig ist ja nun auch recht vage gehalten.
Ich würde mich bei dieser Beschreibung eher raus halten.
Ich finde ungeregelte Essenszeiten viel angenehmer. Und mit 5 auf den Spielplatz gehen normal. Da wären eher deine Methoden nicht meins.
Wenn du sie in solchen Situationen in denen sie ruppig wird erlebst, kannst du doch sagen: was ist denn los mit dir? Kann es sein dass du gerade gestresst bist?
Dann wirst du ja sehen was passiert.
Aber ich sehe hier kein Problem.
Du siehst einen Glimpse von dem was du beurteilen kannst.
Oder kannst du es konkretisieren? Ja ich finde jede/r sollte bei sich bleiben. Alles was du schreibst, sind vage Vermutungen bzw. klingen für mich nur neugierig und übertrieben.
Was sind für dich feste Essenszeiten? Isst man nicht, wenn man Hunger hat? Was stört dich daran? Bleibe bei dir!
Was heißt unbeaufsichtigt? Warst du dabei als das Kind nicht beaufsichtig wurde? Also wurde sie ja beaufsichtigt von dir?!
Was bedeutet ruppig? Schlägt sie das Kind? Dann Jugendamt einschalten.
Alles andere geht dich einfach nichts an, sorry.
In deinem Text kann ich jetzt nichts erkennen, was ich wirklich schlimm fände. Ich bin selbst mit 25 Mutter geworden, noch im Studium und meine Kinder wurden auch ziemlich wie du sagen würdest "Laissez-Faire" erzogen, oder eben auch einfach nicht erzogen, sie sind im bisher so im Leben mitgelaufen. Bei uns essen die Kinder wenn sie Hunger haben und wir Erwachsenen am späten Abend, wenn die Kinder im Bett sind. Genau diese Spießigkeit mit dem Abendessen um 18 Uhr, der unflexiblen Medienzeitbegrenzung und dem ganzen Sch* fand ich als Kind schon so ätzend.
Ich mache es anders und komme so auch ganz gut klar. Ruppig und überfordert ist vermutlich jede Mutter mal - manchmal ist es einfach sehr anstrengend und die eigenen Bedürfnisse bleiben oft unerfüllt.
Erziehungsfragen sind in Freundschaften oft ein heikles Thema so meine Erfahrung, daher versuche ich es soweit es möglich ist auszuklammern. Ich würde erst dann "einschreiten", wenn wirklich harte Grenzen überschritten werden, etwa wenn ich mitbekomme, dass den Kindern Gewalt widerfährt.
Bei uns steht sogar am Spielplatz auf dem Schild, dass Kinder ab 5 Jahren auch ohne Eltern dort spielen dürfen. Durfte mein Kind mit 5 Jahren auch schon, wenn es gute Laune hatte. Man muss halt sein Kind kennen und wissen was geht und was nicht.
Bei uns sind die Essenszeiten geregelt, aber ich kenne auch Familien, bei denen jeder isst, wann es ihm passt. Finde ich also ziemlich normal, auch wenn ich selbst die gemeinsamen Mahlzeiten sinnvoll finde.
Kannst du Beispiele nennen für die ruppige Art und die "kein Bock" Ausstrahlung?
Hast du denn Kinder die 5 oder älter sind? Hast du überhaupt Kinder? Irgendwie liest sich das so typisch kinderlos oder dass du erst ein Baby hast.
Tatsächlich gehen viele Kinder mit 5 alleine auf den Spielplatz. Da ist echt nichts schlimmes dran, sofern der nicht voller Junkies in einem sozialen Brennpunkt liegt. Geregelte Essenszeiten ist auch dehnbar und geht im Alltag manchmal gar nicht. Und ich bin mir sicher, jede Mama ist mal gestresst.
Ich habe eher sogar den Eindruck, dass Kinder in dem Alter wesentlich besser aufeinander acht geben, wenn sie zusammen ohne Eltern auf dem Spielplatz sind. Sobald ein Erwachsener dabei ist, kann man irgendwas von ihm verlangen, ihn als Schiedsrichter für irgendwas gebrauchen, versuchen, sich etwas zu ernörgeln. Ohne müssen die Kinder die Dinge selbst klären, und zwar so, dass sie weiterhin zusammen spielen können. Bei unserer Tochter und ihrer besten Freundin passiert nie irgendwas, wenn sie allein draussen spielen. Wenn ein Erwachsener dabei ist, kann es Diskussionen geben, wer zuerst irgendwas darf, wer nun dran ist etc.