Hallo
Ich weiß dass der Badetag ansich etwas aus der Mode gekommen ist (wie zb das es nur Sonntags Fleisch gibt), aber ich habe diese Tradition von meinem Elternhaus übernommen. Bei uns war das früher immer ein Highlight, wenn Mutter Freitagnachmittag den Kohleboiler angfeuert hat und es dann eine Wanne (kennt ihr noch diese Emaille Wannen mit diesen Füßen) und wir Kinder von klein bis groß hineinhüpften und von Mama und Papa abgeschrubbt wurden (mit so einer grässlichen Bürste, die ganz schön auf der Haut gekratzt hat), dann die wohlige Wärme des Boilers dazu (das bekommt keine Heizung hin) und davor man sich abgetrocknet hat bevor man sich in ein großes Badetuch einwickelte und in der Küche bereits ein warmer Kakao auf einen wartete. Tja Erinnerungen sind hakt was schönes.
So in etwa versuche ich diese Tradition zu retten und deswegen gibt es bei uns auch immer Freitagnachmittag einen Badetag, gut das warme Wasser macht heute die Heizanlage die auch gleichzeitig das Badezimmer heizt. Aber das Gemeinschaftsgefühl mit der Familie zusammen, hinterher den heißen Kakao und dazu noch Kuchen, so lassen wir dann den Tag ausklingen. Unsere Kinder zwischen 4 und 14 freuen sich schon täglich darauf, auch wenn es eigentlich komplett unnötig ist, da sich ja jeder täglich wäscht oder duscht.
Gibts bei wuch auch noch so einen Badetag oder habt ihr gar andere wöchentliche Traditionen oder Rituale?
Lasdt mal was von euch hören, bin schon sehr gespannt.
LG
Badetag
Als ich kind war, da war samstags der Badetag, aber schon damals gab es bei uns keinen Boiler. I'm winter dann den Kamin anmachen und chillen. Aber ob wir das jede Woche gemacht haben, puh, weiß ich nicht mehr.
Sowas haben wir nicht mehr mit Badetag. Dafür machen wir gemeinsame Sauna-Abende bei uns zu Hause. Wir gehen zwar in Schichten saunieren, da unsere Saune zu klein für alle auf einmal ist. Das ist eher für den Winter. Im Sommer hüpfen wir abends noch schnell in den Pool. Die Kids auch schon früher 😂.
Saunatag machen wir auch gerne meistens freitags es freuen sich immer alle drauf
Ich fand es damals und jetzt noch eklig im Badewasser des anderen zu baden, aber das ist jedem selbst überlassen.
Hab mich dann lieber mit eine großen Schale warmen Wassers in mein Zimmer verkrochen und mit Lappen gewaschen etc. pp. oder bin danach duschen gegangen.
Darüber hinaus würde das über Stunden gehen. 🤣
War damals schon gern ne Stunde in der Wanne. Wenn das dann 3-5 Leute machen ist der Tag gelaufen.
Hier wird geduscht oder gebadet wenn man dreckig ist. Solche Traditionen wie bei dir entstanden ja der Knappheit, das ist heute schlicht irrelevant.
Naja was heißt irrelevant ä, wir sollten mal aufhören unsere Ressourcen zu verschwenden.
Bei und gibt es ab nächstes Jahr Begrenzungen wieviel Wasser ein Haushalt, gemessen an der Anzahl Personen Verbrauchen darf, wegen akutem Wassermangel. (Ja im Deutschland)
Und dann werden die Kanalisationen künstlich durchgespült, weil sie verstopft sind (gabs in DE schon mal wegen solchem Sparwahn).
Wo ich wohne, regnet es viel, also kann man sich auch gescheit waschen.
Bei uns gibts auch noch einen Badetag, idR Samstags da wir da alle Zeit haben und es viel einfacher ist die kleinen gebändigt zu bekommen. Meine Große und ich machen das dann immer zusammen, hinterher gibts dann auch Kaba und die Kröten können dann dem Papa auf den Geist gehen. Ist immer ganz spaßig und lustig. Ein weiteres kleines Ritual bei uns, wir gehen jeden Freitag Abend zum Imbiss um die Ecke und Essen dort Currywurst, machen wir schon seit Jahren und hat sich eingebürgert. Sonntagsfrüh ist immer Familienkuscheln im Elternbett angesagt, ich denke ist doch ganz normal und jede Family hat so ihre Rituale. Davon bin ich überzeugt.
Hi,
bei uns wurde früher Samstags gebadet. Das hatte aber nichts mit Highlight zu tun, sondern nur mit Reinigung.
Eher das es Sonntags 1 Flasche Malzbier, für uns 3 Kinder gab. Das war was besonderes.
Bei uns gibt es jeden Freitag, Pizza. Meistens selbstgemacht, selten TK aus Zeitmangel.
Ansonsten gab es bis letztes Jahr, an jedem Geburtstag, selbstgemachte Windbeutel mit Erdbeer Buttercreme. Die kann nur meine Mutter machen, und leider hat sie keine Nerven und Kraft mehr dafür.
Immer die "wichtigsten" 3 Plätzchensorten und paar neue dann, zur Weihnachtszeit.
Gruß
Windbeutel mit Sahne kenne ich auch noch, eher vom Sommer. Highlight der Kulinarik war dann die Entdeckung, dass man der Sahne auch Kakaopulver zufügen konnte. 😂
Lustig war dann, dass wir als Kinder immer mit meiner Mutter vor Weihnachten gebacken hatten, Mürbeteigplätzchen und Nussstangen (aus selbst gemachtem Teig), und sie Jahre später mal jedem zu Weihnachten eine Dose mit Weihnachtsplätzchen schenkte, die sie in der Vorweihnachtszeit mit meinem Bruder gebacken hatte (so als Freizeitprojekt - es waren wirklich viele Kekse, es wurden mehr als 6 Dosen verschenkt) - und die kamen ALLE aus diesen Fertig-Plätzchenteig-Packungen. 😂 🍪
"kennt ihr noch"
Nein, das war vor meiner Zeit. 😄
Ob ich an einem bestimmten Tag gebadet habe, weiß ich nicht mehr, aber meine Oma hat mir in der Zeit, die ich in der Wanne verbracht habe, Pfannkuchen gebacken. Das habe ich mit meinen Kindern auch mal eine Weile gemacht. Jetzt baden sie aber nur noch ganz selten. Da ist die Pfannkuchentradition eingeschlafen. Wir freuen uns auf unseren traditionellen Filmeabend am Freitag und mittlerweile auch am Samstag.
Ich selbst habe das nie erlebt, aber es klingt doch nach einer total schönen Tradition in der heutigen Zeit. Es gehen ja dennoch alle duschen bei euch und ich nehme an, jeder bekommt frisches Wasser in die Wanne 😁
Bei uns würde das zeitlich gar nicht funktionieren. Der Große liegt oft 1 Stunde in der Wanne, die Kleine mindestens 30 min. Bis der letzte fertig wäre, hat der erste schon 10 Tassen Kakao getrunken ...
Wir haben keine wöchentlichen Traditionen.
Nein, so etwas kenne ich gar nicht.
Wir hatten zwar als Kinder "Badetage", also, es wurde zweimal in der Woche gebadet, aber nach der Kleinkindzeit immer alleine und nie im Badewasser des anderen.
Meine Mutter hatte diverse Schulen besucht, die auch Hygiene im Lehrplan hatten (unter anderem Erzieherausbildung und Weiterbildung für die Arbeit mit älteren Kindern mit Behinderung) und achtete sehr darauf und hätte niemals jemanden im Badewasser des anderen baden lassen.
In meiner früheren Teenagerzeit mussten wir mal sparen, da wurden wir angehalten, die Wanne nicht randvoll zu füllen, aber keiner kam auf die Idee, dass wir gemeinsam baden sollten oder das Wasser des anderen mitbenutzen sollten. Dann wäre die Lösung eher gewesen, dass man sich in der Wanne abduscht.
Kakao hinterher kenne ich auch nicht, eher wurden da die Zähne geputzt.
Nachmittags haben wir nie gebadet, selbst als Kinder war das eher so gegen 18 Uhr.
Ich kenne zwar Berichte von Menschen, die jetzt zwischen 35 und 50 sind,in denen von Badetagen die Rede ist, man also nicht täglich duschte, sondern sich mit dem Waschlappen gewaschen und einmal in der Woche gebadet hat als Kind. Aber auch von da kenne ich nicht bewusst das Teilen des Badewassers.
Die einzige Quelle, aus der mir so etwas bekannt waren, sind diese Biografien der Mädchen, die in Irland in Kinderheimen misshandelt wurden in den 50er bis 60er Jahren oder früher. Dort kam wohl häufig die Beschreibung von wahlweise kalten Bädern als Strafe, Bädern, bei denen man mit Desinfektionsflüssigkeiten baden musste, die Schmerzen verursachten oder/ und teilweise dem Teilen des Badewassers, so dass nur der erste oder die ersten Schüler sauberes Wasser hatte, die nachfolgenden dann nicht mehr. Ich habe das immer so gelesen, dass es als bewusste Strategie zur Demütigung der Schülerinnen angewandt wurde, nicht als Methode zum Wassersparen. Es wurde auch in den Büchern oft so beschrieben, dass man sich ekelte, in die "Brühe" einzusteigen und das nicht mit dem ständigen Gerede von Sauberkeit in Verbindung bringen konnte.
Von meiner Mutter gibt es noch Berichte aus ihrer Kindheit, dass man sich teilweise in der Wanne neben einem Eimer Wasser gewaschen hat. Also, es wurde ein Eimer mit warmem Wasser gefüllt, man bekam einen Waschlappen und Seife und hat sich dann so in der Wanne gewaschen, um Geld zu sparen. Aber auch da bekam wohl jede ihr eigenes Waschwasser.
Edit: Interessant finde ich die vielen Erwähnungen hier der Verbindung von Waschen/ Baden mit Essen/zubereiten/ Essen oder Trinken hinterher (Kakao, Pfannkuchen). Auf die Idee wäre ich überhaupt nicht gekommen.
Das gab es eher, wenn man im Winter vom Spielen rein kam.
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Das Teilen des Badewassers muss auch in Deutschland in den 20er Jahren (oder sogar 30ern?) noch vorgekommen sein. Solange man eben Wasser auf dem Herd heiß machte...
Es gibt eine Beschreibung in einem Roman von Willi Fährmann; und ich meine, er hätte mal bei einer Lesung erzählt, dass das eine Kindheitserinnerung von ihm ist. Evtl auch "nur" erzählt von seinen Eltern, aber jedenfalls wohl ziemlich realistisch und nicht einfach erfunden.
Aber du hast Recht, ich würde bei Zeitzeugen dieser Tradition jetzt auch eher unter den aktuell ü 90 jährigen suchen... denn hygienisch ist anders.