Hi ihr alle!
Mich beschäftigt schon länger ein Thema und ich frag mich ob ich vlt falsch liege.
Ich habe 2 Töchter im Alter von 9 & 15.
Bin alleinerziehend und Papawochenenden gibt's es bei uns nicht.
Mal kommt er,dann Wochen nicht.
Es geht um meine Große.
Sie ist eifersüchtig auf ihre jüngere Schwester.
Es wirkt sich so aus das sie mir vorhält sie hätte nie zeit mit mir allein.
Überall muss Miriam dabei sein
(die jüngere).Sie verlangt von mir das ich die jüngere irgendwie abgebe und Zeit mit ihr allein verbringe.
Sie zeigt auch deutlich das sie ihr ein Dorn im Auge ist in gewissen Situationen.
Zb darf die jüngere ihren ,,Senf" bei ihren Themen nicht dazu geben wenn wir im Gespräch sind.
Umgekehrt jedoch schon was die jüngere betrifft.
Ich weiß mir oft nicht zu helfen und reagiere zunehmend grantig wenn ich merke sie hackt schon wieder auf die jüngere herum oder kommantiert sie.
Lässt sozusagen den Boss raushängen.
Sie priorisiert sich im Alltag und es ist dauernd schlechte Atmosphäre dadurch zuhause.
Ich nehme die jüngere in Schutz weil sie mir leid tut.
Und wahrscheinlich sind manchmal Situationen wo ich die Große ungerecht behandel.
Wie kommt man da wieder raus aus der Spirale.
Sollte ich die kleine Schwester abgeben und mit der großen regelmäßig was zu zweit machen.
Wir waren eigentlich ein eingespieltes Team so dachte ich jedenfalls. Bin seit 7 Jahren mit den Mädels allein.
Und nebenbei ich nehme mir neben Arbeit und alleinerziehend sein auch schon kaum Zeit für meine Bedürfnisse.
Aber das ist ok wollte für beide immer da sein GEMEINSAM ...
hat jemand Tipps wie ich mit der Situation umgehen kann das ich keine von den zweien vernachlässige?
Eifersucht
Hi,
ich würde ihren Wunsch da schon ernst nehmen und dem auch nachkommen. Natürlich gerecht aufgeteilt auf Beide.
Einen Besuch bei einer Freundin für die Kleine ausmachen und mit der Großen was unternehmen.
Und sonst der Großen auch klar machen, wenn sie nicht will, dass die Kleine bei ihr mitredet, hält sie auch den Mund, wenn es um die Kleine geht.
Aber das Problem hab ich auch bei meinen Beiden (6 und 9 ) da meint jeder petzten zu müssen oder dem anderen erklären zu müssen, was er falsch gemacht hat und meist nutzen sie dazu dann genau die Worte die ich vorher benutzt habe und ich darf dann immer daran erinnern, dass ich keinen Papagei bestellt habe, der mir nachplappert :D
Hole sie mit ins Boot.
Sprich mit ihr, wenn die kleine Schwester im Bett ist. Mach es wichtig, koche einen Tee, bereite den Tisch vor, ein Erwachsenengespräch führen. Bitte sie ganz offiziell um 21.00Uhr am Tisch zu sein, du musst reden.
Dann beleuchte deine Lebenssituation, und verdeutliche deine Bereitschaft etwas mit ihr alleine zu unternehmen. Sie dürfe gerne Vorschläge machen, die aber auch die Versorgung der jüngeren Schwester mit einbezieht.
Vorher machst du dir natürlich auch Gedanken, was geht. Sonntags abends zusammen etwas Spielen, oder TV sehen, soetwas fällt mir ein. Und dann Chancen nutzten, wenn die jüngere Schwester eingeladen ist.
Starte mit dem Gespräch, manchmal geht es mehr um die Wertschätzung, als um die Aktion an sich.
Als ich jetzt gerade deinen Text gelesen habe, hatte ich Kinder im Alter von 2 und 6 oder so im Kopf. Dann habe ich noch mal das Alter gelesen.
Deine 15jährige scheint dich wirklich als Mama zu vermissen. Sie wird nicht mehr lange minderjährig sein - nutze das doch noch aus, um die Beziehung zu stärken, bevor sie verinnerlicht hat "ich bin Mama egal", auszieht und den Kontakt minimiert!
Deine "kleine" Tochter ist NEUN!
Die kann sich mal alleine beschäftigen, die könnte sogar mal eine Stunde alleine zu Hause bleiben oder sie spielt doch sicher mal bei Freundinnen zu Hause, hat vielleicht aushäusige Hobbytermine etc. Die ist doch nicht immer da, und wenn, muss doch nicht immer an deiner Seite sein!
Was ist denn da los, dass du der Großen vermittelst, dass es keine Minute ohne die NEUNjährige Schwester gibt?!
Die Große möchte mit dir reden, alleine, über Themen, die man mit 15 wichtig findet, über persönliche Themen, in die aber die Neunjährige nicht eingebunden werden soll, weil sie die jüngere Schwester ist und weil man Exklusivzeit und Exlusivthemen mit Mama haben möchte. Ist das so schwer zu verstehen?
Hast du eine Freundin?
Wie ginge es dir, wenn bei jedem persönlichen Gespräch mit der Freundin deren Nachbarin dabei wäre und mitreden wollte? Wärest du nicht genervt, weil du auch mal wieder etwas alleine mit der Freundin machen möchtest?
Ich würde jetzt der Großen zeigen, dass sie auch wichtig ist, dass du dich für sie interessierst, dass sie ein Individuum ist und nicht nur im Doppelpack vorkommt. Dass sie Zeit mir dir alleine verbringen darf und Themen mit dir alleine hat.
Du scheinst große Sorge zu haben, dass sich die Kleine zurückgesetzt fühlt.
Wenn das so ist, organisiere Exklusivzeiten für beide. Die eine bekommt Sonntagmorgen, die andere Samstagmorgen. Oder -nachmittag. Es muss ja anfangs nicht extrem lange sein, nehmt euch eine Stunde. Setzt euch zusammen, redet erst mal nur, kreiert ein Ritual. Wenn das gut klappt, macht mal etwas alleine zu zweit, während die andere bei Freundinnen ist oder sich selbst beschäftigt. Das wird doch möglich sein!
In der Zeit geht es dann nur um die jeweilige Tochter. Man kann auch über die andere reden, wenn das gewünscht wird, aber man hat Zeit, es geht nur um euch beide.
Sage deiner großen Tochter nicht, dass sie immer Rücksicht nehmen muss.
Ich hatte das längere Zeit mit meinem Bruder (Downsyndrom, etwas jünger als ich). Bis er etwa 8 Jahre alt war, hatte ich nichts dagegen, dass er oft im Mittelpunkt stand, dann ging es los mit "wir können nicht ins Museum, ins Kino etc., weil dein Bruder sich dann langweilen würde". Jedes Gespräch, in dem er mitreden wollte, dominierte er, weil man lange darauf warten musste, dass er die Worte fand. Andere Gespräche konnten wir in seiner Anwesenheit mit meinen Eltern oft nicht führen, weil er denen nicht folgen konnte. Also konnte man am Esstisch wenig von der Schule oder Freunden etc. berichten, weil er das nicht verstand.
Folge war, dass ich eine Weile sehr eifersüchtig war. Bspw. wenn wir bei einem Volksfest waren und ich nach etwas fragte, wurde das oft abgelehnt, wenn er nach etwas fragte, bekam er das sofort, weil meine Eltern glaubten, dass er mit Ablehnung nicht zurecht käme. Also fing ich an, immer zu sagen, dass ER etwas haben wollte. Später fing ich an, mich sehr für ihn einzusetzen, wurde Ansprechpartner Nr. 1, wenn er Probleme in der Schule hatte (meist zwischenmenschliche Missverständnisse), redete in Anwesenheit meiner Eltern, wenn wir unterwegs waren mit ihm, nur noch über ihn - bis meine Mutter sagte, ich sollte das doch nicht immer tun, ich solle über mich reden. Tja, ich hatte ja aber vorher lange genug gelernt, dass das jederzeit abgebrochen werden kann, wenn er dann ein Anliegen hätte.
In unserem Fall war das nun ein bisschen gerechtfertigt, weil er eben eine Behinderung hatte und vieles nicht so konnte, wie wir, nicht einfach etwas erzählen konnte. Später fand er aber Wege, sich durch bestimmte Performances in den Mittelpunkt zu rücken, die wir dann alle auch genossen.
In eurem Fall habt ihr aber zwei gleichbefähigte Töchter. Die Jüngere MUSS nicht immer im Mittelpunkt stehen! Die Jüngere kann auch mal warten, kann auch mal etwas ohne Mama machen. Die Ältere braucht dich halt AUCH noch.
Ich meine nicht, dass du die Jüngere jetzt bewusst zurücksetzen sollst, aber gib der Älteren auch Raum und Zeit. Höre ihr zu. Die Jüngere kann dann mal warten, weil du gerade mit der Älteren sprichst oder etwas machst. Gib ihr Exklusivzeiten, mache mit ihr deutlich etwas, das man mit 9 noch nicht interessant findet. Zeige ihr, dass du sie als Individuum wahrnimmst, nicht nur als ältere Schwester, und dass du dich für ihr Leben interessierst und nicht nur für das, was auch mit 9 interessant gewesen wäre.
Wenn die Jüngere da rein grätscht, verweise auf deren Exklusivzeiten. Verweise auf Beschäftigungen, die sie alleine vornehmen kann. Verweise auf Verabredungen mit Freundinnen etc. Sie MUSS doch nicht Mama dauernd an ihrer Seite haben!
Selbst mein Bruder, dem es wirklich aufgrund der Behinderung sehr schwer fiel, sich allein zu beschäftigen und der wirklich viel Exklusivzeit und Aufmerksamkeit von der ganzen Familie brauchte, lernte mit der Zeit, sich alleine mit Playmobilmännchen, Konsole und Fernsehen zu beschäftigen, also wirklich ein Interesse zu entwickeln, ohne sich abgeschoben zu fühlen.
Und der war bis weit in die Teenagerjahre hinein eher auf dem Stand eines Kleinkinds, besonders vom Verhalten her.
Deine Tochter ist da schon viel, viel weiter. Der müsste das doch auch möglich sein, zumindest, es nach und nach zu lernen?
Ich versteh was du meinst.
Es ist so .
Die kleine ist sehr selbstständig das is nicht das Problem .
Ich biete zb der großen an abends... joggen ne runde mit dem Rad,aber da ist sie immer zu müde oder snap chat ist wichtiger. Ich sitze auf der Terrasse sie setzt sich zu mir sicher eine halbe Stunde reden wir und wenn dann die kleine kommt ist sie gleich genervt und steht auf.
Jetzige Situation grad aktuell.
Kleine sitzt am Tisch und räumt ihre Schultasche ein... paar Sachen liegen noch am Tisch ich sage zur kleinen du hast was vergessen räum das bitte noch weg.
Ich dreh mich um geh ins Bad da schreit die kleine lautstark,,lass mich in Ruhe du bist nicht meine Mama". Ich komm dazu frag was los is,heisst es sie mischt sich überall ein.
Ich erkläre der großen ich hab der kleinen schon eben gesagt das sie es wegräumen soll.Sie braucht es nicht zu sagen ich mach das mit der kleinen mir alleine aus.
Theater ohne Ende. Stimmung wieder dahin.
So geht es oft.
Alles was große mit mir machen möchte ist nächstes Kaufhaus ,shoppen dann trinken wir was gemeinsam ohne der kleinen und sie sitzt trotzdem nur mit dem Handy herum am Tisch.
Macht Fotos etc.
Ich habe keine sozialen Medien am Telefon ausser eben Urbia da les ich gern mit.
Kein insta kein Facebook kein snap seit Jahren nichts davon.
Ich lebe es also auch nicht vor.
Ich würde ja anbieten Zeit mit mir doch es endet immer im Kaufhaus und zu Schluß mit dem Handy am Tisch.
Keine Ahnung bin überfragt.
Sie will shoppen. Ok, wenn sie es bezahlen kann, bitte. Klingt für mich wie: wenn ich mit Mama allein bin, krieg ich mehr, weil die blöde Schwester ja sonst auch immer was haben will.
Will sie Exklusivzeit MIT dir oder OHNE die Schwester?
Eine Erziehungsberaterin meinte mal in unserer Krabbelgruppe vor Jahren: Jeder Mensch braucht einmal am Tag 10 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit.
Ideen, die bei uns gut klappen:
Morgens wecke ich erst Kind A und wir frühstücken zusammen (Kind B schläft lieber länger). Exklusivzeit für Kind A. Dann setze ich erst Kind A ab und dann Kind B. Exklusivzeit für Kind B.
Nachmittags dann genau umgekehrt.
Einmal in der Woche hat jedes Kind länger Exklusivzeit, während das andere Kind im Sport ist.
Wir machen in der Zeit nichts tolles. Quatschen, eine Schorle zusammen trinken, gemeinsam Lebensmittel einkaufen… Manchmal wünscht sich ein Kind auch nur, dass wir beim Lesen nebeneinander auf dem Sofa sitzen.
Das entspannt die Geschwisterrivalität und unser Zusammenleben enorm.
Ich finde schon, dass man mit mehreren Kindern immer auch regelmässig Exklusivzeit mit allen Kindern verbringen sollte. Machen wir auch so.
Deine Tochter ist 15 und kommuniziert klar ihre Bedürfnisse, die würde ich auch ernst nehmen.
Du legst jetzt die Weichen für euer zukünftiges Verhältnis.
Hmm..ehrlich gesagt tut mir das immer total Leid, wenn ich in der Arbeit den Fall habe, dass ich Elternteile "überrede", dass sie dem Wunsch ihrer Kinder, mit ihnen Zeit verbringen doch schon nachkommen sollten. Das ist verkehrte Welt bei euch. Der Teenie bettelt um Zeit mit der Mutter. Und du findest "Ausreden/Erklärungen" warum das nciht geht. Alleine die Tatsache, dass du nicht mit "oh was für eine schöne Idee, da freue ich mich aber wirklich, dass du das vorschlägst" reagierst ist für deine Tochter verletzend und bestätigt irgendwie, dass sie grad nicht wichtig genug ist.
Du schreibst weiter unten, dass sie nur shoppen und was trinken gehen will und am Handy ist...ja das ist so. Sie ist nämlich Teenager und es ist völlig ok, dass sie deine Idee mit dem Radfahren und spazieren so langweilig findet, dass sie ablehnt und lieber am Handy chillt.
Es ist ein Geschenk, dass sie Zeit mit dir will....und ich finde ihr solltet was machen, was euch beiden passt. Wobei dein Anspruch glaube ich eher weniger "ich will gutes Programm", sondern eher "ich will Zeit mit der Tochter" sein sollte.
Also meine Tochter und ich waren bei McDonalds, bummeln, Eis essen, Waffeln essen, Kino, Bubble Tee trinken, Burger essen....was spricht also dagegen sie einfach 2x im Monat zu McDonalds oder zum Döner essen einzuladen und dabei zu quatschen? Und vielleicht wollt ihr ja, der Abwechslung halber auch mal ins Kino, oder bummeln und sie darf sich ein paar Ohrringe aussuchen oder so...
Ihr habt Recht ich danke euch für eure Beiträge und wachrüttelnden Anstöße.
Wahrscheinlich bin ich schon ,,Betriebsblind " bin froh für die klaren Worte von euch.
Werd ich sofort umsetzten 🙏🙏🙏
Exklusivzeit gut und schön, aber trotzdem würde ich ganz klar sagen: wenn sie dann noch mal der Kleinen sagt, sie soll die Klappe halten und im Gegenzug bei ihren Angelegenheiten mitquatschen will, wäre eine Ansage fällig, die sie nie mehr vergessen wird.
Sie mag zwar älter sein, mehr Taschengeld bekommen, länger aufbleiben dürfen usw., aber mehr wert als ihre Schwester ist sie deswegen noch lange nicht.
Und Exklusivzeit im Kaufhausrestaurant, jeder eine Cola vor sich, du gelangweilt und sie am Handy, ihr schweigt euch an, da würde ich auch sagen dass mir das zu blöd ist. Surfen kann sie auch daheim.