Hallo, wie oben zu lesen ist geht es um folgendes; letzten Monat hat mein Mann unsere Tochter weggeschubst - er hat den Ofen geöffnet und sie stand daneben. Unsere Tochter ist jetzt 28 Monate alt, sie ist ein sehr ruhiges und vorsichtiges Mädchen vom Wesen her, also kein Kind, was einfach in den Ofen rennen würde. Mein Mann hat sie einmal im lauten Ton gebeten, vom Ofen wegzugehen, als sie stehen geblieben ist hat er sie weggeschubst. Ich habe ihm danach in einer ruhigen Minute gesagt, das ich das vollkommen übertrieben empfunden habe seinerseits und er das ganz anders hätte lösen können, außerdem wollte ich das er sich bei ihr entschuldigt und ihr auch sagt dass das nicht okay war! Er hat das dann auch gemacht. Gestern Abend hat meine Tochter ihn bei der Einschlafbegleitung aus dem nichts gebissen, woraufhin er sie weggeschubst hat (ich war nicht dabei, er hat mir das erzählt). Nun bin ich sehr angespannt und kann nicht ganz klar denken und die Situation einschätzen. Für mich geht das Verhalten überhaupt gar nicht. Ich weiß aber auch das ich sehr sensibel bin, übertreibe ich?! Wie würdet ihr euch verhalten?
Abgesehen davon ist mein Mann ein sehr liebevoller Vater, er kümmert sich gerne und viel um unsere Tochter.
Dankeschön - und bleibt bitte respektvoll!
Vater schubst Kleinkind?!
Hallo,
meines Erachtens nach ist die Situation vor 6 Jahren zwischen Dir und Deinem Mann, die Du in einem Kommentar erwähnt hast, für Dich möglicherweise noch nicht vollends geklärt/verarbeitet. Könnte das sein?
Möglicherweise projizierst Du das auf Deine Tochter.
Was denkst du darüber?
Liebe Grüße
Eltern die sagen "mein Kind würde nie..." erklären später dem Arzt in der Notaufnahme auch gerne "das hat sie vorher noch nie gemacht" 🤷♀️.
Vielleicht hätte es bessere Lösugen gegeben, als das Kind wegzuschubsen, aber das ist immer noch besser als wenn das Kind dann doch gegen den Ofen rennt. Und das war ja wohl ziemlich eindeutig die Sorge deines Mannes und da hat er halt schnell reagiert. Ich nehme einfach mal an, dass er das Kind nicht heftig durch den ganzen Raum oder zu Boden geschleudert hat.
Dass man jemanden reflexhaft zurückschubst, der einen unvermittelt heftig beißt, kann man vermutlich gar nicht unterdrücken.
Ich kann also ehrlicherweise nicht ganz nachvollziehen, warum du jetzt so angespannt bist.
LG
Ich habe etwas weiter unten in einem Kommentar nochmal erklärt, weshalb ich angespannt bin bzw war. Aber die meisten Meinungen und auch deine Meinung hat mir sehr geholfen. Dankeschön ☺️
Es waren in beiden Fälle offensichtlich Schreckmomente - ich finde das sehr menschlich. Auch ich habe meinen Sohn schon mal unsanfter von einer Gefahrenquelle wegbugsiert oder ihn reflexartig ein bisschen geboxt, wenn er mir seinen Fuß ins Ohr gerammt hat (Stichwort Familienbett). Pack deine Tochter nicht in Watte, auch in Kindergarten und Schule wird dein Kind auch manchmal Unsanfteres von anderen Kindern erleben. Gewaltfreie Erziehung natürlich vorausgesetzt. Schaffe dir keine Probleme, wo keine sind! LG
Ich denke ich reagiere so empfindlich weil er in seinem Job oft Patienten gegen ihren Willen festhalten und auch fixieren muss. Vor 6 Jahren ist ihm gegenüber mir ein einziges Mal ein Ausrutscher passiert, es war wirklich nur dieses eine mal, deswegen auch „Ausrutscher“. Gerade deswegen bin ich warscheinlich doch vorsichtiger als es normal wäre.. Danke für die Antwort. 🩷
Wenn dein Mann in der Pflege oder Psychiatrie tätig ist, dann hat er intensiv gelernt, wann man aus welchem Grund jemanden fixieren darf und meines Wissens geht das nur mit richterlicher Anordnung oder evtl. auch bei Gefahr in Verzug. Nicht einfach so aus einer Laune heraus. Man darf offiziell noch nicht mal die Bettgitter hochstellen, obwohl viele Bettlägerige sich dabei sicher fühlen, weil das offiziell Freiheitsbeschränkung ist.
Also, dein Mann dürfte sich mit diesem Thema sehr intensiv befasst haben und da sehr sensibilisiert sein und diese Tätigkeit dürfte eher NICHT zu unangemessener Grenzüberschreitung im Privatbereich führen. Sollte diese vorkommen, dürfte sie eher andere Gründe haben.
Ich denke, das ist beide Male im Affekt passiert - aus Schreck, nicht aus Böswilligkeit.
Ich hab unseren Sohn auch schon sehr unsaft am Arm gepackt und von der Straße weggezogen, weil ein viel zu schnelles Auto kam. Ja, er war auf dem Gehweg, aber das Auto raste heran und er stand am Bordstein. Ein halber Schritt nur ... Es war nicht nachgedacht, es war sehen - erschrecken - zugreifen. Er sagte hinterher auch, es tat ihm weh.
Genauso habe ich unsere Tochter schonmal geschubst, auch in der Küche. Sie stand beim Kochen neben mir, ich hab was in die Pfanne getan und es spritzte plötzlich wie verrückt. Hab noch gesagt "geh da weg!!!", aber im selben Moment hab ich sie auch geschubst. Sie fiel auf den Po und weinte vor Schreck.
Beide Male habe ich mich hinterher entschuldigt. Aber ich denke, das Schubsen oder Wegziehen ist wesentlich leichter im Nachhinein zu verarbeiten und zu erklären, als eine lebenslange Brandwunde, Autounfall oder Tod.
Eure Kleine ist grad erst zwei. Da kann man NIE sicher sein, ob sie nicht doch aus Versehen, verträumt, bewusst testend oder warum auch immer, noch ein Stück weiterläuft. Wie hättest Du mit Deinem Mann gesprochen, wenn er nicht reagiert, das Kind sich verbrennt und er sagt Dir "Ich dachte ja, sie bleibt noch stehen". Wäre auch falsch gewesen.
Das stimmt, da hast du recht! Danke 🙏🏻
das klingt für mich nach zwei Situationen, in denen man aus Affekt reagiert hat.
Ich würde auch evtl. zu schnell ein Kind wegschieben (also weil zu schnell ungewollt schubsen) wenn es Richtung Backofen geht.
Ausserdem würde ich erschrecken und sicher auch den Arm hochreissen mit einem "hey", wenn mich mein Kind aus dem Nichts heraus beissen würde. -- Dass da beim "Hey und arm wegziehen eventuell eine Schubsbewegung dabei ist, kann je Winkel schon passieren und ist für mich nicht wirklich agressiv, sondern eher eine unbedachte spontane Reaktion auf den Schmerz.
(ich erinnere mich an meine Katze: die ist von hinten an meinem Bein entlang und hat sich überraschend reingekrallt. - Im Affekt hab ich das Bein auf die Seite hochgeschmissen/abgeschüttelt und voll die Katze erwischt und sie flog einen halben Meter). In dieser Sekunde hätte ich gar nicht überlegen können, ob ich da die Katze treffe oder dass die da nen Flieger macht. --- ich könnte mir schon vorstellen, dass ich bei einem Biss mit dem Arm ähnlich reagieren würde.
Vor vielen Jahren hab ich mal mein Kind, das voll Schnell auf die Hauptstrasse gerannt ist, am Anorak gegriffen und zurück gezogen. - da war ein kleines Büschel Haare dazwischen leider. -- In dem Moment wollte ich nur mein Kind retten. Dass da Haare dazwischen waren, war ein Unfall.
Wenn Dein Mann sonst liebevoll ist, würde ich so zwei Gelegenheiten oder andere, die vielleicht noch kommen, als Affekt und Unfallreaktionen abtun und nicht tiefer deuten.
Meine Kinder sind inzwischen groß, -- da passiert noch eine Menge, die man nicht beabsichtigt hat. -- Vielleicht deutest Du da echt zu viel rein.
DANKE! Deine Antwort ist sehr hilfreich für mich. 🩷 Außenstehende können so Situationen oft viel besser einschätzen als man selbst.
Ich weiß nicht, warum Du Dich darüber so aufregst.
Kinder verstehen es manchmal nicht, wenn man sagt "geh bitte weg da" o.ä.
Mein Sohn, 22 Monate, ist auch vorsichtig aber auch neugierig und manchmal auch etwas übermütig. Kinder wissen es noch nicht besser und daher liegt es in der Pflicht der Eltern entsprechend zu handeln. Es kommt darauf an, wie er danach mit dem Kind umgeht. Schreit er sie danach noch an, sollte man darüber reden. Aber es ist einfach nur ein Moment, der sagen soll: "Pass bitte auf! Es ist hier gefährlich!" Oder: "Ich habe mich erschrocken, das tut weh!". Beides ist ganz bestimmt nicht böse gemeint beiderseits.
Ich hatte mal in einer Werkstatt gearbeitet und musste kleine Metallplatten mit dem Standbohrer durchbohren. Eine dieser Platten verhakte sich jedoch und schleuderte plötzlich am Bohrer um sich. Ich stand total schockiert da und habe nicht nachgedacht. Gott sei Dank kam da der Ausbilder und schubste mich von der Maschine weg und drückte den Not-Aus. Es hätte wirklich tragisch enden können, hätte er mich nicht weggeschubst.
Aufgeregt habe ich mich gar nicht, es hatte mich viel eher verunsichert und ich konnte das nicht wirklich einschätzen. Danke für deine Meinung. ☺️
Was mir an deinem Beitrag am schlimmsten irritiert, ist dein Verhalten! Dass du deinem erwachsenen Mann quasi befiehlst, sich zu entschuldigen, ist ganz schön anmaßend!
Nach dem Beißen zu schubsen, sehe ich als Reflex; und die Situation mit dem Ofen: deine Tochter hat nach Aufforderung nicht getan, was Papa hr vorher gesagt hat. Es wäre sicher anders zu lösen gewesen, aber daraus jetzt nen Drama zu machen und deinen Man quasi abkanzeln . . . ; nee nicht wirklich oder?
Statt deinem Mann Vorwürfe zu machen, überlege lieber, wie Du dein Kind vom Ofen hättest fernhalten können. Da war in meinen Augen auch deine Verantwortung; nicht nur die deines Mannes.
Und vielleicht über einen Schutz/"Abstandshalter" vor dem Ofen nachdenken. Bei uns reichten in dem Alter immer der Holzkorb und mein Handarbeitskorb wiet genug davor, dass die Kinder gar nicht sehr nah an den Ofen kommen konnten. Sie haben diese psychologische Schwelle/Sperre respektiert.
Professioneller ist ein Funkenschutzgitter, das steht ja vor dem (Kamin)Ofen und kann nicht nur Funken, sondern auch Kinder fernhalten. Wieder so als psychologische Sperre.
Anmaßend ist hier einzig und allein deine Art und Weise des Umgangs
Falls du mich meinst . . .. Das ist mir klar, dass dir meine Antwort nicht gefällt. Wenn man DICH kritisieren, scheinst du das beleidigt gern zurückzugeben. Dann nenn mich anmaßend.
Noch eine Frage: Hat er sie mit Kraft wirklich weggeschubst oder eher mit der Hand zur Seite geSCHOBEN??
Liebe TE! Du hast diese Frage noch nicht beantwortet. Warum auch immer.