Was tun bei ständigen Grenzüberschreitungen und den Gefühlen?

Ich hatte vor einer Weile schonmal was gepostet, aber wurde ich etwas missverstanden. Daher ganz konkret:

Wie schafft man es mit diesen ständigen Grenzüberschreitungen besser klarzukommen?

Auf mir wird ständig rumgeklettert, ich werde angefasst, um mich rumgeschwirrt - reden hilft nichts...

- mama, mama, mama, mama, mama, kick mal, komm mal, spiel mit mir. - jedes "Warte mal" endet in Geschrei und Geheule

- dauernd wird an meinen Sachen rumgefummelt, nichts kann ich einfach mal für mich haben, außer ich verstecke es

- mir wird ständig ins Wort gefallen, ich kann mich tagsüber garnicht mit meinem Partner unterhalten

- die Kinder schlafen nur in meinem Bett, sonst schläft hier keiner, das Baby friemelt und fummelt beim einschlafen in meinem Gesicht rum....


All diese Sachen kann ich gerade nicht ändern, weil meine Kinder klein sind. Sie können es einfach noch nicht verstehen oder umsetzen. Aber innerlich bin ich oft so aggressiv, hasse diese ganze Fremdbestimmung und dass ich das dass ertragen muss. Wie kommt man damit klar ohne sich ständig scheiße zu fühlen?

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Hast du genug Auszeiten für dich ? Ich würde da dringend deinen Mann mehr einspannen, 1x in der Woche oder am Wochenende hast du kinderfrei und gehst deinen Hobbys nach, triffst Freunde oder liest ein Buch.
Und jeden Abend sollte er dir auch mal eine halbe Stunde Auszeit geben, in der nur er für die Kids verantwortlich ist.

Du darfst Grenzen aufzeigen, auch deinen Kindern gegenüber. Wie sollen sie es sonst lernen, dass alle Bedürfnisse in der Familie wichtig sind?

Bearbeitet von Lolalisa3
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Ich habe schon Auszeiten, aber an den wesentlichen Sachen ändert das nicht und 5 Minuten nach der Auszeit bin ich einfach wieder genauso gestresst wie vorher.

Mich machen diese ganzen Unterbrechungen fertig. Ich kann nichts in Ruhe machen, ständig klebt jemand an mir, abends wird tausend mal nach mir gerufen bis ich selbst ins Bett gehe. Und wegen dem Stillen kann mein Mann mich auch nur bedingt entlasten.

Das klingt immer so gut, man solle sich um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder kümmern, aber in der Umsetzung funktioniert das oft einfach nicht und man muss doch das eigene Bedürfnis meistens hinten abstellen, weil sie Kinder klein sind. Ich hasse es zum Beispiel bei schlechtem Wetter rauszugehen, meine große Tochter dreht aber durch wenn sie nicht genug bewegen hat. Und dann stehe ich halt genervt und schlecht gelaunt auf dem Spielplatz, weil es besser ist, als sie zuhause nur zu maßregeln oder die Wohnung auseinander nehmen zu lassen oder mich einfach nur mit ihrem Gezappel wahnsinnig zu machen und zu streiten. Vom Baby brauche ich hier garnicht erst anzufangen, dass weckt mich nachts ständig auf.

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Ich fühle mit dir!
Habe hier eine Dreijährige und ein Baby, die mich auch gerne bearbeiten. Auszeiten Fehlanzeige. Sind die beiden fertig bin ich es auch 😅.

Bei uns läuft es immer dann besser, wenn ich bei Sachen, die mich richtig stören, Grenzen ziehe und diese konsequent durchsetze. Auch wenn sie Kleine unendlich darunter litt mir die Haare nicht büschelweise rausreißen zu dürfen 😅.

Aber meine Vorrednerin hat Recht. Auszeiten müssen her und in denen muss man es dann nur noch schaffen auch wirklich nicht die Bude zu schrubben.
Oh und das nächste Mal, wenn das Baby dir ins Gesicht grapschen will, nimm seine Hand, schmatz sie laut ab und freu dich über das süße Lachen. ❤️

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"Oh und das nächste Mal, wenn das Baby dir ins Gesicht grapschen will, nimm seine Hand, schmatz sie laut ab und freu dich über das süße Lachen. ❤️"

Das schafft man nicht immer, wenn man ein Baby hat, was einen nonstop befummelt. Ich habe teilweise geheult, weil eines meiner Kinder mich ständig angefasst hat. Monatelang ging nichts ohne Körperkontakt und ich wurde nonstop gestreichelt. Gerade beim Einschlafen abends. Es war richtig schlimm. Da hatte ich viele Gefühle, aber keine Freude...

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Ich finde es schön, wenn unser Sohn auf mir herumklettert und kuscheln will.

Wenn das zu viel wird, sollte man das kommunizieren. Kinder müssen Grenzen lernen. Im Kiga können sie die anderen Kinder auch nicht nach Lust und Laune berühren. Die wollen das auch mal nicht.

Auszeiten sind wichtig für eine Mama. Das solltest du deinem Mann klar sagen

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Indem du dir klar machst, dass es okay ist, das zu hassen. Allein dieses Gefummel im Gesicht...ich bin regelmäßig an die Grenzen gekommen und aus dem Zimmer gerannt, hatte aber keine große Wahl, weil mein Mann oft nicht da war und das Kind eben auch immer, immer, immer mich wollte, wenn ich zur Verfügung stand. Und das Einzige, was mir da irgendwie geholfen hat, war die Absolution meines Mannes, wenn du es so nennen willst: Sein Verständnis dafür, dass ich das kaum ausgehalten habe.

Ich weiß nicht, wie alt genau deine Kinder sind, aber an manchen Sachen kann man ja schon langsam arbeiten. Also so mit etwas über 2 Jahren ging dieses Unterbrechen bei uns dann. Aber wir haben auch konsequent und ständig gesagt: "Moment. Ich unterhalte mich gerade. Warte bitte kurz." Das hat tierisch genervt, sich aber relativ schnell ausgezahlt.

Geht dein älteres Kind in den Kindergarten? Das war bei uns nochmal ein Gamechanger. Nicht nur, dass dort diese Sachen wie Reinquatschen ebenfalls "bearbeitet" wurden, sondern man war das Kind auch einfach mal ein paar Stunden los. Und das war bitter nötig, um sich wieder mal alleine zu fühlen. Wir werden immer noch nachmittags belagert, aber mittlerweile spielen sie auch ein bisschen gemeinsam und man hat dafür wieder Kraft. Der Job ist quasi Entspannung und danach stellt man sich der wahren Aufgabe 😉

Was mir noch sehr geholfen hat: Als Familie schöne Erlebnisse haben und dadurch Erinnerungen schaffen. Dass es nicht immer nur stressig ist (und das ist es eben oft). Wir machen viel mit Freunden und der Familie zusammen, weil die Kinder dann untereinander spielen und es für uns alle entspannter ist. Und wir machen sowohl mit unseren jeweiligen Freunden als auch als Paar regelmäßig etwas. Im Alltag sind längere Unterhaltungen einfach momentan nicht drin. Es heult ständig irgendwer oder man hört was knallen, zerbrechen, gegen die Wand fliegen... Also verschieben wir das auf den Abend bzw. unsere wöchentliche Date-Night. Und wir versuchen, dass wir beide genug Zeit für uns alleine haben. Ist noch nicht ganz auf dem Level, was ich mir wünschen würde, aber so ist es halt gerade.

Also hab kein schlechtes Gewissen, wenn du innerlich richtig aggressiv wirst. Geh raus, hau ins Kissen, schrei in den Wald, sag deinem Mann wie sehr du das alles manchmal hasst, irgendwas - hilft.

Bearbeitet von roseately
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Indem du genug Auszeiten hast, in denen du deinen „Tank“ auffüllen kannst. Gut auf dich achtest, deine Grenzen sonst wahrst und ernst nimmst und der Partner mit anpackt.

Ich bin ja Riesen Verfechter der bedürfnisorientierten Erziehung. Da zählen die Bedürfnisse ALLER Familienmitglieder.

Du hast das Bedürfnis nach Ruhe? Dann schau, dass dir das (temporär natürlich mit kleinen Kindern) ermöglicht wird.

Manche Grenzen kann man früh ziehen. An meinen Klamotten zuppeln hasse ich auch und unterbinde es (Kinder sind 5 und 1,5). Klappt nicht immer, beide wissen es grundsätzlich und halten sich meist dran ;)

Achte gut auf dich und dann wird das 😊

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Das ist wirklich eine zehrende Zeit. Hast du die Möglichkeit im Haus eine Ecke einzurichten, nur für dich (ich habe ein kleines Arbeitszimmer und mir hier eine Hobbyecke einrichten können, da darf keiner ran, das ist MEINS. Alleine der Gedanke einen m2 für mich zu haben tut gut.
Ich werde den Tag feiern, an dem ich morgens mal kein Knie in die Brust oder Ellenbogen gegen den Kopf bekomme, weil die Kids auf mir turnen.
Ich gehe einmal die Woche zu einem Meditationskurs. Da kann ich (anders als daheim) richtig abschalten, Handy ist auch aus und ich werde sicher mal eine Stunde nicht angefasst. Das hilft. Letztendlich möchte man die Zeit ja auch genießen, solange die Kinder so nah sein wollen, dafür braucht man aber auch mal etwas Abstand.

Der Großen haben wir schon beigebracht, dass sie "Stop, das will ich nicht" sagen darf, wenn jemand was tut und sie das nicht möchte. Das mache ich dann auch bei ihr, wenn es mir zu viel wird mit dem geturne und sie kann das dann akzeptieren. Das Baby aber natürlich noch nicht. Beim ins Wort fallen sagen wir, jeder ist dran, jetzt hat gerade Papa geredet, danach darfst gleich du. Das fällt ihr noch schwer, aber es wird.

Halte durch und schaff dir deine Inseln, an denen du deinen Körper nur für dich hast.

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Körperliche Grenzen klar kommunizieren, bei deinem älteren Kind. Du ich möchte jetzt nicht, dass du auf mir rumkletterst etc. Wenn das nicht hilft, auf Distanz gehen. Meine Tochter fast 4 , will phasenweise jede Aktivität auf meinem Schoß verrichten. Ich sage, wir können gerne ein Buch anschauen, aber setze dich neben mich.
Wir sind Vorbilder für unsere Kinder, wenn es darum geht ,eigene Grenzen zu wahren. Wenn wir keine Grenzen für uns setzen, wie sollen sie das für sich lernen?
Anders schaut es beim Baby aus...

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Hallo,

sehr unpupulär, Grenzen setzen und zu sehen, dass diese Grenzen von deinen Kindern gewahrt bleiben.
Zum Thema Sprechen, schau einmal bei Sammy Molcho, da gibt es viele Anregungen. Ich bin und war kein Kuschelkrabbeltier Just vor Fun.
Mein Ziel war ja auch, dass das Kind lernt seine Grenzen zu kennen, nur wie soll es das Lernen, wenn es selbst ständig Grenzen überschreitet. Das das nicht immer leicht ist, ist klar. Ja, es hat hier immer mal gepoltert. Ansonsten, natürlich auch die Grenzen des Kindes waren.
Es ist nicht leicht, aber es geht.

Viele Grüße

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Hallo,

ich kann das sehr gut verstehen 👍. Habe hier 3 jährige Zwillinge. Der eine hängt mir nur am Rockzipfel - wirklich. Er grapscht mir auch unter die Klamotten, sogar nachts bohrt er mit seinen Füßen. Der andere hat auch immer was anderes und zieht am Oberteil, nicht ganz so extrem. Sind sie zu Hause komme ich zu nichts, sollten die zwei gemeinsam spielen, geht das auch nicht lange. Zur Zeit ist es wirklich schwierig und ehrlich gesagt auch nervig. Geht am Wochenende von 6.30 Uhr bis 21 Uhr - ohne Schlaf!!! Unter der Woche gehen sie seit Juli in den Kindergarten und es tut mir sooooo gut. Ich kann Dinge erledigen, mich hinlegen, in Ruhe einkaufen. Mittags hole ich sie und meist schläft nur einer oder keiner. Selten beide 🫤, dann geht auch wieder bis abends. Ich versuche mich trotzdem runter zu fahren, gehe raus etc. Zur Entlastung guckt die Oma oder Schwester auch mal wenn ich ein anderes Kind fahren muss. So schlimm wie momentan war es ewig nicht.
Nachts schlafen beide mit im Bett, ich werde sie aber ausquartieren müssen, da Anfang nächsten Jahres ein Geschwisterchen kommt. So eine extreme Anhänglichkeit wie von Zwilling Nummer 1 kenne ich nicht. Zumal wollen sie sich noch oft getragen werden 🤦🏻‍♀️
Also bei uns hat der Kindergarten DIE Erleichterung gebracht (eigentlich könnten sie demnächst auch „mitschlafen“), aber du hast ja noch ein Baby 🥰… könnte da jemand anders aufpassen?
die Zeit geht irgendwann vorüber

Viele Grüße

Ich sage jetzt auch, dass die Mama ein Baby im Bauch hat und nicht mehr alles geht, teilweise müssen sie dann bocken/heulen. Die grapschenden Händchen werden öfters weggenommen und gesagt, dass ich das nicht möchte. Wenn ich etwas erledige versuche ich sie auch mithelfen zu lassen, „Mama braucht Hilfe, so geht es schneller und wir können raus“ - meine zwei Helfer tun ihr bestes ☺️

Bearbeitet von Matschkueche
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puh, da hast du genug zu tun! Das mit dem getragen werden wollen habe ich tatsächlich recht rigoros abgestellt, als der 3jährige Große (und er war über der 90% Perzentile von Gewicht/Größe) das dauernd wollte, und ich wusste, ich bin wieder schwanger. Wir wohnten damals im 5. Stock ohne Aufzug, da musste er dann auch selber laufen. Zunächst mit etwas Gezeter und vielen Pausen (die armen Nachbarn), aber er hat sich dann daran gewöhnt, und ich musste "nur" noch Rucksack und Einkäufe hochtragen... zum Trösten/Kuscheln habe ich mich dann immer hingekniet oder hingesetzt, und ihn dann auf/in den Arm genommen, und ihm auch immer wieder erklärt, dass ich nicht mehr so schwer tragen kann. Mit drei verstehen sie das eigentlich schon...

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Das wird besser! Je mehr sie verstehen, desto deutlicher kannst du sagen " jetzt nicht:.